Der SAC hat sich geöffnet
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Der SAC hat sich geöffnet Image des SAC

Der SAC galt in weiten Kreisen als traditionsverbunden, ja zum Teil rückständig. Das hat sich grundlegend geändert. Der SAC ist ein moderner Sportverband, der für eher anspruchsvolles Bergsteigen steht. So lautet das erfreuliche Resultat einer Umfrage, die der SAC im Mai dieses Jahres durchführen liess.

Das Bild, das sich die Öffentlichkeit von einer Institution, wie sie der SAC ist, macht, ändert sich nur langsam. Lange Zeit galt der SAC als konservativ. Grundsolide zwar, aber doch eher bewahrend und rückwärtsgewandt. Bei einigen ist das heute noch so. So etwa erhofft sich ein Versandhandel mehr Umsatz mit einer «S .A.C.»-Wolldecke, wie sie in den SAC-Hütten, «Schutz suchenden Wanderern und Bergsteigern in seinen zahlreichen Alpenvereinshütten zur Verfügun » stehen soll, heisst es im Werbetext. Die Tatsache, dass die Wolldecken in unseren Hütten eher seltener werden, scheint dort jedenfalls unbemerkt geblieben zu sein. Weiter heisst es dann: «Das Wandern galt lange Zeit als seltsame Marotte meist kniebehoster Studienräte.» Immerhin stellt die Firma fest: «Das hat sich fundamental geändert... Jung und Alt geniessen die Erfahrung, dass das Ankommen höhere Lust gewährt, wenn es das Ergebnis einer Anstrengung ist.»

Man mag über dieses Image – welches Werbestrategen in klingende Münze verwandeln wollen – denken, was man will. Wir wollten es jedenfalls genau wissen. Eine Umfrage, die das Forschungsinstitut Isopublic im Mai dieses Jahres im Auftrag des SAC bei rund 1100 Personen in der ganzen Schweiz durchgeführt hat, zeigt: Rund zwei Drittel der Befragten bezeichneten den SAC als «modernen Verband», der für «anspruchsvolles Bergsteigen» steht. Und vier von fünf Personen finden, der SAC sei ein «offener Club». Die Zeiten, als ein SAC-Mitglied männlich war und sich die Mitgliedschaft via Göttisystem erarbeiten musste, sind ja auch vorbei.

41% der Befragten kamen beim Stichwort «SAC» unsere Hütten und Berghäuser in den Sinn, ein Drittel dachte ans Wandern und Bergwandern, jeder Fünfte an Bergtouren und Skitouren (18%), Bergsteigen und Klettern kamen auf 16% der spontanen Nennungen. Eher überraschend wird die Bergrettung nur von 7% der Befragten mit dem SAC in Verbindung gebracht. Dies obwohl die Bergrettung regelmässig in den Medien präsent ist, man denke bloss an die teils spektakulären Einsätze der Retter. Auch der Naturschutz erzielte mit 4% der Nennungen einen tiefen Wert. Offenbar hat sich die recht hohe Präsenz des SAC in diesem Themenbereich (Verbandsbeschwerden, Gebirgslandeplätze) noch nicht in der öffentlichen Wahrnehmung niedergeschlagen.

Kurz: Das Ergebnis der Umfrage ist für den SAC mehrheitlich positiv: Zwei von drei Personen in der französischen, italienischen und deutschen Schweiz gaben an, den SAC dem Namen nach zu kennen. Vier von zehn (38%) erkannten das SAC-Logo ohne die Worte Schweizer Alpen-Club. Die Bekanntheit des Logos ist erfreulich hoch, es besteht aber noch Potenzial. Deshalb wollen wir in Zukunft vermehrt die kombinierte Wort- und Bildmarke verwenden und auch die Sektionen dazu motivieren. Wir möchten, dass in fünf Jahren jeder Zweite in der Schweiz das SAC-Logo auf Anhieb kennt.

Bei der sogenannten gestützten Abfrage von Aktivitäten, bei der die Interviewten aus einer Liste von Aktivitäten auswählen, für die der SAC steht, wurde Bergwandern mit 90% am häufigsten genannt, gefolgt von Bergsteigen (84%), dem Betrieb von Hütten (80%), Skitouren (65%), Gebirgsschutz (63%), Sportklettern am Fels (46%) und in der Halle (24%). Die Bergrettung ordneten hier immerhin 45% der Befragten dem SAC zu. Die Publikation von Büchern nannten 40%, die Organisation von Wettkämpfen noch 35%.

Vergleicht man die Aktivitäten, für die der SAC laut der Umfrage in der Öffentlichkeit steht, mit den bevorzugten Aktivitäten der Mitglieder, wie sie aus der Mitgliederumfrage der ALPEN vom letzten Jahr herauskamen, ergibt sich eine gute Übereinstimmung: Bergwandern und Wandern, Bergsteigen und Skitouren sind die am häufigsten ausgeübten Aktivitäten der Mitglieder, und diese Aktivitäten werden auch von der Öffentlichkeit mit dem SAC assoziiert.

Interessant ist, dass der SAC nach wie vor eher für anspruchsvolles Bergsteigen steht, wenn die Befragten den SAC zwischen den beiden Polen Bergwandern und Bergsteigen positionieren sollen. Zu diesem Bergsteigerimage muss der SAC weiterhin Sorge tragen. Es ist ein wichtiger Teil der «Marke» SAC.

Die insgesamt erfreulichen Ergebnisse der Umfrage werden aus berufenem Munde bestätigt: Benedikt Weibel, Bergführer, SAC-Mitglied, ehemaliger Generaldirektor der SBB und heutiger Professor für praktisches Management an der Universiät Bern, hat dies in einem Artikel in der NZZ am 21. August 2009 so formuliert: «Die Branchenorganisation, der Schweizer Alpen-Club SAC, hat sich erstaunlich gewandelt. Vor noch gar nicht langer Zeit war das ein überalterter, stockkonservativer, schrumpfender und exklusiv Männern vorbehaltener Verein. Heute ist der SAC ein moderner, gut geführter Verband mit einem konstanten Mitgliederwachstum, der sich konsequent allen Spielarten des Sports geöffnet hat und perfekt auf einer gewaltigen Outdoorwelle surft.»

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