Die Gletscher der Schweizer Alpen im Jahr 1971/72
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Die Gletscher der Schweizer Alpen im Jahr 1971/72

Hinweis: Dieser Artikel ist nur in einer Sprache verfügbar. In der Vergangenheit wurden die Jahresbücher nicht übersetzt.

Auszug aus dem gj. Bericht der Gletscherkommission der SNG Peter Kasser und Markus Aellen Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie ( VAW ) an der ETH Zürich WITTERUNGS- UND SCHNEEVERHALTNISSE VOM I. OKTOBER I g 7 I BIS 30. SEPTEMBER 1972 Das Klima des Berichtsjahres ist auf den Seiten 234/235 graphisch dargestellt, wobei für Niederschlag, Sonnenscheindauer und Abfluss das Verhältnis der aktuellen Werte zu den langjährigen Mittelwerten aufgezeichnet ist, bei den Temperaturen 1 dagegen die Abweichung von den Normalwerten. Die Messdaten von allen Stationen sind für Monate, Winter, Sommer und Jahr aufgetragen. Den Verhältnissen im Hochgebirge entsprechend, sind die sieben Monate von Oktober bis April dem Winter zugeordnet, während der Sommer die fünf Monate Mai bis September umfasst. Die Messwerte stammen aus den Jahrbüchern der Schweizerischen Meteorologischen Zentralanstalt ( MZA ) und des Eidgenössischen Amtes für Wasserwirtschaft ( A + W ). Die positiven Temperatursummen in Tabelle I hat A.Le-mans ( MZA ) aus seinem Manuskript « Der Firnzuwachs pro 1971/72 in einigen schweizerischen Firngebieten, 59. Bericht » zur Verfügung gestellt. Die Daten über die Schneedecke in Tabelle 4 wurden teils für das Eidgenössische Institut für Schnee- und Lawinenforschung Davos-Weiss-fluhjoch ( SLF ), teils für die VAW gemessen. Den 1 In Zermatt wird seit dem i. i. 1972 nur noch der Niederschlag gemessen. Als Ersatzstation kam einzig Saas Almagell in Frage, wo mit Temperaturmessungen 1967 begonnen wurde.

Kurzbericht über « Schnee und Lawinen im Winter 1971/72 » hat S. Gliott ( SLF ) verfasst; ausführliche Darstellungen sind im Jahrbuch des SLF zu finden. Allen diesen Institutionen und ihren Mitarbeitern sei für ihre freundliche Mitarbeit gedankt.

a ) Der Winter ( r. Oktober bis30. April ) Der Monat Oktober war überall zu trocken und zu warm. Erst mit den kühlen Niederschlags-tagen vom 7.to. November ging die Ablationsperiode auf den Gletschern zu Ende. Bei dem Kälteeinbruch vom 19. auf den 20. November schneite es sogar bis in die Niederungen. Im Mittelland bildete sich die erste Schneedecke. Auf dem Jungfraujoch wurde am 20. November mit —27,6° C die tiefste Temperatur dieser Station im Berichtswinter gemessen. Der niederschlagsreiche und kühle Monat November brachte in tieferen und mittleren Höhenlagen dem gesamten schweizerischen Alpengebiet eine für die Jahreszeit überdurchschnittlich mächtige Schneedecke. Auf der Alpennordseite und in Mittelbünden folgten aber mit Dezember bis März vier Monate, die alle deutlich zu trocken und zu wärm waren und zum Aufbau der Winterschneedecke wenig beitrugen. In den gleichen vier Monaten war das Niederschlagsmanko im Wallis und im Engadin etwas weniger ausgeprägt, während auf der Alpensüdseite nur gerade der Dezember zu trocken und zu warm war, der Januar dagegen normale Niederschläge und Temperaturen aufwies und die Monate Februar und März sogar reichliche Niederschläge und normale Temperaturen brachten. Im April fiel im ganzen Alpengebiet mehr Niederschlag als normal, wobei die Mittelwerte auf der Alpensüdseite und im Engadin bei normalen Temperaturen nur wenig, in den zu kalten übrigen Gebieten dagegen beträchtlich überschritten wurden. Die gesamten Winterniederschläge von Oktober bis April lagen auf der Alpennordseite und in Mittelbünden aber immer noch weit unter dem Durchschnitt, während die Niederschlagsarmut im Wallis und im Engadin weniger ausgeprägt war und die Alpensüdseite sogar einen leichten Niederschlagsüberschuss aufwies.

b ) Der Sommer ( i.Mai bis30. September ) In zu kalten Sommermonaten fällt in der Regel zu viel Niederschlag. Der Sommer 1972 folgte dieser Regel nicht. Sämtliche fünf Sommermonate waren im ganzen Alpengebiet zum Teil ganz beträchtlich zu kalt, mit Ausnahme des Monats Juli auf der Alpensüdseite, wo die Normalwerte gerade erreicht wurden. Überdurchschnittliche Niederschläge fielen aber nur im Mai in Mittelbünden und im Juni im Wallis, im Engadin und auf der Alpensüdseite.In allen übrigen Monaten und Gebieten waren die Niederschlagssummen normal oder unter dem Durchschnitt. Besonders deutlich war das Niederschlagsdefizit im August und, abgesehen von normalen Werten der Alpensüdseite und des Engadins, ganz besonders im September. Die Ablationsperiode auf den Gletschern ging auf dem Südabhang der Alpen mit den ausgiebigen Schneefällen vom 273. September aussergewöhnlich früh zu Ende. In der Zen-tral- und Ostschweiz wurden die Gletscher am 15. September eingeschneit. In der Westschweiz dauerte die Ablationsperiode an tiefgelegenen und stark besonnten Gletschern über den Monat September hinaus. Die gesamte Sommerperiode vom Mai bis September war im ganzen Alpengebiet viel zu kalt und gleichzeitig zu trocken, mit Ausnahme der Alpensüdseite, wo die Niederschlagssummen die Normalwerte knapp erreichten. Diese ungewöhnlichen klimatischen Verhältnisse wirkten sich drastisch auf die Wasserführung unserer Flüsse aus. Die Abflussmengen sowohl der Gletscherbäche als auch des Rheins in Rheinfelden lagen in allen Sommermonaten weit unter den langjährigen Mittelwerten.

c ) Das Haushaltsjahr ( I. Oktober bis30. September ) Die Jahressummen des Niederschlags waren weit unter dem Durchschnitt auf der Alpennordseite und in Mittelbünden, immer noch deutlich zu gering im Wallis und im Engadin. Sie erreichten auch auf der Alpensüdseite die Normalwerte nicht ganz.T.rotz der viel zu geringen Niederschläge waren die Massenverluste der Gletscher Aletsch, Limmern und Silvretta klein, weil nicht nur der Zuwachs aus Niederschlag, sondern dank dem kalten Sommer auch die Abschmelzung nicht die normalen Beträge erreichte. Der Massenzuwachs des Griesgletschers lässt sich aus den Klimaverhältnissen der Alpensüdseite erklären. Der kalte Sommer hatte eine geringe Abschmelzung an den Gletscherenden zur Folge. Dies ist einer der Gründe für die Zunahme der Anzahl vorstossender Gletscher.

Zu kleine Niederschläge und zu geringe Abschmelzung wirken sich ausgleichend auf den Massenhaushalt der Gletscher aus. Die Abflussmengen dagegen werden durch die Trockenheit und durch den Ausfall an Schmelzwasser gleichsinnig beeinflusst. Im Berichtsjahr ist der seltene Fall eingetreten, dass sowohl die Zuflussmengen zu den hochgelegenen Stauseen als auch die Wasserführung der Mittellandflüsse gleichzeitig weit unter den langjährigen Mittelwerten liegen.

SCHNEE UND LAWINEN IM WINTER I g 7 I / 72 Bericht von S. ( Hiott, SLFDavos-Wetssfluhjoch ) Die überdurchschnittlichen Neuschneemengen, die während des Frühwinters im schweizerischen Alpengebiet abgelagert wurden, versprachen einen schneereichen Winter. Es folgte aber eine längere Trockenperiode mit nur vereinzelten geringen Niederschlägen. Dies führte - verglichen mit anderen Jahren allmählich zu einem bedeutenden Schneemangel. Charakteristisch für die ausgeprägte Schneearmut auf der Alpennordseite, im nördlichen Wallis sowie in Nord- und Mittelbünden waren die Verhältnisse auf Weissfluhjoch. Auf dem Versuchsfeld des Eidg. Instituts für Schnee- und Lawinenforschung wurde zwischen dem .15.Januar und dem 12. April an 68 Tagen ein neues Schneehöhenminimum gemessen ( Beginn der Messungen im Winter 1936/37an weiteren 5 Tagen wurde gerade der bisherige Tiefstwert erreicht. Ähnlich, wenn auch nicht dermassen extrem, verliefen die Verhältnisse in den übrigen Gebieten der nördlichen Alpen. In den meisten Regionen hatte lediglich der Winter 1963/64 noch weniger Schnee gebracht. In den Voralpen und im Mittelland fiel vom Monat November an kaum noch Schnee. Im Gegensatz dazu war die Schneedecke in den Tessiner Alpen und in den angrenzenden Gebieten des Gotthardmassivs sowie in den Regionen Simplon und Maloja im Hochwinter überdurchschnittlich mächtig.

Den Schneeverhältnissen entsprechend verursachten nur wenige Lawinen Sachschäden; dies vor allem im schneereichen Tessin und in den angrenzenden Gebieten. Es handelt sich dabei aber eher um geringfügige Schadenfälle, welche mit einer einzigen Ausnahme Strassen- und Bahnverbindungen betrafen.

Wesentlich ungünstiger waren die Verhältnisse für den Skifahrer. Nebst einigen Lawinenniedergängen, bei denen Personen zwar verschüttet, aber alle unverletzt geborgen werden konnten, enthält die Statistik nicht weniger als 28 Fälle mit 55 von Lawinen erfassten Personen. Nur fünf der Verunfallten waren Nichtskifahrer: 3 Sommeral-pinisten, von denen einer sein Leben verlor und 2 verletzt wurden, sowie I Jäger und I Alphirt, die beide verletzt wurden. Die insgesamt 23 Lawinentoten, 22 Skifahrer und t Kletterer, waren alle Touristen. Damit wurde das langjährige Mittel von 13 touristischen Lawinenopfern pro Jahr beachtlich überschritten. Arbeiter- oder Kata-strophenunfalle gab es nicht.

Verletzungen hatten 18 der Überlebenden erlitten. Von den Verunfallten wurden 19 auf einer Ski- bzw. Klettertour vom Lawinentod überrascht, drei beim Variantenfahren in erschlossenem Skigebiet; einem wurde das Befahren einer gesperrten Abfahrt zum Verhängnis. Drei Opfer waren Alleingänger. Die folgenschwersten Unglücksfälle ereigneten sich am 13. März im Val Roseg/GR, am 31. März bei Vercorin/VS und am 3. April im Turtmanntal/VS mit je 3 Todesopfern. Erwähnenswert ist, dass keine Skilager oder Skitouren mit Jugendlichen betroffen waren. Mit einer Ausnahme haben sich alle Lawinenunfälle in Gebieten mit unterdurchschnittlichen Schneemengen zugetragen. Damit wird die schon oft gemachte Feststellung einmal mehr bestätigt, dass schneearme Winter oder Winterperioden wohl ohne grössere Lawinenniedergänge bleiben und kaum je wesentliche Sachschäden aufweisen, für den Skifahrer jedoch bedeutend gefährlicher sind als schneereiche Zeiten.

Dass die meisten Unglückslawinen durch die Verunfallten selbst ausgelöst worden sind, verwundert nicht, da die subjektive Lawinenauslösung beim Skifahrerunglück die Regel ist. Bezeichnend für die besonders heimtückischen Lawinenverhältnisse des Winters ist aber die Tatsache, dass nicht nur Laien die versteckten Gefahren nicht zu erkennen vermochten, sondern auch Bergführer und Skilehrer. Drei von ihnen haben das Leben in Lawinen verloren, zwei davon in ihrem heimatlichen Übungsgelände.

Bei einigen Unfällen konnten sich die Gefährdeten rechtzeitig aus den Schneemassen befreien oder wurden durch ihre Kameraden gerettet. Manchmal wurden die Mitgerissenen dank den geringen Schneehöhen nicht vollständig zugedeckt, oder es waren Körperteile oder Gegenstände an der Schneeoberfläche sichtbar. Ausserdem konnten vier Verschüttete auf Grund ihrer Hilferufe unter der Schneedecke lokalisiert und gerettet werden. Die Opfer wurden mehrheitlich von Lawinenhunden aufgefunden, einige konnten dank herausragenden Gegenständen entdeckt werden. Zwei Todesopfer wurden erst mehrere Monate nach dem Unfall beim Ausapern des Lawinenfeldes aufgefunden.

GLETSCHERCHRONIK a ) Tätigkeit und besondere Ereignisse Der witterungsmässig recht absonderliche Sommer 1972 war verhältnismässig günstig für die Gletscher selber, keineswegs aber für die Durchführung der glaziologischen Feldarbeiten. Am meisten behindert durch das dauernd trübe Wetter und die wiederholten Schneefälle in den Monaten August und September wurde die Gletscherbeobachtung und -Vermessung aus der Luft. Erst im Oktober konnten die wichtigsten Vermessungsflüge nachgeholt werden, wobei die Eidgenössische Landestopographie ( L + T ) alle Aufnahmen in den Berner und Tessiner Alpen besorgte, während die Eidgenössische Vermessungsdirektion ( V + D ) die Durchführungdes gesamten Flugprogramms in den Walliser und Waadtländer Alpen übernahm. In jährlicher Wiederholung wurden die wichtigen Gletscher Rhone, Aletsch und Basodino, die steilen Gletscher am Mönch ( Hängegletscher an der Südflanke ), Hochfirn ( Jungfrau ), Rossboden, Hoh-lentrift, Trift ( Saastal ), Hohbaln, Bider, Festi, Hohberg und Bis sowie die der Messung am Boden schwer zugänglichen Enden der Gletscher Trift ( Gadmen ), Rosenlaui, Oberer Grindelwald, Unterer Grindelwald und Blümlisalp beflogen. Ausserhalb des jährlich wiederholten Programms wurden einzig die Gletscher Ried, Brunegg, Turtmann und Bella Tola aufgenommen. Im Zusammenhang mit besondern Untersuchungen der VAW über das Problem der « gefährlichen Gletscher » sind - ebenfalls in jährlichem Turnus -wiederholt worden die Flüge über Allalin, Giétro, Tournelon Blanc ( Hängegletscher an der Nordostflanke ), Pierredar und Gamchi. Photogrammetrische Auswertungen wurden durch das Vermessungsbüro H. Leupin in Bern ( Giétro ) und das Geodätische Institut der ETH in Zürich ( Allalin ) vorgenommen. Wie seit vielen Jahren führte das Vermessungsbüro A. Flotron in Meiringen für die Kraftwerke Oberhash AG ein umfassendes Messprogramm an den Aaregletschern durch und wertete auch die von der V + D aufgenommenen Luftbilder photogrammetrisch aus. Das gleiche Büro kartierte nach den in den Jahren 1959 und 1968 bis 1972 vom Bisgletscher erstellten Aufnahmen den Hängegletscher am Ostgrat des Weisshorns. Die Haushalts- und Bewegungsmessungen am Hohwäng und Gorner für die Kraftwerke Grande Dixence AG besorgte B. Schnyder, Saas Fee.

Erste Versuche mit dem von der VAW für Gletschersondierungen entwickelten hydrother-mischen Eisbohrer auf dem Steinlimmi- und auf dem Gornergletscher, wo Bohrtiefen von 180 und 215 Meter erreicht wurden, verliefen zufriedenstellend.

Die Arbeiten zur Regulierung der Abflussverhältnisse bei einem vom Grubengletscher im Saastal gestauten Randsee wurden weitergeführt. Nach dem im 92. Bericht erwähnten harmlos verlaufenen Ausbruch vom 22-/23. September 1971, wobei sich der Seespiegel um rund 2 Meter unter das Normalniveau absenkte, wurde die Sohle des im Eis angelegten Entlastungsstollens etappenweise zuerst von Hand, dann durch Einsatz eines Traxes um insgesamt 4 Meter tiefergelegt bis in die gefrorene Grundmoräne. Sondierbohrungen im Bereich des natürlichen Seeauslaufs ergaben, dass das Gletscherbett vorwiegend aus sandigen Ablagerungen besteht und gegen die Talmitte unter das Seeniveau absinkt. Bei wiederholten Begehungen im Winter konnte man ausserdem beobachten, wie das vom Eis aufgeschürfte Grundmoränenmaterial das natürliche subglaziale Gerinne im Bereich der Überlaufschwelle allmählich verstopfte und verdammte. Durch ein in die Sohle des Entlastungsstollens verlegtes begehbares Rohr aus gewelltem Stahlblech wurde diese kritische Strecke des Seeausflusses befestigt. Seit dem Frühjahr 1973 entwässert sich der See erwartungsgemäss durch dieses Rohr. Man darf deshalb hoffen, dass die Gefahr eines weiteren Seeausbruchs zumindest für einige Jahre gebannt ist. Als weitere Massnahmen zur Verhütung von Schadenhochwassern im Fällbach als Folge von Wasserausbrüchen am Grubengletscher sind Sicherungsbauten am Ausfluss des der Zunge vorgelagerten, ganz in Moränenablagerungen eingebetteten Sees und an den kritischen Stellen in der unterliegenden Wildbachrunse vorgesehen. Sie sind notwendig, weil sich mit der Zeit am regulierten Randsee wiederum eine ungünstige Situation entwickeln könnte und weil ausserdem die Möglichkeit des Ausbruchs einer unbekannten sub- oder intraglazialen Wassertasche nicht mit letzter Sicherheit auszuschliessen ist.

Gefahren anderer Art begannen sich im Sommer des Berichtsjahres für das Dorf Randa im benachbarten Mattertal von Seiten eines Hängegletschers auf rund 4200 Meter über Meer am Ostgrat des Weisshorns abzuzeichnen. Das von einheimischen Bergführern festgestellte ungewöhnlich starke Aufreissen einer Spalte erweckte die Befürchtung, dass rund 500 000 m3 der darunterliegenden Eismasse sich von ihrer steilen Unterlage lösen und gesamthaft abstürzen könnten. Die möglichen Folgen eines solchen Ereignisses liessen sich aus den Berichten über frühere Gletscherstürze in Randa ableiten. Dabei zeigte sich, dass vor allem die zur Winterszeit erfolgten Stürze von 1636 mit 36 Todesopfern und vielen zerstörten oder beschädigten Gebäuden und von 1819 mit 2 Todesopfern und 113 beschädigten Gebäuden katastrophales Ausmass erreichten, weil die aus grosser Höhe auf den Bisgletscher abstürzende Eismasse eine gewaltige Schneelawine auslöste. Nach den Angaben des damaligen Kantonsingenieurs Venetz bestand das auf 1 t Mio m'geschätzte Absturzvolumen von 181 g zu rund 10 % aus Gletschereis und zu 90 % aus mitgerisse-nem Schnee. Auf Grund dieser Feststellung und auf Grund der Ergebnisse der vom SLF und der VAW angestellten Berechnungen über die Sturzbahn und das voraussichtliche Absturzvolumen musste für den Winter 1972/73 mit der Möglichkeit einer starken Gefährdung der nach Zermatt führenden Bahn und Strasse sowie des äussersten Dorfrandes gerechnet werden. Seit dem Herbst wurden die Bewegungsverhältnisse in der potentiellen Sturzmasse erfasst durch wöchentlich wiederholte Messungen mit einem Laser-Geodime-ter vom Tal aus und durch tägliche Aufnahmen mit einer auf dem Bishorn installierten automatischen Kamera. Im Sommer 1973 ist am Gletscher zusätzlich eine automatische Bewegungsregistrieranlage aufgestellt worden, welche die Messwerte laufend per Funk ins Tal meldete. Der Absturz erfolgte schliesslich auf die erhoffte günstigste Weise, indem rund die Hälfte der absturzbereiten Eismasse im Laufe des Frühjahrs und Sommers 1973 in kleinen Portionen, der Rest am 19. August 1973 in zwei grösseren Schüben auf die grosse Firnterrasse in etwa 3400 Meter ü.M. herunterfiel und dort liegen blieb.

Das Berichtsjahr brachte den Abschluss des Mattmarkprozesses. Durch das rechtskräftig gewordene Urteil vom Oktober 1972 ist der Gletschersturz vom 30. August 1965 als unvorherseh-bares Naturereignis gewertet worden. Für die glaziologische Forschung bleiben noch viele Probleme zu lösen. Nachstehend sei kurz auf einige praktische Auswirkungen des Gletschersturzes von Mattmark hingewiesen:

1. Die von Gletschern drohenden Gefahren sind einem weiten Kreis von Menschen bewusst geworden.

2. Verschiedene andere Gletscher, wie zum Beispiel Giétro, Pierredar und Gruben ( Saastal ), werden heute kontrolliert.

3. Bei der Sicherung der Rettungs- und Bergungs-mannschaften nach der Katastrophe von Mattmark sowie bei den Untersuchungen am Giétrogletscher und am Weisshorn ob Randa sind neue Beobachtungsmethoden für die Überwachung sogenannter « gefährlicher Gletscher » entwickelt worden.

4. Bei allen messtechnisch erfassten Fällen von Gletscherstürzen ist dem Abbruch eine wesentliche Beschleunigung vorausgegangen. Nach den heutigen Kenntnissen kann allerdings der Mechanismus eines plötzlichen Gletscherabsturzes nicht ganz ausgeschlossen werden.

5. Verschiedene Wissenschafter arbeiten an Theorien, mittels deren der Mechanismus aussergewöhnlicher Gletscherbewegungen, wie sie ein Surge beziehungsweise eine Rutschung darstellen, erklärt werden könnte.Vergleiche dazu den Kommentar zu den Bildern des Allalingletschers ( Bilder 3 bis 6 ).

6. Für Baustellen an Gletschern werden besondere Sicherheitskommissionen ( SI KO ) gebildet, die in Zusammenarbeit mit Bauherrschaft, SUVAL und kantonalen Sozialämtern die von Gletschern drohenden Gefahren im Zusammenhang mit dem Bauvorgang laufend überprüfen.

7. Ein Memorandum vom 25. April 1969 der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft ( SNG ) an das Eidgenössische Departement des Innern hat nach einem Vernehmlas-sungsverfahren bei den Kantonen mit Gletschern zur Bildung einer Arbeitsgruppe für gefährliche Gletscher geführt, mit Geschäftsstelle bei der Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie an der ETH Zürich. Diese Arbeitsgruppe ist am B. Mai 1973 in Bern konstituiert worden mit folgenden Mitgliedern: Kantone Bern, Uri, Graubünden und Wallis, Rechtsdienst des Eidgenössischen Departements des Innern, Eidgenössisches Amt für Strassen-und Flussbau, Eidgenössisches Oberforstinspektorat, Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung Weissfluhjoch, Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie an der ETH-Zürich, Bundesamt für Zivilschutz des Eidgenössischen Justiz- und Polizeideparte-ments und Gletscherkommission der SNG.

Im Berichtsjahr wurden io Gletscher gar nicht, mehr als ein Drittel der beobachteten Zungen erst im Oktober, weitere 7 sogar erst im November besucht. Bei insgesamt Zoo Gletschern konnte die Lageänderung des Zungenendes richtungsmässig festgelegt, in 93 Fällen auch beziffert werden. Dies ist erfreulicherweise ein besseres Resultat, als bei den meistenorts ausgesprochen ungünstigen Schnee- und Wetterverhältnissen erwartet werden durfte. Unter solchen Umständen können die zum Teil beträchtlichen zeitlichen Abweichungen der Messungen vom Idealdatum ( r. Oktober ) in Kauf genommen werden. In der Statistik der Tabelle 2 sind für das Berichtsjahr erstmals Bild i Brunigletscher im Rübletenthal; Hintergrund des Maderanerthals im Canton Uri. Nach der Natur gezeichnet den g.August 1796 von J.C. Escher. Original in der graphischen Sammlung der ETH Zürich.

Bild 2 Brunnigletscher am 14.8. 1973, aufgenommen vom Felsriegel nördlich Brunniboden, rund 2060 Meter ü.M. Am gleichen Standort hat Escher die Taschenbuchskizze angefertigt, die ihm als Vorlage zu seiner Ansicht diente. Aufnahme M. Aellen, VAW.

Zum 150. Todestag des Zürcher Staatsmannes, Naturforschers und Ingenieurs Hans Conrad Escher von der Linth ( t 767 bis 1823 ) zeigte die Zentralbibliothek Zürich im Frühling 1973 erstmals eine Auswahl aus den über 1000 Landschaftsaquarellen und Gebirgspanoramen, die der als Künstler bisher unbekannte Erbauer des Linthkanals auf seinen ausgedehnten Reisen in der Schweiz und den angrenzenden Gebieten geschaffen hat. Darunter befinden sich zahlreiche Darstellungen aus dem Hochgebirge mit seinen damals hochstehenden Gletschern. Eschers Bilder zeichnen sich - entsprechend seiner wissenschaftlich-nüchternen Betrachtungsweise - durch die schlichte, sachliche Wiedergabe der wesentlichen Elemente der abgebildeten Landschaft aus. Sie sind zudem stets mit genauen Orts- und Zeitangaben versehen, was ihren besondern dokumentarischen Wert noch erhöht. Die künstlerische Begabung kommt vor allem durch die meisterhafte formale Gestaltung zum Ausdruck. Bemerkenswert ist sein Gefühl für Bildwirkung, das ihn bei vielen seiner Ansichten, Terrainstudien und Panoramen besondere Möglichkeiten der modernen Photographie, wie z.B. die Tele- und die Weitwinkelsicht, versuchsweise sogar die Vollsicht eines im Raum aufgehängten Fischauges vorausnehmen lässt. Eine weitere Besonderheit sind seine zahlreichen Circularansichten, die Rundpanoramen, welche - wie man erst kürzlich erkannte - zu den ersten Darstellungen dieser Art gehören. Die in Bild 1 wiedergegebene Ansicht des Brunnigletschers bringt als Schwarzweissdruck weniger die künstlerische Qualität der aquarellierten Federzeichnung als deren dokumentarischen Gehalt zur Geltung. Sie zeigt den Gletscher am Ende des 18. Jahrhunderts, als er noch die Weiden der Alp Brunni ( 2061 m ü. M. ) erreichte. Dieser Stand ist auf der Vergleichsaufnahme mit der heutigen Situation ( Bild 2 ) durch die gestrichelte Linie angedeutet. Von der ehemals 2 Kilometer langen und im mittleren Teil gut 500 Meter breiten Zunge ist nur der kümmerliche, links von der Bildmitte sichtbare Rest geblieben. Das Gletschertor liegt heute in rund 2330 Meter ü.M., ungefähr 270 Meter höher als zu Eschers Zeiten. Besonders eindrücklich ist dasAusmass des Schwundes am Rand der Gletscherterrasse, die sich zwischen Piz Acletta ( links im Hintergrund ) und Schwarzstöckli ( Bildmitte ) zum rechts oben gerade noch sichtbaren vergletscherten Osthang des Oberalpstocks hinzieht. Die frühere Ausdehnung der von dort herunterfliessenden Gletscherzunge und der Firnfelder am Schwarzstöckli ist an der helleren Farbe der vom Gletscher im Laufe der letzten i oo Jahre freigegebenen Felsen heute noch gut zu erkennen. Die dunklen Flächen dagegen dürften nach den letzten späteiszeitlichen Gletschervorstössen vor rund 10 Jahrtausenden nicht mehr vergletschert gewesen sein. Demzufolge ist in diesem Bereich die Felsoberfläche stärker angewittert und trägt einen viel dichteren Flechtenbewuchs als in den hellen Zonen. Die Schneeflecken im Vordergrund links, die in ähnlicher Form und gleicher Lage, aber mit grösseren Ausmassen auch auf Bild 1 vorkommen, sind Reste der im vergangenen Winter vom Stotziggrat abgestürzten Schneelawinen.

AY^rj; bis iîZunge des Allalingletschers Bild 3: 26. September 1970, Aufnahme H. Widmer, VAW Bild 4: 24. September 1970, Ausschnitt aus Senkrechtaufnahme Nr. 5291 der Eidgenössischen Vermessungsdirektion ( V + D ) Bild 5: 25. September 1971, Aufnahme H. Widmer, VAW Bild 6: 1. Oktober 1971, Ausschnitt aus Senkrechtaufnahme Nr. oo t 8 der V + D Normalerweise wandert der auf den Bildern 3 bis 6 sichtbare Teil der Zunge des Allalingletschers mit einer Geschwindigkeit von wenigen Dezimetern pro Tag talwärts. Die Bilder 5 und 6 zeigen diesen Normalzustand. Auf den Bildern 3 und 4 dagegen ist der vorderste Teil der Zunge in einer sogenannten Rutschung begriffen, er gleitet mehrere Meter pro Tag auf der Felsunterlage. Der Bereich der Rutschung ist bergseits begrenzt durch die über der Mitte von Bild 4 deutlich erkennbare sichelförmige Spalte. An der Eiswand über dem Sichelspalt und an der Front am Gletscherende bröckeln während der Rutschung häufig kleinere Eismassen ab. Die daraus resultierenden frischen Deponien von Eistrümmern im Sichelspalt und vor der Gletscherfront sind äussere Anzeichen der im Gang befindlichen Rutschung. Ein weiteres Merkmal ist die chaotische Zerklüftung der rutschenden Masse. Aus diesen Charakteristiken kann eine Rutschung schon aus der Betrachtung von Photographien mit einiger Sicherheit erkannt werden. Alle am Allalin festgestellten Rutschungen traten im Sommer oder im Herbst auf und endeten nach einigen Wochen bis rund vier Monaten. Im Jahre 1970 dauerte sie vom Juli bis in den Dezember. 1966 bis 1970 ereignete sich in jedem Jahre eine Rutschung; 1971 war sie verspätet und wenig ausgeprägt, 1972 blieb sie aus. Photographien aus den Jahren 1949, 1954 und 1963, möglicherweise auch 1961 zeigen ebenfalls Anzeichen von Rutschungen. Alle bisher erwähnten Rutschungen sind wieder in den normalen Bewegungszustand abgeklungen, ohne dass sich ein Gletschersturz ereignet hätte. Anders war es im Sommer 1965, in dem die Rutschung am 30. August von einem Gletschersturz von aussergewöhnlichem Ausmass begleitet war, der auf der Baustelle Mattmark 88 Menschenleben forderte. Auf Bild 4 ist die Fläche der damals abgestürzten Eismasse von rund 1,6 Millionen m3 näherungsweise eingezeichnet. Die Absturzmasse ist nicht im Sichelspalt, sondern weiter talwärts abgerissen. Das Längenprofil des Felsuntergrundes ist im Ursprungsbereich der Absturzmasse in mehrere wenig stark geneigte Flächen und Steilstufen gegliedert, bei einer mittleren Neigung von ungefähr 26 °. Obschon die Rutschung in allen anderen bekannten Fällen ohne grössere Eisabbrüche wieder abgeklungen ist, dürfte sie im Sommer 1965 einer der verschiedenen Faktoren gewesen sein, deren Zusammenwirken als Ursache für den aussergewöhnlichen Gletscherabbruch anzusprechen ist. Rutschungen sind seit 1965 auch am benachbarten Hohlaubgletscher ( 1965, 1967, 1969, 1971 ) und am Triftgletscher im Fletschhorngebiet ( 1966, 1969, 1972 ) beobachtet worden. Das Phänomen ist verwandt mit dem sogenannten « Surge », der in Alaska und in der Arktis grosse flache Talgletscher mit sehr hohen Geschwindigkeiten erfasst und zu Vorstössen von mehreren Kilometern in einigen Monaten führen kann. Surgeähnliche Vorstösse sind auch vom Colca-Gletscher im Kasbekgebirge und vom Medvezhiy im Pamir bekannt. Sowohl die Rutschung als auch der Surge sind erst seit Mitte der sechziger Jahre alt Phänomen richtig erfasst und untersucht worden. Ursache und Mechanismus sind bei beiden heute noch wenig bekannt.

Bild7 Alpetligletscher am 19. o,. 1972. Aufnahme H. Rutishauser.

Der Alpetligletscher zuhinterst im Gasterntal wird durch die Firngebiete am Nordhang des Petersgrats,den Kanderfirn und durch die Schnee- und Eislawinen aus der Südflanke der Blümlisalp gespiesen. Die Schrägaufnahme bringt das Ausmass des Schwundes in den letzten Jahrzehnten eindrücklich zur Geltung. Zur Zeit des Hochstandes im letzten Jahrhundert, der durch Moränenwälle rechts im Bild deutlich markiert ist, erstreckte sich die Zunge auf dem flachen Talgrund, der am unteren Bildrand gerade noch sichtbar ist, um weitere 2 Kilometer talwärts bis zum Heimritz. Die nach längerem Unterbruch seit 1969 wiederum jährlich eingemessene Zungenspitze rechts im Bild liegt gegenwärtig genau auf der Grenze zwischen Kristallin ( unten ) und Sedimenthülle ( oben ) des Aarmassivs.

sowohl für das im 84. Bericht festgelegte Beobachtungsnetz von i o5 Gletschern als auch für das im Laufe der letzten Jahre um die 9 Gletscher ttel-aletsch, Bis, Alpetli, Lötschen, Ammerten, Plattalva, Scaletta, Valleggia und Val Torta erweiterte Netz gesonderte Zahlenangaben enthalten.

Im Kalenderjahr 1972 hatte die Gletscherkommission den Verlust ihrer beiden ältesten Mitarbeiter zu beklagen. Im Mai starb alt Kantonsoberförster J. Becker, der die Glarner Gletscher seit 1933 in mustergültiger Weise betreute. Unerwartet verschied im Dezember auch alt Oberförster R. Schwammberger, dessen Beobachtertätig-keit an den Gletscher des Lauterbrunnentals mit einem kriegsbedingten längeren Unterbruch sogar bis 1931 zurückreicht. Vor dem Krieg besorgte er ausserdem die Messungen an den Grindelwaldgletschern. Die beiden Verstorbenen haben durch ihre stets zuverlässigen und sorgfältigen Beobachtungen einen grossen Beitrag zu den jährlichen Gletscherkontrollen geleistet, wofür ihnen Anerkennung und Dank gebührt. Ihre Amtsnachfolger, Herr W. Blumer, Kantonsoberförster in Glarus, der bei den Gletschermessungen in seinem Kanton bereits seit vielen Jahren mitwirkt, und Herr K. Zehntner, Oberförster in Interlaken, werden für die Weiterführung der langjährigen Messreihen besorgt sein. Als weiteren neuen Beobachter dürfen wir Herrn Dr. J. Stahel vorstellen, der das Kreisforstamt Klosters und damit auch die Messungen am Verstanklagletscher übernommen hat.

Zum Schluss unseres Tätigkeitsberichtes sei im Namen der Gletscherkommission allen Mitarbeitern und Institutionen, die an der Durchführung unseres Messprogramms in irgendeiner Form beteiligt waren, für ihre tatkräftige Unterstützung gedankt, ganz besonders jenen Beobachtern, die ihren Beitrag zum guten Ergebnis gegen widrige Umstände erstreiten mussten.

b ) Haushaltsresultate In Tabelle 3 sind für 4 von der VAW gemessene 7 Gletscher die Haushaltszahlen der letzten 3 Jahre zusammengestellt. Als Gesamtbilanz ist der Gewinn oder Verlust an Eisvolumen angegeben, als spezifische Bilanz die Dicke der Schicht, die sich ergäbe, wenn dieser Gewinn bzw. Verlust als Wasser gleichmässig über den ganzen Gletscher verteilt würde. Die spezifische Bilanz ermöglicht den direkten Vergleich der an verschiedenen Gletschern bestimmten Haushaltsresultate. Auf die wesentlichen Ergebnisse der Haushaltsperiode 1971/72 ist im Witterungsbericht bereits hingewiesen worden: entsprechend der unterschiedlichen Niederschlagsverteilung im Winter Verluste im nördlichen, Gewinn im südlichen Alpengebiet bei durchwegs geringfügigen Abweichungen von einer ausgeglichenen Bilanz. Resultatmässig ist das Berichtsjahr vergleichbar bei Gries mit den Jahren 1967 bis 1969, bei Aletsch mit 1970, bei Limmern mit 1967, 1969 und 1970, bei Silvretta mit 1969. Von diesen Jahren hatte jedoch nur 1969 annähernd ähnliche klimatische Verhältnisse, namentlich in bezug auf die Winterniederschläge. In den übrigen angeführten Fällen ist das ähnliche Haushaltsergebnis bei überdurchschnittlichen Winterniederschlägen und bei grossen Schmelzbeträgen im Sommer, also bei hohen Massenumsätzen zustande gekommen. Im Gegensatz dazu blieben im Berichtsjahr die Bilanz-grössen sowohl in der Akkumulations- wie in der Ablationsperiode je in ähnlichem Masse beträchtlich unter dem Durchschnitt. An den Aaregletschern hat A. Flotron in den Querprofilen mittlere Dickenänderungen von —3,o m ( Abnahme ) bis + 1,2 m ( Zunahme ) gemessen, woraus sich für das Zungengebiet ein Volumenverlust von 12,5 Millionen Kubikmetern ergibt. Dieser Wert liegt 40% unter dem langjährigen Durchschnitt.

c ) Lageänderung der Gletscherenden 38 Gletscher des bisherigen Netzes und ein zusätzlicher sind im Berichtsjahr länger geworden. So viele oder mehr vorstossende Zungen hat man seit dem Beginn der 80jährigen Messreihe erst fünfmal gezählt, nämlich in den Jahren 1916, NIEDERSCHLAG, TEMPERATUR, SONNENSCHEINDAUER UND ABFLUSS 1971/72 Werte der Monate, der Jahreszeiten und des Jahres 1971/72, bezogen auf die Mittelwerte der Periode 1931 -1960 [für Ausnahmen siehe 1109 Monate Oktober 1971 bis September 1972 W= Winter = Oktober bis April S = Sommer = Mai bis September j = Jahr= Oktober bis September 1 ) Ausnahmen:

Nr Station Temperatur Sonnenscheindauer Abfluss 2 4 6 10 11 51 55 Jungfraujoch Sion Testa Grigia locamo - Monti St.Gatlen Massa / Massaboden Hinterrhein /Hinterrhein 1938/39 r63/64 1931/32 T 60/61 1941/42 T 63/64 1952/53 v63/64 1935/36-^63/64 1931/32t 60/61 1956/57t 63/64 1931/32- 60/61 1945/46 r63/64 55 Meteorologische Daten AN Abweichung vom Mittelwert Niederschlag21Temperatur cAS Abweichung vom Mittelwert SonnenscheindauerSMittelwert Meteorologische Stationen:

Station m ü.M.

1 Bern 572 2 Jungfraujoch 3576 3 Montreux 408 4 Sion 549 5 Zermatt 1610 6 Testa Grigia 3488 7 Zürich MZA 569 a Engelberg 1018 9 Airolo 1167 Nr.

Station m.ü.M 10 Locamo - Monti 379 11 St.Gallen 664 12 Säntis 2 500 1 3 Chur 586 14 Davos 1561 1 5 Bever 1712 16 Brusio 840 17 Grand-St.Bernard 2479 18 Sans- Almagell 1675 Abfluss-Stationen Abflussmenge Abflussmengen P A A Abweichung vom Mittelwert ÄMittelwert Einzug s g ebiet Nr FLUSS / Station m.ü.M.

Ganze Fläche Mittlere Höhe Vergletschertes F in km2 m.ü.M.

Gebiet in % von F 51 MASSA / Blatten bei Naters 687 195 2945 66.6 52 VISPA / Visp 650 778 2660 33.1 53 RHONE / Porte du Sc«x 3 74 5220 2 1 30 16.2 54 LUTSCHINE / Gsteig 582 379 2 0 50 19.5 55 HINTERRHEIN / Hinterrhein 1581 56 2390 21.6 56 RHEIN / Rheinfelden 258 34550 1085 1.6 AN, N 1JL h y* Zr10 12 2 i, 6 11 1 3 5 7 A_AC Ä "

56

¥

J

4-

NMittelwert AT = Abweichung vom Mittelwert in'C

11 1 3 5 7 9 53 A A

ifffl

52 0,5- -0,5- " if -i_r

Ì

10 12 2 i 6 51 El ig 19 ) 192O> T921 und 1926 mit jeweils 40, 57, 68, 44 und 50 positiven Längenänderungen. Beim Vergleich des prozentualen Anteils der vorstossenden an der Gesamtzahl der klassierten Gletscher ändert sich an diesem Bild wenig: Die Werte für 1971/72 ( 40% im bisherigen, 39% im erweiterten Netz ) sind übertroffen worden in den 7 Jahren 1912 ( 45% ), 1916 bis 1920 ( zwischen 46 und 69% ) und 1926 ( 52% ). Unter den 38 bzw. 39 vorstossenden Gletschern der Berichtsperiode findet man mit Ausnahme des Rhone, der wohl eher infolge von Eisabbrüchen als durch Schmelzverluste kürzer geworden ist, und des Moming, bei dem ebenfalls besondere Verhältnisse vorliegen, alle Zungen, die im Schwundjahr 1971 zugenommen haben oder stationär geblieben sind. Von diesen sind 13, nämlich Fee, Giétro, Saleina, Trient, Stein, Rosenlaui, Oberer Grindelwald, Eiger, Gamchi, Blümlisalp, Chelen, Biferten und Tschierva. deutlich vorgerückt. Ebenso gering wie im Vorjahr blieb die Zunahme bei den 6 übrigen: Tälliboden, Ferpècle, Valsorey, Boveyre, Rotfirn und Sulz. Zu beachten sind die Vorstösse der 6 bisher schwindenden Gletscher Turtmann-West, Mont Miné, Tsidjiore Nouve, Hüfi, Suretta und Palü, die ausser beim Suretta, der durch Firn- und Schneeanlagerung verlängert wurde, als echte Vorstösse zu werten sind. Ob die bescheidenen Zunahmen der weiteren 14 Gletscher — Mutt, Schwarzberg, Allalin, Findelen, Bas d' Arolla, Corbassière, Alpetli, St. Anna, Pizol, Verstankla, Sardona, Tiatscha, Sesvenna und Cambrena - ausschliesslich dem Wärme-manko des Sommers 1972 zu verdanken oder teilweise durch ein günstigeres Haushaltregime der Gletscher und entsprechend geändertes Verhalten ihrer Zungen bedingt sind, bleibt abzuwarten. Dasselbe gilt in noch vermehrtem Masse für die 7 stationären Gletscher, Kessjen, Pierredar, Ammerten, Damma, Wallenbur, Punteglias und Paradies. Im besonderen ist zu erwähnen, dass beim Allalin erstmals seit 1965 keine Zungenrutschung festzustellen war. Dies dürfte mindestens teilweise darauf zurückzuführen sein, dass durch das Weitervorrücken der ehemaligen Zungenfront über den vorgelagerten regenerierten Sturzkegel die Stabilitätsverhältnisse der ganzen Zunge verbessert worden sind. Zum Teil mögen aber auch die besonderen Witterungsverhältnisse ( geringe Schneelast, geringer Schmelzwasseranfall ) verzögernd auf das Gleiten des Eises eingewirkt haben. Auch bei Gletschern mit normalen Bewegungsverhältnissen sind gegenüber dem Vorjahr leicht bis massig reduzierte Verschie-bungsgeschwindigkeiten gemessen worden. In der Legende zu den Bildern 3 bis 6 sind die beim Allalin beobachteten Rutschungen kurz kommentiert.

Dank der vergrösserten Anzahl vorstossender und stationärer Zungen und dank den verringerten Schwund betragen bei den regressiven war die mittlere Längenänderung ( —2,4 m im bisheri-gen,2,7 m im erweiterten Netz ) viel kleiner als in der letzten Berichtsperiode ( —10,2 m ). Noch kleiner war sie in den Jahren 1967/68 ( —o,35 m ) und 1969/70 ( —1,26 m ). Die grössten bei den einzelnen Gletschern ermittelten Werte30 m beim Suretta und +68,4 m beim Oberen Grin-delwald,43 m beim Otemma und —42 m beim Zinal ) waren wesentlich ausgeglichener als die entsprechenden Vorjahreswerteetwa too m beim Oberen Grindelwald und + 21,8 m beim Trient,!2i,3 m beim Griessen und —95 m beim Otemma ).

Die verschiedenen Gletscher reagieren verschieden rasch auf Klimaänderungen. Die sogenannte Ansprechzeit hängt zudem davon ab, ob sich ein Gletscher in der Ausgangslage mit dem Klima im Gleichgewicht befindet oder ob sein Zustand nach der einen oder anderen Seite mehr oder weniger davon abweicht. Grosse und flache träge Gletscher wie der Grosse Aletsch, die immer noch in kräftigem Rückzug begriffen sind, werden infolge der wenigen wachstumsgünstigen sechziger Jahre kaum einen Vorstoss unternehmen. Bei anderen, wie zum Beispiel dem Unteren Grindelwaldgletscher, darf mit einem Vorstoss in den nächsten Jahren gerechnet werden. Nach- dem im Räume der Schweizer Alpen die Gletscher in den Jahren 1964/65 bis 1967/68 im allgemeinen an Masse zugenommen haben, war der Haushalt seither wieder mehrheitlich defizitär. Zudem ist die Zunahme der Anzahl vorstossender Gletscher im Berichtsjahr 1971/72 vorwiegend darauf zurückzuführen, dass bei vielen Gletscher- Tabelle i1. Summe der positiven Tagesmittel der Temperaturen = EC Mai bis September Station Meereshöhe a ) Messstationen Gütsch2287 Säntis2 2500 Weissfluhjoch2667 Jungfraujoch ( Sphinx ) 3578 Payerne ( 700 mb)3100 München ( 700 mb)3 310° Mailand ( 700 mb)3100 b ) Extrapolationenfür Firngebiete Clariden42700 Claridcn42900 Silvretta2750 Jungfraufirn ( P3)6335° 1 Auszug aus A. Lemans, « Der Firnzuwachs pro 1971/72 in ( Niveau 700 mb = etwa 3100 mü. M. ) nach Radiosondierun-einigen schweizerischen Firngebieten », 59.Bericht, Zürich gen ( Mittel aus 1-h- und 13-h-Aufstieg, berechnet von 1973.

2 Durch A. Lemans korrigierte, mit der Messreihe vor i960 vergleichbare Werte.

1 Temperaturmessungen in der freien Atmosphäre enden die aussergewöhnlich geringe Abschmelzung nicht genügte, um den durch die Bewegung erzielten Geländegewinn zu kompensieren. Deshalb ist, « normale » klimatische Verhältnisse vorausgesetzt, für die nächsten Jahre wieder eine Verstärkung der allgemeinen Rückzugstendenz zu erwarten.

Mai/Sept. .'970 27+°C Mai/Sept. 97'Mai/Sept. .'97* 849 888 632 649 659 441 599 632 442 78 99 50 322 280 192 231 254 183 406 384 256 544 565 370 411 424 265 546 575 397 155 166 95 G. Gensler ).

* Werte reduziert nach Gütsch.

5 Werte reduziert nach Weissfluhjoch.

6 Werte reduziert nachJungfraujoch-Sphinx.

Tabelle 2. Lageänderung der Gletscherenden 1969/70 bis 1971/72 Zusammenfassung I97°/7I BeobachtungsnetzAnzahl Gletscher105 NichtbeobachtetAnzahlGletscher BeobachtetAnzahlGletscher Resultat unsicherAnzahlGletscher RichtungbekanntAnzahlImVorstossAnzahlStationärAnzahlIm RückzugAnzah161 Mittlere LängenänderungMeter pro Gletscher1,26 ( Anzah189 ) Bemerkungen: In den verschiedenen Klassen wurden folgende Gletscher eingereiht, wobei diese mit ihrer Nummer aus Tabelle 5 bezeichnet werdensollen:

17 g 18 44 45 46 101 103zusätzlich: 117 118 282 104 2a zusätzlich: 107 110 32 8 10 11 13 16 19 25 26 27 28 37 38 39 41 42 43 53 56 57 59 61 64 67 68 69 73 77 79 81 87 8g 91 93 96 97 99 100 3 " zusätzlich: 109 412 49 70 71 83 86 4 " zusätzlich: 111 » 1 3 4 5 6 14 15 1720 21 22 23 24 29 30 31 32 33 34 35 36 40 47 48 50 5 " 52 54 55 58 60 62 6365 66 72 74 75 76 78 80 84 85 88 90 92 94 95 98 102 105 ' ' zusätzlich: 106 114 115 ( 1 Für die Berechnung der mittleren Längenänderung wurden 8 Gletscher nicht berücksichtigt. Sie wurden aus folgenden Gründen ausgeschaltet:

Durch künstlichen See beeinflusst:3 50 Wert für 3 Jahre:89 Kein Zahlenwert :8 55 56 58 64zusätzlich: 115 Tabelle3. Jährliche Massenbilanzen einiger Gletscher Gletscher Bilanzjahr Gletscher Gesamt- spezif.

Gleich- fläche bilanz Bilanz gewichts- B.1

K

grenze km2 io3 mi Eis kg/m22 m ü.M.

3Gries..

7.10 69—12 10. 70 6 83 - 36785>94 — 1 0694 3040 3080 12.10. 70- 9.

10. 71 6,30s 9.10.71- 9.

10.72 6,30s + 3 1224 + 4464 2680 5und6Aletscb....

1.10.69-30.

9-70 123,2617696 - 129 1.10. 70—30.

9-71 122,6490462 - 738 1.10.71-30.

9-72 122,15* —27180 » — 222'78 Limmern R o 6q- 6 9-7° 9-71 3,29 ' " 3,29'° p-04 - 1584 2820 j y- y 6. 9. 70-11.

- 48844 2930 11. 9. 71-11.

9-72 3,29896 "

- 245 "

2750 9oSilvretta

25. 9.69-26.

9-7° 3,33 "

+ 2664 + 724 2730 26. 9. 70-24.

9-71 3,33 "

— 32828871 2880 24. 9.71-21.

9-72 3,33 "

947 "

- 2564 2800 1971/72 erweitertes Netz 105 105 11 1 7 1 81 IO'a 98 104 97 104 0 1 2- 42'98 ( ioo,o ) 103 ( ioo,o"i 95 ( 100,0 ) 100 31 ( 31,61 17 ( 16,5 ) 38 3 ( 40,0 ) 393 "

6 ( 6,14,9 ) ( 6,3 ) 74 "

( 62,3 ) 81 — 10,19 ( 92 ) ( 78,6 ) 5'5 ( 53.7 ) -2,37 ( 87)0 545 1 Mit einer Dichte des Eises von o,g g/cm3 gerechnet.

2 I kg/m2 entspricht I mm Wasserhöhe.

3 Fläche vom i. g. 67.

4 Berechnet nach Zonen gleicher spezifischer Bilanzen ( Fleckenmethode ).

ä Geschätzte Fläche für den g. 10.71. 6 Geschätzte Fläche für den 11. g. 70.

Tabelle 4. Daten über die Schneedecke im Winter 1971/72 Kolonne 1 Datum des Beginns der permanenten Schneedecke.

2 Letzter Tag mit Schnee der permanenten Schneedecke.

3 Dauer der permanenten Schneedecke in Tagen.

4 Schneehöhenmaximum in Zentimetern.

5 TagdesSchneehöhenmaximums.

6 Wasserwert der Schneedecke, gemessener Maximalwert in Millimetern.

7 Tag der Profilaufnahme bzw. der Bestimmung des Wasserwertes.

Station Weissfluhjoch2540 Davos Platz'1560 Klosters1200 Berninahäuser2050 Pontresina1840 Maloja1820 Barberine1820 SaasFee1800 Zermatt1610 Bourg St. Pierre1650 Grimse11970 Grindelwald-Bort... .1570 Trübsee1800 Andermatt1440 An der Messstelle Davos-Flüelastrasse wurden durch das SLF folgende Werte bestimmt:

H 1560 2 25-3- Interpolierte Daten 7 Geschätzte Fläche für den 11.9.71. 11 Geschätzte Fläche für den 16.9.72.

3 Mit vorläufigen Angaben für die Abflusswerte ( berechnet nach der hydrologischen Methode ).

10 Fläche vom 11.9.59.

11 Flächevoni2.10.56.

Meereshöhe Meter 9. II.

7-7- 2 \2 S3 21.

5- 5 IO. I I.

31-3- HS 72 10.

12.

— IO. I I.

3-4j.6 90 11.

12.

170 15- 2 g. 11.

21.4.

65 145 10.

3IO. I I.

7.4.

[50 95 10.

3g. 11.

8.5.

182'57 8.

3- 340 [5- 3 g. 11.

5-5 "

179 5° 14.+ 15. 2.

421'5- 3 IO. I I.

18.4.

it.i 114 20.

2.

235 5- 3 IO. II.

23-4- 166 " 5 20.

2.

232'5- 2 9.11.

29-3- 142 70 22.

11'37 >5- 2 7.11.

8.6.

2!5 210 29- 48. il.2 !9-3- I33 85 11.+ 12.12.

33 15.12 8. 11.

4.6.

2 10 ,38 7- 4- 382 2- 5 9.11.

6.4.

150 106 11.

12.

244 5- 3 :; 137 4 68 7 3- Tabelle^. Längenänderung der Gletscher 1971/72 Nr. Gletscher Kt. Änderung in Metern 1970/71 1971/72 c Einzugsgebiet der Rhone ( II ) 1 e RhoneVS7,0 2 e MuttVS2,0 3 e Gries ( Aegina)VS18,6 4e FiescherVS18,8 5e G rosser Aletsch VS33,9 106e MittelaletschVS58,4 6e OberaletschVS8,2 7 KaltwasserVS16,0 8e TällibodenVSst 9e OfentalVSx ioe SchwarzbergVS2,3 11 e Allalin VS10,2 12 e KessjenVS2,3 13e Fee ( Nordzunge)VS20,0 14 GamerVS19,1 15e Z'MuttVS14,5 16e FindelenVS2,5 107e BisVS 17 e RiedVS9,7 18LangVS22,0 19e Turtmann-West VS36,6 20e Turtmann-Ost ( Bruneggi VS5,1 21 e Bella TolaVS36,0 22ZinalVS9,7 23 MorningVSst 24 MoiryVS4,0 25FerpècleVS0,3 26 Mont MinéVS7,0 27Basd'ArollaVS1,0 28TsidjioreNouveVS4,0 29 e CheillonVS15,0 30L'EnDarreyVS10,0 31Grand DésertVS18,8 32 Mont Fort ( Tortin ) VS8,0 33TsanfleuronVS28,0 34 e OtemmaVS95,0 35 e Mont DurandVS8,0 36 e Breney VS20,0 37 e GiétroVS16,7 38 e Gorbassière VS8,0 39ValsoreyVS0,59.7 + 2,67,5 —19,0 — 27,7 -417.2 n + 5.4 + 2,2 sn + 23,8 — 16,88,0 + 1,8 n7,6 n + 16,27.5 — 13.9 — 425.24 + 1,3 + 17 + 4 + 11 —23 — 16 —304 —10 — 43 — 21 — 11 + 19.3 + 4 + 3,0 Meter ü.M.

ca.'972 Messdatum'97°'97'2125 2628 2370 1651'5°5 2240 ca.

2131 265068 2628 "

2628™ 2658 2324 2849 "

2027 2057 2231 2482,2 ' "

2044 20106'2264 2460 2763 e7 2000 20. 9.

27. 8. 18.10.

10.9.

11.9.

16.10.

12. 9 15.10.

25- 9- 28. 9.

29- 9-24- 9-22. 9. 27.10. 23.10.

25. 8. 12.10.

3°- 9-25.10.

26. 9.

26. 9.

30- 9- 7.10. 7.10.

9.10.

7.10.

7.10. 28. 9. 28. 9.

10.10.

9.10. 26. 9.

5.10. 10.10.

27- 9-26. 9. 26. 9.

7- 9-15.10.

13.10.

9- 9-9- 9-'3-Io to. 9. n. 9.

5.10.

Tv 9- 27.10.

27- 9-28. 9.

24. 9.

I. IO 21. 9. 21.10.

22. IO.

23. 8.

!) 9- ili. 17. 9.

29- 9-4. li.

8.10.

8. io.

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12. IO 12. IO.

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7.10.

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4. io. 4. io. .'3- 9- 2. IO. 2. IO.

4- 9- io. 8.

6. io.

7.10.

.'9-18.

8 8 16.

10'5- HÌ.

9 9 I I.

10 20.

9 3. io. n 22. IO.

II. 9.

27- 9-7. 11. 5.10.

17. 8. 13. 9. n. 9.

3°- 9-n 25- 9-25- 9- 11. io.

3°- 9-30- 9- 3.10.

12. io.

12. IO. IO. IO. IO. IO.

I. IO.

30. 9-12.10.

12.10. 29- 9-24. 9. 23- 9-23- 9-4.10.

7- 9-13.10.

2438« 2 I2Ob2 I965« 2149*7 2262 64 2620''4 2475O4 28002 74O"7 2417 " "

2420 2265° " 257065 2480 ca. 2192'2395 Nr. Gletscher 40 e Tseudet VS 41Boveyre VS 42 e SaleìnaVS 43TrientVS 44PaneyrosseVD 45Grand PlanNévéVD 46e MartinetsVD 47 Sex Rouge VD 48e PrapioVD 4g e PicrredarVD Einzugsgebiet der Aare ( la ) 50e OberaarBE12,1 51e Unteraar BE7,2 52 Gauli BE9,7-a 53e SteinBE9,0 54e SteinlimmiBE3,0 55e Trift .BEx 56 e RosenlauiBEx 57e Oberer GrindelwaldBE100,0 ca.

58 e Unterer Grindelwald BEx 59c EigerBE10,2 6oe TschingelBE5.3 6ieGamchi BE9,6 109 e Alpetli BE5,3 i ioe LötschenBE 62 e Schwar BE3,6 63 e LämmernBE12,4 64e Blümlisalp BEst 111 e AmmertenBE5 65 e RätzliBE12,0 Einzugsgelnet der Reuss ( IbJ 66e TiefenUR 67e St. AnnaUR 68e Chelen UR 69e Rotfirn ( Nord)UR 70e Damma UR 71 e WallenburUR 72 e Brunni UR 73e Hüfi UR 74e Griess(Unterschächen)UR 75e FirnalpeliOW 76e Griessen ( Obwalden ) OW Änderung; in Metern Meter 1970/71 1971/72 ü.M.

1972 c c d - 12,0 - 5 2422 + 2,7,5 2605 + 4,5 + 18,0 1729 + 21,8 + 14,4 1766 - 16.8 n 236031,0 n 2345* n n 2095 < "

5,6 - 7,2 26607I — 21,2 — 12,5 2393 "

x st 2415 Messdatum 1970 1971'972 13.10.

7.10 13.10.

6. io 13.10.

6. io 31.10.

28.10 14. io.

3. io 15. io.

3. io Il 11 2. 8.

6. n 2. 8.

16. io 9- 9- 9- 9 13. io. 13. io.

I I. IO.

.5. 8.

n 13. io. 13.10.

4. io.

— 17,6 2297,3 18.

9- 4.10 — 2,3 1910,7 18.

9- 8.

9- 4.10 — 2,8 2220 ca.

n 7- 9- 7.10 15,0'935 19.

9- 5- m.

28. 9 — 4.0 2092 " i- 9- 5- 10.

28. 9 — X 165067 18.

9- 7- 8.

16./17.10.

+ X 1900 ca.

26.

9- 3- 9- 16.10 68,4 12707 "

3°'10.

5- 10.

5.10 — X 12206'3°- 10.

3- 9- 9-11 9,2 2130 27- 8.

8.

9- 3.10 — 13 2270 ki.

9- i.V 9- 12. 109,7 !99O 19- 9- 18.

9- 9- 9 + 5.9 2240 20.

9- 9- 9- 10. 9, n — 30- 9 — 1.5 2240 8.

25- 9- 18. 9.

2490 "

9- 1 d.

26.

9- " 9- 9X 2200 "

21.

9- 3- 9- 16.10.

si :! 9- 19- 9- 3.10.

— 24,8 2316 17- 10.

.'45, 10.

- 13,3 — 12,7 2492'8,7 + 1,7 259210,3 1- 9,2 2130 + 6.5 + 1,0 20313,2 — 0,2 2044 — 10,2 - 0,8 2240 - 23,32 "

-'2,5 2310 - 7,5"a + l6 1740 — 10,0 - 5 22IO7ii,622,5 2I51 "

-121,3 —10,8 2500 20.

9- 18.

9 25- 9- T7- 9 21.

9-'7-'I 21.

9- 17- 9 16.

9- 18.

.'i 28.

9- 21.

9- 11 i6.

9- 11 5- 9- 27- 9- 7- 9- 11 10.

9- 23.

9- 29.

27- 9 30- 9 27- 9 27- 9 27- 9 27- 9 5- 9 26.

9 26.

9 16.

10 Nr. Gletscher Kt. Änderung in Metern 1970/711971''72 b cc Einzugsgebiet der Limmal ( Ic ) 77e BifertenGL 78c Limmern GL 114e PlattalvaGL 79e SulzGL 8oe GlärnischGL 81 e PizolSG Einzugsgebiet des Rheins ( Id ) 82 e LavazGR 83 e Punteglias GR 84e Lenta GR — 85e VorabGR 86e ParadiesGR — 87e SurettaGR — 88e PorchabellaGR 115e Scaletta GR89e VerstanklaGR 90e SilvrettaGR gì e SardonaSG 5,6 i8.o sn 6,8 — 2,0 37,3 — 28,4 43,7 o,o 49,0 6.5 + 30 — 1,0 xX X 8,4 6,4 "

+ 44a - 2,6 + 0,9 Einzugsgebiet des Inn ( V ) 92 e RosegGR — 42,1 93e TschiervaGR + 10,0 94e MorteratschGR — 4,2 95e CalderasGR - 10,3 96e TiatschaGR - 5,0 97e Sesvenna GR — 10,0 98e LischanaGR - 2,7 Einzugsgebiet der Adda ( IV ) 99 e Cambrena GR iooe Palü GR 101ParadisinoGR 102 e FornoGR Einzugsgebiet des Tessin ( III ) 117 ValleggiaTI 1 18 ValTortaTI 103BrescianaTI 104 e BasodinoTI 105 e RossbodenVS Meter Ü.M.

1972 d Messdatum 97O'971 1972 20,9 + 10,0 1924 26.

9- II. 10.

3- 10.

10,8 — 5.7 2239,1 2.

9- 3- 9- 5- 9- 9.4 - 1,2 254871 10.

9- 9- 9- 8.

9'1,1 + 3,5 1800'1 14.

m 20.10.

16.

10.

10,2 - 3.4 2297 28.

9- 23- 9- 14.

Kl, 61,2 + 3,2 2550 3- Kl 24- 9- 12.

225071 28.

9- 24.

9 23459- 20.

10 2275 30.

9- 1- 10 2535

9- 7- 9 2362 25- 9- 4- 10 2186 7- 10.

T7- 9 2588 24- 9- 25- 9 2360 ca.

26.

. ' .'20.

9 242 7.9 24.

9- 23- 9 2500 11 4- 10 4- 1 ( 1 26.

9'9- 10 2.

[0 25- 9 21.

9 30.

9 29- 9 28.

9 26.

9 [O.

m — 33.0 2170 15.10.

13. io.

2. 11.

+ 9,5 2170 15. IO.

13. io.

2.11.

" co 2000 14. io.

16. io.

1.11.

—'2,4 2685 18. io.

17. io.

2. 11.

+ 2 2605 21. IO.

14. g.

23- 92,8 2745 2 1. 9.

9. io 2.10.

2,0 2800 25- 9- 24. 9.

2. IO.

+ 5,5 2 791 20.

9- 19. IO.

8.IO 8,3 + 21,8 2360 ca.

30.

9- 4. IO.

2. I I 2,5 n 28059- Kl.

15. IO.

11 23.0 8,8 2110 i6.

10.

15.IO.

3 "

n 2400 "

25. Ö 7.5 n 2490 "

"'9- 6. io .6,5 n 2570 "

29. io.

21. 9 3.3 SII 2520 "

13. io.

I. IO 2,0 - 2,3 1945 12. IO.

23. 9 16.10.

Bemerkungen, die für die ganze Tabelle oder wenigstens für mehrere Gletscher gültig sind.

a Die Nummern i bis 105 in dieser Tabelle stimmen mit denjenigen im Lageplan Bild 2 des Berichtes 1963/64 überein.

b Falls ein Gletscher zugleich in verschiedenen Kantonen liegt, so ist derjenige Kanton eingetragen, auf dessen Gebiet sich das eingemessenc Zungenende befindet, c Wenn die Änderung für eine Periode von mehreren Jahren gilt, ist die Anzahl der Jahre wie folgt angegeben:

Beispiel:—i3-6ja = Rückzug von 13.6 m in 3jahren. d Meereshöhe des Zungenendes in Metern über Meer. Wenn die Meereshöhe nicht am Ende des Berichtsjahres bestimmt worden ist, wird das Messjahr wie folgtangegeben:

Beispiel: 222058 = Meereshöhe gemessen im Jahre 1958. e Eine Bemerkung mit der Nummer dieses Gletschers wird im vollständigen 93. Bericht der Gletscherkommission enthalten sein.

nNicht beobachtet sn EingeschneitIm Vors toss stStationär

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