Himalaya-Chronik
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Himalaya-Chronik

Hinweis: Dieser Artikel ist nur in einer Sprache verfügbar. In der Vergangenheit wurden die Jahresbücher nicht übersetzt.

von Trevor Braham, Lausanne

Im Vorwort zur Ausgabe 1956/7 von ). Seiner Meinung nach war für diese bereits damals der Moment gekommen, den Regeln des klassischen Alpinismus mehr Respekt zu erweisen. Der Alpinismus in Europa befand sich damals in einer Phase des Wandels und es stellte sich die Frage, ob dies auch für den Himalaya zuträfe.

Heute beobachten wir hier eine steigende Tätigkeit sowie gewisse Tendenzen, die eine Entwicklung zu wiederholen scheinen, die sich in den Alpen bereits vor einem Vierteljahrhundert abgezeichnet hatte. Mit einem Unterschied allerdings: Es besteht eine zu grosse Vorliebe für die grössten oder ( leichtesten ) der Achttausender. Dies hat zur Folge, dass gewisse Gegenden völlig überlaufen sind: acht Expeditionen am Everest ( nur zwei davon waren von Erfolg gekrönt ), sieben am Gasherbrum II, fünf am Nanga Parbat und ebensoviele am Broad Peak. Die meisten dieser Expeditionen waren mittlere oder grössere Unternehmen, die bereits begangene Routen wählten. Die weniger bekannten Gipfel, ja sogar die Siebentausender, werden mehr oder weniger ignoriert. Dabei handelt es sich doch um genau so prächtige und typische Himalaya-Gipfel, die hochalpine Anforderungen stellen und zahlreiche Möglichkeiten für Besteigungen und die Eröffnung neuer Routen bieten.

Heute besteht nun bei einer ebenso begabten wie erfahrenen Minderheit die Tendenz, den ( alpinen Stil ) im Himalaya anzuwenden.

Zweiundvierzig Himalaya-Alpinisten starben im Jahre 1982. Die meisten von ihnen gerieten in Lawinen, die übrigen verloren ihr Leben bei Kletterunfällen oder durch Krankheit. Das extreme Risiko, das solche anspruchsvolle Expeditionen beinhaltet, wird vom Tod der vier Hi-malayakenner Peter Boardman, Joe Tasker, Alex Mac Intyre und Reinhard Karl dramatisch illustriert. Sie alle hatten vorher unzählige schwierige Besteigungen erfolgreich abgeschlossen.

Mit der Freigabe der Berge in Nepal, Indien und anderen Ländern an die Alpinisten beginnt sich die seit Jahrhunderten unverän- derte Lebensweise wirtschaftlich, moralisch und kulturell zu wandeln. Diese Länder, die an sich bereits mit ökologischen Problemen konfrontiert sind, werden durch diese Veränderungen noch zusätzlich belastet. Die dndian Planning Commission ) ( Indische Planungs-kommission ) ist besorgt, mit welcher Geschwindigkeit sich die wichtigsten natürlichen Reserven im Himalaya - Boden, Wald, Wasser -erschöpfen. Aus ihren Angaben geht hervor, dass der sogenannte mittlere und meistbevöl-kerte Gürtel, der vor 50 Jahren zu einem Drittel aus Wald bestand, heute nur noch zu 6-8% bewaldet ist. Diese Tatsache wird, von einigen Ausnahmen abgesehen, nicht den ausländischen Expeditionen angelastet. Die Hauptursache für diesen Raubbau ist die Ausdehnung der Landwirtschaft und der Weidetiere sowie das Abholzen von ganzen Wäldern zu Heizzwecken oder zur Gewinnung von Holz.

Wir haben nähere Angaben über 9 schweizerische Expeditionen erhalten. Es scheint eine eindeutige Tendenz zu kleineren, privat organisierten und weniger zu kommerziellen Expeditionen zu bestehen. Man könnte diese Entwicklung aktiv unterstützen, indem man eine zentrale Unterstützungsstelle ( vom SAC oder von Industriellen finanziell getragen ) gründen würde, mit dem Ziel, den kleineren, gut organisierten und auf ihre Unabhängigkeit bedachten Gruppen zu helfen, interessante Ziele zu verfolgen.

Nepal 1982 besuchten 79 Expeditionen Nepal, d.h. 29 im Frühling, 42 im Herbst und 8 im Winter. Siebzehn Menschen starben, viele von ihnen in Lawinen. Beachten Kletterer die grundsätzlichen Vorsichtsmassnahmen weniger, oder sind sie einfach bereit, grössere Risiken einzugehen? Wie immer sind die Japaner an der Spitze - nicht nur mit der Anzahl Expeditionen ( 25 ) sondern auch mit der Zahl der Opfer ( 6 ) und zudem mit der Auswahl an erfolgreichen Erstbesteigungen, alles in allem sechs. Drei davon waren als gemeinsame Expedition mit den Nepalesen durchgeführt worden. Diese Expeditionen führten meist auf kürzlich freigegebene Sechstausender in der Gegend des Khumbu und an die Grenze von Sikkim. Von zwölf französischen Expeditionen waren nur drei erfolgreich. Zu den wenigen Höhepunkten gehören u.a.: die durch die Russen teilweise neu eröffnete Route über die SW-Wand und den Westgrat des Everest; die erfolgreiche Begehung der )-Route in der Nordwand des Dhaulagiri durch die Japaner; die nordkoreanische Erstbesteigung des riesigen, bisher noch jungfräulichen Ngozumba Kang, 7806 Meter westlich des Cho Oyu; eine polnische Variante der sehr schweren Route in der Westwand und über den Nordwestgrat des Makalu; eine Begehung im alpinen Stil des Pumori durch vier Franzosen und schliesslich die Erschliessung einer extrem schwierigen Route am Jannu, d.h. einer Direttissima in der Nordwand, die einer anderen im leichten Stil ausgerüsteten französischen Mannschaft beinahe gelungen wäre. Unter den Bergtoten befanden sich zwei berühmte Himalaya-Spezialisten: Alex Mac Intyre, der am Annapurna I vom Steinschlag getötet wurde, und Reinhard Karl, der am Cho Oyu in einer Lawine umkam. 1982 forderte der Everest 12 Opfer: 2 Engländer und 1 Amerikaner am Nordabhang sowie 2 Japaner, 1 Franzose, 1 Kanadier und 5 Sherpas auf der nepalesischen Seite. Am 6. Mai eroberte Reinhold Messner in Begleitung von F. Mutschlechner seinen siebten ( Achttausender ) über eine Variante der Originalroute von 1980 in der Nordwand des Kangchenjunga ( über seine Erfolge - er schaffte seinen 8. und 9. Achttausender auch noch - berichten wir im Kapitel über den Karakoram ).

Pakistan In Pakistan fanden 43 Expeditionen statt, an denen 11 Länder beteiligt waren, d.h. 25% mehr als im Vorjahr. Dies ist zweifellos darauf zurückzuführen, dass die Behörden sich entschieden bemühten, die administrativen Abläufe zu beschleunigen und den Touristen und Alpinisten eine grössere Handlungsfreiheit zu gewähren. 1981 und 1982 fanden im Herbst in Islamabad Kongresse zur Förderung des Verständnisses und einer besseren Koordination statt. Die wichtigsten praktischen Ergebnisse bestehen für die Touristen in der Erschliessung der Karakoram-Hoch-Route, die in den Norden bis zur Batura-Brücke führt, in der Bereitstellung von besserem Kartenmaterial so- wie der Schaffung eines Helikopterrettungs-dienstes. Man zieht auch die Gründung eines

Insgesamt wurden 13 Todesfälle gezählt, die entweder durch Lawinen oder durch Krankheit verursacht wurden. Am meisten Expeditionen starteten wiederum die Japaner ( 8 ), wovon eine einzige mit der Erstbesteigung des Hachinder Chish erfolgreich war. 7 französische Expeditionen verzeichneten 3 Erfolge. 4 schweizerischen Unternehmen gelangen zwei Erfolge, wobei zwei Schweizer ihr Leben verloren. Es scheint, dass sich zuviele Kletterer auf zu wenig Raum konzentrierten: auf dem Baltoro-Gletscher tummelten sich 1982 nicht weniger als 20 Expeditionen; 2 am K2, 3 am Gasherbrum I, 7 am Gasherbrum II ( dem ( leichtesten ) der Achttausender !), 5 am Broad Peak. In der Gegend des Nanga Parbat waren es 6 Mannschaften. Als ausserordentliche Leistung ist die Erstbesteigung des Südgipfels des Nanga Parbat auf einer langen und sehr schwierigen Route über den Ostpfeiler zu werten. Ein junger Schweizer, Ulrich Bühler, erreichte den Gipfel allein.

Eine deutsche Mannschaft eröffnete eine technisch schwierige Route in der Nordwand des Gasherbrum I. Ein kühner Solo-Versuch wurde am nördlichen Broad Peak durchgeführt sowie ein sehr riskanter Versuch von Polen am noch unbegangenen NW-Grat des K2. Dieser Grat und derjenige des SW-Gipfels des K2 - ebenfalls unbegangen - sind diejenigen Routen, die für die im Karakoram tätigen Alpinisten die grösste Herausforderung darstellen.

China In Anbetracht der hohen Expeditionskosten in China ist hier die Zahl der Unternehmen nicht im gleichen Masse gestiegen wie im Vorjahr: 9 japanische und 8 amerikanische Expeditionen waren zu verzeichnen. Gesamthaft waren es 30 Expeditionen aus 14 Ländern, die eine Bewilligung für 10 Berge erhielten. Es gab 9 Opfer, davon 2 Engländer, 1 Amerikaner, 1 Schweizer und 5 Japaner. Der Aufstieg der Japaner zum Nordgrat des Qogir ( K2 ), der von der

Indien Mit 151 von der dndian Mountaineering Foundation ) registrierten Expeditionen herrschte hier eindeutig eine sehr rege Tätigkeit. 72 davon waren ausländische Unternehmungen. Die Japaner waren mit 19 Mannschaften vertreten, die Deutschen mit 16. Es gab 7 Todesopfer, darunter der Deutsche Jochen Pietzsche - er starb an einem Lungenödem - und der Franzose Eric Arnould. Die anderen Todesfälle ( u.a. auch 2 Japaner und 2 Inder ) scheinen eindeutige Kletterunfälle zu sein. Die dndian Air Force ) hat offenbar einen sehr effizienten Rettungsdienst geschaffen, der per Helikopter 7 verletzte oder kranke Bergsteiger evakuierte, die in der Hauptsache ausländischen Expeditionen angehörten. Die dndian Mountaineering Foundationsie feiert im Mai 1983 ihr silbernes Jubiläum - errichtete einen Hilfsfonds, der Mitgliedern ( auch hochalpinen Trägern ), die ihr Leben verlieren oder sich auf Expeditionen der Foundation schwere Verletzungen zuziehen, finanziell beistehen will. Der Fonds wird von Einschrei-begebühren der Expeditionen gespiesen werden, die sich an die Stiftung wenden.

Nepal Everest, 8848 m ( 1 ) Einer russischen Expedition gelang die 24. Besteigung über eine neue Route ( die achte vollständig begangene ). Es ist die erste russische Expedition im Gebiet Himalaya/Ka-rokoram. Bestehend aus 26 Teilnehmern unter der Leitung von Dr. Evgeny Tamm von der Akademie der Wissenschaften in Moskau, heuerte sie 300 Träger an, um 8 Tonnen Nah- rungsmittel und Ausrüstung ins Basislager am Fuss des Khumbu-Eisfalles zu transportieren. 5 weitere Lager wurden entlang des steil abfallenden SW-Grates auf der Engländerroute von 1975 in der SW-Wand erstellt. Dann wurde ab 8500 Meter bis zum Gipfel der Westgrat begangen. Im oberen Teil wurde Sauerstoff verwendet. Diese als schwierig bezeichnete Route wurde, ohne das Geringste dem Zufall zu überlassen, von einer sehr grossen, disziplinierten und kontrollierten Gruppe von führenden Kletterern aus der Sowjetunion ( Durchschnittsalter 35 Jahre ) eröffnet, die vom Veteranen Vitaly Abalakov mit Sorgfalt ausgewählt worden waren. Vorgegangen wurde im Bela-gerungsverfahren. Basislager auf 5300 Meter am 21. März und Camp V auf 8500 Meter am 3. Mai. Die Route zwischen Camp IV, ( 8250 m ) und Camp V, ( 8500 m ) wurde von der ersten Gipfelmannschaft vorbereitet, die am 4. Mai nach achteinhalb Stunden Aufstieg den höchsten Punkt erreichte. Die Namen der 11 Bergsteiger ( in 5 Gruppen ), die den Gipfel erreichten, lauten: am 4. Mai: V. Balyberdin, E. Myslovsky; am gleichen Tag um 10 Uhr 30: S. Bershov, M. Turkevitch. Am 5. Mai: V. Ivanov, S. Efimov. Am B. Mai: V. Krischaty, K. Va-liev. Am 8./9. Mai ( um 01.15 Uhr ): V. Khomu-tov, Y. Golodov, V. Putchkov. Vom Camp II, ( 7350 m ) an keine Sherpas mehr. Die Bergsteiger gingen nach einem Pendelsystem vor, um den Nachschub von den niederer gelegenen Lagern in die höhergelegenen sicherzustellen.

( 2 ) Eine grossangelegte kanadische Expedition mit kommerziellem Charakter liess 2 Kanadier und 4 Sherpas über die ursprüngliche South-Col-Route zum Gipfel aufsteigen. Leider kamen 3 Sherpas in einer Lawine ums Leben und ein kanadischer Kameramann wurde im Khumbu-Eisfall von einem herabstürzenden Sérac erschlagen. Der Kanadier Laurie Skreslet, begleitet von den Sherpas Sundare und Lhakpa Dorje, verliess das Camp am South-Col am 5. Oktober um 4 Uhr 15 und erreichte um 10 Uhr 30 den Gipfel. Sundare war damit der erste Mensch, der den Gipfel des Everest dreimal erklommen hat. Am 7. Oktober wiederholte Pat Morrow, begleitet von Pema Dorje und Lhakpa Tshering, den Aufstieg. Zu Beginn bestand die Mannschaft aus 15 Bergsteigern und 29 Sherpas. Verschiedene Teilnehmer gaben angesichts der drohenden Eisschlaggefahr auf, was die Gruppe auf 8 Kanadier und 13 Sherpas zusammenschrumpfen liess.

( 3 ) Eine spanische Mannschaft, bestehend aus 17 Teilnehmern und 20 Sherpas, geleitet von L. Belvis, versuchte die 1979 von den Jugoslawen eröffnete Route, die vom Lho La aus über den Westgrat führt. Diese Expedition erlitt indessen einen empfindlichen Rückschlag, als die Route unterhalb des Lho La infolge Einsturzes eines Felsturms unbegehbar geworden war und ausserdem einer der Sherpas erkrankte und im Camp II starb. Die zwei infolge dieser Ereignisse verlorenen Wochen hinderten sie vermutlich daran, den Gipfel zu erreichen. Erst am 14. Oktober, bei zusehends schlechter werdenden Wetterverhältnissen, starteten C. Cardiach und S. Gil mit dem Sherpa Nima Dorje einen letzten Versuch vom Camp V aus. Auf etwa 8500 Meter wurden sie jedoch von den stürmischen Winden zur Rückkehr gezwungen. Beim Abstieg glitt Nima Dorfe aus und stürzte in den Tod.

( 4 ) Eine zweite japanische Expedition, ihren Versuch von 1980 wiederholend, scheint Erfolg und Unglück zugleich erfahren zu haben. Die 7 Japaner und 4 Sherpas folgten der normalen South-Col-Route, und am 27. Dezember erreichte Y. Kato ( der seine dritte Besteigung innert 9 Jahren unternahm ) bei schlechtem Wetter spät nachmittags allein den Gipfel. Sein Gefährte, T. Kobayashi, hatte 100 Meter unterhalb des Gipfels angehalten. Sie biwakierten zusammen in der Nacht vom 27. auf den 28. Dezember auf etwa 7860 Meter Höhe, einem starken Wind von 180 km/h und einer Temperatur von -50° ausgesetzt. Die Versuche, ihnen zu Hilfe zu kommen, scheiterten. Ihre Leichen wurden nicht gefunden.

( 5 ) Eine französische Expedition von 11 Bergsteigern unter der Leitung von Michel Metzger ( mit 2 Schweizern, P.A. Steiger und M. Piola ) erreichte anfangs Dezember das Basislager des Everest. Sie hatte die Absicht, die Route über die Südwestwand zu ersteigen. Die Alpinisten erachteten die Gefahr des Eis-schlags am Khumbu jedoch als zu gross und beschlossen, die Westgrat-Route zu versuchen. Während seines Abstiegs ( allein ) vom Camp II auf 7000 Meter ins Camp I verschwand Jean Bourgeois auf mysteriöse Weise - um rund 20 Tage später wieder aufzutauchen. Ende Dezember gab das Team, entmutigt durch die schwierigen und gefährlichen Verhältnisse, bei etwa 7700 Meter Höhe auf.

Kangchenjunga, 8598 m ( 1 ) Unter der Leitung von Renato Moro wiederholte eine grosse italienische Equipe ( 16 Bergsteiger, 11 Höhenträger-Sherpas sowie 300 Träger für den Transport von etwa 6 Tonnen Nahrungsmittel und Ausrüstung bis auf den Yalung-Gletscher ) die englische Erstbesteigung aus dem Jahre 1955 über die Südwestwand. Sie benötigten 4 Höhenlager ( Camp IV auf 7600 m ) und 4 Wochen für den Aufstieg. Einer der drei Männer, die am 2. Mai 1982 den Gipfel erreichten, nämlich I. Menab-reaz, benützte Sauerstoff. Oreste Squinobal und der Sherpa Ang Temba konnten darauf verzichten.

Dies war die neunte Besteigung und die fünfte über diese Route. Der an der Spitze kletternde Mann war Franco Garda. Angesichts des ungünstigen Wetters, verzichtete das Team auf das erste Projekt, den Aufstieg über den Zentralpfeiler ( Great SickleGrosse Sichel> ) zu beenden.

( 2 ) Die zehnte Besteigung, die vierte von Norden her ( Nordwand und -grat ) über eine teilweise neue Route, zwischen derjenigen der Engländer ( 1979 ) und derjenigen der Japaner ( 1980 ) liegend, gelang einer Dreierseilschaft: Reinhold Messner, F. Mutschlechner und Sherpa Ang Dorje.

Zwei Camps und zwei Biwaks oberhalb des Basislagers. Gipfel am 6. Mai ohne Sauerstoff erreicht. Mutschlechner erleidet einige Erfrierungen beim Abstieg.

Jannu, 7710 m Eine französische Mannschaft machte einen entschlossenen Versuch, den Gipfel über eine direkte neue Route in der Nordwand ( rechts von der japanischen von 1976 über die Nordwand und den Nordostgrat ) zu erreichen. Das 6 Mann starke ( auf halbem Weg auf 5 reduzierte ) Team wurde von Pierre Beghin geleitet. Pierre Beghin beurteilte diesen technisch schwierigen Aufstieg ( mit Stellen im IM. und IV. Grad im Fels und sehr steilen Eispartien ) als härtere Probe als die 1980 und 1981 begangenen Routen, d.h. diejenigen am SW-Pfeiler des Dhaulagiri und in der Westwand des Manaslu. Zudem dauerte das schlechte Wetter an und verstärkte den eisigen Charakter der Wand, die im Herbst von der Sonne nicht beschienen wird. Die Mannschaft ( die das Basislager auf 4500 m am B. September errichtet hatte ) verbrachte acht Wochen am Berg. 3 Höhenlager wurden mit Hilfe von 2 Sherpas aufgestellt, die später allerdings das Team verliessen. Keine Lawinengefahr. Fixseile bis auf 7100 Meter. Höchster Punkt 7100 Meter, 200 Meter unterhalb des Nordostgrates, erreicht am 23. Oktober.

Kangchenjunga ( 8598 m ).

Südwestwand.

Von links nach rechts:

Yalungkang ( 8433 m ), Hauptgipfel ( 8598 m ), Zentralgipfel ( 8496 m ), Südgipfel ( 8490 m ).

Route der Besteigung von 1955 und die Lager der italienischen Expedition von 1982.

Camp I ( 6350 m ); Camp IV ( 7600 m ).

Orni Kangri, geschätzte Höhe 7028 m Dieser Gipfel, in der Mechi-Gegend des Janak Himal gelegen ( an der östlichen Grenze zu Sikkim ) und kürzlich für gemischte Nepale-sen-Ausländer-Expeditionen freigegeben, wurde zum erstenmal am 29. April 1982 von 4 Japanern und 1 Sherpa bezwungen. Zwei Japaner und 1 Sherpa wiederholten den Aufstieg am 1. Mai 1982. Sie gehörten zu einer Expedition, die 12 Japaner und 3 Nepalesen umfasste und von T. Kaneko geleitet wurde. Die Aufstiegsroute, auf der 3 Höhenlager mit Hilfe von Höhenträgern errichtet wurden, folgte dem Südostgrat ( Basislager auf dem Pandra-Gletscher auf 5000 m am 4. April ).

Über die Höhe dieses Berges scheinen Zweifel zu bestehen. In Nepal wird sie offiziell mit 7922 m angegeben, aber eine Überprüfung ergab kürzlich nur noch 7028 m. Der japanische Führer - er war einer derjenigen - die den Gipfel erreicht hatten - meinte, die Höhe des Orni Kangri entspreche etwa derjenigen des benachbarten Johnson Peak ( 7422 m ) oder der Twins ( 7350 m ).

Makalu, 8481 m ( 1 ) Zehnte Besteigung ( zweite über den Südostgrat ) am 20. Mai 1982 durch den Südkoreaner Heo Young-Ho, mit den Sherpas Pasang Norbu und Ang Phurba. Dieser Grat wurde zum erstenmal im Jahre 1970 von den Japanern begangen. 1980 scheiterte ein italie-nisch-schweizerischer Winter-Versuch auf 7220 Meter. Die Koreaner behaupten, eine Variante vom Grat zur Ostwand hin begangen zu haben. Bei dieser Expedition handelte es sich um eine sehr grosse Gruppe mit 16 Koreanern und 14 Sherpas, die 6 Camps errichteten, das höchste auf 7700 Metern. Es wurde beim Aufstieg Sauerstoff verwendet.

( 2 ) Elfte Besteigung durch 5 Japaner über eine Variante der Originalroute: diese führt auf direkterem Weg über den Nordgrat in Richtung der Nordwand. Mit Hilfe von 3 Sher- Numbur, 6954 m Wurde am 29. März 1982 von 5 Mitgliedern einer Neuseeländer Mannschaft unter Peter Macnally bezwungen. Sie errichteten zwei pas wurden 4 Höhenlager errichtet. Am 30. September erreichte der Leiter K. Yuda gemeinsam mit M. Ishibashi und Dr. Y. Michi-kawa den Gipfel.

( 3 ) Eine sehr grosse, von Dr. A. Bilczweski angeführte und aus 19 Polen sowie 3 Brasilia-nern ( die ersten brasilianischen Bergsteiger in Nepal ) bestehende Expedition eröffnete eine neue Route in der Westwand, eine Variante der im Oktober 1981 von Dr. Kukucka im Alleingang erstiegenen Route. Nach Errichtung von 4 Lagern in der Wand erreichten die Bergsteiger den Nordwestgrat auf 8000 Meter. Nachdem zwei von ihnen an dieser Stelle drei Nächte verbracht hatten, erklomm der eine ( Andrzej Czok ) den Gipfel im Alleingang. Er hatte beim Schlafen Sauerstoff benützt, allerdings nur in der ersten Nacht. Kein Einsatz von Sherpas oberhalb des Basislagers.

( 4 ) Ein Versuch im alpinen Stil wurde von 3 Schweizern, geleitet von Romolo Nottaris, unternommen, wobei sie zuerst den sehr schwierigen Westpfeiler ( 1971 von den Franzosen, 1980 von den Amerikanern begangen ) bis auf 7400 Meter bezwangen, um dann über die nicht weniger schwierige Westwand und den Nordwestgrat weiterzugehen. Nach 3 Biwaks auf dieser Route ( die man - wegen der hier anzutreffenden Eiswänden bis zu 50/60° und den Felsschwierigkeiten im IV. Grad - mit der Eigernordwand vergleicht ) erreichten Nottaris und Jean Troillet am 17. Oktober 1982 8200 Meter, bevor Schneefall und starke Winde sie zur Umkehr nötigten.

Baruntse, 7220 m Die sechste Besteigung über die ursprüngliche Route ( von 1954 ) über den Süd-Südost-grat gelang einer Schweizer Mannschaft mit 2 Männern und 4 Frauen. Sie benützten keine Sherpas oberhalb des Basislagers. Zwei Höhenlager. Der Aufstieg erfolgte im halbalpinen Stil. Am 2. Oktober 1982 erreichten Rudolf Hornberger und am 9. Oktober 1982 Claudio Righeschi und Marie Hiroz den Gipfel. Die Mannschaft wurde von Romolo Nottaris angeführt, der mit zwei anderen Bergsteigern zur gleichen Zeit den Aufstieg auf den Makalu versuchte.

Camps oberhalb eines vorgeschobenen Lagers. Keine Höhenträger. Route: Südwestgrat ( im Herbst 1981 von Franzosen eröffnet ).

Keryolung, 6681 m ( 1 ) Einer Expedition mit 10 Japanern und 6 Nepalesen gelang die Erstbesteigung dieses Gipfels im Khumbu Himal. Zwei Leiter: Y. Inoue von den und Y. Thapa von der nepalesischen Polizei. Drei Sherpas halfen bei der Errichtung von 2 Lagern in der Nordostwand. Der Gipfel wurde von 7 Japanern ( wovon 2 Frauen ) und 5 Nepalesen sowie einem Sherpa am 31. Oktober und am 1. November erreicht. Die von Nepal offiziell angegebene Höhe ( 6681 m ) stimmt nicht mit den Ergebnissen einer neueren Überprüfung überein ( 6511 m ).

( 2 ) Zweite Besteigung am 24. Dezember durch 2 Japaner, A. Yamada und K. Tanaka mit 2 Sherpas, Ang Kami und Pemba Tsering. Sie gehörten zu einer Expedition mit 6 Japanern und 3 Nepalesen. Benützt wurde die gleiche Route ( Nordostwand ) mit 2 Camps oberhalb des Basislagers, das höchstgelegene auf 5600 Meter.

Cholatse, 6440 m ( 1 ) Die Erstbesteigung dieses im Khumbu Himal gelegenen Gipfels wurde am 22. April von 3 Amerikanern, Galen Rowell, John Roskelley und Vern Clevenger sowie dem Engländer Bill O'Connor durchgeführt. Sie benützten eine lawinengefährdete Route durch den Eisfall am Fusse der Westwand und errichteten auf 5640 Meter, unterhalb des Südwestgrates, ein Lager. Oberhalb dieses Punktes setzten sie ihren Weg im alpinen Stil fort, was grosse technische Probleme bot: so hatten sie 30 aufeinanderfolgende Seillängen auf hartem, grünem Eis zu bewältigen. Beim Abstieg biwakierten sie auf 6000 Metern unter freiem Himmel in einem Sturm, erlitten aber dank dem vortrefflichen Schutz, den ihnen ihre Goretex-Überkleider verschafften, keinen nennenswerten Schaden. Der Aufstieg gelang ihnen in 4 Tagen vom Basislager zum Gipfel und zurück.

( 2 ) Zweite Besteigung auf einer neuen Route über den Südgrat. Leiterin der Expedition: Dr. Heidi Lüdi ( die im April den Ama Dablam erklommen hatte ). Begleitet war sie von einem Schweizer und einem Nepalesen. Am 29. Oktober erreichten die beiden Schweizer den Gipfel. Das Unternehmen bestand aus 2 Schweizern und 2 Franzosen. Drei Lager oberhalb des Basislagers, ohne Sherpa-Unter-stützung. Es wurde noch ein Versuch am Nachbarberg, dem Taweche, gemacht; auf Grund des tiefen Schnees musste jedoch der Rückzug angetreten werden.

Pumori, 7145 m ( 1 ) Ein schneller Aufstieg im alpinen Stil über den Südgrat gelang 4 Franzosen ohne Sherpas oder Fixseile und unter ausschliesslicher Benützung von leichten Biwaks. Nach zwei Wochen Akklimatisierung oberhalb des Basislagers begannen sie mit dem 3 Tage dauernden Angriff auf den Gipfel. Am 18. Oktober erreichten Erik Decamp ( Leiter ) und J.F. Lemoine den Gipfel. Am 19. Oktober bestieg der Leiter zusammen mit Pierre Favre den Gipfel nochmals.

( 2 ) Erste Winterbegehung des Südgrates und zugleich zweite Winterbegehung insgesamt am 11. Dezember durch den Südkoreaner Nam Sun Woo und den Sherpa Lhakpa Gyalgen.

Ama Dablam, 6856 m ( 1 ) Acht Teilnehmerinnen einer amerikanischen Frauenexpedition erreichten auf der Erstbesteigungsroute von 1961 den Gipfel über den Südgrat; d.h. 4 Bergsteigerinnen am 20. April und 3 andere mit der Schweizerin Heidi Lüdi am 22. April. Unter der Führung von Sue Giller errichtete die Gruppe am 3. April auf 4918 Meter ihr Basislager. Oberhalb des Basislagers kein Einsatz von Sherpas. Innerhalb einer Woche wurden drei weitere Lager aufgestellt, das höchstgelegene auf 6340 Metern. Von da aus erfolgten die Gipfelvorstösse. Insgesamt ein Unternehmen, das Respekt verdient.

( 2 ) Ein amerikanisches Sechserteam versuchte eine Winterbesteigung über die Süd-gratroute ( Route der Erstbegeher ), wo sie am 26. Dezember eine Höhe von 6550 Metern erreichten.

Kang G um, 6981 m ( 1 ) Er wurde am 2. und 3. Mai von 2 Japanern und 3 Sherpas, Teilnehmer einer von H. Kanbe geleiteten, aus 5 Japanern und 3 Sherpas bestehenden Expedition, erstiegen.

Sie wählten offenbar eine Route, die von derjenigen der anderen Japaner ( April 1981, von Südwesten her ) abweicht. Es scheint sich somit um eine neue Route ( über den Westgrat ) zu handeln.

( 2 ) Eine Mannschaft von 10 Jugoslawen, geleitet von V. Messaric, wiederholte den Aufstieg über den Westgrat. Dabei erreichten drei Teilnehmer, d.h. der Leiter, S. Bozic und B. Separovic, am 12. Oktober den Gipfel. Sie hatten ihr ursprüngliches Projekt, die Ostwand zu bezwingen, aufgegeben, als sie feststellten, dass der Anmarsch zu deren Fuss zu schwierig und zu zeitraubend war.

Cho Oyu, 8153 m ( 1 ) Dieser Gipfel wurde dreimal über die Westwand ersteigen, bevor er den ausländischen Bergsteigern verboten wurde. Nach Lockerung der Beschränkungen versuchte Wolfgang Nairz zusammen mit 4 Österreichern eine neue Route über die Südostwand. In der Gruppe befanden sich zudem noch 3 Bergsteiger-Sherpas sowie drei andere Sherpas, die als Höhenträger eingesetzt wurden. Am 4. Mai erreichten sie eine Höhe von 6900 Metern; die Expedition musste jedoch am 19. Mai aufgeben, als eine Eislawine Camp II überrollte und den berühmten deutschen Alpinisten Reinhard Karl ( Everest 1978, Gasherbrum II 1979 ) tötete und Nairz verletzte.

( 2 ) Reinhold Messner, der 1982 bereits drei Achttausender bezwungen hatte, führte eine Gruppe von 7 Ausländern und 3 Nepalesen in einem Winterversuch über die Südostwand. Infolge Lawinengefahr wurde das Unternehmen Ende Dezember bei Camp III auf 7500 Metern aufgegeben.

Ngozumba Kang, 7806 m Im Nordosten des Cho Oyu, an der nepale-sisch-tibetischen Grenze gelegen, wurde dieser bisher noch unberührte Gipfel von zwei verschiedenen Gruppen im September/Okto-ber über eine mehr oder weniger direkte Südwandroute in Angriff genommen.

( 1 ) Eine Expedition aus 8 Südkoreanern und 3 Nepalesen versuchte den Berg zu bezwingen, indem sie zunächst mit Hilfe von 8 Sherpas 4 Höhenlager aufstellten, und 5000 Meter Fixseile anbrachten. Am 2. November erklommen die Sherpas Ang Tshering und Dorje den Gipfel, nach einer Stunde gefolgt von Kim Young-Han. Es handelt sich zweifelsohne um eine Erstbesteigung.

( 2 ) Eine Gruppe von Franzosen, Belgiern und Sherpas, angeführt von Guy Cousteix aus Chamonix, startete einen Versuch, der am 13. Oktober aufgegeben wurde, und zwar infolge Mangels an Lebensmitteln und einer den äusserst schwierigen Verhältnissen nicht genügend entsprechenden Ausrüstung.

Khatang, 6853 m Erstbesteigung durch eine Mannschaft von 14 Japanern, geleitet von M. Otani. Der Gipfel liegt in der Gegend von Rolwaling östlich der Gaurisankar-Route. Angegangen wurde der Nordostgrat. Drei Lager oberhalb des Basislagers mit Hilfe dreier Sherpas errichtet. Am 30. und 31. Oktober erklommen drei verschiedenen Equipen ( total 9 Japaner und 1 Sherpa ) den Gipfel.

Phurbi Chyachu, 6658 m Dieser schwierige im Jugal Himal gelegene Berg, war von drei japanischen Expeditionen früher schon erfolglos in Angriff genommen worden. Die Erstbesteigung gelang am 1. Mai 1982 einer Mannschaft von 16 Japanern ( darunter 3 Frauen ) und 3 Nepalesen, und zwar über eine die Westflanke hoch führende und dann den Südwestgrat benützende Route. Leiter: I. Yasuda. Drei Höhenlager. Gipfel am 1. und 3. Mai von 14 Japanern ( darunter 2 Frauen ) und 2 Nepalesen erreicht.

Longpo Gang, 7083 m Dieser Berg - auch unter dem Namen des Jugal bekannt - wurde am 3. Mai zum zweitenmal von einem Japaner und einem Sherpa bestiegen. Drei weitere Japaner gelangten am 7. Mai auf den Gipfel. 3 Lager oberhalb des Basislagers. Die Route führte über den Ostgrat ( dieselbe Route war 1962 bei der Erstbesteigung durch die Japaner benützt worden ). Das Team bestand aus 7 Japanern ( Leiter: K. Kato ) und 3 Nepalesen.

Dorje Lhapka, 6990 m Als zweithöchster Gipfel des Jugal-Massivs ( was eine Korrektur unserer Chronik von 1981 bedeutet ), wurde dieser Berg zum zweitenmal am 26. und 29. April von einer Gruppe aus 8 Japanern ( die alle den Gipfel erreichten ) und 3 Sherpas ( wovon einem einzigen der Aufstieg gelang ), über den Westgrat erklommen. Der ursprüngliche Plan sah vor, den Südgrat zu versuchen, der sich aber als zu schwierig herausstellte. Die Erstbesteigung war einer japa-nisch-nepalesischen Gruppe am 18. Oktober 1981 ebenfalls über den Westgrat gelungen.

Langshisha Ri, 6500 m ( 1 ) Dieser Gipfel in der Gegend des Langtang wurde am 23. und 24. April zum erstenmal von 4 Japanern und 2 Sherpas, Mitglieder einer japanisch-nepalesischen, von H. Inoue geleiteten Expedition, bezwungen. Sie eröffneten eine schwierige Route in der Südwand, die oberhalb des Basislagers 2 Camps erforderte. Ausserdem wurden fast 1300 Meter Fixseile oberhalb Camp I angebracht.

( 2 ) Zweite Besteigung über die gleiche Route durch 11 Japaner ( Mitglieder des ( Vereins der Shiga-Arbeiteo ) und 2 Sherpas am 6./7. und 9. Oktober. Leiter S. Tarakawa.

Pharchamo, 6273 m Zwei Japaner, T. Minegishi und T. Imaide sowie ein Sherpa, bezwangen diesen Gipfel vom Tashi Lapcha Pass aus am 28. März 1982. Von 6000 Meter Höhe fuhren sie auf Skiern ( 10 km ) bis zum Dorf Thame ( auf 3800 m ) ab.

Langtang Lirung, 7246 m Vierte Besteigung. Südroute und Südostgrat ( ein Weg, der vorher bereits zweimal be- Langtang Lirung ( 7246 m ). Gegen rechts ansteigend der Südostgrat, der 1982 von der italienischen Expedition verfolgt wurde.

gangen worden war ). Die Gruppe bestand aus 7 Italienern, Leiter Bruno Toscan. Mit Hilfe von vier Sherpas wurden 4 Höhenlager errichtet. Den Gipfel erreichten am 17. Oktober M. Pe-tronio und der Sherpa Sirdar Ang Temba, nach 7stündigem Aufstieg vom Camp IV aus. Am 18. Oktober wurde Bruno Crepaz beim Abstieg von Camp IM von einer Lawine erfasst und stürzte in der Westwand 2000 Meter tödlich in die Tiefe.

Ganesh IV, 7102 m Einer südkoreanischen Equipe ( 6 Bergsteiger, unterstützt von 4 Sherpas ) gelang der Gipfelerfolg. ( Es handelt sich dabei vermutlich um die dritte Besteigung. ) Drei Camps oberhalb des Basislagers. Ständig fegten Lawinen über die Route hinab. Eine davon verursachte den Sturz und Beinbruch eines Sherpas. Am 5. Oktober erreichte Lee Sung-Ryul mit den Sherpas Dorje und Ajiwa den Gipfel.

Manaslu, 8156 m Korrektur unserer Chronik von 1981: Kommerzielle österreichisch-deutsch-schweizeri-sche Expedition. Am 19. Mai 1981 erreichten 2 Deutsche ( R. Schleypen und W. Heimbach ), 2 Österreicher ( P. Wörgötter und S. Millinger ), 2 Schweizer ( S. Wörner und P. Weber ) sowie der Sherpa Pasang den Gipfel. Die beiden Österreicher fuhren auf Skiern zum Camp I ab, wobei sie von einem annähernd auf Gipfelhöhe liegenden Sattel aus starteten. Dies ist vermutlich die erste vollständige Abfahrt auf Skiern von einem Achttausender.

Manaslu, 8156 m ( 1 ) Eine relativ kleine Gruppe ( 6 spanische Bergsteiger ) verloren ihren Leiter Enric Font ( 37jährig ) und ihren zweiten Leiter, Pater Ay-merich ( 30jährig ), als Camp V auf 7400 Meter von einer riesengrossen Schneebrett-Lawine in der Nacht vom 10. auf den 11. Mai ( wie es scheint ) weggefegt wurde. Die beiden Bergsteiger hatten Camp V am 9. Mai erreicht und am 10. versucht, auf den Gipfel zu gelangen. Dabei hatten sie eine Höhe von 7600 Meter erreicht, bevor sie durch starken Schneefall zur Rückkehr in dieses Lager gezwungen wurden. In der selben Nacht teilten sie über Funk mit, sie hätten die Absicht, am 11. umzukehren, da sie sich nicht wohlfühlten und es ihnen an Lebensmitteln fehle. An jenem Tag aber - das Wetter war aussergewöhnlich schlecht - funktionierte die Radioverbindung nicht, und am 12. bei klarem Himmel - zeigte es sich, dass Camp V verschwunden war. Die beiden Bergsteiger der Gipfelequipe konnten auf keinerlei Unterstützung zählen, da die nächsten Mitglieder der Expedition sich zu jenem Zeitpunkt im Camp II, 2000 Meter weiter unten, befanden. ( Bei der von ihnen benützten Route handelte es sich um den normalen Nordostaufstieg. ) ( 2 ) Eine französisch-italienische Expedition ( Leiter Louis Audoubert ) beabsichtigte auf Skiern die übliche Nordostwandroute emporzusteigen. Der Plan konnte allerdings nur teilweise verwirklicht werden. Drei Höhenlager und ein Biwak. Nur einer der Teilnehmer, der Leiter, schaffte den Gipfel am 10. Oktober in Begleitung des Sherpa Nawang Tenzing.

( 3 ) Eine zweite französische Gruppe ( 5 Teilnehmer, Leiter J. P. Balmat ) versuchte den Aufstieg über die noch unbegangene Ostgrat-Route. Auf 6200 Meter gaben sie ihr Vorhaben jedoch auf, da sie ihre Ausrüstung als ungenügend für die sie hier erwartende schwere Kletterpartie erachteten. Sie wandten sich deshalb gegen die Nordostwand, um zu ihren Landsleuten zu gelangen. Deren Verbindungsoffizier untersagte ihnen jedoch den Aufstieg über diese Route.

( 4 ) Winterbesteigungsversuch über die Normalroute, durchgeführt von einer 10köpfigen Japaner-Expedition. Umkehr am 18. Dezember auf 7700 Meter. Ein Japaner, T. Sakuma, kam um.

Himlung Himal, 7126 m Dieser Gipfel nordwestlich des Manaslu wurde kürzlich für gemeinsame nepalesisch-ausländische Expeditionen freigegeben. Zehn Japaner und drei Sherpas versuchten, von Südosten kommend, zum Nordostgrat zu gelangen. Zwei Japaner und ein Sherpa erreichten am 16. Mai eine Höhe von 6700 Metern, bevor sie wegen der schlechten atmosphärischen Bedingungen aufgeben mussten.

Annapurna I, 8091 m ( 1 ) Zehnte Besteigung von Norden her, wobei von den früher begangenen Routen abgewichen wurde, und zwar in Richtung der linken ( östlichen ) Wandseite, um so die lawinengefährdeten Partien zu umgehen. Diese Route wird als schwieriger und steiler bezeichnet. Fixseile auf der ganzen Strecke zwischen Camp II auf 5400 Metern und IM auf 6400 Metern. Der Gipfel wurde von Camp IV auf 7000 Metern aus am 4. Mai 1982, nach einem schwierigen, 12stündigen Aufstieg vom österreichischen Leiter, Wastl Wörgötter, den beiden Schweizern Werner Bürkli und Thomas Hägler sowie dem Sherpa-Sirdar Dawa Tenzing, erreicht. Der letzte Teil der Strecke führte über die oberen Felsen gegen den Ostgipfel, wandte sich dann traversierend nach Westen, um schliesslich zum Hauptgipfel zu führen. An diesem gleichen Abend, unmittelbar nach seiner Rückkehr in Camp IV, starb Bürkli ( 45 Jahre alt ) offenbar an Herzversagen. Am 6. Mai versuchten 2 weitere Österreicher und 2 Sherpas, auf den Gipfel zu gelangen. Sie gaben auf 7900 Metern auf. Es wurden vier Höhenträger oberhalb des Basislagers eingesetzt. Einer von ihnen, der junge Rai ( 21 jährig ) kam ums Leben, als er allein mit einer Last von Camp IM zum Camp II abstieg. Die Expedition umfasste insgesamt 34 Personen, hauptsächlich Österreicher und Deutsche, aber auch 2 Schweizer und 1 Tscheche. Leiter: Hanns Schell aus Graz.

( 2 ) Dieser Berg hat im Verlauf zweier Besteigungsversuche im Herbst noch drei weitere Leben gekostet. Der junge englische Bergsteiger Alex Mac Intyre, einer der führenden Kletterer im alpinen Stil im Himalaya ( Dhaulagiri, Changabang, Makalu, Xixabangma ) wurde beim Abstieg aus 7200 Metern Höhe in der Südwand ( neue Route, östlich derjenigen der Engländer von 1970 ) vom Steinschlag getötet. Seine Kameraden bei dieser Besteigung im alpinen Stil waren John Porter und René Ghilini ( Frankreich ). Zwei Japaner, S. Akamatsu und M. Ono, starben in der Lawine, die am 18. Oktober, etwa um 04.30 Uhr, ihr Camp II auf 5400 Metern erfasste. Das dritte Mitglied des Teams, T. Ozaki, kam mit Annapurna I ( 8091 m ). Route der internationalen Expedition, die am 4. Mai 1982 den Gipfel erreichte.

heiler Haut davon. Die drei hatten eine Besteigung über die 1977er Route der Holländer via Nordwand vorgehabt.

Annapurna III, 7555 m ( 1 ) Eine 11 Mann starke japanische Equipe ( Leiter T. Nakase ) versuchte die Erstbesteigungsroute ( von den Indern 1961 eröffnet ) in der Nordwand zu wiederholen. Der Aufstieg musste aufgegeben werden, als am 24. April Camp V auf 6800 Metern von einer Lawine weggefegt wurde, die einen Japaner tötete und zwei andere sowie einen Sherpa verletzte. Es scheint sich bei dieser Route um eine der lawinengefährdetsten zu handeln.

Nilgiri Central, 6940 m Zweite Besteigung am 25. April 1982 durch 3 Koreaner und 2 Sherpas über die gleiche Route wie die Japaner 1979 ( via die Südostwand und den Südostgrat ). Sie gehörten zu einer Mannschaft von 3 Koreanern ( Leiter Ki-Heyg Kim ) und 3 Sherpas.

Nilgiri Nord, 7061 m Dritte Besteigung über eine neue Route, ausgehend von der Mristi Khola, zuerst über den Südostgrat des P 6700, dann über den Ostgrat. Japanische Expedition von 6 Männern, 1 Frau und 3 Sherpas, Leiter K. Sugis-hita. Drei Japaner ( 2 Männer, 1 Frau ) sowie 2 Sherpas erreichten den Gipfel am 4. Mai 1982. Zwei Camps oberhalb des Basislagers.

Annapurna IV, 7525 m Eine gemischte Expedition wurde in Österreich ( Graz ) und in der Schweiz ( M. Eiselin ) zugleich organisiert. Sie umfasste 5 Österreicher, 2 Schweizer und 8 Jugoslawen; Leiter war Wolfgang Stefan. Sie folgten der Erstbesteigungsroute der Deutschen im Jahre 1955, d.h. durch die Nordwand und über den Nordwestgrat. 3 Camps wurden oberhalb des Basislagers ( am 3. Oktober 1982 auf 4560 m ), nämlich auf 5300, 6000 und 6800 Metern errichtet. Den Gipfel erreichten sie innerhalb einer Zeitspanne von zwei Wochen. Für diesen verhältnismässig direkten Aufstieg wurden alles in allem nur 150 Meter Fixseile an zwei Stellen angebracht. Am 15. Oktober erreichten J.L. Amstutz ( ein junger Waadtländer Bergführer ) und die beiden Österreicher W. Bell und W. Wehinger den Gipfel des Dome ( 7450 m ).

Am 17. Oktober bestiegen W. Stefan mit den Sherpas Pemba Lama ( Sirdar ) und Ang Nima, die Österreicher H. Kaltenegger und T. Kubiska sowie die Jugoslawen Z. Gobec, M. Bago und E. Alikalfik den Hauptgipfel.

Tilicho, 7132 m ( 1 ) Die erste ausschliesslich^ Sherpa-Expe-dition wurde in unserer Chronik 1981 kurz erwähnt. Drei dieser Bergsteiger, geführt von Dawa Gyalzen, erreichten den Gipfel am 24. Januar 1982 nach 7tägigem Aufstieg mit 3 Camps oberhalb des Basislagers. Es handelte sich um die vierte Besteigung, die zweite über den Nordgrat.

( 2 ) Der ersten Expedition der nepalesischen Armee gelang die fünfte Besteigung ( die dritte über den Nordostsporn ). Es handelte sich um eine sehr grosse Gruppe: 26 Armeemitglieder und 7 Höhenträger. Am 30. April und 2. Mai erreichten 13 Klettererden Gipfel.

( 3 ) Über die gleiche Route ( vom Nordostsporn zum Nordgrat ) gelang einer 14köpfigen deutschen Mannschaft ( Leiter G. Hörter ) ein sehr rascher Aufstieg. Zwei Höhenlager wurden mit Hilfe von 4 Sherpas errichtet. Basislager am 11. Oktober aufgestellt. Am 17. Oktober standen 5 Mann auf dem Gipfel, d.h. der Leiter und zwei andere Deutsche mit 2 Sherpas. Stürmische Winde und dichter Schneefall vereitelten weitere Versuche, zum Gipfel zu gelangen. Die Expedition machte sich am 24. Oktober auf den Rückweg.

Lamjung, 6986 m Dieser Berg wurde am 6. Mai 1982 in ungewohnter Weise zum Schauplatz einer Doppelbesteigung. Anlässlich von

Dhaulagiri I, 8167 m ( 1 ) Die zwölfte Besteigung ( über die ursprüngliche Nordostgrat-Route ) wurde am 5. Mai 1982 erfolgreich von R. Van Schick und P. Cornelissen, begleitet vom Sherpa Ang Rita ( der damit zum viertenmal auf diesem Gipfel stand ) durchgeführt. Drei andere belgische Bergsteiger, J. Van Hees, M. Caston und eine 26jährige Frau, Lutgaarde Vivijs, in Begleitung des Sherpa Ang Jangbo, wiederholten am 6. Mai den Aufstieg. Die Expedition umfasste 12 Bergsteiger und ein Kamerateam. Leiter Eduard Abts. 4 Camps sowie 4 Sherpas als Höhenträger oberhalb des Basislagers. Gesamthaft nahm diese Besteigung 4-5 Wochen in Anspruch.

( 2 ) 5 Japanern ( Leiter K. Kanazawa ) gelang die dreizehnte Besteigung über die gleiche Route. Drei Höhenlager mit 2 Sherpas. Der Gipfel wurde am 17. Oktober von T. Mitani und J. Tanaka erreicht.

( 3 ) Einer sehr grossen japanischen Expedition ( 18 Bergsteiger, Leiter N. Sasaki ), gelang unter Verwendung der ( Belagerungs-Taktik ) die Erstbesteigung der oft versuchten -Route ( -Route ) in der Nordwand. Sechs Höhenlager mit Hilfe von 7 Sherpas wurden erstellt. Sauerstoff im Camp VI während des Schlafs und für den Schlussteil. Am 18. Oktober 1982 erreichten N. Yamada, K. Komatsu und Y. Saito den Gipfel. Eine 6köpfige Schweizer Mannschaft hatte bereits 1952 als erste versucht, diese Route zu eröffnen. Auch alle späteren Versuche wurden zurückgeschlagen. Dies vor allem wegen der grossen Lawinengefahr und hoher technischer Schwierigkeiten auf den steilen, teils sogar abdrängenden Kalkplatten im oberen Teil der Wand ( ab 7500 m ).

( 4 ) Erste Winterbesteigung durch eine 13köpfige japanische Equipe über die ursprüngliche Route ( Nordostgrat ). Am 13. Dezember gelangten ein Japaner und ein Sherpa auf den Gipfel.

Putha Hiungchuli, 7246 m Dieser Berg, im Westen der Hauptgipfel des Dhaulagiri gelegen, wurde 1954 zum erstenmal von Norden her bestiegen. Seither noch dreimal vom Süden her, oder genauer gesagt über seine eisige, jedoch relativ wenig steile Südwestwand. Eine Mannschaft von 7 Holländern unter der Leitung von N. Van Lookeren wiederholte diese Route mit Hilfe von 4 Sherpas ( 3 Höhenlager ). Am 14. Oktober erreichten Dr. R. Lamers ( Holland ), R. Zeyen ( Luxemburg ) und der Sherpa Ang Temba den Gipfel.

Bhrikuti, 6720 m ( 1 ) Dieser Gipfel liegt in der Gegend von Dhaula und wurde kürzlich für ( gemeinsame ) Expeditionen freigegeben. Er ist technisch leicht, verfügt aber über einen sehr langen Anmarschweg. Er wurde zum erstenmal am 18., 19. und 21. Mai von insgesamt 8 Japanern und zwei Nepalesen bezwungen. Zwei Camps oberhalb der Basis. Die 11 Japaner ( Leiter K. Kikuchi ) und 3 Nepali umfassende Gruppe wählte die Route über den Westgrat.

( 2 ) Eine Gruppe von 10 Österreichern ( Leiter Hans Christian Unger ) und 5 Kletterer der nepalesischen Polizei benützten die Route der Japaner und bezwangen Ende September zwei weniger hohe Gipfel auf dem Nordostgrat. Es handelte sich um die Punkte 6300 m ( 5 Österreicher und 1 Nepalese ) und 6600 m ( Wolfgang Axt und G. B. Rana ).

Karakoram Baltoro- Gletscher K 2, 8610 m ( 1 ) Janusz Kurczab war der Leiter einer Mannschaft von 15 polnischen und 6 mexikanischen Bergsteigern, die versuchen wollten, den noch unbegangenen Nordwestgrat zu bezwingen. Erst einmal ( 1975 ) hatte sich eine amerikanische Expedition daran versucht, doch sie war auf 6500 Meter zur Umkehr genötigt worden.

Am 8. Juli wurde oberhalb des Basislagers ( 5300 m ), auf dem Savoyer-Gletscher, Camp I auf 5950 Meter am Fuss einer sehr steilen, 700 Meter hohen und zum Nordwestgrat emporführenden Wand aufgestellt. Nach acht Tagen hartem Kampf, bei ungünstigsten Wetterverhältnissen, konnte diese Wand überwunden und am 19. Juli Camp II ( 6700 m ) auf dem Nordwestgrat errichtet werden. Von da ab bot der Felsgrat äusserst schwierige technische Probleme und man entschied, auf die andere Seite des Grates ( d.h. auf die Nordflanke ) auszuweichen. Hier wurden dann am 26. Juli auf 7100 Meter auf zwei kleinen Plattformen - 40 Meter auseinanderliegend -zwei Zelte errichtet, die das Camp III bildeten. Die Kletterei setzte sich in den Felsen der Nordflanke des Grates ( praktisch durchgehend im IM. Grad ) fort. Camp IV folgte am 5. August auf etwa 7600 Meter auf einem vorspringenden Felssporn, unweit der von der japanischen Expedition in der Nordwand befestigten Fixseile. Am 7. August deponierten 4 polnische Bergsteiger ihre Lasten auf 7950 Meter, in der Nähe der Spitze einer am Vereinigungspunkt von Nordpfeiler und Nordwestgrat aufragenden Felsnadel. Zwischen Der K2 ( 8610 m ) von Südwesten gesehen. Der Nordwestgrat mit der Route und der Lagerreihe der polnischen Expedition.

Camp I ( 5960 m ) auf dem Savoyer-Gletscher. Camp III, IV und V auf der Nordseite des Grates.

Camp V liegt auf 8075 m. der von der Expedition erreichte höchste Punkt ( 8230 m ).

dem 9. und dem 16. August herrschte ausserordentlich schlechtes Wetter; mit Ausnahme des 14. und 15., wo sich die Equipe aber an einem ungünstigen Standort aufhielt, nämlich in den weiter unten liegenden Camps. Nach dem 16. August wurden verschiedene Gipfelversuche gestartet; infolge der stürmischen Winde wurden sie jedoch alle abgeschlagen. Am 5. September errichteten Chrobak, Wielicki, Cichy und Wroz schliesslich ein letztes Lager auf 8075 Meter. Am nächsten Morgen brachen die beiden letztgenannten ohne Sauerstoff zum Gipfel auf. Bei etwa 8230 Meter mussten sie wegen des Windes und mit Erfrierungen umkehren. Man kann diesen mutigen Versuch nur mit einem ähnlichen, nicht weniger mutigen vergleichen: demjenigen der Polen im Jahre 1976 auf dem Nordostgrat des K2, auf der später ( 1978 ) von den Amerikanern erfolgreich begangenen Route.

( 2 ) Eine Expedition von 20 Polinnen, Leiterin Wanda Rutkiewicz, versuchte zur gleichen Zeit auf der Route der Erstbegeher über den Südostgrat ( Abruzzen-Grat ) aufzusteigen. Nachdem sie Mitte August Camp II auf 6800 Meter errichtet hatten, starb Hanna Kruger-Syro-komska ( 44 Jahre alt ) in diesem Lager, aller Wahrscheinlichkeit nach an einem Hirnödem. Ihre Leiche wurde zum Basislager gebracht, um dort begraben zu werden. 4 Österreicher, die zur selben Zeit den Südostgrat ersteigen wollten ( sich später aber einem anderen Ziel, dem Broad Peak zuwandten ) leisteten ihnen dabei Hilfe. Die Damenmannschaft verfolgte ihr Ziel weiter bis Anfang September, um dann aber infolge des schlechten Wetters aufzugeben.

Gasherbrum I, 8068 m Drei Versuche, zwei Besteigungen ( siebte und achte ), wovon eine über eine neue Route. Damit existieren nun 5 verschiedene Routen auf diesen Berg.

( 1 ) Sechs deutsche Bergsteiger unter der Leitung von Günther Sturm benützten eine neue Route, womit ihnen die Erstbesteigung der Nordwand des Gasherbrum La gelang. Sie mussten dabei einige schwierige Felspartien ( im IV. Grad ) überwinden und 300 Meter Fixseile anbringen. Das Basislager wurde am 18. Juni auf 5000 Meter errichtet.

Fast ununterbrochenes schlechtes Wetter vom 1. bis zum 10. Juli. Drei Camps, das höchste am 21. Juli auf 7100 Meter. Gipfelbesteigung am 22. Juli durch Günther Sturm, Michael Dacher und Sigi Hupfauer. Sauerstoff oberhalb Camp III.

( 2 ) Einer grossen ( 13 Mann starken ) Expedition mit 4 Franzosen und mehreren Schweizern, geführt von Silvain Saudan, gelang die zweite Besteigung der Nordwestwand. Saudan erreichte den Gipfel am 27. Juli mit 3 Franzosen und einem pakistanischen Träger. Von da aus fuhr Saudan in zwei Etappen auf Skiern zu Tal, über Hänge hinunter, die z.T. eine Steilheit von bis zu 50° aufwiesen. Dies ist zweifelsohne die zweite vollständige Skiabfahrt vom Gipfel eines Achttausenders, nachdem die erste vom Manaslu im Mai 1981 von zwei Österreichern durchgeführt worden war. 1980 bewältigten zwei französische Bergsteiger, Maurice Barraud und Georges Narbaud, mit Skis, die 7 Kilometer lange Traversierung des oberen Plateaus auf 7500 Meter, d.h. vom Südgipfel des Gasherbrum I ( 7069 m ) zum Hauptgipfel.

( 3 ) Eine Mannschaft von 4 Amerikanern unter der Leitung von Gordon Banks bezwang die rechte Seite der Nordwand und erreichte am 5. Juni die Nordwestschulter auf 7100 Meter. Von da wollten die Bergsteiger die von Messner/Habeler 1975 eingeschlagene Gipfelroute verfolgen. Nach drei Tagen heftiger Stürme im oberen Lager kehrten 2 der Alpinisten um. Die beiden anderen, Lyle Dean und Richard Soaper, versuchten weiterzukommen. Dean gelangte allein bis auf ungefähr 7500 Meter, bevor auch er von den immer schlechter werdenden Wetterbedingungen zur Umkehr genötigt wurde.

Gasherbrum II, 8035 m Dieser wurde bisher vierzehnmal bezwungen. Damit ist er, ausser dem Everest, der meistbesuchte Achttausender-Gipfel. Im Unterschied zum Everest wurde der Gasherbrum II jedoch immer nur auf der Erstbesteigungsroute von 1956, d.h. über den Südwestgrat zum Südostgrat, begangen. Sieben Versuche fanden allein im Juni und Juli 1982 statt. Drei Gipfelbesteigungen gelangen; drei Todesopfer sind zu beklagen:

( 1 ) Österreichische Besteigung, Leitung Dr. Helmut Rott, 7 Teilnehmer, 60 Träger bis zum Basislager ( 15. Mai ). 3 Höhenlager, 5 Bergsteiger auf dem Gipfel: G. Markl, G. Käser, M. Grüner und R. Renzier am 9. und 10. Juni; am 11. Juni noch J. Trattner im Alleingang.

( 2 ) Französische Besteigung. Zwei Bergsteiger, Liliane und Maurice Barraud, zusammen mit Alain Bontemps als Photograph und einem Reporter. 20 Träger bis zum Basislager ( am 1 .Juni ). Nach einer Woche Akklimatisierung verliessen Barraud und Bontemps das Basislager ( auf 4950 m ) am 9. Juni Richtung Gipfel. Am 12. Juni erreichten sie den Gipfel nach 2 Biwaks ( auf 6600 und 7300 m ) und kehrten am 14. Juni wieder ins Basislager zurück. Dies ist ohne Zweifel der bisher rascheste Aufstieg, der aber eindeutig von den Spuren der Österreicher vom Mai profitieren konnte. Auf dem unteren Teil der Route wurden Skier verwendet und nur 20 Meter Fixseil in einer zerklüfteten Partie des Gletschers auf 5400 Meter angebracht. Abgesehen von einigen wenigen heiklen Passagen wurde nirgends vom Seil Gebrauch gemacht. Zwischen dem 19. und 29. Juni wurden zwei weitere Versuche unternommen, um direkt auf den Südwestgrat zu gelangen, d.h. ohne den üblichen Umweg über den Südostgrat oberhalb 7200 Meter. Eine Höhe von 7500 Meter wurde erreicht, bevor der Versuch infolge grosser Neuschneemengen, die die brüchigen Felspartien bedeckten, aufgegeben werden musste.

( 3 ) Am 24. Juli bezwang Reinhold Messner in Begleitung zweier pakistanischer Alpinisten ( Nazir Sabir, der 1981 den K2 über den Ostgrat bestiegen hatte und Sher Khan ) den Gipfel im alpinen Stil. ( Sher Khan hatte diesen Berg bereits 1981 mit einer französischen Equipe im gleichen Stil erklommen. ) ( 4 ) Eine Mannschaft von 4 Deutschen der J. Gutenberg-Universität in Mainz verlor auf einer Expedition für biologische Forschung zwei ihrer Mitglieder. Dr. Gerd Brunner und Norbert Wolf, die auf ungefähr 7800 Meter verschwanden. Reinhold Messner fand später die Leiche von Wolf.

( 5 ) Sechs Amerikaner unter der Leitung von Michael Clarke errichteten am 27. Mai ein Basislager. Am 2. Juli wurden 3 Bergsteiger von einer Lawine erfasst, als sie unangeseilt und schwer beladen aufstiegen, um Camp V aufzustellen. Zwei von ihnen blieben unverletzt, während der dritte, Glenn Brindeiro - er hatte sich etwa 25 Meter unterhalb des Anführers befunden - weggefegt wurde und den Tod fand.

( 6 ) Eine französische Equipe, angeführt von T. Cazenave mit 4 Bergsteigern und einem Arzt, verbrachten fast 31/2 Wochen ( vom 18. Juni an ) damit, den Gasherbrum II im alpinen Stil zu bezwingen. Sie erreichten am 28. Juni nach 2 Biwaks eine Höhe von 7750 Metern. Dabei hatten sie tagtäglich mit heftigen Schneefällen zu kämpfen.

( 7 ) Ende Juli gaben 7 französische Bergsteiger unter H. Odier ihren Versuch auf.

Korrektur unserer Chronik 1981 Die am 3. August 1981 von R. Nottaris und T. Zünd gemachte zehnte Besteigung war im alpinen Stil durchgeführt worden.

Gasherbrum IV, 7980 m Dritter Versuch über die Westwand von acht Japanern, Leiter Y. Katsumi. Vorherige Versuche in dieser sehr steilen und exponierten Wand waren von Engländern ( 1978 ) und Japanern ( 1981 ) gemacht worden. Die dauerte nahezu 50 Tage ( 9. Juni bis 29. Juli ). Vier Höhenlager. Der Versuch wurde auf 6500 Meter, dem höchsten von der Mannschaft erreichten Punkt, aufgegeben. Diese Route stellt für Bergsteiger eine der grössten Herausforderungen dar, führt sie doch auf einen schwierigen Berg, der erst einmal von Nordosten her von Walter Bonatti und Carlo Mauri bei einer italienischen Expedition ( unter der Leitung Ricardo Cassins ), im Jahre 1958 bezwungen wurde.

Broad Peak, 8047 m Fünf Expeditionen, drei Erfolge. Bisher 8 gelungene Besteigungen, alle über die ursprüngliche Route von 1957, d.h. über den Westsporn zum Westgrat.

( 1 ) Unter der Leitung von Peter Gloggner Versuch einer westdeutschen Gruppe. 52 Trä- ger befördern eine Tonne Gepäck zum Basislager auf 5000 Meter, das am 2. Juli errichtet wurde. Infolge schlechten Wetters während der ersten zwei Wochen gelangten die Bergsteiger nicht weiter als bis zum Camp I auf 6400 Meter. Am 22. Juli wird Camp II auf 7100 Meter belegt. Von da erreichen H. Kirchberger, K. Lewankowski, R. Bartl und P. Gloggner am 23. Juli den Gipfel.

( 2 ) Zur gleichen Zeit wechselten 4 Österreicher unter der Leitung von Georg Bachler vom K2 - von wo hartnäckige Stürme sie vertrieben hatten - zum Broad Peak. Am 21 Juni verliessen sie das Basislager, um zum Camp I ( 6400 m ) und am nächstfolgenden Tag zum Camp Il auf 7100 Meter aufzusteigen. Dort schlossen sie sich mit der westdeutschen Gruppe zusammen. Am 23. Juli erreichten 3 der Bergsteiger den Gipfel: Georg Bachler, W. Lösch und A. Furtner. Ein so rascher Aufstieg war nur möglich, weil die Österreicher dank ihrem Versuch am K2 ( wo sie bis auf 7000 m gelangt waren ) bereits völlig akklimatisiert waren. Ausserdem konnten sie von der Spurarbeit der Deutschen profitieren.

( 3 ) Reinhold Messner wandte sich nach seiner Besteigung des Gasherbrum II in der vorderen Woche nun dem Broad Peak zu, dessen Gipfel er am 2. August - immer noch in Begleitung der beiden Pakistani Nazir Sabir und Sher Khan - erreichte. Messner ist gegenwärtig der einzige Alpinist auf der Welt, der 9 Achttausender bezwungen hat; worunter sich zudem die drei höchsten Berge der Erde finden. Zwei davon hat er im Alleingang geschafft und erst noch ohne Sauerstoff zu verwenden.

( 4 ) Eine internationale Expedition aus Kanada, bestehend aus 2 Kanadiern, 2 Deutschen und 1 Amerikaner, errichtete am 14. Mai ihr Basislager am Fusse des Broad Peak. Am 16. Mai wurden 3 Bergsteiger beim Abstieg von Camp I nach Durchführung eines Transportes von einer Lawine erfasst, die den Leiter Hans Frick tötete. Sein Körper konnte nicht aufgefunden werden. Am 20. Mai versuchte Dale Van Dalsen ( USA ) einen Versuch im alpinen Stil, musste aber am 22. umkehren, da auf dem gleichen Abhang wieder eine Lawine niederging.

( 5 ) Vier Amerikaner unter der Leitung von Howard Weaver gelangten am 17. Juli auf eine Höhe von 6280 Meter, bevor sie wegen schlechten Wetters und tiefem Schnee aufgaben.

Broad Peak Nord, 7538 m Dieser noch unbegangene Gipfel wurde im Juni bei schlechten Witterungsbedingungen in einem mutigen Versuch im Alleingang von Renato Casorotto aus Bergamo in Angriff genommen. Er war begleitet von einem Arzt, einem Photographen und einem Leiter des Basislagers, das man am 3. Juni auf dem Good-win-Austen-Gletscher auf 4950 Meter Höhe aufgeschlagen hatte. Während 21 Tagen ständiger Anstrengungen eröffnete Casarotto eine Route durch die Südwand ( mit Schwierigkeiten bis zum V. Grad ), um schliesslich auf den Westgrat auf 7000 Meter zu gelangen, wo er aber gezwungen wurde, sein Vorhaben aufzugeben.

Pakistan korrigierte die früher angegebene Höhe dieses Berges auf 7600 Meter.

Savoia Kangri, 7263 m Dieser noch unberührte Gipfel im Südwesten des K2 war das Ziel einer kleinen Gruppe von 4 Schweizer Alpinisten, Leiter C. Lukes, die eine direkte, in der Falllinie des Kulminationspunktes der Ostwand liegenden Route wählte. Der Aufstieg erfolgte im alpinen Stil von einem vorgeschobenen Lager auf 5400 Meter aus. Man gelangte bis 6550 Meter, dann wurde das Vorhaben Mitte Juli wegen andauerndem Schlechtwetter aufgegeben.

Broad Peak N ( 7538 m ). Die von Renato Casarotto in der Südwand und über den Südostgrat auf diesen stets noch jungfräulichen Gipfel eröffnete Route.

Hispar-Biafo-Gebiet Latokll, 7108 m Die offizielle Höhe ( vgl. oben ) wurde von Pakistan auf 7086 Meter und gemäss einer italienischen Messung ( 1977 ) auf 7151 Meter abgeändert. Versuch im alpinen Stil über den noch unbegangenen Nordgrat durch 4 englische Bergsteiger. Leiter Rab Carrington. Nach etwa 30 Seillängen gab die Mannschaft auf und taufte die Route ( den Walker-Pfeiler des Karakoram ). ( Erstbesteigung dieses Berges durch Italiener im Jahre 1977 über den Südgrat. ) Baintha Brak II, Der Menschenfresser, 6960 m Dieser noch jungfräuliche Gipfel wurde von 4 englischen Bergsteigern Alan Rouse, Paul Nunn, Brian Hall und Andy Parkin im alpinen Stil in Angriff genommen. Sie hatten 3 Tage auf einer neuen Route über die Nordwestwand verbracht und eine Höhe von 6400 Meter erreicht, als Hall sich an der Schulter verletzte und umkehren musste. Die übrigen Bergsteiger versuchten darauf zwei weitere Routen: zuerst über den Südgrat des Westgipfels, dann durch ein schmales Couloir, wo die Gruppe beinahe vom Eisschlag eines zusammenbrechenden Séracs hinweggefegt worden wäre.

Distaghil Sar, 7885 m Dieser wurde am 31. Juli von einer Mannschaft, bestehend aus 6 Spaniern, unter der Leitung von Kim Prunes über die Erstbesteigungsroute ( 1960 ) durch die Südwestwand ( mit einigen Varianten ) bezwungen. Basislager am 8. Juli auf 4450 Meter, auf der rechten Moräne des Kunyang-Gletschers. 4 Höhenlager, keine Höhenträger. Am 30. Juli brachen R. Biosca und J. Matas vom Camp IV auf 7250 Meter auf und erreichten am nächsten Tag den Gipfel. Der dritte Bergsteiger, Toni Bros, hielt 50 Meter unterhalb des Gipfels. Sie brachten nahezu 1300 Meter Fixseil an. Vermutlich handelt es sich hier um eine Zweitbesteigung.

Kunyang Chish, 7852 m Dieser Gipfel, der sowohl als schwierig wie auch als gefährlich bezeichnet wird, wurde ein einziges Mal bestiegen, und zwar 1971 von einer starken polnischen Expeditionsequipe über seinen Südgrat. 1982 unternahmen von Juni bis August 4 französische Bergsteiger zwei Versuche. Leiter P. Pujos; die Route führte über den Nordgrat ( die 1980 ebenfalls 3 Engländern versucht hatten ). Auch der Ostgrat war Ziel eines Besteigungsversuches von 9 Japanern, Leiter I. Nakamura.

Batura-Gebiet Boiohagur Duan Asir, 7329 m 6 Japaner unter M. Ueda versuchten von Süden her auf diesen Gipfel zu gelangen. Ausgangspunkt dazu war das am 4. Juli erstellte Basislager auf 3950 Meter. Um den 19. Juli war das Camp IM auf dem Südwestpass auf 5950 Meter aufgeschlagen. Höchster erreichter Punkt: etwa 6000 Meter. Diese Route erwies sich als schwierig und von Steinschlag be- Distaghil Sar ( 7885 m ). Die Südwand vom Kunyang-Gletscher. Aufstiegsroute und Lager der spanischen Expedition von 1982Die durchgezogene Linie markiert den Weg der österreichischen Expedition von 1960.

Nächste Doppelseite: Baintha Brak ( 6960 m ). Vier britische Alpinisten unternahmen einen Versuch über das Couloir in der Wandmitte, wobei sie eine Höhe von etwa 6400 Metern erreichten.

droht. Der Berg war erst einmal, von Norden her, bezwungen worden.

Pasu, 7284 m 1978 zum erstenmal von Norden her erklommen, war der Gipfel dieses Jahr Gegenstand eines Versuchs von 6 Japanern ( Leiter T. Narita ). Am 20. Juli standen 3 Camps, das höchste auf 6400 Meter. Als eines der Mitglieder einem Lungenödem zum Opfer fiel, wurde die Besteigung abgebrochen.

Hachindar Chish, 7163 m Einer Gruppe von 11 Japanern der Universität von Kanazawa, Leiter Y. Higashi, gelang die Erstbesteigung dieses Gipfels im Süden der wichtigsten Wasserscheide von Batura. Der Anmarsch erfolgte von Osten her. Basislager am 30. Mai auf 3760 Meter, auf dem Mucchut-Gletscher. Am 21. Juli Camp IV auf 6400 Meter und am 3. August Camp V auf 6500 Meter. Am 4. August erreichten, nach steiler und schwieriger Kletterei, 4 Japaner vom Camp IV aus und drei von Camp V aus den Gipfel.

Kuksar, 6943 m Dieser am Ende des 48 km langen Batura-Gletschers gelegene Gipfel war bisher nie angegangen worden. Man findet hier noch eine Reihe verlockender unberührter Berge von 6500 bis 7200 Meter Höhe, die sich über den nördlichen, südlichen und westlichen Seitenarmen des Gletschers erheben.

Die Erstbesteigung des Kuksar wurde am 19. Juli 1982 von T.J. Hurrell und A.S. Broderick, Mitgliedern einer jungen, vierköpfigen, englischen Bergsteiger-Mannschaft, durchgeführt. Basislager auf 4650 Metern am 29. Juni 1982. Vorgeschobenes Basislager auf 5400 Meter am 4. Juli 1982. Dann zwei Biwaks. Die Route folgt einem breiten Couloir in der Südwestwand, um auf den Südgrat zu gelangen. Am 20. Juli 1982 wurden Hurrell und Broderick beim Abstieg in diesem Couloir von einer Lawine getötet. Während der ganzen Expedition herrschten unsichere Witterungsbedingungen und schlechte Schneeverhältnisse. Die letzte Messung ( chinesische Karte 1979 ) ergibt 3 Gipfel in der Kuksar-Gruppe: Den Nordgipfel ( 6925 m ), den Zentralgipfel ( 6943 m ) und den Südgipfel ( 6769 m ). Nord- und Südgipfel sind noch unbestiegen.

Nanga Parbat, 8125 m Von Mai bis Juli waren fünf Expeditionen auf der Diamir-Seite ( Nordwesten ) und Rupal-Seite ( Südosten ) dieses Berges unterwegs, d.h. zwei schweizerische, zwei französische und eine westdeutsche.

( 1 ) Sieben Schweizer Bergsteiger, 6 Bergführer und 1 Arzt unter der Leitung von Stefan Wörner aus Wald, versuchten eine neue Route über den Nordarm des Diamir-Glet-schers. Sie errichteten ein Lager auf 5200 Meter auf dem Südwestabhang des Ganalo, gaben aber diese Route infolge tiefen Schnees auf. Die Teilnehmer wandten sich daraufhin der Kinshofer-Route ( 1962 ) zu, wo sie 4 Höhenlager errichteten: am 18. Mai Camp I auf 5000 Meter, am 21. Mai Camp Il auf 6100 Meter, am 6. Juni Camp IM auf 6950 Meter und am 7. Juni Camp IV auf 7400 Meter. Am 8. Juni starb Peter Hiltbrand, 23jährig, aus Frutigen, im Camp IV, vermutlich infolge eines Lungenödems. Am 10. Juni erreichten Norbert Joos ( 22jährig ) und Erhard Loretan ( 23jährig ) vom Camp IV aus um 13 Uhr 30 den Gipfel. Am selben Tag stieg Hansruedi Staub zum Gipfel der Nordschulter ( 8070 m ) auf. ausgerüstete, durchschlagskräftig geleitete Expedition, die finanziell von den Mitgliedern selbst zu gleichen Teilen getragen wurde. Einige Fixseile in den schwierigen Passagen, jedoch keine Höhenträger und keinen Sauerstoff. Zehnte Besteigung, vierte auf der Kinshofer-Route.

( 2 ) Eine Expedition, bestehend aus 11 Bergsteigern, hauptsächlich Schweizern, unter der Leitung von Hans Zebrowski aus Wädenswil versuchte die Hanns Schell-Route ( 1976 ) über den Südwestgrat der Rupal-Flanke. Es wurden 3 Lager errichtet. Das vierte hätte auf 7200 Meter aufgebaut werden sollen, als auf etwa 7000 Meter eine Lawine den durch seine Mitarbeit in der Rettungsflugwacht bekannten Arzt Peter Forrer ( 39jährig ) aus Kandersteg tötete. Nach diesem Unfall wurde der Versuch abgebrochen. Bis dahin war die Schell-Route zweimal begangen worden.

( 3 ) Eine grosse französische Expedition mit 15 Alpinisten und 10 Höhenträgern wurde von Pierre Mazeaud geleitet. Mit 300 Trägern gelangte man zum Basislager auf dem Diamir-Gletscher, wo die Mannschaft zuerst die Route studierte, die der Bergsteiger A. F. Mummery 1895 versucht hatte. Die Lawinengefahr erschien ihnen jedoch zu gross und sie wählten die Kinshofer-Route. 4 Höhenlager zwischen dem 17. Juni und dem 13. Juli an fast den gleichen Standorten, wie die der Schweizer und anderer früherer Mannschaften. Am 14. Juli erreichte Hans Engi den Gipfel. Von Mitte Juni bis Mitte Juli herrschte denkbar schlechtes Wetter.

( 4 ) Das gleiche schlechte Wetter behinderte eine andere grosse französische Expedition mit 14 Teilnehmern unter Yannick Seigneur. Diese Alpinisten verbrachten den grössten Teil des Monats Juni damit, den Südostpfeiler der Rupal-Wand zu besteigen ( eine Variante der 1970 von den Gebrüdern Messner und Teilnehmern der Herrligkoffer-Expedition begangenen Route ). Diese Gruppe entging mehrmals nur knapp dem Eisschlag und niedergehenden Lawinen. Am 20. Juni wurden Y. Seigneur, Jean Afanassief, Bernard Prud'homme und S. Schafter von den Ausläufern einer breiten Eislawine, die von einem auf 7100 Meter gelegenen Pfeiler stürzte, getroffen. Seigneur brach zwölf Rippen und zog sich vier weitere Brüche zu. Die anderen drei Bergsteiger halfen ihm, ins Basislager zurückzugelangen, von wo er mit dem Helikopter nach Gilgit evakuiert wurde. Wären die 4 Männer zeitlich nur um wenige Minuten der Lawine näher gewesen, so hätte sie sie alle mit sich gerissen.

( 5 ) Südgipfel ( 8042 m ) Anlässlich seiner dreizehnten Expedition, die diesen Berg zum Ziele hatte, eröffnete Dr. Herrligkoffer eine neue, schwierige und gefährliche Route auf dem Ostpfeiler der Rupalflanke. Basislager auf dem Bazhin-Glet-scher. Extrem steil, den Lawinen und dem Steinschlag gefährlich ausgesetzt, folgt die Route dem Pfeiler praktisch von einem Ende zum anderen, d.h. vom Gletscher auf etwa 4200 Meter bis zum Südgipfel auf 8042 Meter. Fünf Höhenlager, auf 4600, 5100, 5900, 6350 und 7400 Meter. Der Aufstieg wurde durch Fixseile bis auf 7300 Meter gesichert und von Ritter, Münchenbach, Piotrowski und dem Schweizer Ulrich Bühler ( 21 jährig ) ausgeführt. Dieser bezwang die letzten 70 Meter, um zum Südgipfel aufsteigen zu können, allein, und biwakierte ebenso allein auf 8000 Meter bei minus dreissig Grad. Damit gelang die Erstbesteigung des Südgipfels des Nanga Parbat. Insgesamt nahmen 8 Bergsteiger, begleitet von 5 Höhenträgern oberhalb des Basislagers, an dieser Expedition teil. Es handelt sich hier um einen ausserordentlich kühnen und technisch höchste Schwierigkeiten bietenden Anstieg.

Ganalo, 6606 m Dieser noch jungfräuliche Gipfel, der sich ungefähr 10 Kilometer nordwestlich des Nanga Parbat über dem Diamir-Gletscher erhebt, war Ziel einer kleinen, im August tätigen Gruppe von 4 Spaniern unter der Leitung von Angel Landa Bidarte. Die Teilnehmer reisten über den Karakoram-Highway von Rawalpindi nach Buner, wo sie 11 Träger anheuerten und in 4 Tagen zum Basislager auf 4200 Meter gelangten, das am Fusse der Diamir-Seite des Nanga Parbat liegt. ( Hier findet sich auch die Kinshofer-Route, ihr für das Jahr 1983 auser-korenes Ziel. ) Nachdem sie in der Südwand des Ganalo auf 5200 Meter ein Lager errichtet hatten, erreichten sie anscheinend den Kamm eines ziemlich langen Grates, der zum Westgipfel führt ( etwa 6400 m ), von wo ein schwieriger, über 2000 Meter erstreckender Grat sich zum Hauptgipfel des Ganalo hinzieht. Da es ihnen für ein weiteres Vorgehen an Lebensmitteln und genügender Ausrüstung fehlte, mussten sie ihr Vorhaben an dieser Stelle aufgeben.

Chitral Ti rieh Mir, 7706 m ( 1 ) Die Besteigung dieses Gipfels ( zweifellos die achte bzw. die vierte über die Nordwestflanke ) gelang am 14. Juli 1982 einer Gruppe von 8 Schweizern, Leiter Markus Itten aus Bern. Basislager ( 4500 m ) am 21. Juni auf der Nordseite. Infolge schlechten Wetters mussten sechs Höhenlager anstatt der vorgesehenen vier errichtet werden. Sie wurden zwischen dem 22. Juni und dem 11. Juli auf 5200, 5700, 5900, 6300, 6600 und 7200 Metern aufgestellt. ( Die tschechoslowakische Expedition, welcher 1967 die Erstbesteigung über den Nordwestgrat gelungen war, hatte vier Höhenlager errichtet. ) Die Schlüsselstelle der Besteigung bildete ein 50-55° steiles Couloir mit einem beinahe senkrechten Felsriegel zwischen den Lagern V und VI, der mit Fixseilen ausgerüstet wurde. Obschon sich am 13. Juli 4 Bergsteiger im Camp VI befanden, erreichte ein einziger, Toni Knecht aus Zürich, am 14. ( an einem der wenigen Tage mit schönem Wetter ) nach einem Aufstieg mit beträchtlichen Schwierigkeiten, den Gipfel. Kein Sauerstoff, keine Höhenträger.

117 Nanga Parbat: Die Rupal-Flanke und die Route über den Ostpfeiler, die in direkter Linienführung vom Bahzin-Gletscher ( 4200 m ) zum Südgipfel ( 8042 m ) emporstrebt.

( 2 ) Eine Mannschaft von 4 Amerikanern, Leiter Robert Wilson, errichtete auf der gleichen Route insgesamt 4 Höhenlager, auf 5275, 5900 und 6550 Metern sowie auf dem Westpass ( etwa 7200 m ). Das zum Pass hinaufführende Steilstück wurde mit 350 Meter Fixseil ausgerüstet. Am 10. August erreichen 4 Bergsteiger den Gipfel: J. Dasler, D. Olmstead, J. Smolish und H. Webb.

Tirich Mir West, 7478 m Dieser Gipfel wurde von einer Expedition von 5 Spaniern bezwungen. Leiter Ramon Masferrer. Oberstes Lager ( Camp IV ) auf dem Westpass auf 7200 Meter. Benützung der von den Schweizern zwischen Camp III und IV angebrachten Fixseile.

Saraghrar, 7349 m Zu dieser Berggruppe gehören verschiedene Gipfel. Dr. A. Diemberger gibt sieben an, T. Miyamori acht und J. L. Diaz deren elf. Soviel man weiss, wurden fünf davon bis heute bezwungen, der höchste von ihnen ( 7349 m ) zweimal. Im August scheiterte hier ein Versuch einer japanischen Mannschaft, geleitet von K. Tsujiyama. Sechs junge Spanier unter der Leitung von J. L. Diaz erreichten einen Gipfel von ungefähr 7200 Meter Höhe, den sie Saraghrar Nordwest II nannten. Es muss sich dabei zweifellos um eine Erstbegehung gehandelt haben. Ihre Route benützte ein 2300 Meter langes, sich von Südwesten herziehendes Felsband. Die Route wies Stellen auf, die den VI. Schwierigkeitsgrad erreichten, mit Passagen im Eis bis zu einer Neigung von 75 '. Die Besteigung wurde vom 2. bis 9. August im alpinen Stil mit 5 Biwaks im Auf- und einem einzigen beim Abstieg durchgeführt. Drei Bergsteiger, darunter der Leiter, erreichten den Gipfel am 9. August 1982. Fixseile waren vorher bis auf 6000 Meter Höhe angebracht worden.

Saraghrar ( etwa 7200 m ). Die Route der spanischen Expedition ( 1982 ) über den Südwestpfeiler des Saraghrar-Nordwestgipfels II ( Felsaufstieg von 2300 m ).

Vi ' .r H r'China Qomolangma oder Everest, 8848 m ( 1 ) Das Ziel einer vierköpfigen, von ausgehenden, englischen Everest-Expedition bestand in der Bezwingung des noch unbegangenen Nord-Nordostgrates ohne Verwendung von Sauerstoff. Der Grat besteht aus einem Kamm, der in ( klassischer ) Weise vom Raphu La ( 6400 m ) ansteigt und sich über fast 5 Kilometer hinzieht. Auf etwa 8300 Meter läuft er mit der Nordgrat-Route zusammen. Letztere - welche von dieser Seite her zugleich auch eine Erstbegehung darstellte -war Gegenstand eines englischen Versuches vor dem Krieg gewesen, bevor sie 1975 von den Chinesen eröffnet worden war. Die grössten technischen Schwierigkeiten liegen in einer Reihe von Grattürmen, die zwischen 7925 und 8225 Meter zu bewältigen sind. Die Nordflanke des Grates überragt den Rongbuk-Glet-scher, während die Ostseite steil zum Kang-shung-Gletscher abfällt. Vier der besten englischen Bergsteiger gehörten dieser Gruppe an: C. Bonington, P. Boardman, J. Tasker und R. Renshaw. Ihr Projekt war ebenso ehrgeizig wie es ihre Besteigung der Südwestwand des Everest im Jahre 1975 gewesen war ( unter der Leitung desselben Bonington erreichte eine Gruppe von 18 Bergsteigern damals den Gipfel; sie gebrauchten Sauerstoff und setzten 50 Sherpas ein ). Nach einer dreitägigen Autofahrt von Lhasa aus errichtete die Mannschaft am 16. März 1982 am Fusse des Rongbuk-Glet-schers auf 5180 Meter ein Basislager. Am 4. April 1982 wurde in 24 Kilometer Entfernung, nach einem dreitätigen Marsch, auf 6400 Meter zuoberst auf dem Rongbuk-Ost-Gletscher ein vorgeschobenes Basislager errichtet. Dreizehn Yaks wurden bis dahin für den Transport eingesetzt. Oberhalb dieses Lagers benützten die Bergsteiger keine Zelte mehr. Am 10. April 1982 gruben sie sich auf 6850 Meter direkt unter dem Grat eine Schneehöhle. Eine zweite Höhle am 12. April auf 7250 Meter erforderte wegen des brüchigen Felsgesteins am Grat 4 Stunden Arbeit. Weiter oben bildet der Grat zwei Aufschwünge oder ( Stufen ). Der erste wird von einem Schneecouloir durchzogen, der zweite besteht aus brüchigem Fels. Diese Aufschwünge wurden am 21. und 22. April bis auf eine Höhe von 7800 Meter erklettert. Nach einer Ruhepause im Basislager stiegen die Alpinisten am 29. April in einem Tag ins vorgeschobene Basislager auf und erreichten die zweite Schneehöhle am 1. Mai. Am 3. Mai bauten sie eine dritte Höhle zuoberst auf einer Schneeschulter in 7380 Meter Höhe. Weiter Der Everest, 1982. Die Route der britischen Expedition über den Ost-Nordostgrat. Der Raphu La befindet sich am Fusspunkt des Grates.

den Grat als leichtere Abstiegsstrecke vorgesehen hatte. Peter Boardman und Joe Tasker verliessen die vorgeschobene Basis am 15. Mai, erreichten innert sechs Stunden die zweite Eishöhle sowie am nächsten Tag die dritte. Am gleichen Tag um 18 Uhr stellte Bonington - er biwakierte mit Gordon 100 Meter unterhalb des Nordpasses - eine letzte Radioverbindung mit den beiden Bergsteigern auf dem Grat her. Boardman, der seinen Anruf empfangen hatte, schien voller Optimismus zu sein. Am 17. Mai konnte Bonington durch ein starkes Fernglas das Vorankommen der beiden Männer auf dem Grat beobachten. Der vorher bereits erreichte, höchste Punkt wurde dieses Mal um 9 Uhr morgens erreicht. Dann verlangsamte sich ihr Vorankommen auf dem erneut schwieriger werdenden Gelände. Sie waren den ganzen Tag über deutlich zu erkennen und kletterten bis spät abends weiter, wo sie am Fuss des zweiten grossen Felsturmes anlangten. Hier verschwanden sie dann hinter einem Vorsprung in die Ostflanke des Grates. Man vermutet, dass sie beim Einrichten eines Unterschlupfes oder einer Höhle auf Schwierigkeiten gestossen waren. Sie hatten an diesem Tag auf keinen der beiden vorher vereinbarten Funkaufrufe geantwortet. Bonington und Gordon begaben sich am 18. und 19. Mai noch einmal zum Nordpass und versuchten während des Aufstiegs ständig die beiden Vermissten auf dem bestens überblickbaren Gratkamm auszumachen. Als sie am 20. Mai immer noch nicht die geringste Spur der Bergsteiger entdeckt hatten, mussten sie annehmen, dass ein Unglück geschehen war, und zwar auf der Ostseite ( Kangshung ), die von Norden her nicht einsehbar ist. Vielleicht war einer der Männer ins Rutschen gekommen oder sie waren wegen abbrechender Schneemassen abgestürzt. Bei Peter Boardman ( 31 jährig ) und Joe Tasker ( 33jährig ) handelte es sich um erfahrene Himalaya-Kenner, mit einer imponierenden Liste gemeinsam oder getrennt unternommener grosser Besteigungen. Sie befanden sich in denkbar bester körperlicher Verfassung und das Wetter war ausgezeichnet.

( 2 ) Eine amerikanische Mannschaft, von Lou Whittaker geleitet ( Bruder von Jim Whittaker, dem ersten Amerikaner auf dem Everest, 1963 ), versuchte eine Variante der Nordwand-und der Grossen-Couloir-Route, die 1980 eine japanische Mannschaft sowie Reinhold Messner bei seinem Alleingang benützt hatten. Oberhalb Camp II ( gelegen im oberen Teil des zentralen Rongbuk-Gletschers ) wurden zwischen dem B. April und dem 1. Mai drei weitere Camps in der Nordwand aufgestellt, und zwar eins über dem anderen auf 6860, 7220 und 7620 Meter. Am 15. Mai, während L. Nielson und D. Mahre einen günstigen Platz für ihr Camp IV suchten, warteten Marty Hoey und Jim Wickwire ( sie hatten 1978 den K2 erfolgreich bestiegen ) unterhalb, auf etwa 8015 Meter, an einer Eisschraube im Couloir verankert. Während sich Marty Hoey zur Seite bewegte, um Wickwire vorbeizulassen, öffnete sich der Verschluss ihres Klettergürtels, sie verlor das Gleichgewicht und stürzte 1800 Meter tief tödlich ab. Am 18. Mai versuchten Nielson, E. Simonson und G. Dünn auf den Gipfel zu gelangen. Nielson kam auf eine Höhe von etwa 8400 Meter, erlitt aber Erfrierungen. Am 22. Mai erreichte Wickwire dieselbe Höhe.

( 3 ) Eine holländische Expedition startete im September und Oktober über den Nordpass/ Nordgrat einen Versuch, gab aber wegen sehr schlechten Witterungsbedingungen wieder auf.

Qogir(K2 ), 8610 m Der erste Versuch von Norden her, diesen zweithöchsten Berg der Welt zu erobern, wurde von einer grossen japanischen Expedition unternommen. Sie hatten Erfolg, indem sie die Belagerungs-Taktik anwandten. Die Gruppe umfasste 12 Alpinisten sowie eine Unterstützungsequipe von 33 Berggängern. Die Leitung hatten M. Konishi ( 35 Jahre ) und I. Shinkai ( 51 Jahre ) inne, der zudem noch mit der allgemeinen Organisation betraut war. Ihre Erkenntnisse einer Rekognoszierungsfahrt im vorangegangenen Herbst nutzend, errichteten die Alpinisten ihr Basislager auf 3850 Meter ( am 5. Mai 1982 ) im oberen Shaksgam-Tal. Vom 10. bis 29. Mai wurden fast 4 Tonnen Material und Ausrüstung von den Bergsteigern und ihren Helfern in ein vorgeschobenes, auf dem Gletscher des K2 gelegenes Lager ( 4900 m ) gebracht. Am 9. Mai begannen sie mit dem Aufstieg. Während der 38 folgenden Tage gab es deren 22 mit schlechtem Wetter und Lawinenniedergängen, was jegliche Aktivität untersagte. Einer vorher bestimmten Linie dem Nordgrat entlang folgend wurden vier Lager aufgebaut, nämlich auf 5800, 6600, 7550 und 7850 Meter. Das letzte wurde am 1. August 1982 auf einem Pass errichtet, von dem aus man zu den oberen Schneehängen gelangt. Die Route wurde bis auf 8100 Meter vollständig mit Fixseilen gesichert. Am 5. August beobachteten die Japaner, dass die zur gleichen Zeit auf dem Nordwest-Grat des K2 von Pakistan her emporsteigenden Polen von ihrer Route abkamen und rechts auf den Nordgrat zusteuerten. Der Gipfelangriff begann am 9. August. Am 14. verliessen N.Sa-kashita, H. Yoshino, Y. Yanagisawa und T. Ozaki Camp III zwischen 7.30 und 9.00 Uhr, getrennt und nicht angeseilt. Ozaki gab etwas später auf. Sakashita erreichte den Gipfel um 20.05 Uhr, wenig später gefolgt von Yanagisawa. Yoshino kam um 21.00 Uhr an und biwakierte anschliessend beim Abstieg auf 8400 Meter. Die beiden anderen schlugen ihr Biwak auf 8350 Meter auf. Am folgenden Morgen stieg Sakashita allein hinunter, um die zweite Gipfelmannschaft um Hilfe zu bitten, da Yoshino sich in schlechter Verfassung befand. Yoshino und Yanagisawa setzten den Abstieg mit einem Stück Reserveseil fort. Auf 8100 Meter, direkt oberhalb der Fixseile, scheinen sie sich getrennt zu haben; Yanagisawa wurde nie mehr gesehen. Am gleichen Tag ( 15. August ) erreichten 4 andere Japaner, K. Takami, H. Kawamura, T. Shigeno und H. Kamuro den Gipfel ab 16.10 Uhr. Einige von ihnen biwakierten in dieser Nacht auf 8350 Meter, während die anderen ins Camp IV zurückkehrten. Sauerstoff wurde scheinbar für den Aufstieg nicht benützt. Das Ende dieser « schweren ), in jeder Beziehung sonst erfolgreichen Belagerung, war eher merkwürdig. Es hiess, der Leiter hätte den zum Aufstieg fähigen Kletterern mitgeteilt, jeder sei selbst verantwortlich für seinen Entscheid, ob er den Gipfel versuchen wolle oder nicht. Wenn er es falsch beurteile, so könne ihn dies das Leben kosten. Keiner dürfe auf die Hilfe seiner Kameraden rechnen. Diese Einstellung zeigt deutlich, wie weit es kommen kann, wenn persönlicher Ehrgeiz über Teamgeist gestellt wird.

Xixabangma, 8046 m Sechste Besteigung am 28. Mai 1982, die erste über eine neue Route in der Südwestwand. Expedition im alpinen Stil, ohne Sauerstoff, erfolgreich durchgeführt von sechs Engländern unter Doug Scott. Diese Wand war nur aus Luftbildern bekannt oder von Aufnahmen, die von den 25 Kilometern entfernten nepalesischen Gipfeln gemacht worden waren. Die Expedition kam am 4. April in Beijing ( Peking ) an, flog anschliessend am 9. April via Chengdu nach Lhasa. Von da wurden die 800 Kilometer nach Nyalam per Lastwagen in 4 Tagen zurückgelegt ( über Shigatse und Shekar ). Basislager am 24. April auf 5010 Metern, 30 Kilometer von Nyalam entfernt auf dem Nya-nang-Gletscher. Vorgeschobenes Basislager am 3. Mai südlich vom Nyanang Ri, einem jungfräulichen Gipfel von 7070 Metern Höhe. Während einer Akklimatisationszeit von 3 Wochen ( bis zum 25. Mai ) errichtete die Mannschaft drei Biwaks auf dem Südgrat des Nyanang Ri und erreichte den Nordostgrat unterhalb des Gipfels. Drei Teilnehmern gelang hierauf die Erstbesteigung des Pungpa Ri ( 7444 m ), der die Südwestschulter des Xixabangma bildet. Er ist von diesem nur durch einen ungefähr 7315 Meter hohen Sattel getrennt. Der Aufstieg mit 2 Biwaks, auf 6700 und 7300 Metern, führte dem oberen Teil des Südgrates entlang. Die Besteigung des Xixabangma glückte Doug Scott, Alex Mac Intyre und Roger Baxter Jones zwischen dem 25. und 28. Mai. Sie starteten am Fuss der Süd- west-Wand und verfolgten eine Aufstiegslinie südostlich des Gipfels. Kombinierte Kletterei, Eis oder Schnee sowie Felsen ( einige Passagen mit Schwierigkeitgrad IV ). Siebenhundert Meter weiter oben erklommen sie ein markantes Couloir von 800-900 Metern um zum Ostgrat zu gelangen, der seinerseits zum Ostgipfel führt. Dieser Gipfel, der möglicherweise noch unbegangen war, scheint etwa 10 Meter höher zu sein als der 300 Meter entfernte westliche Gipfel. 3 Biwaks, das höchstgelegene auf 7600 Metern. Die Kletterei folgte einer klassischen Linie - wobei etwa 2600 Meter in unterschiedlichem Gelände zu überwinden waren - und führte durch eine grosse, abgeschiedene und noch unerforschte Wand. Sie erwies sich als weniger schwierig als erwartet; der Aufstieg bot sogar vollste Befriedigung. Als Abstiegsroute wählte man dann den Südostgrat. Biwak auf etwa 7600 Metern. Am 29. Mai verfolgte die Gruppe diesen Weg bis zum erwähnten Sattel auf 7315 Metern Höhe weiter und stieg anschliessend über steile Schnee- und Eishänge auf den Gletscher ab, der spät abends erreicht wurde. Diese an sich sehr ( spartanisch ) angelegte Expedition kostete ungefähr sFr. 100000., während nach Schätzungen der Mannschaft eine in ähnlichem Rahmen in Nepal durchgeführte Expedition bloss auf etwa Fr. 30000- zu stehen gekommen wäre.

( 2 ) Eine Gruppe von 6 Mitgliedern des

Xixabangma West(Polong Ri ), 7292 m Erstbesteigung am 17. April 1982 durch M. Wada und Y. Etoh, Mitglieder einer Gruppe von 14 Japanern unter der Leitung von T. Itoh. Basislager auf 5300 Metern, Aufstieg über den Nordgrat. Beim Abstieg vom Gipfel stürzte M. Wada tödlich ab.

Gang Ben Chen, 7281 m Erstbesteigung durch eine 13 Mitglieder umfassende Expedition aus Japan, die von Y. Kondo geleitet wurde. Basislager auf 4650 Metern am 27. März 1982 und Camp III auf 7100 Metern am 17. April 1982. Die eingeschlagene Route führt über die Nordwand empor. Acht Japaner erreichten den Gipfel am 21. April 1982 und zwei weitere am 22. April 1982, einer von ihnen bereits zum zweitenmal.

Gongga, 7556 m ( 1 ) Eine Schweizer Expedition mit neun Bergsteigern ( Leiter Erwin Herren ) vollbrachte am 25. Mai 1982 die dritte Besteigung dieses als gefährlich bekannten Berges. Seit der Erstbegehung durch zwei Amerikaner im Jahre 1932 und der Zweitbesteigung 1957 hatten etwa 7 Expeditionen versucht, den Hauptgipfel über verschiedene Routen zu bezwingen. Dabei fanden 13 Bergsteiger den Tod. Heftige Stürme scheinen eines der Abwehrmittel dieses Berges zu sein. Obschon die Teilnehmerzahl an dieser Expedition gross war, hatten sich die Schweizer sehr bescheiden organisiert: nur 15 Träger bis zum Basislager, und weiter oben behalfen sie sich ohne. Kein Sauerstoff, nur 800 Meter Fixseil. Basislager am 3. Mai 1982 auf 4150 Metern auf dem Yan-soko-Gletscher. Weiter oben eine vorgeschobene Basis, die am B. Mai auf 5200 Metern im oberen Gletscherbecken errichtet wurde. Die Mannschaft baute noch 3 weitere Lager auf, während sie an der Nordwand emporkletterte, um zum Nordwestgrat zu gelangen ( Route der zwei ersten Besteigungen ). Vom letzten Camp aus ( am 23. Mai auf 6900 m errichtet ) benützten am 25. Mai drei Bergsteiger, Ruedi Alder, Andreas Eschmann und Georges Herren, die seltene morgendliche Schönwetterlage, um zum Gipfel aufzusteigen. 250 Meter unterhalb des Gipfels bildeten sich dann Wolken und die 3 Männer erreichten das Gipfelplateau bei dichtem Nebel. Nach der Rückkehr vom Gipfel stieg jeder der drei Alpinisten einzeln, ohne Seil, über eine exponierte Gratstelle ab. Alder zuvorderst, dann Herren. Als Eschmann ihnen folgte, brach ein Teil des Eisgrates weg und riss ihn 1000 Meter über die Nordwestwand in die Tiefe. Er musste sofort tot gewesen sein. Die beiden Überlebenden erhielten keine Antwort auf ihr mehr als eine halbe Stunde andauerndes Rufen; die Wand war in dichtesten Nebel gehüllt. Der Körper des 28jährigen Eschmann wurde nie gefunden.

( 2 ) Sieben amerikanische Bergsteiger unter der Leitung von Joseph Murphy errichteten am 19. September 1982 auf 4420 Metern am Fuss des Nordwestgrates ein vorgeschobenes Basislager. Oberhalb Camp III ( 6340 m, am 1. Oktober ) wurde von Kelley und Coffield in einer Gletscherspalte auf 6700 Metern Camp IV errichtet. Am nächsten Tag, dem 3. Oktober, erreichten sie von dort aus den Gipfel ( vierte Besteigung ). Der Abstieg erfolgte in zwei Tagen bei ständigem Schneesturm.

( 3 ) Ein früherer Versuch über die gleiche Route wurde von Kanadiern unter der Leitung von Roger Griffith durchgeführt und infolge schlechten Wetters aufgegeben.

( 4 ) Eine Mannschaft von 7 Japanern, Leiter H. Saito, mit 5 Männern und 2 Frauen, versuchte eine Besteigung über den Nordostgrat. Basislager am 19. März 1982 auf 3500 Metern auf dem Hailoko-Gletscher. Camp IM am 21. April 1982 auf dem Sun-Yat-Sen-Sattel ( 5800 m ) auf dem Nordostgrat. Camp IV am 26. April 1982 auf 6200 Metern. Zwei Bergsteiger, H. Matsuda und M. Sugawara, errichteten am 28. April 1982 auf 6800 Metern Camp V. Am 29. mussten sie wegen eines Sturms ihren Gipfelvorstoss aufgeben. Sie biwakierten beide in jener Nacht auf 7100 Metern. Beim Abstieg am 30. April verschlechterte sich das Wetter noch weiter und sie teilten per Funk mit, dass sie den Rückweg bei diesen katastrophalen Bedingungen unmöglich finden könnten. Ihr letzter Funkkontakt mit der zurückgebliebenen Mannschaft datiert vom I. Mai 1982 um 18.00 Uhr. Der stellvertretende Leiter hielt sich am 2. Mai mit zwei anderen Bergsteigern im Camp II auf und es scheint unerklärlich, warum die Männer keinen ernsthaften Versuch machten, den beiden von den Elementen festgenagelten Bergsteigern zu Hilfe zu kommen; war doch die ganze Route bis zum Camp IV mit einer ununterbrochenen Linie von Fixseilen abgesichert. Sie kehrten am 6. Mai ins Basislager zurück und verliessen den Berg am 9. Mai endgültig. Ein paar Tage später erreichten Matsuda und Sugawara -die den Fixseilen entlang abgestiegen waren -Camp I. Hier starb Sugawara. Matsuda wurde am 21. Mai von einigen einheimischen Bauern auf der Gletschermoräne gefunden. Diese organisierten daraufhin eine Rettungsaktion, um den unter schweren Erfrierungen leidenden und nur noch halb lebendigen Bergsteiger ins Tal zu bringen. Man musste ihm später beide Füsse sowie sämtliche Finger amputieren.

Gongga ( 7556 m ): Die Nordwand vom Yansoko-Gletscher ( etwa 4500 m ) aus gesehen. Rechts die 1982 von der schweizerischen Expedition verfolgte Nordwestgrat-Route.

Diese Begebenheit zeigt deutlich, welche Konsequenzen eine schlecht geleitete Expedition haben kann, bei der ausserdem auch jeder Teamgeist fehlte. Im September wurde eine Gruppe zurückgesandt, welche die Leiche von Sugawara vom Camp I herunterholen sollte. Als jedoch einer der Bergsteiger an einem Lungenödem starb, wurde das Vorhaben aufgegeben.

Jiazi(oder Rudshe ), 6540 m Nach den Versuchen einer Expedition der britischen Armee ( 1981 über den Nordost- und weiter über den Nordwestgrat ), wurde dieser im Norden des Gongga gelegene Gipfel zum erstenmal am 17. November 1982 von 3 Mitgliedern einer 11 köpfigen amerikanischen Gruppe ( Leitung: Fred Beckey ) über den Südgrat bezwungen. Den anderen Teilnehmern gelang beinahe die Besteigung über eine Route auf dem Westgrat.

Bogda Der Zentralgipfel ( der mit seinen 5362 m der zweithöchste dieser Dreiergruppe ist ) wurde von einer jungen 13köpfigen japanischen Mannschaft ( mit 2 Frauen ) bezwungen.

Muztagata, 7546 m ( 1 ) Fünfte Besteigung durch eine Mannschaft von 11 Österreichern, geleitet von Marcus Schmuck. Gipfel am 17. Juli erreicht. Damit auch zweite Begehung der Route die vom Tchal Tumak-Gletscher aus durch die Westwand führt, wobei sie sich südlich der Route früherer Besteigungen über den Jam Bulak-Gletscher hält. Hauptsächlich angetroffene Schwierigkeiten: täglicher Schneefall, stürmische Winde und tiefe Temperaturen20° ). Drei Höhenlager auf ungefähr 5200, 6100 und 6700 Metern. Basislageram 6.Juli errichtet. Keine Höhenträger oberhalb des Basislagers.

( 2 ) Eine aus verschiedenen Alpinisten bestehende Gruppe von elf Personen, organisiert vom nepalesischen ( Mountain Travel ), nahm am 17. und 18. August unter der Leitung von John Cleare die Besteigung des Berges in Angriff. Acht von ihnen gelangten auf den Gipfel, wovon einige dann auf Skiern hinunterfuhren ( darunter Steve McKinney, der frühere Ab-fahrts-Champion ). Ein anderer der Gipfelbe-steiger, Norman Croucher, stellte einen Höhenrekord mit einem künstlichen Bein auf. 1981 hatte er bereits den Nun ( 7135 m ) bestiegen.

( 3 ) Eine Equipe von 5 Japanern unter K. Yuda. Route über die Nordwand. Zwei Alpinisten am 30. September auf dem Gipfel.

Kongur- Gruppe Eine mutige und unternehmungslustige Expedition wurde von einer jungen Gruppe von Bergsteigern unter der Leitung von Jonathan Lee ( 22 ) mit den stellvertretenden Leitern Tim Harlow ( 18 ) und Mark Parrish ( 18 ) von der in England durchgeführt. Dabei gelang ihr in diesem Gebiet eine Erstund eine Zweitbesteigung. Basislager am 20. Juli 1982 auf 4000 Metern westlich der Kon-gur-Gruppe, in der Nähe der Karakol-Seen. Keine Träger, die Lasten wurden jedoch auf Kamelen zum Koksel-Gletscher transportiert; bis wenig unterhalb von Camp I ( 8. August 1982 auf 4550 m ). Die beiden von dieser Gruppe bezwungenen Gipfel liegen 7 und 10 Kilometer im Südwesten des höchsten Punktes des Kongur ( 7719 m ).

Gipfel Pt. 6250 m,am 15. und 16. August von Camp IM aus ( 5750 m ). Der Nord- und Südgipfel wurden beide erklommen, da zwischen ihnen lediglich eine Höhendifferenz von 10 Metern besteht. Die Route führt über den Westgrat zum Nordgrat. 1980 wurde dieser Gipfel bereits von der Rekognoszierungsequipe von Bonington bezwungen.

Gipfel Pt. 6580 m. Erstbesteigung am 24. August von Camp IM auf 5950 Metern über den Westgrat durch den Leiter und zwei 18jährige Studenten.

Indien Garwhal Nanda Devi, 7816 m ( 1 ) Eine indische Mannschaft unternahm den Versuch, diesen Gipfel über eine Route auf der Nordseite zu erreichen. Zwei Bergsteiger fanden jedoch beim Abstieg auf Grund von 2 Unfällen den Tod. Die einzigen erfolgreichen Besteigungen auf dieser Bergseite wurden 1976 von Amerikanern ( Nordwestwand und Nordgrat ) sowie 1981 von Tschechen ( Nordwestwand ) gemacht. Beide Routen beinhalten technisch schwierige Felskletterei.

( 2 ) Ein Versuch einer österreichischen Expedition scheiterte und einer der Teilnehmer musste per Flugzeug evakuiert werden, nachdem er vom Steinschlag verletzt worden war.

Dunagiri, 7066 m Zwei getrennt vorgehende spanische Expeditionen versuchten den Aufstieg, eine von ihnen war erfolgreich. Drei Routen hat man auf diesem Gipfel eröffnet: die Erstbesteigungsroute über den Westgrat, diejenige über den Südostgrat ( die schwieriger ist ), und schliesslich diejenige über den Südwestgrat.

Changabang, 6864 m Siebente Besteigung im Oktober von einer australischen Gruppe.

Kalanka, 6931 m Dieser wurde von einer deutschen Mannschaft erstiegen.

Trisul, 7120 m Insgesamt sechs Expeditionen befanden sich zwischen Juli und September an diesem Berg: zwei aus Deutschland ( BRD ), eine spanische, eine australische, eine italienische und eine indische. Den Gipfel erreichten die Inder, die Italiener sowie eine der beiden deutschen Gruppen.

Mrigthuni, 6855 m Eine Gruppe von 12 Indern, begleitet von 2 Sherpas aus Darjeeling, vollbrachte die fünfte Besteigung über die übliche Nordroute. Am 25. September erreichten 2 Inder und 2 Sherpas den Gipfel vom Camp M ( 5945 m ) aus.

Devistan I, 6629 m Dieser wurde von einer BRD-Expedition sowie von einer indischen Frauen-Expedition bezwungen.

Gegend des Gangotri Gang otri I, 6672 m, II, 6590 m, III, 6577 m Alle drei wurden von einer indischen Expedition bezwungen, die von der

Jogin I, 6465 m, II, 6342 m, III, 6116 m Jogin I und II wurden von einer indischen Mannschaft, Jogin II auch von einer amerikanischen und Jogin III von zwei weiteren indischen Gruppen bestiegen.

Bhagirathi I, 6856 m, II, 6512 m, III, 6454 m Eine französische Mannschaft scheiterte und einer der Teilnehmer, Eric Arnould, starb an einem Lungenödem. Eine japanische Gruppe bezwang den Bhagirathi II. Der Bhagirathi III wurde von 2 britischen Alpinisten, Al- len Fiffe und Bob Barton, bezwungen, die am Südwestpfeiler eine sehr schöne Route eröffneten. Der Aufstieg dauerte 10 Tage mit 6 Biwaks ( vom 29. September bis 8. Oktober ) und führte hauptsächlich über schwarzes Eis und schlechten Fels ( der Schwierigkeiten im V. und VI. Grad bot und auch den Einsatz künstlicher Hilfsmittel verlangte ). Für den Abstieg über den Nordgrat und die Ostwand wurden eineinhalb Tage benötigt.

Kedarnath, 6940 m, und Dome, 6830 m Eine deutsche Expedition scheiterte am Kedarnath und der Leiter, Jochen Pietzsche, starb an einem Lungenödem. Der Dome wurde von zwei weiteren, einer deutschen und einer österreichischen Mannschaft bezwungen.

Sathopanth, 7075 m Einer japanischen Expedition gelang die vermutlich zweite Besteigung von Norden her ( die erste glückte den Schweizern über den Nordostgrat und die Nordwand am I. August 1947 ). Eine zweite japanische Gruppe mit H. Komamiya und N. Kusano machte am 1. Mai 1982 von einer vorgeschobenen Basis ( auf 5500 m ) aus einen Versuch im alpinen Stil. Am 3. Mai begannen die beiden Männer mit dem Aufstieg in tiefem Pulverschnee. Sie folgten einem klingenförmigen Grat und erreichten eine Höhe von 6400 Metern, wo sie ein Biwak aufschlugen. Da einer der beiden Bergsteiger an Erfrierungen litt, wurde das Vorhaben aufgegeben.

Zwei getrennte deutsche Expeditionen unternahmen ebenfalls Versuche.

Brigupanth, 6772 m Dieser wurde von einer japanischen Mannschaft erstiegen.

Shivling, 6543 m Versuch zweier englischer Alpinisten, über den noch unbegangenen Nordgrat zum Gipfel zu gelangen, wobei einer von ihnen tödlich abstürzte. Ein anderer - ebenfalls gescheiterter -Versuch wurde von Franzosen unternommen.

Aus dem Französischen übersetzt von Erica Blaser, Bern.

Thaley Sagar, 6904 m Dieser schwierige Gipfel - er wurde 1979 von einer kleinen britischen Equipe erobert -war Ziel zweier erfolgloser Versuche zweier Mannschaften, einer englischen und einer spanischen.

Kämet, 7756 m, und Abi Gamin, 7354 m Eine grosse indische Armeemannschaft mit total 40 Personen unter der Leitung von Brigadier Jagjit Singh ( es waren auch 15 Kadetten der Militärakademie dabei ) verbrachte fünf bis sechs Wochen in diesem Gebiet mit Vorstossen auf die verschiedenen einander benachbarten Gipfel. 7 Männer bezwangen über die normale Col Meade-Route am 22. Juni den Abi Gamin und weitere 5 am 23. Juni den Kämet.

Leo Pargial, 6790 m Einer Gruppe von 10 Indern gelang die fünfte Besteigung. Am 14. Mai starteten die Bergsteiger vom Basislager unterhalb des Leo Pargial-Gletschers aus und folgten der Südwand und dem Nordwest-Grat. Zwei Höhenlager, das höhere auf 5940 Meter. Von da erreichten am 24. Mai 3 Inder und 2 Sherpas den Gipfel. Alle bisherigen Besteigungen betreffen den Nordgipfel. Der Südgipfel ( 6780 m ) ist schwieriger und deshalb noch unbegangen.

Kaschmir Nun, 7135 m Sechs Expeditionen, wovon 5 erfolgreiche: die indische Armee-Expedition über den Nordgrat, die Schweizer Expedition über den Westgrat, die franko-amerikanische ( USA ) über eine Variante der Westgrat-Route sowie die japanische ( wo ein Teilnehmer beim Abstieg von einem Höhenlager tödlich verunglückte ). Eine andere französische Gruppe scheiterte.

Kun, 7077 m 5 Expeditionen, 3 Besteigungen: eine deutsche ( brd ) und eine italienische über den Nordgrat. Ein Mitglied einer japanischen Expedition wurde vom Steinschlag getötet.

Inhalt 127 H. Mösching Der Hochgebirgstourismus im Jungfrau-, Wetterhom-und Gauligebiet 146 H. Amann Humanisten als Pioniere am Pilatus 151 M. Boos Klein Fiescherhorn NW-Wand, erste Winterbegehung 156 R. Bosch Die Major-Route am Mont Blanc 161 C. Steiner Spätlese im Dauphiné 168 M. Piola Moderne Kletterei an der Aiguille du Midi Herausgeber Schweizer Alpen-Club, Zentralkomitee; Helvetiaplatz 4, 3005 Bern, Telefon 031 /43 3611, Telex 33016.

Publikationenchef CC Neuchâtel, 1983-1985 Bernard Grospierre.

Umschlagbild:

Etienne Gross, Jupiterstr. 55/1146, 3015 Bern, Telefon 031/320420 ( verantwortlich für den deutschsprachigen Teil ).

Professor Pierre Vaney, 68 b, avenue de Lavaux, 1009 Pully/Lausanne, Telefon 021/28 72 38 ( verantwortlich für den französischen, italienischen und rätoromanischen Teil ).

Graphische Gestaltung Gottschalk + Ash Int'l Anzeigen Verwaltung Ofa, Orell Füssli Werbe AG, Postfach, 8022 Zürich, Telefon 01/251 3232, und Filialen.

Verantwortlich: Elisabeth Beeler, Postfach, 8050 Zürich, Telefon 01/3125085.

Druck und Expedition Stämpfli + CieAG, Postfach 2728, 3001 Bern, Telex 32950, Postscheck 30-169.

Erscheinungsweise Monatsbulletin am 15. jedes Morvats, Quartalsheft am 15. des letzten Quartalsmonats.

Preis Abonnementspreise ( Nichtmitglieder ) für Monatsbulletin und Quartalsheft zusammen ( separates Abonnement Schreckhorn Nordflanke Photo: Hans Ruedi Mösching 172 J. Sesiano Die Vulkane der östlichen Türkei 180 R. Vogler Le sourire de l' été 184 L. Pellanda Quattro Ticinesi nelle Ande peruviane Redaktion nicht möglich ): Schweiz, jährlich Fr. 37., Ausland, jährlich Fr. 50..

Quartalsheft einzeln für SAC-Mit-glieder Fr. 7 ' ., für Nichtmitglieder Fr. 10.; Monatsbulletin Fr. 2..

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Beglaubigte Auflage: 68127 Exemplare.

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