Begleitwort zum Mythenpanorama von Prof. A. Heim
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Begleitwort zum Mythenpanorama von Prof. A. Heim

Hinweis: Dieser Artikel ist nur in einer Sprache verfügbar. In der Vergangenheit wurden die Jahresbücher nicht übersetzt.

von Prof. A. Heim.

Im Jahre 1865 stattete der Kantonsschüler Albert Heim der grossen Mythe seinen ersten Besuch ab. Die prächtige und instruktive Rundsicht begeisterte ihn derart, dass er den Entschluss fasste, sie sobald als möglich mit dem Stifte festzuhalten. Schon im folgenden Jahre wurde der Plan ausgeführt; 1866 zeichnete Albert Heim das Mythenpanorama. Diese Erstlingsarbeit gelang vorzüglich und legte Zeugnis ab von der Begabung des damals 17jährigen. Die Mythengesellschaft liess eine lithographische Vervielfältigung in kleiner Auflage herstellen, die bald vergriffen war, und heute ist jenes Werk zu einer Seltenheit geworden.

56 Jahre vergingen. Aus dem jungen Panoramazeichner war der berühmte Professor der Geologie geworden, der sich um die Erforschung und Darstellung der Entstehung und des Aufbaues unserer Gebirge so grosse Verdienste erworben und den der S.A.C. in dankbarer Anerkennung dieser Verdienste der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft für würdig befunden hat. 1922 beschloss die Sektion Mythen, ein neues Panorama des Berges, dessen Namen sie trägt, erstellen zu lassen, und da war es wieder Professor Heim, der freudig und in immer noch jugendlicher Begeisterung die Aufgabe übernahm. Er erkannte bald, dass von einer blossen Verbesserung der alten Auflage kein befriedigendes Ergebnis zu erwarten war, vielmehr ein neues Panorama von Grund auf erstellt werden müsse, und machte sich ans Werk. Zunächst wurden etwa 300 Punkte mit dem Theodolit aufgenommen und nach ihren Winkel-koordinaten aufgetragen. Auf Grund des so gewonnenen Netzes von Punkten konnten sodann Zeichnungen und Photographien der verschiedensten Massstäbe verwendet werden. An Ort und Stelle auf der grossen Mythe zeichnete Professor Heim, von Ingenieur Ed. Imhof in Zürich unterstützt, in den Sommern 1922 und 1923 das neue Panorama; allerdings waren die beiden Sommer für diesen Zweck ungünstig, auch bei gutem Wetter die Alpen meist trüb. Allein auf den Winter 1923 hin war die Arbeit vollständig und konnte für die Reproduktion vorbereitet werden, die von der graphischen Anstalt Hofer & Cie. in Zürich besorgt wurde.

Es gereicht dem Zentralkomitee zur ganz besondern Genugtuung, dass das Werk, das von Professor Heim selbst als seine letzte derartige Arbeit bezeichnet wird, als Beilage für das letzte Jahrbuch gewonnen werden konnte, wie es übrigens dem Wunsche des Verfassers selbst entsprach; des Beifalls der Jahrbuchleser sind wir zum vorneherein sicher. Wir wollen uns denn auch über die Qualitäten des Werkes nicht verbreiten, sondern ihre Beurteilung dem aufmerksamen Betrachter überlassen.

Zwischen den beiden Mythenpanoramen liegt gleichsam das Lebenswerk Professor Heims eingeschlossen. Mit dieser Gabe hat er die lange Reihe der Panoramen, die im Laufe von Jahrzehnten den Bänden des Jahrbuches beigegeben wurden, um eines der wertvollsten Stücke bereichert und sich in der Erinnerung der Clubisten ein neues bleibendes Denkmal gesetzt.H. K.

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