Bergsturz im Glarnerland
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Bergsturz im Glarnerland

Zugang vom Tierfehd zur Fridolinshütte gesperrt!

Bereits zu Jahresbeginn ( 24. Januar 1996 ) waren vom ca. 5 km nordnordöstlich des Tödigipfels gelegenen Zuetribstock mehrere hunderttausend Kubikmeter Fels auf die Sandalp herabgestürzt. Das Bergsturzmaterial kam dort zum Stillstand, wo sich bereits die Überreste eines vor 1000 Jahren erfolgten Sturzes befanden. Am 3. März ereignete sich schliesslich ein weiterer und grösserer Abbruch, der auch wesentlich höhere Schäden verursachte als der vorangehende. Gemäss Angaben der Wald-direktion des Kantons Glarus hat sich bei diesem zweiten Bergsturz eine zwei- bis dreimal umfangreichere Felsmasse gelöst, die sich über den Schuttkegel des vorangegangenen Bergsturzes ausbreitete.

Da die Situation im Abrissgebiet weiterhin sehr labil ist, muss im Laufe des März mit Nachstürzen gerechnet werden. Wann und ob sich die Situation beruhigt, ist zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses nicht absehbar. Die Wald- und Baudirektion des Kantons Glarus ruft deshalb alle Tourenskifahrer auf, das Felssturzgelände zu meiden und die Abfahrt von der Fridolinshütte über die Sandalp nicht zu benützen ( Besteigung des Tödi über die Puntegliashütte oder allenfalls auch auf dem Weg über die Clariden-und die Fridolinshütte ).

Betretungsverbot und neue Zugänge zur Fridolinshütte Das gefährdete Tourengebiet darf auf keinen Fall, weder von oben noch von unten herkommend, betreten werden. Die Fridolinshütte bleibt trotzdem bewartet. Es bestehen folgende drei Zugangsmöglichkeiten:

Puntegliashütte-GliemspfortePlanurahütte-Obersand-RötiClaridenhütte-Beggenen-Rüti Weitere Auskünfte erteilen Werner Streiff, Netstal, Tel.055/6405781, oder R. Rhyner, Tel.089/421 32 00.

Gem. Irène Hunold, Glarus, und Mtlg.. " " .SAC-Sektion Tödi'heute: Schweizerische Stiftung für Alpine Forschungen Der Khumbu-Eisfall vom Everest-Basislager Platz für das Basislager. Von hier kann man den Khumbugletscher bis auf 6100 m überblicken, wo das West-Cwm anfängt. Die ersten anderthalb Kilometer lassen sich mit dem Walliser Fieschergletscher oberhalb 2200 m vergleichen. Dann folgt der berüchtigte Abbruch, der eine gewisse Ähnlichkeit mit den schmälsten und steilsten Stellen des Eigergletschers oder des Rosenlauigletschers aufweist, aber annähernd doppel so breit wie diese ist und im Gegensatz zu ihnen nicht auf einer ausgeprägten Rampe verhältnismässig leicht überwunden werden kann. Die Hauptschwierigkeit bieten die im obersten Teil riesigen, sich über die ganze Breite des Glet- Der Lhotse ( 8501 m ) schers erstreckenden Spalten. An diesen scheiterte die britische Expedition von 1951 unter E. Shipton. Anlässlich der schweizerischen Frühjahrsexpedition ( 1952 ) musste zuerst in die Hauptspalte abgeseilt und jenseits wieder hinaufgeklettert werden, damit sich eine Tyrollienne einrichten Hess, über die sich dann der ganze Expeditionsverkehr abwickelte. Die schweizerische Herbstexpedition von 1952 hatte sich mit Holzbalken beholfen, die sie unterwegs hatte auftreiben können. Die Engländer und auch wir waren demgegenüber mit kurzen und leichten Metall-Leitern ausgerüstet, die zusammengesteckt ein problemloses Überwinden von 5 m breiten Spalten ermöglichten. Trotzdem blieb uns für den Ausstieg aus dem Abbruch keine andere Wahl, als eine Route am äussersten Gletscherrand zu nehmen, direkt unter der von Lawinenfurchen durchzogenen Flanke der Everestschulter. Wie ernst die hier drohende Gefahr war, erfuhren wir auf unserem Abstieg, als dort, wo unsere Leiterbrücken vorher zwei breite Spalten überspannt hatten, auf einmal mächtige Lawinenkegel ein bequemes Durchkommen gestatteten. Das anschliessende vier Kilometer lange und gut 800 m ansteigende West-Cwm-Gletscherbecken bot keine Schwierigkeiten. Auf 6500 m Höhe stand hier bald unser gut ausgebautes Lager III.

Zum Südsattel Das nächste alpinistische Problem ist der 1200 m Höhendifferenz aufweisende Anstieg zum Südsattel. Dazu bieten sich zwei mögliche Routen an:

Die erste führt über die Felsrippe, die vom Nordgrat des Lhotse bis auf 7300 m herabreicht. Sie weist eine durchschnittliche Neigung von 42° auf, ist aber im unteren Teil steiler. Über sie stiegen die Genfer empor, die dann auf halber Höhe im blossen Zelt und ohne Schlafsäcke biwakieren mussten und ziemlich erschöpft den Südsattel erreichten. Die Herbstexpedition wollte ebenfalls hier aufsteigen. Im Zustiegscouloir riss jedoch eine Eislawine fünf Sherpas in die Tiefe. Alle wurden verletzt, einer sogar tödlich.

Die zweite Route benutzt den Lhotsegletscher, der dank seines gestuften Auf baus weit bessere Lagermöglichkeiten bietet als die « Genferrippe ». Nach dem Unfall wandten sich unsere Landsleute der Herbstexpedition von 1952 deshalb dieser zweiten Route zu und stellten ihre Zelte bei 7100 m und 7400 m auf. Die Engländer ( 1953 ) stiegen von unten über den Gletscher an und fanden auf der obersten Terrasse einen Platz für Die markante Pyramide des Mount Everest ( 8846 m ) c o.

ihre Zelte. Dann gelangten sie leicht links haltend über steilen Firn bis auf 8000 m und erreichten nach einer ca. 600 m langen Traverse die Genferschulter und über diese den Südsattel. Über den Gletscher stiegen 1955 auch E. Senn und A. Spöhel auf, als sie den Lhotse versuchten.

Wir entschlossen uns ebenfalls für den Gletscheraufstieg. Von unserem Lager V auf 7500 m erreichten wir nach einem Quergang von etwa 200 m das gelbe Felsband und über diesem den Firnhang, der zur « Genferschulter » führt. Wenig unterhalb dieser Schulter schufen Schmied und Luchsinger am 9. Mai nach harter Arbeit mit ihren Pickeln eine Plattform, auf der gerade ein kleines Zelt Platz fand. Ein Monsunvorstoss mit reichlichem Schneefall zwang jedoch sie und alle anderen Bergsteiger aus den oberen Lagern zum Rückzug ins sichere Lager III. Erst am 17. Mai wurde das oberste Zelt wieder bezogen.

ALPEN-Nachrichten Erfolg am Lhotse Von Gunten und Reist legten mit S fünf Sherpas eine gute Spur an, damit ^ Reiss und Luchsinger ihr Ausgangsla-c ger für den Lhotse möglichst ohne 5 unnötige Kraftverschwendung errei-* chen konnten. Diesen beiden gelang a dann trotz anfänglicher Schwierigkei-^m ten mit der Sauerstoffversorgung der 15 Aufstieg durch das auffällige und steile Couloir auf den noch jungfräulichen Gipfel ( 18. Mai 1956 ). Dieser Erfolg gab uns und unseren Sherpas mächtigen Auftrieb.

Zwei Schweizer Seilschaften auf dem Mount Everest Am 21. Mai stiegen Schmied, Marmet und der Verfasser dieses Berichtes mit einigen Sherpas auf den Südsattel, um dort das Lager VI einzurichten, wobei im Aufstieg vor allem die Hitze am meisten zu schaffen machte. Tags darauf stiegen Schmied und Marmet mit vier Sherpas am Südostgrat bis auf 8500 m, wo sie einen Platz für ihr Zelt fanden. Die Sherpas hatten keine Lust, den Gipfel anzugehen, und langten nach einer unfreiwilligen Rutschpartie wieder unversehrt auf dem Südsattel an.

Nach einer unruhigen Nacht und bei zweifelhaftem Wetter stiegen nun Schmied und Marmet auf den Gipfel des Mount Everest.2 Auf dem Rückweg trafen sie bei ihrem leicht beschädigten Zelt auf Hansruedi von Gunten und Dölf Reist. Am folgenden Tag - und ohne sich von einer höchst ungemütlich verbrachten Nacht beirren zu lassen - brachen letztere auf und erreichten ebenfalls den Gipfel.3 Hier verweilten sie bei strahlend schönem und windstillem Wetter volle zwei Stunden. Nach ihrem raschen, auch nur zwei Stunde beanspruchenden Abstieg, wurden sie im obersten Lager von den inzwischen dort eingetroffenen Kameraden Müller, Luchsinger, Reiss und Leuthold stürmisch begrüsst. Nach diesem doppelten Erfolg stiegen alle Teilnehmer ins Basislager ab und marschierten trotz Regen und Blutegeln frohgemut nach Kathmandu, das am 21. Juni erreicht wurde.

Albert Eggler, Muri ( Be

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