Commission internationale des Glaciers: Les variations périodiques des Glaciers
Im Supplément erhalten wir u.a. Nachricht über die Tatsache, daß im Mont Blanc-Gebiet 1911 die Gletscher der französischen Seite trotz der starken Abschmelzung wegen der Sommerhitze eine deutliche Tendenz zum Wachstum zeigten. Dagegen fuhren die Gletscher der Maurienne fort, allerdings sehr langsam, abzunehmen. Im Dauphiné „ fahren die seit mehreren Jahren signalisierten, dem Wachstum günstigen Bedingungen fort, sich deutlich zu zeigen ". Außer diesen Beiträgen von Ch. Eabot enthält das Supplément noch die Berichte aus Kußland, 1910 und 1911, von J. de Schokalsky, und aus Nordamerika, von Harry Fielding Reid. Die Gletscher in Alaska sind in auffälligem Rückzug begriffen.
Der 18. Rapport wird von dem Bureau der Kommission eröffnet mit einem warmgefühlten Nachruf an F. A. Forel, dem diese internationalen Arbeiten ihre Entstehung verdanken, indem er sie am Internationalen Geologenkongreß in Zürich 1894 ins Leben rief. Über die Schweizeralpen berichten Muret und Mercanton. Der 1910 sichtbar gewordene, im Jahre 1911 durch die große Trockenheit des Sommers wieder zurückgehaltene Vorstoß ist 1912 wieder aufgenommen worden, mit dem Resultat, daß bei 12 Gletschern ein zweifelhaftes, bei 9 ein wahrscheinliches und bei 2, den beiden Zungen des Fronälpeligletschers, ein gewisses Vorrücken konstatiert werden konnte. Über die Verhältnisse in den Ostalpen berichtet Brückner. Trotz der im Sommer 1912 auffallend verringerten Intensität des Sonnenlichtes und der großen Niederschläge des Sommers hielt 1912 der Rückgang der Gletscher, wenn auch in schwächerem Maße, an. Über die italienischen Alpen berichtet Olinto Mannelli. Die Schneeeindeckung verhinderte viele Beobachtungen an Gletschern zweiter Ordnung, bei einigen Gletschern erster Ordnung schien der an den Fronten beobachtete Rückgang anzuhalten. Über die französischen Alpen und die Pyrenäen berichtet Rabot. In Savoyen und im Pelvouxgebiet wurden 1912 regelmäßige nivometrische und Gletscherbeobachtungen angestellt und dabei konstatiert, daß der 1911 begonnene Vorstoß nicht angehalten hat. In den Pyrenäen wurde im oberen Bassin des Gave de Pau eine deutliche Wachstumstendenz wahrgenommen. Sehr interessante Beobachtungen über Anwachsen der nordschwedischen Gletscher gibt Axel Homberg; Beobachtungsreihen 1911/1912 über die Gletscher von Jötunheim, Jostedal, Bödalsbrae, Okstind etc. P. A. 0yen, in englischer Sprache. Aus Nordamerika gibt Fielding Reid u.a. über den „ Großen Pacificgletscher " eine von 1879 bis 1912 reichende Statistik, welche einen — einzig dastehenden — Rückgang von 25 km in 33 Jahren ergibt. Den Schluß machen die wertvollen Mitteilungen Mercantons über die Gletscherbeobachtungen während der schweizerischen Grönlandexpedition von 1912—191¾.
Redaktion.