Der neue Jungfrauweg. Hundert Jahre <Innerer Rottalgrat)
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Der neue Jungfrauweg. Hundert Jahre <Innerer Rottalgrat)

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Martin Jaggi, Leubringen-Magglingen

Hundert Jahre ( Innerer Rottalgrat ) Schon im Jahre 1872 bauten die Bergführer von Lauterbrunnen oben im vergletscherten Rottal ( am steilen Südwestfuss der Jungfrau ) eine Schirm- und Schutzhütte. Dieses erste Rottalhüttli befand sich 15 Meter hinter der heutigen Rottalhütte und 15 Meter vor dem historischen Rasenplätzchen, wo 1829 der solo-thurnische Gelehrte F.J. Hugi seine Steinhütte errichtet hatte.

Denn damals, zur Zeit des aufkommenden Fremdenverkehrs, fühlten sich die Lauterbrunner gegenüber den Grindelwaldnern touristisch benachteiligt. So kam es, dass die Bergführerschaft von Lauterbrunnen zur Tat schritt und vorprellte,... indem sie das Rottalhüttli baute, und das noch, bevor von dort aus überhaupt ein ( praktikablen Weg auf den berühmten Gipfel bekannt war - ein in der Club-hüttenbaugeschichte einmaliges Vorkommnis!

Die damals zwei einzigen Aufstiegswege von Lauterbrunnen auf den Gipfel wurden 1864 und 1881 erstmals begangen, beide sehr schwierig, lang und der eine zudem sehr gefährlich. 1864 gelang es einer aus der Elite der englischen Bergsteigerwelt und drei der hervorragendsten Bergführer zusammengesetzten Partie, die Jungfrau direkt vom Talboden aus in hastigen 11 Stunden zu erreichen. Die drei englischen Koryphäen waren Leslie Stephen, R.J. S. MacDonald und F. C. Grove. Ihre Führer waren Melchior Anderegg ( der ( grösste Bergführer aller Zeiten ) ), sein tollkühner Schwager Jakob Anderegg ( beide Meiringen ) und Johann Bischoff (

( Repro aus

Wie jedes Bravourstück fand auch dieses Wagnis Nachahmer. Nach drei weiteren gelungenen Besteigungen schlug der Berg jedoch zu!

Zwei Schullehrer, von Allmen ( Lauterbrunnen ) und Merz ( Moosaffoltern ), und ihr Führer, Bischoffhänsi, wurden in der Eisrinne in die Tiefe gerissen. Merz überlebte. Und nachdem er um Mitternacht aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte, erreichte er nach zwei weiteren Nächten die Hirten der Stufensteinalp.

Ein böses Omen lastete von nun an auf dem romantisch gelegenen Rottalhüttli. Aber es stand nun einmal da, und so musste von hier aus auch ein gefahrloser Weg auf den Jungfraugipfel gefunden werden. Das sagte sich ebenfalls Heinrich Dübi ', Präsident der Sektion Bern des Schweizer Alpen-Clubs.

Diese hatte den Bergführern nämlich das Hüttlein im Gletschertal abgekauft ( für Fr. 350. !). Dübi und seine Führer, die Lauter- brunner Peter Lauener und Fritz Fuchs, erreichten in siebenstündiger Kletterei über brüchigen Fels des äusseren ( nördlichen ) Rottalgrates den Hochfirn und, nach einer weiteren 1 Der 34jährige Dr. Heinrich Dübi war auf dieses Unternehmen bestens vorbereitet, denn in diesem Sommer hatte er schon das Mittaghorn ( auf neuem Weg ), das Bietschhorn, das Zinalrothorn, das Matterhorn und den Dom bestiegen. Er war Lehrer für alte Sprachen und Geschichte am Gymnasium in Bern. In den SAC wurde er aufgenommen, nachdem er seine Bergtüchtigkeit durch die Erstbesteigung des Grosshorns ( 3754 m ) unter Beweis gestellt hatte ( zusammen mit cand. med. E. Ober ). Von 1881 bis 1904 war er Präsident der Sektion Bern SAC. Diese ernannte ihn dann zu ihrem Ehrenpräsidenten. Nach seiner langjährigen Tätigkeit als Redaktor des Jahrbuches ( des Vorläufers der Zeitschrift

Gruppenbild von vier Teilnehmern der Erstbegehung von 1885, aufgenommen im Photoatelier in Interlaken: Fritz Graf ( Wengen ), Fritz von Almen ( Trümmelbach ), Ulrich Brunner ( Wengen ) und Heinrich von Allmen ( Wengen ) Stunde, die schneeige Gipfelschneide der Jungfrau.

Mit einer Offenheit und Bescheidenheit, wie sie gewissen heutigen Bergerlebnisberichten gut anstehen würde, beschreibt uns Fritz von Almen im SAC-Jahrbuch ( Band 21 ) die Erstbegehung des inneren Rottalgrates, einer Tour, die seither auch vielen andern Bergsteigern als grösstes und schönstes Bergerlebnis in Erinnerung blieb und auch weiterhin bleiben mag:

( Nicht ohne Bedenken schloss ich mich den fünf Bergführern an, um das Wagestück auch zu versuchen, denn, wenn auch ein Sohn der Berge, gehöre ich doch nicht zu den waghalsigen Berggängern, und meine clubistischen Leistungen beschränken sich auf das Schilthorn, den Tschingelgletscher und den Petersgrat. ) (... Es war ein prächtiger Herbstsonntag, als wir den Fourgon des Hotels Staubbach in Lauterbrunnen bestiegen und taleinwärts fuhren. Noch lange sah ich ein weisses Tuch winken, und es wurde mir etwas bange beim Gedan- ken, dass meine Frau nun während zwei Tagen um mich kummern würde. Im Stechelberg wendeten wir uns links der Stufensteinalp zu, und beim Vernachten langten wir glücklich zur Hütte im Rottal. ) Dort, im Innern des zwischen zwei grossen Steinen eingeklemmten kleinen Schutzhauses, macht sich ein perfider Luftzug bemerkbar. Stroh und Lische sind verdächtig feucht, um nicht zu sagen nass. Eisreste am Boden deuten hin auf das Vorhandengewesensein eines Gletscherchens. Nachdem man sich einen währschaften Kaffee gebraut hat, richtet man sich in der Enge des kleinen Raumes zur wohlverdienten Ruhe ein. ( Von eigentlichem Schlaf konnte nicht die Rede sein. Hoffnung des Gelingens und Furcht des Misslingens hielten sich die Waage>, schreibt von Almen.

Um 43A Uhr bricht man auf und erreicht in der Morgendämmerung mühelos den breiten Gratrücken oberhalb des Hüttchens. Hier wird der Blick frei auf die felsdurchsetzte Westflanke der Jungfrau. Links das massige Boll- Die alte Rottalhütte ( 1872-1888 ).

Blick gegen Südwest: Alteis, Mutthorn, Doldenhorn, Blümlisalp, Tschingelspitze, Gspaltenhorn. Wie die Photo zeigt, reichte damals der Tschingelgletscher bis zur Stelle, wo der Weg zum Oberhornsee die Tschingellütschine quert.

werk des Schwarzmönch, darüber die spiegelglatte, dreihundert Meter hohe, überhängende Felswand des Rotbretts, rechts der vergletscherte Kessel des hinteren Rottals, gekrönt von den vereisten Nordwänden des Berneral-penkammes, der sich vom Jungfraugipfel aus zuerst südlich und dann westlich fortsetzt: vom Gletscherhorn, der Ebnefluh bis zum Breithorn, Tschingelhorn und Mutthorn. Und gerade hinauf der schwindelerregend emporstrebende, zweischneidige, felsige Kamm des Rottalgrates, der hoch oben im blauen Eis des Jungfrau-Hochfirns untertaucht. ( Wenn die Jungfrau sich vom Lauterbrunnental aus besteigen lässt, dann ist das nur über diese Himmelsleiter möglich. ) So äussern sich in einhel-liger Übereinstimmung die Führer.

Bald verengt sich der breite Rücken zu einem steilen Dachfirst. Hier, wo die Schwierig- keiten des Aufstieges beginnen, knüpft man sich gegenseitig an das verlässlichste Bindeglied zwischen Leben und Tod, ans Seil, je drei Mann. Vorsichtig tastend, kletternd, sichernd, gewinnt man im schiefrigen Kalkfels immer mehr Höhe, während rechter Hand die Eisschläge durch die berüchtigte ( Rottalcouloir ) donnern und die Erstbegeher des innern Rottalgrates an das tragische Geschehen erinnern, bei dem vor dreizehn Jahren von Almen und Bischoffhänsi ihr Leben lassen mussten. Hier auf dem luftigen Gratkamm ist man, Gott sei Dank-, vor derartigen Geschossen verschont.

Aber nun kommt die spannend erwartete Stelle, wo die splittrigen, grau glänzenden Kalkplatten unvermittelt übergehen in den graurot schimmernden Jungfrau-(Granit ). Hier befindet man sich direkt vor und unter dem rötlichen Gneisturm, welcher schon von der Partie Dübi, Fuchs, Lauener ( 1881 ) mit dem Spiegel ( Fernglas ) argwöhnisch studiert und alsdann auch gemieden wurde.

Man entschloss sich damals, den ( insgesamt gesehen ) schwierigeren äusseren ( nördlichen ) Rottalgrat in Angriff zu nehmen. Wie befürchtet, zeigt es sich jetzt, dass sich dieses Hindernis nicht umgehen lässt, weder links noch rechts. Also umkehren?...

Der Stier muss bei den Hörnern angepackt werden! Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp? Man einigt sich dahin, dass der junge, flinke Fritz Graf geschultert und hochgehoben wird. Nachdem seine Schuhe noch mit der Pickelhaue am Abgleiten gehindert werden, ertasten seine Finger eine Felsritze, an der er sich mit der ihm eigenen Katzengewandtheit hochziehen kann. Mit diesem Gemsjägermanöver ist die exponierte Stelle überwunden. Nun können alle, einer nach dem andern, hinaufgehisst werden2.

Einige steile Seillängen weiter oben - übers Silberhorn hinaus erkennt man bereits die weichen Linien der Jurakette - stösst man auf vereiste Felsen: ein Anzeichen der vorgerückten Jahreszeit. Die Eisglasur erfordert zeitraubende Hackarbeit mit dem Pickel ( 1885 waren Steigeisen kaum bekannt ). Auf allen vieren, alles und nichts berührend, ( schwindelt ) man sich höher, immer im Bewusstsein der gähnenden Tiefe.

Nach einer weiteren halben Stunde im stark angewitterten Urgestein wird schliesslich der betreten: der Hochfirn der Jung- frau, das grosse, blendend weisse Firnfeld, das weit ins Mittelland und über den Jura hinaus leuchtet; die ( Eiskrone, mit der die Königin der Berner Alpen ihr edles Haupt schmückt)3. Aufatmend wird hier, um 11 Uhr Mittagsrast gemacht. ( Wie Kinderspielzeuge schimmern die Gasthöfe des Bödeli ( Interlaken ) hinauf,... und hoch über unseren Köpfen winkt der Gipfelkamm der Jungfrau in eisiger Schöne ), sagt Fritz von Almen. Anderthalb Stunden später, nach einem Gletscherauf-schwung, der erneut Stufenhacken erfordert, befindet sich die siegreiche Partie auf dem schmalen Firnfirst des ( vielbegehrten Jungfraugipfels ). Von Almen schreibt: ( Die Aussicht von dieser hehren Warte ist einzig schön, doch meine Feder ist zu schwach, würdig zu schildern, was das Auge da Herrliches erschaut. Man wird uns gerne glauben, dass wir jetzt in Wonne schwelgen. Ist es doch gelungen, das auszuführen, wonach man jahrelang getrachtet hat: ( die Besteigung der Jungfrau auf kurzem und sicherem Weg.)4 Aber auch von einem so einzig schönen Aussichtspunkt wie vom Gipfel der Jungfrau muss schliesslich Abschied genommen werden. Dem einen oder andern mag wohl die Gewissheit, dass man jetzt diesen Weg nicht mehr im Abstieg zurücklegen muss - das wäre ja Gott versucht -, insgeheim noch mehr beglücken als der Genuss der prächtigen Gipfelaussicht. So aber kommt als Rückweg nur die lange Reise über den Aletschgletscher ins Tal des Rotten in Frage. ( Dass 27 Jahre später der Abstieg vom Jungfraujoch an auf der Zahnstange möglich sein wird, ist 1885 noch unvorstellbar. ) Vorsichtig wird nun der trügerische Firnhang, der zum Rottalsattel führt ( und der seither so vielen Jungfraubesteigern zum Verhängnis wurde ) betreten. Der im Spätsommer meist weit klaffende Bergschrund unter dem Rottalsattel lässt sich ohne Schwierigkeiten umgehen. Als die Schatten länger werden, befindet man sich schon auf dem Konkordiaplatz. Weiter unten, beim Märjelensee, geht 2 Heute wird diese Stelle mit Hilfe eines Fixseiles auf der linken Seite umgangen.

3 Gottlieb Studer in ( Über Eis und Schnee;, 1869 Wie die Flugaufnahme von Walter Mittelholzer erkennen lässt, vereinigen sich die beiden Rottalgrate etwa 200 Meter unter dem Hochfirn. Der innere Rottalgrat ( rechts ) verliert sich in der Südflanke des äusseren Rottalgrates.

4 Am Stichtag, 21. September 1985 wiederholte eine aus den Nachkommen der Erstbegeher bestehende Partie die Tour ( mit dem Abstieg nach Fiesch ). Christian von Almen gedachte seines Urgrossvaters, indem er im Alleingang in acht Stunden von Stechelberg auf den Jungfraugipfel stieg.

der Tag zur Neige. Hier reisst der nimmermüde Ueli Brunner aus und stürmt über den Tälligrat zum Hotel am Eggishorn. Halb Schlag acht wird er vom staunenden Hotelier, Monsieur Cathrein, in Empfang genommen ( vom Jungfraugipfel zum Hotel am Eggishorn in 6 Stunden !). In Rekordschnelle springt dann ein Laufbursche, das Telegramm vom ( glücklichen Gelingen des lange gesuchten Problems ) in der Hand, nach Fiesch hinunter; und noch am gleichen Abend ( Montag, 21. September ) trifft die Nachricht in Lauterbrunnen ein. ( Kummer und Angst der lieben Angehörigen lösten sich auf in Jubel ), schreibt von Almen.

Im Dunkel der Nacht trifft nun auch die Nachhut ein und wird von den Wirtsleuten Monsieur und Madame Cathrein aufs herzlichste aufgenommen und verpflegt. Am andern Morgen gelangt man nach Fiesch hinunter und besteigt daselbst einen blumengeschmückten

Nun fällt es dem einheimischen Führerverein zu, das Fazit des Unternehmens zu ziehen. Ist er gefunden, der nicht nur direkte und sichere, sondern auch ( praktikable ), also für bloss mittelmässige Bergsteiger empfehlenswerte Weg? Hand aufs Herz! Ist er gefunden, der Jungfrauweg, der dem Lauterbrunnental touristischen Aufschwung geben soll, der Wunschweg der Lauterbrunner, ( the royal way on the Jungfrau )? Das ist jetzt die grosse Frage!

Denn die Ansichten der fünf Führer über die Schwierigkeiten des neuen Weges sind nicht dern Steinen. Nennen wir sie ( auch aus historischen Gründen ) und < Bischof fhänselstein>. Die zweite Rottalhütte ( 1888-1907 Mauerreste mit der Inschrift des Baumeisters

Prof. Dr. h.c.. Eduard Imhof hat die vorliegende Federzeichnung anhand einer photographischen Aufnahme des Verfassers ausgeführt. Möge die Wiedergabe in unserem Cluborgan die al pen dazu dienen, diese denkwürdige Stätte alpinhistorischer Gegebenheiten vor dem endgültigen Vergessenwerden zu bewahren.

daran, dass der touristische Entdecker des Rottals, Franz Joseph Hugi ( 1796-1855 ), mit andern gelehrten Herren aus Solothurn in den Jahren 1829 und 1830 an dieser Stelle kampierte und auf dem Rasenplätzchen unter dem Stein rechts ( ) seinen , Solothurn 1830, Seite 65. ) Die erste Rottalhütte ( 1877-1888 ) befand sich zwischen den zwei an- einheitlich. Die einen sprechen fast wie von einem Spaziergang. Die andern zucken vielsagend die Achseln.

Dr. Dübi ist der Ansicht, die Schwierigkeiten des neuen Jungfrauweges würden absichtlich heruntergespielt. Um der Sache auf den Grund zu gehen, wiederholen zwei Vorstandsmitglieder dieser aktivsten Sektion des SAC, H. Körber ( Vizepräsident ) und G. Kupfer ( Kassier ), mit zwei Führern, die bei der Erstbegehung dabei waren ( Brunner und Schlunegger ), die Tour.

Wie erwartet, findet diese Viererpartie die Tour jetzt schwieriger, als wie sie von den Erstbegehern beschrieben wird.

Gleicher Ansicht ist ebenfalls Ueli Lauener, der mit Mr. Butler aus England noch im gleichen Jahr den Grat begeht. Er, der berühmteste Führer des Tales6, hält sie für ebenso schwierig wie das Matterhorn ( das, 21 Jahre nach der Katastrophe, noch immer als sehr schwieriger und gefürchteter Berg gilt ).

Im Sommer 1887 wurde der neue Jungfrauweg von den Lauterbrunnern Fritz Steiner und Hans Graf im Abstieg begangen. Es war nicht alpinistischer Ehrgeiz, der diesen damals sehr gefährlichen Abstieg veranlasste, sondern die Bekanntgabe des tödlichen Absturzes einer führerlosen Seilschaft. Eine Woche nachdem diese unglückliche Seilschaft das Rottalhüttli verlassen hatte, bewegte sich dann im dichten, dunklen Nebel des Aletschgletschers ein gespenstischer Leichenzug zum Märjelensee ( laut Dufourkarte damals 1,2 Kilometer lang !). Zweiundzwanzig Bergführer zogen sechs Tote auf Holzschlitten: vier Zürcher, ein Glarner und ein Berner. Dort wurde die traurige Last auf einem Nachen über den See gesetzt.

Dieses Bergunglück gab

Auch wenn diese grösste Bergsteigerkata-strophe in den Schweizer Alpen nicht in unmittelbaren Kausalzusammenhang mit dem neuen Jungfrauweg gebracht werden konnte, der Absturz erfolgte im tobenden Schneesturm vom Gipfelfirngrat in die 7 -, so bewirkte sie doch, dass noch auf viele Jahre hinaus auf dem sagenumwobenen roten Glet-schertal8 und seiner Clubhütte ein Unheil verheissender Stern zu scheinen schien. Dafür, dass der Rottalgrat während Jahren nicht mehr begangen wurde, war deshalb nicht nur das ( angeblich ) ( miserable Wetter ) schuld.

Erst als man an den steilsten Gratstellen Fixseile ( drei dicke Hanfseile, auf der linken Seite der Gratkante ) anbrachte und die Eröffnung der Jungfraujoch-Bahnstation ( 1912 ) auch noch gleichentags den Rückweg ermöglichte, kamen die Jahre, in denen der neue Jungfrauweg sich in die Reihe der klassischen Hochtouren der alpinen Weltliteratur ein-reihte9.

( Weltgeschichtliche Probleme werden nicht gelöst; sie werden überholt ) ( H. Pestalozzi ). Im Falle des lange gesuchten Problems des neuen Jungfrauweges bewahrheitete sich diese Erfahrungstatsache auch lokalgeschichtlich. Denn es war nicht der neue Jungfrauweg, der dem Lauterbrunnental den grossen touristischen Aufschwung brachte, sondern der im monarchistischen Europa wehende Zeitgeist Rousseauscher Prägung. Die Flut der begüterten Naturschönheit- und Erholungsuchenden schwoll in den Jahren um die Jahrhundertwende Sommer für Sommer weiter an. Die aufblühenden Kurorte Wengen und Murren auf Lauterbrunnens Sonnenterrassen riefen Bergbahnprojekte ohne Ende auf den Plan, und deren Ausführung nahm dem Wett-denken zwischen den Bergführerschaften beider Lütschinentäler schliesslich seine Schärfe.

Der neue Jungfrauweg jedoch blieb das, was er eben schon bei der Erstbegehung war: der bergsteigerisch und landschaftlich schönste und abwechslungsreichste Weg auf die vornehmste, erhabenste Zinne der Berner Alpen, eine Route, die nur den Kennern und Könnern der hohen Bergwelt vorbehalten bleibt.

5 SAC-Jahrbuch 43, 385.

6 Ulrich Lauener ( im Sandweidli ) ( 1821-1900 ) ist der Erstbesteiger vieler Gipfel. So ist er auch der erste Mensch, der seinen Fuss auf den höchsten Punkt des schweizerischen Hoheitsgebietes ( die Dufourspitze ) setzte.

7 nennen die Führer auch noch heute den obersten Teil des Jungfraufirns.

8 Vgl. Jeremias Gotthelfs Novelle

9 So bestieg beispielsweise der Lauterbrunner Bergfüh-rer-Obmann Hans Graf die Jungfrau über den Rottalgrat mehr als hundertmal, ohne einen Unfall.

Die Jungfrau von Westen ( Erste veröffentlichte Photographie einer Hochgebirgslandschaft, Alpin Journal, Band 2, 1865. ) Der Hersteller dieser im Spätsommer 1864 aufgenommenen Trockenplatte war Ernest Edwards, Inhaber eines Photoateliers an der Baker Street in London. Als aktives Mitglied des Alpin Club reiste er mit seiner umfangreichen Photoausrüstung auf hoch gelegene Standorte - auch in der Umgebung von Zermatt und im Mont Blanc-Gebiet. Der Standort des vorliegenden Bildes ist Punkt 1837.9 der Landeskarte ( Koordinaten 634.0/151.8 ) auf dem Obersteinberg. Ein Vergleich mit der vom Verfasser im Juli 1985 aufgenommenen Kontrollphoto ( unten ) zeigt, dass vor 120 Jahren ( als der Gornergletscher noch über den Furggbach hinunter reichte ) das Niveau des Gletschers im Rottal kaum 20 Meter höher stand als heute. Der seitherige Gletscherschwund zeigt sich am deutlichsten an der heute nicht mehr vorhandenen Neigung der Horizontlinie des flachen Gletschers. Beim Vergleich der Bilder ist zu berücksichtigen, dass Edwards Photo im Herbst, die Photo des Verfassers jedoch Ende Juni gemacht wurde, und man sich somit auf dieser den Winterschnee wegdenken muss.

OUSy

Jacques Laufer, LausanneeS Hüttenwarts kam, um uns anzukündigen, der Helikopter werde in einer halben Stunde da sein.

Du bist sofort aufgestanden, und Du hast die Dinge an die Hand genommen: Du hast mir geholfen, meinen Rucksack zu schnüren, mir meine Schuhe anzuziehen, dann zu binden; Du hast Dich auch um meine Ski gekümmert und die Felle, die noch seit dem Abend daran waren, abgenommen, um sie zusammenzurollen und in den Rucksack zu schieben. Du hast die Karotten und die Biskuits beiseitegelegt, in einen Korb; der Führer würde sie bei seiner Rückkehr von der Tour

Alles liegt im unteren Stock bereit: Rucksack, Pickel, Steigeisen, Ski, Stöcke. Ich habe Stiefel, Handschuhe, Kapuze an. Wir warten und finden uns zum Persönlichen zurück: die Kinder, Dein Freund, meine Freundin...

Der Schnee wirbelte, vom starken Wind hochgetrieben, vor den Fenstern und in den blauen Himmel - den zum erstenmal seit Sonntag blauen Himmel. Die Gruppe hat das ausgenutzt, um eine Tour gegen das Gross Fiescherhorn hin zu wagen, und wir überlegen uns, ob es ihnen gelingen wird, dem ungestüm auftrumpfenden Nordwind standzuhalten. Fragte doch Stéphane am Vorabend, zwischen zwei tollen Böen, den Führer - ohne den tiefen Sinn seiner Worte zu ahnen: ( Aber sag doch, Hans, dieser Wind, woher kommt er?> Eine Frage, die ohne Antwort blieb.

Wir waren bei Corine, als plötzlich, wie vom Himmel gefallen, das Surren dieser grossen roten Hummel zu hören war. Ein seltsames und ganz neues Gefühl ergriff mich: Das war ich, den man hinwegführen würde, der Dich verlassen, Erica, den Führer, die Freunde, die Hütte nicht mehr wiedersehen würde! Keine Zeit zu zögern: Der Hüttenwart ist bereits draussen, seine Tochter hat sich meines Rucksacks bemächtigt, Du meiner Ski. Wird sich der Helikopter wirklich auf dieser winzigen hölzernen Plattform halten können, wird er den Windstössen standhalten? Tadellos! Er beginnt damit, ein Netz mit Waren

Start. Erschütterung. Ich bin erschüttert.

Ich betrachte Dich angespannt, wie Du, eingemummelt in Deine rote Daunenjacke, mir mit den Armen zuwinkst, und ich winke Dir mit den Händen. Einige andere Alpinisten sind herausgekommen, um dieser Abreise beizuwohnen, ich erkenne eine in unsere Richtung gewendete Kamera. Doch wir steigen sehr schnell empor in einen vollkommen blauen Himmel; ich sehe nichts mehr als Deine roten, übers Kreuz erhobenen Arme, während der Hüttenwart und seine Familie schwerbeladen mühsam die paar Holzstufen hinaufsteigen, die zu ihrer Hütte, der Finsteraarhornhütte, führen.

Zwölf Minuten später, um 11.07 Uhr, sind wir im Regionalspital von Interlaken.

Die zwölf Minuten haben mich so sehr mitgenommen, Susy, dass ich zu Dir darüber sprechen muss.

Objektiv gesehen, herrliches Wetter, ein grossartiger Blick aus der Luft auf diese in gerader Linie zurückgelegte Strecke von der Hütte über die Grünhornlücke und das Jungfraujoch bis nach Interlaken; auf die Gipfel, die nur wenig unter uns lagen, angefangen beim Fiescherhorn, wo ich vergeblich versucht habe, Hans und seine Gruppe zu entdecken. Doch sie, hat man mir bei der Rückkehr gesagt, haben die Maschine kommen und wieder abfliegen sehen: ( Dort zieht Jacques davon !) Der Wind schien den Piloten nicht zu stören, und der Helikopter überraschte mich sowohl durch die gute Sicht von 360° als auch durch seinen ruhigen Lauf und seine Wendigkeit. Der Copilot wechselte kaum drei Wörter mit seinem Partner am Boden. Für sie war das ein Routineflug.

Für mich war er das nicht. Subjektiv gesehen, war ich aus der Wirklichkeit einer Clubwoche und aus allem, was man dort an physischen, psychischen und materiellen Anstrengungen, an geteilter Freude und geteilten Ängsten, an Freundschaft einsetzt, mit einem Schlag herausgerissen worden. Plötzlich hiess es, auf liebevoll gehegte Pläne zu verzichten: morgen, vielleicht, das Finsteraarhorn, übermorgen das Gross Wannenhorn...

Ich war daher recht bedrückt durch die Tatsache, dass ich nun selbst zum Ansteigen der statistischen Werte und zur Explosion der Krankheitskosten beitrug.

Ich war mit meinen Betrachtungen an diesem Punkt angelangt - welch innerer Aufruhr in diesen ausserhalb der Zeit erlebten zwölf Minuten! -, als die Maschine gerade die dunkle und erschreckende Eigerwand überflogen hatte; ich konnte mich bequem zurückwenden, um sie mit aller Aufmerksamkeit zu betrachten; aber ich war durch meine Gedanken beunruhigt, und wie ( Pipe)1 bei seinem Flug zum Matterhorn wünschte ich, dass meine ( kleine Flucht ) schnell enden möge.

Gleichwohl überfielen mich noch andere Gedanken, während wir über die grünen Berghänge unseres schönen Berner Oberlands hinwegflogen ( wie kann man bloss kein Berner sein !) und eine kleine rote Bahn zwischen Vieh und Wäldern in Richtung Grindelwald dahinzog. Diese Gedanken, Susy, kreisten um die Begriffe Solidarität und Verantwortung.

1 ( Pipe>, der Titelheld im Film von Yves Yersin

2 Flüsschen im Waadtland.

Ich halte das Gebirge für eine Schule der Solidarität, der höchsten Solidarität. Einmal lachte eine Bekannte, als ich ihr gegenüber vom SAC als ( meiner Familie ) sprach. Ihr Spott hatte mich verletzt, denn er traf mich genau am Punkt der Solidarität. Wir begegnen in unseren Bergen - wer wir auch sein mögen und welches unsere Schwächen und unser Teil der Verantwortung sind - einer unmittelbaren, vollkommenen und uneigennützigen Solidarität; ich habe diese Erfahrung manches Mal gemacht, öfter als Schuldner denn als Gläubiger. Ausserhalb der grossen, wenn man so sagen darf ( natürlichen ) Hilfs- oder Rettungsunternehmungen gibt es diesen reichen Schatz an spontanen Gesten, die Erleichterung schaffen, helfen, Schäden beheben: aufrichten, aufheben, tragen, reparieren, flicken, voraussehen und vorbeugen, führen, pflegen, ermutigen, anbrüllen, teilen, geben, lächeln, da sein. Ist die Seilschaft nicht das eigentliche Symbol dieser Solidarität?

Wie geht es weiter? Hier überfällt mich ein Zweifel, und ich sehe mich entweder zu Erklärungen und zur Wahrheit ( meiner Wahrheit ) verurteilt, mit dem Risiko, keine Versicherungsleistungen zu erhalten, oder aber zur Anerkennung der Banalität der nun einmal gegebenen Umstände.

Ich zähle auf Deine Umsicht und halte mich an die erste Möglichkeit.

Wenn ich hier in diesem Helikopter bin, so weil ich mir die Finger erfroren habe, vor allem Erfrierungen zweiten Grades an den Ringfin-gern. Dass ich mir die Ringfinger erfroren habe, kommt einerseits daher, dass uns Nebel, Sturm, Schnee und Kälte am Sonntagnachmittag bei der Abfahrt vom Jungfraujoch überraschten und dass wir auf dem Konkordiaplatz bei — 18° eine Stunde auf die dritte Seilschaft warten mussten; andererseits, dass ich falsche Handschuhe trug ( durch eine Fehleinschätzung ) und dass wir angeseilt mit den Ski abfuhren, was ich nicht schätze ( wegen mangelnder Beherrschung ): Die Folge waren Stürze in den hohen Schnee, nasse Handschuhe, eiskalt gefrorene Hände. Und so ist nach drei Tagen endlich der Helikopter aufgestiegen ( die Wetterbedingungen hatten es am Montag und Dienstag nicht zugelassen ), dies, weil ein französischer Arzt, den wir in der Finsteraarhornhütte trafen, energisch dazu geraten hat - Infektionsgefahr - und der Hüttenwart, nachdem der Führer den Entscheid gefällt hatte, die Maschine für mich ( und bei der gleichen Gelegenheit auch für sich ) bestellt hat.

Dies sind die Bedingungen, unter denen ich das ganze Ausmass Deiner Solidarität und meiner Verantwortung erfahren habe. Und wenn ich sage, Solidarität, so gilt das selbstverständlich auch für die ganze Gruppe.

Während rechts die Wasser des Brienzersees auftauchten, hatten flüchtige Überlegungen noch Zeit, sich mir in Herz und Geist zu schleichen: Diese erfrorenen Finger, werden sie bedeuten, dass meine Skisaison entgegen meinen Erwartungen zu Ende ist? Wird das Gefühl überall zurückkehren? Welche Folgen? Und die alltäglichen Bewegungen? Und das Schreiben? Und die Liebkosungen?

Doch jetzt, um 11.07 Uhr, stehen wir auf dem Helikopterlandeplatz des Spitals von Interlaken. Blumen auf allen Seiten, Kranke auf den Balkons. Es ist Frühling. Ein fachmännischer und herzlicher Empfang. Wenig später bin ich in den Händen der medizinischen Equipe, die nach einer kurzen Untersuchung entscheidet, die beiden bösen Blasen, die meine Ringfinger zieren, zu öffnen. Da ist alles erfroren, alles abgestorben; ich fühle nichts, und an die Stelle der Blasen treten jetzt zwei rundliche und weisse Verbände, wie man sie gern hat, wenn sie sauber sind und gut sitzen. Die acht anderen Finger, auch sie alle angegriffen, brauchen im Augenblick keine besondere Pflege. Sie sind gefühllos und in ( warmen ) rotbraunen Tönen gefärbt. Das wird in Ordnung kommen, sagt man mir:

Interlaken West - Bern - Lausanne. Rückkehr. Ende? Fortsetzung der Behandlung, Telefone rechts und links, Berichte, die von den Versicherungen angefordert werden, Wieder- beginn der Arbeit. Lassen wir es dabei bewenden, Susy, soweit es mich betrifft.

Nicht wahr, auch Du hast an jenem Sonntag unter dem Frost gelitten; Deine rechte Wange hat während einiger Tage das Kennzeichen dafür getragen, eine Blase, die glücklicherweise schnell resorbiert wurde. Aber das hat Deine gute Laune ganz und gar nicht verdorben, und es hat Dich nicht gehindert zu lachen, zu lachen, zu lachen, Susy... bis zu Tränen!

Über wen, über was hast Du denn so gelacht?

Mittwoch abend, Donnerstag 2., Freitag 3. Mai: Unfähig, mich zu entspannen, bin ich Euch telefonisch von Hütte zu Hütte gefolgt. Abend für Abend wusste ich von Euren Unternehmungen und Missgeschicken, also auch von der Eroberung des Gross Fiescherhorns ( 4048 m ) an jenem berühmten Mittwoch, dem einzigen schönen Tag der Woche; es blieb der einzige bezwungene Gipfel.

Zur Erinnerung, Susy, eine Zusammenfassung: Clubwoche der Sektion Les Diablerets vom 28. April bis zum 4. Mai 1985 mit dem Führer Hans Müller und mit Otmar Anger als Tourenleiter. Im ganzen 9 Teilnehmer. Ziel: Die Berner Haute Route von der Konkordia zur Grimsel. Das war in gewisser Weise der zweite Teil unserer ersten Traversierung der Berner Alpen, die wir 1983 mit demselben Führer unternommen hatten ( vgl. QH 1/84, S.46 ff. ). Mehrere Gipfel, darunter zwei oder drei Viertausender waren geplant...

Kurz: Sonntag, den 28. April, Jungfraujoch -Konkordiahütte in 5 Stunden, unter den bekannten schrecklichen Bedingungen. Montag 29., Ihr habt dem immer noch herrschenden schlechten Wetter getrotzt und einen Abstecher auf die Kranzberg-Seite gemacht, während ich meine Finger unter den Decken vergraben hielt. Montag abend noch in der gleichen Hütte. Dienstag 30., Kriegsrat: Geben wir auf oder machen wir weiter? Das Wetter ist nicht ermutigend, der Wetterbericht ebenso wenig; also... wir machen weiter. Während des Tages Traversierung zur Finsteraarhorn- hütte via Grünhornlücke. Wir sind bei verhältnismässig annehmbarem Wetter losgezogen, doch noch ehe wir die Hütte erreichten, waren Nebel, Schnee und Wind wieder unsere Begleiter. Mittwoch 1. Mai, Wind und schönes Wetter: für die einen das Gross Fiescherhorn, für den andern - Interlaken. Donnerstag 2., Rückkehr des schlechten Wetters, aber Ihr habt gleichwohl einen Ausflug auf die Hänge des Finsteraarhorns gewagt. Rückkehr und noch einmal eine Nacht in derselben Hütte. Freitag 3., in Gedanken an die Heimkehr habt Ihr, trotz der Widrigkeit des Wetters, von der Finsteraarhornhütte über das Rotloch zur Oberaarjochhütte gewechselt. Samstag 4., Ihr musstet schliesslich um jeden Preis absteigen, und das war nicht einfach. Ich war nicht dabei, und es wäre eher an Dir als an mir, davon zu sprechen.

Aber da ich nun einmal das Wort habe, benutze ich die Gelegenheit, um unserm Führer zu danken, der uns während der ganzen Woche, Höhenmesser und Kompass in der Hand, mit ausgebreiteter Karte den Weg bestimmend, unter hartnäckig und nachhaltig ungünstigen Bedingungen geführt hat, vor allem an Eurem letzten Tag von der Oberaarjochhütte über die Galmilücke nach Münster. Das war, wie Ihr mir berichtet habt, eine sehr mühsame und sogar gefährliche Etappe: eine Lawine drohte... Aber Ihr seid heil davongekommen, und am Samstag um 17.33 Uhr traft Ihr, über Brig, in Lausanne ein.

Was wäre noch hinzuzufügen? Drei Wochen nach diesem 28. April verkündete der Arzt sein Urteil: Das Gefühl war nicht in allen Fingern zurückgekehrt, ich muss Kälte unter allen Umständen meiden. Meine Skisaison ist auf jeden Fall zu Ende... Wenig später löste sich ein erster Nagel ab; ein zweiter wird sich auch lösen, oder nicht?

Du wirst sicherlich meinen, dass ich ziemliche Umstände um eine persönliche Angelegenheit mache, die in den Augen der Welt bedeutungslos ist; aber Du wirst sicherlich auch verstehen, dass ich, nachdem ich diese Ereignisse mit ungewohnter Intensität erlebt habe, davon sprechen muss, und zu Dir sprechen muss, Susy, denn Du warst der Schutzengel, der über mich wachte, bis der Helikopter mich forttrug.

Aus dem französischsprachigen Teil. Übersetzt von Roswitha Beyer, Bern Das Finsteraarhorn

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