Ein rundum gelungenesJubiläumsjahr Jahresbericht des SAC 2013
Der 150. Geburtstag des Clubs sorgte für eine Vielzahl von Höhepunkten. In allen Landesteilen und SAC-Sektionen wurde gefeiert. Und auch sonst verlief das Jahr 2013 erfolgreich für den Club.
Drei Jahre nahmen die Vorbereitungen für das grosse Jubiläum des SAC in Anspruch, am 19. April 2013 ging es endlich los: Im Bahnhofsbuffet Olten versammelten sich die Gründersektionen. Hier war der SAC «geboren» worden, hier weihten die sieben Sektionen nun eine neue Erinnerungstafel ein. Am Vortag hatte eine grosse Pressekonferenz im Alpinen Museum das SAC-Jubiläumsjahr eingeläutet.
Dann ging es Schlag auf Schlag: Mehr als 200 Anlässe fanden in der ganzen Schweiz statt. Allein die Sektionen führten mehr als 150 Anlässe durch, die auch Nichtmitgliedern offenstanden. Mit dem Jubiläumsmotto «Mehr als Bergsport» wiesen sie auf die vielen Facetten des SAC hin: Sie organisierten nicht nur Bergtouren, sondern bildeten aus, boten Unterkünfte, organisierten kulturelle Events, setzten sich für die Umwelt ein, retteten und betrieben Spitzensport.
Höhepunkte des Jubiläumsfestivals seitens Zentralverband waren der Weltcup Alpinski in Les Marécottes, die Jubiläumsausstellung «Helvetia Club» im Alpinen Museum sowie das Erscheinen des gleichnamigen Jubiläumsbuchs. Im Mai folgte die Boulder-Jugend-EM in Grindelwald und im Juni die Einweihung der in ein Museum umgebauten Grünhornhütte. Als Abschluss organisierte der SAC im Oktober in Pontresina die UIAA General Assembly und eine Gipfelkonferenz sowie das nationale Jugendlager «BaseCamp13» im Tessin. Das Medieninteresse war sensationell: Insgesamt gab es rund 900 Berichte über das SAC-Jubiläum in Print- und Onlinemedien, Radio und Fernsehen. Auch die Jubiläumspartnerin Migros verhalf dem SAC zu starker nationaler Präsenz, sei es durch den Verkauf von SAC-Alpen-Broten und Jubiläums-Papiertragetaschen oder durch die Berichte im Migros-Magazin.
Wichtiger Grundstein für die Zukunft
Im SAC wurde aber nicht nur gefeiert: Mit der Verabschiedung der Strategie 2020 legte die Abgeordnetenversammlung (AV) 2013 einen wichtigen Grundstein für die Entwicklung des SAC in den kommenden Jahren.
Ebenfalls mit der Zukunft des SAC, allerdings in digitaler Hinsicht, beschäftigt sich das Projekt Geodatenmanagement, das 2013 vorangetrieben wurde. Ziel ist es, die vielfältigen Daten, über die der SAC verfügt, den Mitgliedern auf einer Plattform zur Verfügung zu stellen. Eine Arbeitsgruppe evaluierte verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten, 2014 soll sie eine konkrete Lösung erarbeiten (siehe auch S. 49).
Digitales Hüttenreservationssystem
Das Hüttenjahr verlief bezüglich Übernachtungszahlen mittelmässig. Hauptgrund dafür waren die Wetterverhältnisse (S.58). Grosse Beachtung fand die Beleuchtungstour von Lichtkünstler Gerry Hofstetter. In der Jubiläumsaktion «SAC-Hütten im Alpenglühn» zeigte er 26 SAC-Hütten in einem ganz besonderen Licht und machte ausserdem vor, wie sich die Hütten natur- und umweltschonend besuchen lassen: Er und sein Team transportierten das gesamte Material in fast alle Hütten mit eigener Muskelkraft.
Ein Meilenstein in der Hüttengeschichte des SAC stellt die Einführung eines digitalen Reservationssystems dar. Ausgewählte Hütten testeten das System auf Herz und Nieren. Es steht nun seit Beginn der Wintersaison 2013/14 allen SAC-Hütten kostenlos zur Verfügung. Das System soll einerseits für Gäste die Buchungen vereinfachen, andererseits für die Hüttenteams die Reservationsadministration verringern. Bereits setzen über 20 SAC-Hütten das System ein.
Austritt bei esa
In der Bergsportausbildung musste man einen Schlussstrich ziehen: Auf Ende 2013 kündigte der SAC nach zwei Jahren die Partnerschaft mit Erwachsenensport esa des Bundesamts für Sport (Baspo). Die Entwicklung des Projekts ging für den SAC in eine falsche Richtung. Der administrative Aufwand war im Vergleich zum inhaltlichen Nutzen zu gross.
Das übrige Kursjahr verlief trotz Wetterkapriolen ausgezeichnet: Mit 2142 Teilnehmenden erreichte der SAC das zweitbeste Ergebnis nach 2010. Aus- und Fortbildungskurse für Tourenleitende waren besonders gefragt, insgesamt liessen sich 471 Personen ausbilden. Auch die Besuchszahlen bei den J+S-Angeboten sind mit 342 Teilnehmenden wieder gestiegen.
Erst zum zweiten Mal in der Geschichte des SAC fand im Herbst 2013 ein nationales Jugendlager statt. Rund 200 Jugendliche trafen sich im «BaseCamp13». Neben Klettern, Bouldern und Slacklinen stand der Austausch untereinander und über die Sektionsgrenzen hinweg im Vordergrund.
Spagat zwischen Schutz und Nutzung
Mit der Kampagne «Respektiere deine Grenzen» setzt sich der SAC für eine naturverträgliche Nutzung der winterlichen Gebirgswelt ein. 2013 wurde ein neuer Leporello kreiert und das Webportal überarbeitet. Zudem initiierte man eine Teilkampagne, die die Freerider ansprechen soll. Ende Jahr wurde dazu ein Videospot produziert und eine Website erarbeitet, um die Freerider über Social Media zu sensibilisieren: www.respect-wildlife.ch.
Daneben fordert der SAC aber auch, bei geplanten Ruhezonen frühzeitig angehört zu werden, um verhältnismässige Lösungen zu finden. Dieser Einbezug funktioniert teils sehr gut, teils noch kaum. Besonders zu reden gab 2013 die Teilverlegung des eidgenössischen Jagdbanngebiets Hutstock/OW/NW. Hier haben sich der Zentralverband, lokale Sektionen und weitere Akteure für eine Lösung eingesetzt, die die Interessen des sanften Tourismus und somit des Bergsports mitberücksichtigt. Leider sind weder die beiden Kantone noch der Bundesrat darauf eingegangen.
2011 hat der SAC Einsprache zur geplanten Skigebietserweiterung Andermatt-Sedrun erhoben. Im Januar 2013 unterzeichneten der SAC, die Umweltverbände, der Kanton Uri, die Gemeinde Tujetsch und die Andermatt-Sedrun Sport AG eine gemeinsame Vereinbarung. Der SAC ist zufrieden mit den erreichten Optimierungen des Projekts. Der Entscheid des Bundesamtes für Verkehr wird im Frühling 2014 erwartet.
Olympiatraum auf Eis
Im Mai 2013 war der Olympiatraum für das Sportklettern vorerst ausgeträumt: Das Internationale Olympische Komitee empfahl Baseball/Softball, Squash und Ringen als mögliche neue Sportarten für die Olympischen Sommerspiele 2020. Die junge Sportart Sportklettern verfügt offensichtlich noch nicht über die entsprechende Lobby.
Erfolge konnten dagegen die Athleten der beiden Nationalmannschaften verbuchen. Im Sportklettern sorgten die Nachwuchsathleten Sacha Lehman und Gian-Luca Grichting mit insgesamt drei Medaillen für die Höhepunkte der Saison. An der WM im Skitourenrennen gewann das SAC Swiss Team 13 Medaillen, und somit war die Schweiz die drittbeste Nation hinter Italien und Frankreich. Besonders beeindruckt haben die Goldmedaille von Mireille Richard im Sprint sowie der WM-Titel in der Staffel von Martin Anthamatten, Yannick Ecoeur, Andreas Steindl und Marcel Marti.
Einen weiteren Meilenstein in der Nachwuchsförderung legten die Sektionen Davos, Prättigau und Tödi mit der Gründung des ersten SAC-Regionalzentrums Skitourenrennen. Weitere Regionalzentren sind geplant.
«Le Alpi» noch nicht kostendeckend
Die Zeitschrift «Die Alpen» feierte 150 Jahre SAC mit vier Sonderausgaben. In den Monaten April, Juni, August und Oktober produzierte die Redaktion Themenhefte, die ein grosses und mehrheitlich positives Echo auslösten. Der Erfolg des SAC lässt sich auch an den nach wie vor steigenden Leserzahlen messen: Neu ist eine Auflage von 107 161 (+2%) beglaubigt, bei rund 261 000 Lesern. Etwas weniger gut hat sich die Auflage der italienischen Ausgabe «Le Alpi» entwickelt: Es fehlen noch rund 500 Abonnenten, um die Kosten zu decken.
Ebenfalls nicht kostendeckend war der Umsatz des Buchverlags. Zwar stieg dieser um 14% gegenüber Vorjahr, dennoch schreibt der SAC Verlag wiederum rote Zahlen. Sorgenkind ist der Grundsatz, den Schweizer Alpenbogen flächendeckend in gedruckten Führern zu beschreiben. Hier sind neue Lösungen gefragt. Im Zusammenhang mit dem Projekt Geodatenmanagement werden verschiedene Möglichkeiten geprüft, so auch die rein digitale Publikation von Führern.
Die Benutzerzahlen der SAC-Website lagen im vergangenen Jahr dank breiter Jubiläumskommunikation deutlich über dem Vorjahr (+16%). Ebenfalls stark zugenommen haben die Besuche des E-Shops, wohl aufgrund der regelmässigen Newsletteraktionen des SAC Verlags.
Grosseinsätze der Rettungsstationen
Die SAC-Rettungsstationen leisteten 675 Einsätze. Insgesamt nahmen 895 Personen Hilfe in Anspruch. Auffallend war die Anzahl Grossaufgebote. Das begann schon zum Jahreswechsel: Über 60 Retter von ARS und Spéléo Secours waren bei Habkern im Kanton Bern im Einsatz. Die Bergung einer verunglückten Höhlenforscherin dauerte drei Tage. Während des Jahres folgten weitere grosse Rettungsaktionen. Unter anderem mussten im Tessin 24 Wanderer aus einer misslichen Lage befreit werden. Unerwartet viel Schnee, ein Gewitter und schlechte Sicht hatten diese blockiert.
Grosse Reserven dank Mehreinnahmen
Im Jubiläumsjahr erhöhte sich der Mitgliederbestand des SAC um rund 4200 Personen auf insgesamt 142 787 Mitglieder. Die Anzahl der Ein- und Austritte bewegt sich auf ähnlichem Niveau wie in den Vorjahren: 10 825 Eintritte stehen 6700 Austritten gegenüber. Den grössten Zuwachs gab es bei den Einzel- und Familienmitgliedschaften. Der Frauenanteil steigerte sich auch 2013. Er beträgt nun erfreuliche 36%. Und zum Schluss die beste Nachricht: Der Jahresabschluss präsentiert sich ausserodentlich positiv. Die Rechnung schliesst mit einem Einnahmeüberschuss von 298 618 Franken ab, budgetiert waren 52 170 Franken. Grund dafür sind Mehreinnahmen bei den Ausbildungskursen, tiefere Speditionskosten der Zeitschrift «Die Alpen» sowie geringere Ausgaben im Bereich Sportklettern. 51% der Einnahmen stammen – wie in den Vorjahren – aus Mitgliederbeiträgen.