Above
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Above

In der Kategorie der «schönen Bücher» sollte man sich Above nicht entgehen lassen. Dem Bergfotografen Thomas Crauwels gelingt es, die Zweidimensionalität seines Mediums zu überwinden. Man hat den Eindruck, ein Fühlbuch vor sich zu haben. Die Wolken scheinen wie Watte förmlich aus dem Papier zu quellen. Ständig will der Zeigefinger in tief verschneiten Pulverschneehängen Schwünge ziehen oder über rissige Eisflächen fahren. Man fragt sich, ob man immer noch ein Foto vor sich hat oder ob die Landschaft nicht mit Tusche gemalt wurde. Im formatfüllenden Bild eines Eisbruchs kann man sich in einem Labyrinth von Séracs auf eine Weise verlieren, wie das vor Ort sicherlich nicht empfehlenswert wäre. Und die Bilder von Alpinisten in voller Aktion laden zum Nachdenken über die Rolle des Menschen in diesen gewaltigen Naturlandschaften ein. Die kraftvollen Werke vermitteln die Entschlossenheit des Fotografen. Sie zeugen von seiner Suche nach der idealen Stelle, von seiner Geduld, während er stunden- und tagelang unter oft widrigen Bedingungen wartet, bis sich die Elemente in Einklang bringen und er den magischen Moment einfangen kann.

Autor

Thomas Crauwels

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