Henri Beraldi: Le Passé du Pyrénéisme
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Henri Beraldi: Le Passé du Pyrénéisme

Hinweis: Dieser Artikel ist nur in einer Sprache verfügbar. In der Vergangenheit wurden die Jahresbücher nicht übersetzt.

In unserer Zeit, wo die Pyrenäen nahe daran sind, durch die Anstrengungen englischer, deutscher, österreichischer, schweizerischer und französischer Bergsteiger ihrer letzten jungfräulichen Bergspitzen und Gratzacken, samt Anstiegsrouten und Varianten beraubt zu werden und bereits der Tag des letzten „ Problems " winkt, wo zugleich Verkehrsvereine, Hotelindustrie, Bad- und Luftkurwesen der alten Räuber-, Jäger- und Touristenromantik dieses Gebirgs den Garaus zu machen mit Erfolg bemüht sind, verlohnt es sich, an der Hand eines guten Buches sich in die Vergangenheit zurückzuversetzen und zu erkunden, was die französischen Anwohner, denn die Basken und Spanier haben wenig Anteil genommen, früher für die Erschliessung der Pyrenäen getan haben, bis auf Ramond, der hier die gleiche Rolle spielt wie Bourrit für den Mont Blanc und die Penninischen Alpen. Offenbar in Voraus-nahme dieser später durchzuführenden Parallele bespricht M. Beraldi immer auch die gleichzeitigen Ereignisse in Chamonix und Umgebung: den Besuch von René le Pays im Jahre 1669, den der „ Glacières " durch den Marquis de Maugiron 1750, den Duc d' Enville 1762, des Comte de Jarnac 1764 und Desmarests 1765, die Reisen de Saussures von 1760, 1764, 1767 und 1774, die Besteigung des Buet durch Deluc 1770 und die Publikation darüber, die Besteigungen und die zwei ersten Publikationen Bourrits 1773, 1775 und 1776. Selbst die Reisen des „ faux-noble et faux-littérateur de montagne " de Pezay im Berner Oberland und seine „ Soirées Helvétiennes " werden herbeigezogen, die ältesten alpinen Publikationen und Karten über das Dauphiné berührt, und gar bei Anlaß einer Reise von drei Franzosen nach Lappland 1681 stoßen wir auf „ l' apparition lointaine du Ski ". Alles das gibt dem in einem sprunghaften Stil geschriebenen dicken Buche etwas Buntscheckiges, und wir haben Mühe, den uns interessierenden „ Pyrénéisme ", d.h. die Besteigungsgeschichte der Pyrenäengipfel vor Ramond aus diesem Gewirr von wissenschaftlichen, historischen, literarischen und balneologischen Notizen herauszuschälen. Immerhin erfahren wir Nützliches über folgende Tatsachen: die Besteigung des Mont-Valier um 452 durch den gleichnamigen Bischof von Couserans; der Versuch Peters III. von Aragonien 1285, den Canigou zu besteigen; die in unbestimmter Zeit erfolgte erste Besteigung des Pic du Midi de Barège ( mir ist eine solche durch Lebret, den Freund Cyranos, um 1665 bekannt, aber ich kann die Einzelheiten augenblicklich nicht beibringen ); ein Versuch zur Ersteigung des Pic du Midi d' Ossan durch den Sieur de Candale 1581; erstmaliges Erscheinen des Mont Perdu mit zwei Nachbargipfeln auf einer Karte 1669; Errichtung eines Vermessungssignals auf dem Canigou 1700; der denkwürdige „ Tour des Monts Maudits " 1711 durch eine französische Truppe unter der Führung des Marquis d' Arpajon. Dies zusammen mit zerstreuten Nachrichten über die Benutzung ( in Krieg und Frieden ) von Übergängen wie Port de Venasque und Portillon, sowie über die ersten Pyrenäenkarten ist so ziemlich alles, was wir über den Alpinismus in den Pyrenäen erfahren. Mehr werden wir aus der Fortsetzung des Buches lernen, und wir freuen uns auf die Nachrichten über Ramond, welcher mit dem Alpinismus des ausgehenden XVIII. Jahrhunderts in Bern und Genf in enger Fühlung stand.

Redaktion.

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