Erste 9b der Schweiz?
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Erste 9b der Schweiz?

Kletterer verrücken Grenzen.

Routen

Pirmin Bertle1 (30) kletterte im November die wahrscheinlich erste 9b der Schweiz. Der Grad muss noch bestätigt werden. Mit der Erstbegehung von Meiose, die die Cruxpassagen der Chromosome-Routen (8c+/9a und 8c+) im Sektor «Tribune» in Charmey miteinander verbindet, hinterliess er ein schönes Abschiedsgeschenk an die Kletterer. Denn kurz danach reiste der Wahlschweizer mit seiner Familie nach Südamerika.

Obed Hardmeier2(23) aus Hinteregg konnte im Herbst Body Building (8c) in Bürs abhaken. Alexander Rohr (20) aus Rubigen schaffte es, in Lehn Mission Kleopatra (8b) erstzubegehen und im November Mission Miranda (8c) zu wiederholen. Stephan Schibli (44) aus Cham konnte mit Licht und Schatten (9a+) in Telli ein langjähriges Projekt erstbegehen. Drei Jahre hatte er an der Route gearbeitet.

Dimitri Vogt (18) gelang mit Nagini (8c+) in Festi nach 15 Tagen Vorarbeit eine Erstbegehung, die er als «sein hauptsächliches Kletterziel des Jahres 2015» bezeichnet.

In der Wand

Silvan Schüpbach (33) musste zwar wegen schlechten Wetters sein Projekt «Salathé und Nose in a Day» am El Capitan im Yosemite absagen, konnte aber sozusagen die Hälfte erledigen: Im November kletterte er mit dem Italiener Matteo della Bordella sowohl die Nose als auch die Salathé in je 10 : 50 h. Am 16. November unterbot Ueli Steck3(39) die Bestzeit von Dani Arnold (2 : 28 h) in der Heckmair-Route: Für die gut 1800 Meter benötigte Steck diesmal nur 2 : 22 :50 h. Bei seinem ersten Speedrekord 2008 hatte er noch 2 : 47 h gebraucht. Als Vorbereitung hatte er fünf Tage zuvor mit ­Nicolas ­Hojac vom SAC-Expedi­tionsteam die Wand durchstiegen. Schon das Team war sensationell schnell. Sie benötigten nur 3 : 46 h.

Und zuletzt: In Nordindien winkte Thomas Senf, Dres Abegglen und Stephan Siegrist4das Entdeckerglück. Ihnen gelangen im Herbst einige äusserst bemerkenswerte Erstbesteigungen an drei formschönen Gipfeln: Auf den Bhala (Spear) (5900 m) kletterten sie an der Nordostwand bei schlechter Felsqualität über die Route Copa-­Kaban. Stephan Siegrist kommentierte die Route als «mid-grade alpine climbing, ­loose rock». Auf den Tupendeo (5700 m) stiegen sie über den Südostpfeiler über die Route Deokhal (6a/b, 21SL, 800 m) und auf den Te (Kristall) (5900 m) über die Route Chaprasi (5c/6a, 4SL, 200 m).

An den Blöcken

Baptiste Ometz (17) boulderte im Herbst im Magic Wood die legendäre Neverending Story (Fb 8b+).

Nico Secomandi5(21) gelang im November am Felsberg ­Bombed Baboon (Fb 8a+) und in Chironico Le vent nous portera (Fb 8a). Der Tessiner Giuliano Cameroni (18) bezwang im November Steppenwolf (Fb 8b) im Magic Wood; aus­serdem glückten ihm mit Slow Down und Entourage (beide Fb 8a+) noch zwei Erstbegehungen im Tessin. Giani Clement6 (32) aus Chur gelang im Herbst Captain Jack (Fb 8b) im Magic Wood. Nils Favre (24) aus Martigny knackte im Herbst unter anderem Television Addict Sit (Fb 8b) in Fionnay.

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