Die «Schlagintweits» und der Himalaya
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Die «Schlagintweits» und der Himalaya

Im « Alpinen Museum » in München ist eine Schlagintweit-Aus-stellung zu sehen. Sie zeigt unter dem Titel « Zauber der Ferne » erstmals Aquarelle, Skizzen, frühe Fotografien und ethnografische Gegenstände1, die die Brüder von ihrer Himalaya-Reise 1854-57 nach Hause brachten.

Adolph ( 1829-57 ), Hermann ( 1826-82 ) und Robert ( 1833-85 ) waren die ersten europäischen Alpinisten im Himalaya, Karakorum und Kuen-Lun. Ihre Erkundung und universelle Forschung stand in der Tradition Alexander von Humboldts ( für die Britisch-Ostindische Handelscompagnie führten sie Landesvermessungen im Himalaya durch ). Noch heute entspricht das erhaltene Bildmaterial kartographischer Genauigkeit, künstlerisch fussen die Bilder in der « Münchner Landschafter-Schule ». ( Die Art erinnert an Hans Conrad Escher von der Linth ).

Am Abi Gamin ( 7355 m ) stellten die Brüder 1855 mit 6785 m einen jahrelang nicht übertroffenen Höhenrekord auf. Ihre alpinistischen Fähigkeiten eigneten sie sich auf frühen Forschungsreisen und Bergbesteigungen in den Ötztaler Alpen, der Glocknergruppe und im Monte-Rosa-Gebiet an ( Leistungen, die ihren Niederschlag in dazumal berühmten Werken fanden ). Neben ihrer Bedeutung für die alpine Forschung wurden sie zu Wegbereitern des Alpinismus insbesondere in den Ostalpen vor Gründung der alpinen Vereine.

Leben und Wirken dieser Münchner Forschungsalpinisten wird einer der Schwerpunkte des « Alpinen Museum » München werden. Gleichsam als Präludium ist diese Ausstellung anzusehen, die allerdings die alpinen Leistungen - noch - ausklam-mert. Sie ist täglich, ausser an Sonn-und Feiertagen sowie montags, bis zum 27. Mai geöffnet.

Peter Grimm, Starnberg ( D ) 1 Es handelt sich dabei um Materialien aus Familienbesitz, aus der Bayerischen Staatsbibliothek und aus Museumsdepots.

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Februar 1932 gelang ihm im Alter von 18 Jahren die erste Überschreitung des Grépon. 1934 erkletterte er zusammen mit Loulou Boulaz bei fürchterlichen Bedingungen die Arête Sans Nom an der Aiguille Verte. Zwei Jahre später gründete er die Ecole d' Alpinisme de Genève; im gleichen Jahr erhielt er vom Club Alpin Français das Diplom als Träger. 1937 erfüllte er sich seinen grössten Traum, indem er den Bergführerkurs als bester abschloss. Internationales Aufsehen erregte er schliesslich am 1. und 2. Juli 1935, als er als zweiter die Nordwand der Grandes Jorasses durchstieg. Seine Seilkameradin ist erneut Loulou Boulaz, die - und das soll hier festgehalten sein - so oft vorausgeht, wie sie will. Am 3O. August 1936 kommt er von den Drus zurück, wo er, wieder mit Loulou, als zweiter durch die Nordwand klettert. Am nächsten Tag steht er auf dem Südgrat der Aiguille Noire de Peuterey, und zwischen dem 7. und dem 15. Februar 1938findet die dramatische erste Überschreitung der Aiguilles du Diable im Winter statt. Erika Stagni, Marcel Gallay und Raymond Lambert kämpfen eine Woche lang gegen den Sturm und die schreckliche Kälte. Nur Erika Stagni kommt ohne grössere Schäden davon; die beiden Männer müssen sich schweren Amputationen unterziehen. Mit Hilfe von Spezialschuhen und einem unbändigen Willen arbeitet Raymond Lambert Ende 1939 wieder als Führer und Skilehrer.

Im Jahre 1952 nimmt er an der Genfer Expedition zum Mount Everest teil und steigt bis auf eine Höhe von 8650 Metern. Er wird anschliessend zusammen mit Sherpa Tensing als « höchster Mensch der Welt » bezeichnet. Später reist Lambert auch in die Anden.

Den zweiten Teil seines Lebens widmet er der Fliegerei, die er mit grosser Leidenschaft betreibt. Er erwirbt das Fluglehrerbrevet, zu dem auch Gletscherlandungen gehören, und ist einer der Gründer der Luft-fahrtgesellschaft SATA. So findet er eine Tätigkeit, die den grossen Talenten dieses bedeutenden Bergführers entspricht.

Dominique Roulin, Veyrier GE ( ü

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