E. Whymper's: Scrambles in the Alps
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E. Whymper's: Scrambles in the Alps

Hinweis: Dieser Artikel ist nur in einer Sprache verfügbar. In der Vergangenheit wurden die Jahresbücher nicht übersetzt.

Schon seit mehreren Jahren war der Name E. Whymper's in montanistischen Kreisen, als der eines der tüchtigsten Mitglieder des englischen Alpenclubs geachtet, als seine Ersteigung des Matterhorns im Jahr 1865 die allgemeine Aufmerksamkeit auf den kühnen Bergsteiger lenkte. Es ist bekannt mit welch' seltener Energie und Ausdauer Whymper sieben Mal ohne Erfolg den spröden Gipfel angriff um beim achten Male endlich zu siegen und ebenso bekannt ist es, welche Opfer damals der Sieg gekostet. Dass Whymper ein vorzüglicher Bergsteiger ist, bedarf keines Beweises; mit dem vorliegenden Werke hat er aber bewiesen, dass er mit der Feder ebenso gut wie mit dem Bergstock, mit dem Griffel des Zeichners ebenso gut wie mit dem Stichel des Xylographen umzugehen versteht. Seine «Scrambles in the Alps» umfassen die Geschichte seiner Berg und Gletscherfahrten in den Jahren 1860 bis 1869.

Neben dem Bericht über seine Matterhornversuche und ihren endlichen Erfolg finden wir darin eine Reihe höchst interessanter Besteigungsschilderungen, die sich über das ganze Gebiet von der Dauphiné bis zum Simplon, vom Mont Pelvoux bis zum Matterjoch erstrecken; besondere Erwähnung verdient die Ersteigung der Pointe des Ecrins, des Mont Dolent, der Aiguille d' Argentière, der Dent Blanche und der Aiguille Verte, der Cols Pilatte, Dolent und Talèfre. In kurzem, klarem, hie und da humoristisch durchwehtem Styl, schildert er uns seine kühnen Bergfahrten und der Fehler der Übertreibung, der hie und da seinen Zeichnungen gemacht wird, trifft jedenfalls für seine Schilderungen nicht zu. Aber auch was diese Zeichnungen selbst betrifft, kann von Übertreibung wohl kaum die Rede sein; die Situationen, die er darstellt sind wohl hie und da gewagt, aber unwahr oder gar unmöglich sind sie nie; mit dem scharfen Auge des Künstlers hat eben Whymper die markantesten Momente erfasst und mit geschickter Hand wiedergegeben, und es bilden diese Zeichnungen, vom Zeichner selbst geschnitten mit ihren effektvollen Besteigungsscenen und charakteristischen Landschaften einen werthvollen Schmuck des überhaupt sehr reich ausgestatteten Werkes, das die Beachtung aller Alpenfreuride in vollem Maasse verdient. Die deutsche Ausgabe ( Braunschweig. G. Westermann. 1872 ), ebenso reich ausgestattet, lässt leider was Gewandtheit des Styles anbetrifft, hie und da gar zu deutlich die Übersetzung erkennen.

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