Dru-Westwand
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Dru-Westwand

Hinweis: Dieser Artikel ist nur in einer Sprache verfügbar. In der Vergangenheit wurden die Jahresbücher nicht übersetzt.

VON PETER DIENER

Mit 3 Bildern ( 187-189 ) Ferienbeginn und schönes Wetter lassen jedes Bergsteigerherz höher schlagen! So sassen wir denn auch in bester Stimmung unter dem grossen Biwakblock am Rognon und genossen den wundervollen Sommerabend in vollen Zügen. Vor 24 Stunden waren wir noch im Toggenburg. Jetzt aber lag tief unter uns Chamonix, und hinter uns strebten die granitenen Pfeiler gleich einer Wand in den Himmel, wie sie in ihrer Art im ganzen Alpenbereich wohl einmalig ist: die Westwand der Dru! Sie sollte den Auftakt zu unseren diesjährigen Ferien bilden. Das sah ein wenig vermessen aus. Doch zwei Dinge waren für unseren Entschluss massgebend: das Wetter und die Verhältnisse. Beide schienen günstig zu sein. Da gab 's kein Zögern mehr! Wir waren ja nicht ganz unvorbereitet hierher gekommen. Anhand von Beschreibungen und Bildern hatten wir uns eingehend mit Route und Schwierigkeiten vertraut gemacht, hatten in den letzten Wochen hart trainiert und waren in guter 1 Goethe an Schwager Kronos.

Form. Trotzdem übertraf das, was sich jetzt da über uns auftürmte, unsere Vorstellungen um ein Mehrfaches! Riesige, gelbe Plattenfluchten aus Granit, unglaubliche Dächer und endlose Verschneidungen von grosser Steilheit, das sind die Hauptmerkmale dieser gut 1000 Meter hohen Mauer. Wo gab es da die Möglichkeit eines Durchkommens? Es sah unmöglich aus, und doch waren bereits 7 Seilschaften durchgestiegen. Guido Magnone und seine Kameraden Berardini, Dagory und Laine hatten im Juli 1952 diese luftigste aller Routen der Westalpen nach 6 Tagen härtesten Einsatzes eröffnet. Wie mag ihnen zumute gewesen sein, als sie das erste Mal hier standen? Julius Payer, einer der grossen Alpinisten der Vergangenheit, soll einmal in ähnlicher Situation gesagt haben: « Der Mensch ist ja nur ein winziger Käfer, und wenn er viel ist, dann ist er einer mit lackierten Flügeln. » Selten ist mir dies so bewusst geworden wie gerade hier. Und doch war auch hier jene geheimnisvolle Macht, die Verlockung des gefahrumwitterten Abenteuers, stärker als alle Bedenken.

Früh krochen wir an jenem Abend in die Daunensäcke. Mein Kamerad Max Niedermann kontrollierte noch einmal die Ausrüstung und verstaute noch verschiedene Dinge im Rucksack. Dick und prall stand er schliesslich in seinem Winkel. Um nicht Zeit mit Gepäckaufseilen zu vergeuden, hatten wir uns auf einen Rucksack beschränkt, den jeweils der zweite tragen sollte. Trotz grösster Einschränkung gab es einen zünftigen Bündel von reichlich 10 kg. Damit zu klettern würde eine besondere Angelegenheit werdenWährend wir uns noch in allerlei derartigen Betrachtungen ergingen, tauchten unten auf dem Moränengrat einige Gestalten auf. Eins, zwei, drei, vier dunkle Punkte. Was wollen die hier oben? Gespannt liessen wir sie näherkommen. Schliesslich entpuppten sie sich als gute Bekannte Es waren Albert Kleemeier, der bekannte Allgäuer Kletterer, und seine Kemptener Kameraden Kettner, Übelhoer und Erdenköfer. Da mussten wir gar nicht erst fragen, was die im Sinn hatten!

So kam es, dass wir am andern Morgen zu sechst in die Wand einstiegen. Ein wenig steif und schlaftrunken, aber sonst gut ausgeruht, stolperten wir im ersten Grau des jungen Tages über Geröll und eisharten Firn zum Einstiegscouloir. Matt glänzten noch einige Sterne, und ein leichter Wind säuselte. Das Wetter sah nicht schlecht aus. Um 5 Uhr standen wir am « Ausfluss » des Couloirs. Zwei Felsrippen engen hier den Beginn der Schlucht zu einem schmalen Mundstück ein, und wenn die Wand lebendig wird, dann spuckt dieser Schlund Tod und Verderben. Jetzt aber war noch alles still. Rasch stiegen wir über eine Platte hinauf und gewannen auf aperem Fels schnell an Höhe. Doch bald hörte das auf. Der weitere Anstieg vollzog sich im Eis des Couloirs, das durchschnittlich 50° geneigt ist. Es bildet eine einzige glatte Kehle von 300 m Länge, ohne Absätze, ohne Deckung vor Steinschlägen. Alles kommt durch diese « Hohle Gasse », und so waren wir heilfroh, als nach einer Stunde diese unheimliche Passage hinter uns lag. Aber die Freude währte nur kurze Zeit. Wir waren zu den unteren Terrassen hinüber traversiert und hatten damit die Felsbruchregion erreicht. Wir sollten bald merken, was das heisst. Vor sieben Jahren war hier eine riesige Steinlawine niedergegangen. Fast eine halbe Million Kubikmeter Granit war damals auf die Terrassen gestürzt. Das meiste lag wohl jetzt unten im Talbecken; was aber hier an Trümmern noch aufgestapelt war, genügte, um unser Vordringen zu einem nervenaufreibenden « Eiertanz » werden zu lassen. Nichts war fest. Zentnerschwere Blöcke warteten nur auf eine unachtsame Bewegung, um in die Tiefe zu stürzen. Überall rieselte der Sand den Kameraden in den Hals. Oft tönte der Ruf: « Steine », und dann duckte sich alles an den Fels, fieberhaft Deckung suchend. Jeder Stein konnte das Ende sein, zumindest das Ende der Tour. Es braucht ja nur das Seil abgeschlagen zu werden! Die Sicherung war ziemlich illusorisch. Wollte man einen Haken schlagen, so merkte man bald, wie dieser den Spalt immer weiter auseinandertrieb. Doch einmal ging auch das zu Ende. Nach mehreren Seil- längen, immer schräg links haltend, hatten wir die oberen Terrassen erreicht. Hier sollten die grossen Schwierigkeiten beginnen. Aber lieber härteste Arbeit in gutem Fels als diese Herumühlerei in so einem Steinbruchladen!

Der Blick nach oben war recht eindrucksvoll. Senkrecht stellte sich nun die Wand auf, und ein System von Rissen und Verschneidungen zog sich hinauf bis zum grossen, abgesprengten Block in der Wandmitte, den man sich allerdings nur noch vorstellen konnte, denn überall stiess der Blick an Dächern und Baikonen an. Das konnte ja gut werdenZunächst vermittelte eine Verschneidung den Weiterweg. Sie endete an einem Risskamin, der uns schwer zu schaffen machte. Glatt und abdrängend, hart an der Grenze des Möglichen, in freier Kletterei - das war der « Vignes-Riss », der Auftakt zum 6. Grad. Abwechselnd führend schoben wir uns in die Höhe. « Den letzten beissen die Hunde », heisst ein Sprichwort. Wir wandelten es ein wenig ab: Den letzten drückt der Rucksack! Unangenehm machte sich jetzt dieses Anhängsel bemerkbar. Die Riemen schnitten ins Fleisch und hemmten die Blutzirkulation. Man war tatsächlich froh, wenn man wieder als erster gehen durfte. « Lieber den Kampf als den Krampf! » Erneut hatten wir gewechselt. Ein winziger Stand in einer Verschneidung bildete meinen Rastplatz. Weiter oben verlor sich die Verschneidung unter einem gewaltigen Dach, und dort klebte Max. In Trittschlingen hin und her baumelnd, mühte er sich schon geraume Zeit ab. Aber weder Haken noch Holzkeil wollten sich verklemmen Langsam wurde mein Freund ungeduldig. Einige harte Brocken kamen herunter, keine Steine diesmal - sondern kerniges Schwyzerdütsch. Irgend etwas stimmte da nicht. Roco und Armin, die zweite Seilschaft, hatten aufgeschlossen und studierten die Beschreibung. « Man folge nicht der Hakenreihe in der Verschneidung ( Versuch Vignes ), sondern wähle einen kurzen Riss nach rechts, der zu einem „ Ziegenrücken " führt... » Da hatten wir 's. Wütend über dieses Missgeschick musste der Freund den Rückzug antreten. Ich ging inzwischen schon los. Die beiden Bayern sparten nicht mit ihrem freundlichen Spott. Der « Ziegenrücken » wurde eine luftige Sache. Fast 10 Meter musste ich nach rechts hinüberangeln, mit den Füssen nur auf Reibung gehend. Hernach war ein kurzer abdrängender Riss zu bewältigen, der zu einer flachen Mulde hinaufwies. Hier steckten zwei Haken; vermutlich also ein Rastplatz. Während ich die Sicherung herrichtete, fasste ich schnell noch den Weiterweg ins Auge. Es ist immer beruhigend, wenn man weiss, was die nächste Seillänge bringt. Was sich jedoch da dem Auge bot, war alles andere als beruhigend. Eine bauchige Platte verlor sich nach oben scheinbar ins Nichts. Kompakt und glatt, wie von Maurerhand abgerieben, und nur in der Mitte gab es einen feinen, fast schnurgeraden Riss. Darin steckten in unregelmässigen Abständen einige Haken oder Holzpflöckchen. « Max, da kannst Du Dich freuen... » Der Freund zog zwar eine Grimasse, als er sah, was auf ihn wartete, ging jedoch gleich an die Arbeit. Hier konnte uns nur die Technik weiterbringen. Mit beiden Füssen in den Steigbügeln, arbeitete sich der Freund höher. Immer schlechter liessen sich die Haken anbringen. Der Riss erweiterte sich, und nur in Verengungen konnte er die Nägel irgendwie verklemmen « Gut aufpassen jetzt, der Haken steckt miserabel! » Auf alles gefasst, bediente ich die beiden Perlonseile, die uns schon so oft zu gemeinsamem Erlebnis verbunden hatten und mehr als einmal den Beweis ihrer Zuverlässigkeit erbrachten. Immer kleiner wurde indessen das zerschlissene Hinterteil über mir, ein paar Schuhsohlen noch, und dann zeigten mir nur die Seile das ruckweise Vorwärtskommen an. Als ich nach einer Weile folgte und mühsam von Haltepunkt zu Haltepunkt krabbelte, bekam ich erst den richtigen Begriff von dieser äusserst schwierigen, abdrängenden Passage, die als « 40-Meter-Riss » in der Beschreibung steht. Ein heikler Spreizschritt an seinem Ende sorgte für einen würdigen Abschluss. Aber die Belohnung folgte auf dem Fusse. Ein geräumiger Rastplatz, sogar mit Schnee, liess uns die Mühe bald vergessen. Man sah wieder, dass die Sonne schien, dass der Himmel blau war und dass es unten in Chamonix grüne Wiesen gab. Nach dem ewigen Grau des Felsens war es 10 Die Alpen - 1958 - Les Alpes direkt eine Wohltat, den Blick in die farbenfrohe Runde schweifen zu lassen. Dazu eine ausgiebige Mahlzeit, ein Schluck Kaffee, und die Lebensgeister waren wiederhergestellt. Inzwischen waren die Kameraden schnaufend und schwitzend erschienen, und so hiess es Platz machen.

In einer Verschneidung ging 's zunächst 40 Meter ganz gut weiter. Aber oben war wieder ein Dach, das wievielte eigentlich schon? Direkt war es nicht zu bewältigen, man musste es nach rechts über eine abdrängende, wasserüberronnene Platte umgehen. Es war nicht nur sehr schwierig, sondern auch sehr schmierig! Später mussten wir in eine kleine Höhle hineinkriechen, und als wir dreckig genug waren, kamen wir unter die Dusche. Lustig sprudelte ein kleines Rinnsal in alle Kleideröffnungen. Als Dessert gab es anschliessend noch herrliches Eis! Ein steiles Couloir, schön gleichmässig mit Wassereis überzogen, machte uns das Vorwärtskommen nicht leicht. Gleichmässig vergingen auch diese Stunden. Am Ende der Schlucht war es nochmals ein Überhang vom Format Burgerweg ( im Rätikon ), bloss mit viel dürftigeren Haltepunkten, der sich uns in den Weg stellte, und eine Reibungsplatte mit viel Seilzug bildete schliesslich den Ausstieg auf den Gipfel des markanten Blockes in der Wandmitte.

für genügend Sicherheit zum Nachnehmen. Der Freund ist in seiner Stellung wahrlich nicht zu beneiden. Die Füsse in Trittschlingen, den Oberkörper am Haken angehängt, den Rucksack musste er auch noch irgendwo versorgen, und zum Schluss wollte ich noch vorbei. Nach langem Mühen hatten wir endlich gewechselt. Die Verschneidung verlief im gleichen Stil weiter wie bisher. Nach 8 Metern nahm ich nochmals nach, um den Rest in einem Zug durchsteigen zu können. Mühsam arbeitete ich mich höher. Vor allem machte mir eine Ausbauchung schwer zu schaffen. Der dünne Spalt war nämlich jetzt durch einen Wulst unterbrochen und jede Möglichkeit zum Hakeneinschlagen dadurch genommen « Die anderen sind doch aber auch hinaufgekommen », dachte ich und probierte aufs neue. Mit dem rechten Fuss im obersten Trittbrettchen und dem linken Fuss weit hinausgespreizt auf einer winzigen Rauheit der Wand, konnte ich schliesslich in einem Loch über mir einen Holzkeil setzen. Das war also des Rätsels Lösung! Aber noch war nichts gewonnen. Wie wild hämmerte ich auf das arme Stück Holz. Es war ein kräftezehrendes Spiel mit dem Gleichgewicht. Der linke Fuss fing schon verdächtig an zu « schwaddern », « Nähmaschine » nennt man das auch. Nur jetzt nicht fallen! Alle die dürftigen Haken unter mir, das gäbe den herrlichsten Reissverschluss! Endlich konnte ich den Karabiner einklinken. « Max schnell, Zug! » Das Seil spannte sich. Aber was war das? Der Keil hatte sich bewegt. Nochmals einige wuchtige Schläge drauf. Langsam zog ich mich hoch. Ganz behutsam belastete ich jetzt den Steigbügel, schob mich hinauf und erwischte den nächsten Haken. Gottseidank, der war fest! Das war wieder einmal gut gegangen. Jetzt konnte ich mir schon eine kleine Verschnaufpause erlauben. Die Verschneidung ging ihrem Ende zu. Links oben erblickte ich bereits die Platte, über welche die Erstbegeher bei ihrem 2. Versuch von der Nordwand hereingequert waren. Ein altes verwittertes Seil hing noch dort. Trübselig bewegten sich die weissen Fransen im Wind. Unter mir waren die Kameraden am Werk. Wie Spinnen klebten sie in ihrem Winkel. « Ich muss schon sagen: das ist höllisch! » Dieser vielgebrauchte Ausdruck in unserem Club mochte hier wohl seine besondere Berechtigung haben. Nach einer weiteren halben Stunde war ich gänzlich aus der Verschneidung heraus. Ich sass auf einer geneigten Platte am Anfang einer Schuppe, die hinüberführt zum Beginn der Pendeltraverse. Das Schlimmste war nun überstanden. Auch das Wetter, unsere grösste Sorge, hatte sich zum Guten gewendet. Hier und da schimmerte schon blauer Himmel durch die Wolken. Langsam löste sich die Spannung der letzten Stunden und verwandelte sich in Freude.

Aber noch war es nicht Zeit zum Frohlocken. 350 Meter lagen noch über uns, aber das Bewusstsein, dass es nicht mehr härter kommen konnte als bisher, gab uns gewaltigen Auftrieb. Nach der Pendeltraverse, die Max glänzend « hinlegte », gönnten wir uns erst einmal ein ordentliches « Znüni ». Wir mussten ja jetzt mit dem Proviant nicht haushalten. Den Gipfel würden wir heute noch erreichen, und dort würden wir Verpflegung haben. Unsere Kameraden Gusti und Otto hatten vereinbart, über die Südseite aufzusteigen, auf dem Gipfel ein Depot anzulegen und gleichzeitig den Abstieg zu markieren. So sahen wir dem Ausgang der Tour mit grosser Zuversicht entgegen. Der « Riegel » erwies sich nach der anstrengenden Hakenarbeit geradezu als Genusskletterei. Er war wohl überhängend, aber überall fand man Griffe und konnte sich mit den Füssen verspreizen. Grosse Aufmerksamkeit erforderte jedoch eine lose Felsschuppe am Beginn des Schlusscouloirs. Ihr Fuss stand auf einer handbreiten Leiste, sonst war sie vollkommen frei und nur an die Wand angelehnt. Wie ein Damoklesschwert hing sie über Max und Armin. Bange Minuten vergingen, bis ich sie überstiegen hatte. Doch die Wand gab sich noch nicht geschlagen. Nach Stellen herrlichster Freikletterei folgten Aufschwünge und Überhänge.

Gegen 14.30 Uhr betraten wir endlich die kleine Terrasse an der NW-Kante, wo die Route die Westwand verlässt und in der Nordwand weiterführt. Ein kalter Wind begrüsste uns, aber sonst war das Wetter ganz schön geworden. Gutartige Haufenwolken schwammen in Gipfelhöhe dahin Der Blick in die Nordwand war eindrucksvoll. Viel Eis war noch drin. Wir bekamen das sehr bald zu spüren. Gern legten wir die Steigeisen an, und auch der Pickel wäre jetzt kein Fehler gewesen. Der Gipfel schien greifbar nahe zu sein. Es wurden jedoch noch sechs Seillängen daraus. Es wollte einfach nicht werden. Von allen Vorsprüngen rieselte das Schmelzwasser. Erst hatten wir uns gierig auf das köstliche Nass gestürzt, als wir aber so langsam selbst patschnass wurden, verfluchten wir diese ewige Tröpfelei. Gross war daher die Freude, als wir kurz unter dem Gipfel am Beginn des Quarzbandes einen Durchschlupf entdeckten, der uns auf die Südseite ausweichen liess. Die Uhr zeigte schon wieder 18.00 Uhr. Der trockene, noch warme Fels und die zahlreichen Biwaknester an dieser Stelle erweckten unser Ruhebedürfnis in verstärktem Masse. Aber auf den Gipfel wollte ich heute unbedingt noch. Max war davon zwar nicht restlos begeistert, doch schliesslich kam er mit. Rucksack und den anderen Ballast liessen wir hier zurück. Herrlich war dieses unbeschwerte Steigen in den Abend hinein. Unterwegs sahen wir auch die roten Markierungspfeile unserer Kameraden. Nun konnte ja nichts mehr schiefgehen.

Und dann war es so weit: im letzten Licht der scheidenden Sonne standen wir auf dem Gipfel des Petit Dru. Keiner sprach ein Wort, aber der stumme Händedruck und die leuchtenden Augen sagten alles!

Wieder war ein grosser Wunsch Erfüllung geworden. Ebenso wie die Sonne jetzt langsam untertauchte, versank nun ein unvergessliches Erlebnis in die Erinnerung. Mit dem neuen Morgen würde auch eine neue Sehnsucht in uns erwachen, und wir würden nicht rasten, bis auch diese Erfüllung geworden sein wird. Ewiger Kreislauf - er wird für uns erst aufhören, wenn auch wir nur noch Erinnerung sind.

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