Dr. A. Bähler: Mitteilungen über den Grimselpass und das Grimselhospiz
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Dr. A. Bähler: Mitteilungen über den Grimselpass und das Grimselhospiz

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Red.

Dr. A. Bähler: Mitteilungen über den Grimselpass und das Grimselhospiz.B.iel 1895.

Diese interessante Broschüre ist die Ausarbeitung eines Vortrages, den der Verfasser vor der Sektion Biel S.A.C. den 13. April 1894 gehalten hat, und lag dem Redaktor dieses Jahrbuchs im Manuskript vor. Ich mußte ihn aber wegen Raummangel ablehnen, obschon er mir inhaltlich gut gefiel. Es ist eine im ganzen einwandfreie Darstellung des Stoffes nach den besten litterarischen Quellen. Die Urkundensammlungen ( Fontes rerutn bernensium und Mémoires et documents de la Suisse Romande ) finde ich nicht zitiert; ich glaube, daß sie Ausbeute gegeben hätten, und sie sind, weil mit indices versehen, leicht zu gebrauchen. Das Interesse Dr. Bählers erstreckt sich gleichmäßig auf Geschichte, Naturforschung und Volkswirtschaft, und so finden wir in seiner Broschüre viele interessante und, wie gesagt, auch richtige Kenntnisse.

Ich möchte mir nur zwei Ausstellungen erlauben. Bei der Darstellung der kriegerischen Ereignisse im Jahr 1798 wird der von Lohbauer, wenn ich nicht irre, ausgehenden Behauptung Glauben geschenkt, die Franzosen hätten eine zweite Umgehungskolonne vom Aarboden gegen den Trübtensee hinauf und zwischen den beiden Sidelhörnern hindurch geschickt, welche eine Abteilung Österreicher, die sich gegen Obergestelen zurückziehen wollte, am Fuß des Sidelhorns gefangen genommen habe. Bei den bedeutenden Schwierigkeiten dieses Weges und der Kürze des eigentlichen Gefechtes kann ich an diese Umgehung nicht glauben; ich glaube, es liege ein Mißverständnis vor. Wenn bei dieser Gelegenheit von Dr. Bähler, pag. 24, ohne Anführungszeichen, erzählt wird, bis vor einigen Jahren haben Hirten und Jäger in den Felsen des Sidelhorns und des Nägelis-grätlis, die nur selten von Menschen betreten werden, Überbleibsel wie Flintenkolben, Ladstöcke etc., ja selbst Gerippe gefunden, so möchte ich doch bemerken, daß so schaurige Funde zur Zeit Lohbauers, von dem das Citat ( auf Umwegen ) stammt, und etwa noch Desors und Agassiz's, also in den Dreißiger- und Vierzigerjahren, gemacht wurden, seitdem aber meines Wissens nicht mehr. Vergeblich habe ich bei Bähler Auskunft gesucht, aufweichen „ Umwegen die Walliser Gemsjäger des österreichischen Heeres, des Gebirges kundig, ihre heimatlichen Dörfer erreichen konntenauch dieses Rätsel harrt noch der Lösung. Von der ans Grimselhospiz anknüpfenden Gletscherforschung hätte ich ferner in der kleinen Schrift gern mehr gelesen, anderseits bin ich über den Manko eher erfreut, weil ich hoffe, Herr Dr. Bähler werde dieses Jahrbuch zum Organ seiner bezüglichen Mitteilungen machen. Die beigegebenen zwei Abbildungen: Das alte Grimselhospiz vor dem Brand und Hôtel des Neuchâtelois 1840 im Abschwung sind instruktiv.Eed.

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