Die Sommerhitze setzt den Hochtouren zu | Schweizer Alpen-Club SAC
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Die Sommerhitze setzt den Hochtouren zu Vorsicht im Hochgebirge

Gestern stieg die Nullgradgrenze auf einen Rekordwert von fast 5200 Meter an. Auf vielen Hochgebirgsrouten herrschen darum aussergewöhnliche bis gefährliche Verhältnisse. Schneefreie Gletscher und steinschlaggefährdete Passagen verlangen eine sorgfältige Tourenplanung oder gar den Verzicht auf die geplante Tour.

Die Mischung aus einem schneearmen Winter, dem sehr warmen Frühjahr und der vielen Hitzetage diesen Sommer setzt nicht nur den Gletschern oder einigen mit Wassermangel kämpfenden SAC-Hütten zu. Mit der dünnen oder gar nicht mehr vorhandenen Firnauflage können viele Touren, die normalerweise im Juli/August unternommen werden, nicht mehr gemacht werden. Dazu kommen tauende Permafrosthänge, die stellenweise das Steinschlagrisiko erhöhen oder Pfade abrutschen lassen. Aus diesem Grund führen Bergführer und Bergführerinnen bestimmte Touren nicht mehr im Angebot.
Der SAC warnt in seinem Tourenportal vor bekannten Gefahrenstellen und in den Zustandswarnungen vor punktuell aussergewöhnlich schlechten Bedingungen. Vermeintlich einfache Touren können zum Teil deutlich schwieriger sein als in Vorjahren und im Schwierigkeitsgrad oder der Routenführung von den Tourenbeschreibungen abweichen

Empfehlungen des SAC

  • Informiere dich über die aktuellen Verhältnisse. Neben dem SAC-Tourenportal und den Internetplattformen wie gipfelbuch.ch, hikr.org oder camptocamp.org lohnt sich oft ein Anruf auf der Hütte oder beim lokalen Bergführerbüro. 
  • In Mixed-Wänden (Fels, Eis, Firn, Schnee) ist vermehrt mit Stein- und Eisschlag zu rechnen, klassische Gletscheranstiege können unüberwindbare Spaltenzonen oder Bergschründe aufweisen. Ein Ausweichen auf Gratrouten kann eine Alternative darstellen; reine Felsklettertouren sind vom hitzebedingten Steinschlag in der Regel weniger betroffen.
  • Betroffene Touren zukünftig im Frühsommer (Juni) oder im Herbst (September/Oktober – wenn Temperaturen niedriger und die Bergspitzen wieder angeschneit sind) planen.
  • Hüttenbesuch bei Wassermangel: Die Hüttenteams geben ihr Bestes und zählen auf das Verständnis der Gäste, falls kurzfristige Massnahmen zum Wassersparen ergriffen werden müssen; wie etwa die Gäste aufs alte Plumpsklo schicken oder wenn es im Waschraum kein fliessendes Wasser gibt und nur eine halbe Tasse Wasser zum Zähneputzen abgegeben wird. 

 

 

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