Edward Whymper : A Guide to Zermatt and the Matterhorn
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Edward Whymper : A Guide to Zermatt and the Matterhorn

Hinweis: Dieser Artikel ist nur in einer Sprache verfügbar. In der Vergangenheit wurden die Jahresbücher nicht übersetzt.

Der Matterhornführer Whympers ist die natürliche Fortsetzung des letztes Jahr besprochenen Mont Blanc-Führers des nämlichen Verfassers, und noch mehr als bei jenem konnte man bei diesem auf eine tüchtige Leistung von vornherein rechnen. Denn wer sollte über das Matterhorn und über Zermatt mit mehr Autorität als Führer sich anbieten dürfen als Edward Whymper? Die Erwartungen, die man zu der Lektüre des neuen Buches, das XII Seiten Einleitung, 212 Seiten Text, 80 Illustrationen, Pläne und Karten enthält, hinzuzubringen berechtigt ist, werden nicht getäuscht. Auch dieser Führer ist, wie der erste, praktisch eingerichtet, nützlich zu brauchen und angenehm zu lesen. Die Einrichtung ist ganz ähnlich der im Mont Blanc-Führer. Nach einer Introduktion mit den nötigen Reisewinken folgen die Kapitel: I. On the early history and rise of Zermatt; II. Upon some attempts to ascend the Matterhorn; III. The first ascent of the Matterhorn; IV ". Descent of the Matterhorn; V. Subsequent history of the Matterhorn; VI. How to get to Zermatt; VII. Upon the valley of Zermatt; VIII. Upon the village of Zermatt; IX. Excursions from Zermatt; X. Excursions from the Riffelalp and Riffelberg Hotels; XI. Excursions from the Lac noir Hotel; XII. On the valley of Saas. In den Kapiteln I—V spielen die persönlichen Erinnerungen Whympers natürlich eine große Rolle, und wir erleben noch einmal mit ihm die Peripetien des Kampfes mit den Riesen von Zermatt. Aufgefallen ist mir, daß in der Darstellung der Katastrophe von 1865 hier, so wenig wie in den andern gedruckten Relationen, der Satz über die momentane Beschaffenheit des Terrains an der Unglücksstelle wiederkehrt, den Whymper selbst wenige Tage nachher in Interlaken geschrieben hat ( siehe Studers „ Über Eis und Schnee ", 2. Auflage, Band II, pag. 170, Zeile 5 von unten ). Und weil ich gerade daran bin, so will ich erwähnen, was ich sonst noch an Mr. Whympers Buch zu kritisieren habe.Vermißt habe ich, wie der Recensent im „ Alpine Journal ", eine Erwähnung von Mr. Coolidges Studie über Zermatt in „ Swiss Travel and Swiss Guide books ", was geflissentlich übersehen scheint. In der im ganzen sehr hübsch gemachten historischen Skizze sind ein paar veraltete Behauptungen ( so über die Römerstraße über den Simplon und über den Leugenstein in Sitten ) aus Gingins-La Sarraz wiederholt. Über das Saasthal sind die vorhandenen alten Nachrichten nicht genügend benutzt, so daß der Monte Moro- und Antrona-Paß in der Schilderung zu kurz kommen. In Kapitel V sind die Versuche auf und die Besteigungen der verschiedenen Punkte des höchsten Monte Kosa-Gipfels ( Grenzgipfel, Ostzacke, Dufourspitze ) nicht genügend auseinander gehalten und z.B. die Thatsache nicht erwähnt, daß MM. Puiseux und Ordinaire 1847 und M. Ulrichs Führer 1848 den Grenzgipfel erreichten. Auch die ältere Besteigungsgeschichte des Nordendes und des Breithorns ist nicht ganz vollständig. Bei der Wellenkuppe ist Mr. Whymper die Eintragung von Lord Fr. Douglas im Fremdenbuch des Hotels Durand in Zinal entgangen ( siehe E.d.A.. 1872, pag. 105 ). Mißfallen hat mir die, gelinde gesagt, überflüssige Anmerkung 1 auf pag. 151. Denn wenn einmal das Publikum vor einem Führer „ notorious for accidents " gewarnt werden sollte, so mußten Name und Beweise beigefügt werden, damit nicht Unschuldige in Verdacht kommen, was gerade bei dem citierten Fall ( Dents und Passinghams Besteigung des Homing vom 5. September 1872 ) möglich ist, wo drei Führer und ein Träger beteiligt waren, wir also nicht wissen, wen Mr. Whymper als Un-glückbringer bezeichnen will. Ich habe mieli zu diesen Ausstellungen verpflichtet gefühlt und will daneben nicht verhehlen, daß sonst der Matterhornführer mir einen ausgezeichneten Eindruck gemacht hat und ich ihm auch einige Bereicherung meiner Kenntnisse des Gebietes verdanke. So habe ich hier zum erstenmal Einzelheiten über die erste Besteigung des Strahlhorns, des Rimpfischhorns und der Dufourspitze gefunden. Auch die Nachweise über die Münzfunde am Theodulpaß waren mir höchst willkommen. Ferner finden wir ( auf pag. 111 ) die Beschreibung zweier von Whymper entdeckter und durchaus praktischer Pässe: erstens der Gabel-hornpaß von St. Nikiaus nach Huteggen im Saasthal und zweitens der Ginanzthalpaß von Turtig ( im Rhonethal ) nach St. Nikiaus. Die Angaben des Führers erstrecken sich übrigens weit über die Grenzen des Nicolaithaies hinaus, auch nach Valtournauche, Evolena, Zinal, Turtmann, Saas, Macugnaga, Simplon gehen seine Anleitungen über Gipfel und Pässe hinüber.

Der Appendix enthält Tarife für Führer, Pferde, Sesselträger, eine Höhentabelle, die Führerliste von Zermatt, Täsch, Randa, St. Nikiaus, Stalden, Visp, Saas etc., eine Notiz über die Geologie des Matterhorns von f Sig. Giordano und eine Vergleichstabelle von Metern und englischen Fuß.

Die Illustrationen sind reichlich und zum größern Teil neu, technisch sauber ausgeführt und instruktiv. Die beiden Karten: 1. Das Matterhorn und seine Gletscher, 2. Das Zermattthal und die centralen penninischen Alpen ( mit eingezeichneten Gipfel- und Paßrouten ), sind brauchbare Hülfsmittel; weniger gelungen ist das Panorama vom Gornergrat. Der Preis ist 3 sh.

Redaktion.

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