Achtung - Lawinen
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Achtung - Lawinen

SNeuausgabe des Merkblatts1 - Das Merkblatt Achtung - Lawinen l wurde überarbeitet und neu in 5 einem handlichen Format aufge- .; legt. Es richtet sich an den selb-° ständigen Skitourenfahrer. Die ^m ansprechende Gestaltung hilft 20 mit, das Wissen zur Lawinenkunde zu vertiefen oder aufzufrischen.

Der Inhalt diese Merkblatts umfasst die wichtigsten Grundlagen und stützt sich - unter der Federführung des Eidg. Instituts für Schnee- und Lawinenforschung Davos ( SLFauf den Konsens verschiedener Verbände und Organisationen ( SAC, J+S, Naturfreunde, Bergführerverband, Armee usw. ). Den Kern dieses Merkblatts bildet die von Werner Munter formali-sierte Methode zur Beurteilung der Lawinengefahr in drei Stufen: Tourenplanung zu Hause, lokale Beurteilung und Einzelhangbeurteilung. Auf allen drei Stufen bilden die Schnee-und Wetterverhältnisse, das Gelände und der Mensch ( die Tourenteilnehmer ) die zentralen Kriterien ( 3x3 ). Dieses systematische Vorgehen ist eine Voraussetzung für die Beurteilung der Lawinengefahr.

Tourenplanung Bei der Tourenvorbereitung sind die Prognosen zur Wetter- und Lawinensituation ein wichtiges Hilfsmittel. Das nationale Lawinenbulletin wird vom SLF täglich erneuert und ist jeweils ab 17 Uhr abrufbar. Auf Grund dieser Angaben gilt es dann, das Gelände, insbesondere Exposition und Steilheit, anhand der Landeskarte zu analysieren. Dabei sind Schlüsselstellen zu erkennen und Varianten einzuplanen. Die Zusammensetzung und Grösse der Gruppe sowie das Können der Gruppenmitglieder sollten bereits in die Tourenplanung einbezogen werden.

1 Das Merkblatt kann mit einem beigelegten adressierten Rückantwortkuvert und der Angabe von Anzahl und Sprache bei der SAC-Geschäftsstelle, Monbijoustr. 61, Postfach, 3000 Bern 23, bezogen werden.

Lokale Beurteilung Im Gelände muss die Tourenplanung laufend kontrolliert und allenfalls korrigiert werden: Stimmen Steilheit, Abschattung, Relief und Vegetation mit der Planung überein? Die aktuellen Verhältnisse sind mit der Prognose des Lawinenbulletins zu vergleichen. Schon 10 oder 20 cm Neuschnee mit Wind und tiefen Temperaturen können die Lawinengefahr wesentlich verschärfen. Alarmzeichen wie frische, spontane Schneebrettlawinen oder « Wumm»-Geräu-sche raten zu besonderer Vorsicht. Schneedeckentests können nützliche Zusatzinformationen liefern. Die Zeitplanung ist laufend zu überprüfen.

Einzelhangbeurteilung Vor dem Beginn oder Befahren jedes Steilhangs ( d.h. ab 30 Grad ) müssen die Verhältnisse nochmals kritisch beurteilt werden: Wie ist die Schneebeschaffenheit? Gibt es frische Triebschneeansammlungen? Wie zeigen sich Sonneneinstrahlung und Temperatur hier und jetzt in diesem Hang?

Form, Lage ( z.. " " .B. Kammnähe ) und Ausdehnung des Hangs beeinflussen den Entscheid zum Weitergehen, Ausweichen oder Umkehren genauso wie die Leistungsfähigkeit und Disziplin der Gruppenmitglieder. Zudem sind alle Informationen und Beobachtungen aus Tourenplanung und lokaler Beurteilung zu berücksichtigen. Das Einhalten von Entlastungs-abständen, Einzelabfahrt und das Meiden von steilsten Hangstellen reduzieren das Risiko wesentlich.

Im Merkblatt- in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch vorliegend -findet man neben einer grafischen Darstellung der oben angeführten Zusammenhänge auch Grundlagen und neueste Informationen zum Lawinenbulletin und zur Lawinenrettung.

Jürg Schweizer, SLF Davos

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