Ein Zeichen des Respekts gegenüber unseren Vorfahren
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Ein Zeichen des Respekts gegenüber unseren Vorfahren

Zum Leserbrief Keine religiösen Symbole auf den Gipfeln, «Die Alpen» 11/2021

Wie im Leserbrief erklärt wird, handelt es sich bei den Gipfelkreuzen um religiöse Symbole. Wenn der Autor des Leserbriefs aber behauptet, diese «haben auf Berggipfeln nichts zu suchen», dann beurteilt er die Vergangenheit nach den Massstäben der Gegenwart. Ich bin nicht religiös und lehne die Errichtung neuer Kreuze auf Berggipfeln strikt ab. Aber ich bin der Meinung, dass es völlig berechtigt ist, die Kreuze, die dort vor Jahrzehnten errichtet wurden, zu erhalten und zu restaurieren. Das ist ein Zeichen des Respekts gegenüber unseren Vorfahren, denselben Menschen, die Bergkapellen errichtet haben und für die Mehrzahl der Wanderwege verantwortlich sind. Da die Mehrheit der Gesellschaft die Religion heute nicht mehr praktiziert, stellt die Errichtung eines neuen Kreuzes in der Landschaft eine religiöse Einmischung dar. Doch für die Bergbevölkerung einer nicht allzu fernen Vergangenheit waren diese religiösen Symbole Teil ihrer Kultur. Es gibt keinen Grund, sie zu verschmähen, aber viele Gründe, sie zu schätzen. Im Himalaya ist die ursprüngliche Kultur in Form von Gebetsfahnen und Chörten gegenwärtig, in den Alpen sind es Kreuze und Kapellen. Soweit ich weiss, ist auch noch niemand auf die Idee gekommen, zu behaupten, das Kreuz habe in der Schweizer Fahne nichts zu suchen.

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