Der Bergsee
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Der Bergsee

Hinweis: Dieser Artikel ist nur in einer Sprache verfügbar. In der Vergangenheit wurden die Jahresbücher nicht übersetzt.

VON WILLI INGOLD, GLARUS

Reifes Wollgras steht am Ufer, Wiegt im Wind sich hin und her; Auf des Bergsees klarem Grunde Wandert still das Wolkenmeer. Eisgekrönte Gipfel leuchten Gleichsam als des Bildes Glanz, Und als Rahmen steh'n zur Zierde Alpenblumen schön im Kranz.

Könnt'ich es doch ganz ergründen, In die tiefsten Tiefen seh'n, Mit den Wolken auf dem Grunde Auch in Himmelsnähe geh'n! Könnt'ich Frag'und Antwort hören, Wo das Leben sie versagt! Warum, warum, möcht'ich wissen, Sich die Menschheit immer plagt.

Mit 1 Bild ( 101 ) Hier der Stein, auf dem ich ruhe, Gibt getreu sein Spiegelbild. Wie ich mich dann selbst entdecke, Kommt ein Windhauch, lau und mild, Kräuselt fein des Sees Palette Wie ein leichtes Seidentuch; Aus dem schwach gewellten Bilde Ich des Lebens Rätsel such '!

Langsam kommt des Bildes Schärfe, Zauber einer Farbenpracht, Und im klaren Spiegelbilde Ward die Lösung mir gebracht: Herz und Seele, bleibet offen, Trinkt die Pracht der Alpenwelt! Lernt das Warten, liebt das Hoffen, Schaut, was Gott vor Augen hält!

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