Erneut mehr Not- und Unfälle
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Erneut mehr Not- und Unfälle Bergnotfälle 2021

2021 sind in den Schweizer Alpen und im Jura 3680 Personen in eine Notlage geraten und mussten von der Bergrettung gerettet oder geborgen werden – so viele wie noch nie zuvor. Beim klassischen Bergsport sind 131 Menschen tödlich verunfallt.

Auch im zweiten Coronajahr zog es viele Menschen nach draussen und in die Berge. Zwar waren während der ersten Monate des Jahres die Restaurants geschlossen, aber im Gegensatz zum Vorjahr waren die Hotels sowie die weiteren Beherbergungsbetriebe offen, und auch die touristischen Transportanlagen waren in Betrieb.

Zudem waren die ersten Monate des Jahres sehr schneereich, und auch im November und im Dezember 2021 gab es genug Schnee. Es wurde mehr Schneesport getrieben als in den Vorjahren, was sich im Notfall- und Unfallgeschehen widerspiegelt. So gerieten in den Kategorien Tourenskifahren, Variantenfahrten und Schneeschuhlaufen mehr Menschen in eine Notlage oder verunfallten.

Besonders ausgeprägt war dies beim Tourenskifahren und beim Schneeschuhlaufen. Beim Tourenskifahren war die häufigste Ursache ein Sturz oder Absturz (262 Betroffene von total 500). Die meisten davon erlitten mittelschwere Verletzungen, und sieben Personen fanden den Tod. Beim Schneeschuhlaufen hingegen war die häufigste Notfallursache die Blockierung (siehe Text auf Seite 34).

Im Sommer und im Herbst war das Wetter oft wechselhaft und zeigte sich nicht selten sogar von der garstigen Seite. Dadurch waren die Tourenmöglichkeiten zeitweise eingeschränkt, entsprechend gab es bei den meisten Aktivitäten auch weniger Not- oder Unfälle.

Am meisten tödliche Unfälle beim Bergwandern

Insgesamt sind im vergangenen Jahr in den Schweizer Alpen 3680 Personen in eine Notlage geraten und mussten von der Bergrettung gerettet oder geborgen werden.1 Das sind so viele wie noch nie. Beim Bergsport im engeren Sinne2 verunfallten bei 122 Ereignissen insgesamt 131 Berggängerinnen und Berggänger tödlich. Am meisten davon sind wiederum beim Bergwandern zu verzeichnen. Nach wie vor etwas tiefer als in früheren Jahren ist der Anteil der ausländischen Opfer, was auf die Pandemie zurückzuführen ist.

Autor / Autorin

Bruno Hasler

Quellen

Die Zusammenstellungen und Auswertungen dieses Berichtes stützen sich auf die Angaben und die Mitarbeit folgender Personen und Institutionen: Sabine Alder und Andres Bardill, Alpine Rettung Schweiz; Daniel Breitenmoser und Mario Tissi, Rega; Stefan Zeller, KWRO; Lynn Ellenberger und Philip Derrer, bfu; Benjamin Zweifel, SLF; Anjan Truffer, Bergrettung Zermatt; Urs Schäfer, Rettungsstation Lauterbrunnen; Corinna Schön, Institut für Rechtsmedizin, Universität Bern; Samuel Thalmann, Kapo Freiburg; Mathias Volken, Kapo Wallis.

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