Geheimtipp soll Geheimtipp bleiben!
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Geheimtipp soll Geheimtipp bleiben!

Als meine Frau und ich vor gut zwanzig Jahren das erste Mal mit Schneeschuhen aufs Windiggrätli stiegen, musste ich den ganzen Weg spuren. Dafür waren wir alleine! Als SAC-Tourenleiter habe ich die Tour mehrmals ins Programm genommen und durchgeführt. In meinem Buch Kröntenkaffee habe ich den Aufstieg detailliert beschrieben. Immer mehr Schneeschuhlaufende geniessen die schöne Tour. Inzwischen muss ich auch nicht mehr spuren, wir sind dafür auch nicht mehr alleine …

Das alles ging mir durch den Kopf, als ich den Beitrag «Touren gegen den Strom. Wie man die Massen umgeht» in der Februarausgabe gelesen habe. Einsame Touren sind wenig bekannte Touren, solche «Geheimtipps» in den Alpen oder in Tourenführern zu beschreiben und zu propagieren, trägt direkt dazu bei, dass sie nicht mehr unbekannt und «geheim» bleiben. So werden doch die «Massen» jener angelockt, welche die «Massen umgehen» wollen. Denn es gibt Touren, auf denen bereits wenige Leute eine «Masse» sind.

Der SAC möchte immer mehr Mitglieder und volle Hütten haben, die SAC-Sektionen ausgebuchte Tourenprogramme – also möglichst viele Leute (= «Massen») die Schönheit der Berge geniessen lassen. Wir sollten also dazu stehen, dass wir nicht mehr alleine in den Bergen sind! Und wer alleine sein möchte, soll sich seine Plätze selber suchen und für sich behalten …

Ich verzichte bewusst darauf, das Windiggrätli zu beschreiben. Die Autoren von Schneeschuhführern haben es zum Glück noch nicht entdeckt. Selbst eine Suche auf der Landeskarte ist vergeblich, denn das Windiggrätli ist nur Eingeweihten unter diesem Namen bekannt!

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