Ein Fall von Unverträglichkeit Das LVS wird vom Handy gestört
Fast alle haben heute immer ein Handy dabei. Weniger bekannt ist, dass die Funkwellen eine Gefahrenquelle sind. Sie können das Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) stören.
Handy, Kamera, GPS, LVS und so weiter – solche Utensilien zählen immer mehr zur Bergsportausrüstung. Einige davon sind eher der Kategorie «nice to have» zuzuordnen. Andere hingegen wie das LVS sind zentrale Bestandteile der Sicherheitsausrüstung. Elektronische Geräte erzeugen häufig elektrische und magnetische Felder. Auf Wintertouren taucht darum immer wieder die Frage auf, ob und wieweit eingeschaltete Mobiltelefone LVS-Geräte im Ernstfall stören können.
Heikel ist die Nähe
Grundsätzlich geht es hier um die komplexe Thematik der «elektromagnetischen Verträglichkeit» von elektronischen Geräten. Wichtig zu wissen ist, dass alle LVS – allein schon durch die physikalischen Anforderungen bedingt – empfindlich auf elektrische und magnetische Einflüsse reagieren. Befindet sich eine Störquelle wie ein Handy in sehr naher Distanz, also im Zentimeterbereich, können sowohl die Sende- wie auch die Suchfunktionen des LVS beeinträchtigt werden.
Die Störer auf Distanz halten
Darum: auf der Tour das Handy wie auch andere Geräte und Gegenstände mit magnetischen oder elektromagnetischen Komponenten nicht unmittelbar neben dem LVS auf dem Körper tragen! Zwar machen LVS-Hersteller hierzu, wenn überhaupt, unterschiedliche Angaben. Aber auf der sicheren Seite ist, wer das LVS körpernah mit dem Originaltragsystem im Bereich der Taille trägt und das Handy in der Deckeltasche des Rucksacks versorgt.
Zudem dürfte es vielen nicht bewusst sein, dass auch metallische Gegenstände wie Sackmesser, Autoschlüssel, magnetische Verschlüsse an Jacken und Handschuhen das LVS beeinflussen können. Deshalb zwischen LVS und solchen Gegenständen ebenfalls einen Abstand von mindestens 20 Zentimetern einhalten!
Flugmodus schont Akku
Seit einiger Zeit werden Apps angeboten, mittels deren im Notfall Alarm ausgelöst und vermisste Personen geortet werden können. Dies funktioniert bei einer Lawinenverschüttung nicht zuverlässig und ersetzt das LVS in keinem Fall. Zudem brauchen solche Funktionen (GPS, Wi-Fi usw.) im Dauerbetrieb viel Energie. Es ist deshalb sehr zu empfehlen, Smartphones während der Tour nur im sogenannten Flugmodus zu betreiben. Damit hat man im Notfall keinen leeren Akku und kann bei ausreichendem Telefonempfang Hilfe anfordern.