Hoch motivierte Fronarbeiter
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Hoch motivierte Fronarbeiter Projekte des zentralen Hüttenfonds

Die SAC-Sektion Mythen hat arbeitsreiche Jahre hinter sich. Von 2006 bis 2008 hat sie ihre zwei Hütten und das Salbitbiwak saniert. Damit die Kosten im Rahmen blieben, mussten die Mitglieder selber anpacken und leisteten Tausende Stunden Fronarbeit. Die strenge Zeit habe die Sektion gekittet, sagt Präsident Walter Arnold.

Los ging es im Sommer 2006 mit der Sal-bit-Biwakschachtel. Sie wurde per Helikopter zu Tal geflogen und erhielt ein neues Dach und eine neue Innenausstattung. Im Jahr darauf wurde die Glattalphütte elektrifiziert. Den Graben zur Hütte zogen ein Bauunternehmer und eine Zivilschutzgruppe aus Bassersdorf. Für den Küchenumbau und die Erneuerung des Hüttenwartzimmers spuckten die Mitglieder in den Jahren 2007 und 2008 selber in die Hände. Der Umbau kostete 90 000 Franken. « Ohne die über 1000 Stunden Eigenleistungen wäre es das Doppelte gewesen », sagt Sektionspräsident Walter Arnold. Noch eine Nummer grösser war die Komplettsanie-rung der Lidernenhütte, die 2008 über die Bühne ging. Sie kostete gegen 600 000 Franken. Dies trotz über 2000 Fronstunden vor Ort und vielen ehrenamtlich geleisteten Vorbereitungsarbeiten. « Zählt man alles zusammen, kommt man auf gegen 3000 Stunden », sagt Arnold. Einige davon gehen auf sein Konto. Als Leiter der Baukommission häuften sich bei ihm die Sitzungen.

Jammern will Arnold deswegen nicht. Im Gegenteil: Seine Bilanz fällt durchwegs positiv aus: « Wir hatten immer eine gute Stimmung », sagt er. Die gemeinsame Fronarbeit für die Hütten habe Kitt in die Sektion gebracht. Allerdings habe man auch einiges dafür getan, die Leute bei der Stange zu halten. So wurde im Kluborgan und auf der Website laufend über die Arbeiten informiert und zur Mitarbeit aufgerufen. Mit Events wie den Aufrichtefeiern habe man den Leuten auch etwas zurückgegeben. Eine zentrale Funktion bei der Motivationsarbeit kam den drei Hüttenchefs zu. « Sie waren die Schlüsselpersonen, die sich ihrer Aufgabe mit Herzblut angenommen haben. » Das habe abgefärbt.

Was würde der Sektionspräsident ein nächstes Mal anders machen? « Wir würden die Kosten genauer abklären », sagt Arnold. So hätten sie zum Beispiel den Transport und die Verköstigung der Helfer nicht einkalkuliert. Zudem habe sich gezeigt, dass bei einer Renovation immer Sachen auftauchten, die man nicht bedacht habe und sinnvollerweise trotzdem gleich mache. Dafür müsse man eine Marge einberechnen. Wie viel das ausmachen kann, zeigt die Abrechnung der Lidernenhütte. Statt der budgetierten 470 000 Franken kostete der Umbau fast 600 000 Franken. Davon übernahm der SAC-Zentralverband gut 125 000 Franken. Den Rest zahlte die Sektion mit eigenen Mitteln und über Kredite. Dass die Kostenüberschreitung an der GV zu keinen negativen Voten geführt hat, wertet Arnold als Beleg dafür, wie gut die Stimmung im SAC Mythen ist – trotz oder eben gerade wegen der vielen Fronarbeit in den letzten Jahren. a Andreas Minder, Zürich Beim Hüttenumbau braucht es nicht nur Muskelkraft. Die Fron-arbeiterinnen und Fron-arbeiter beim Studium der Baupläne.

Lidernenhütte

www.lidernenhuette.ch / SAC-Sektion Mythen

Ort: Riemenstalden ( UR ) Koordinaten/Höhe 695 480/199 000/1727 m

Schlafplätze: 80

Baujahr: 1944 und 1981

Erweiterung/Sanierung: 2007/08

Baubeschrieb: Anbau Neuorganisation Küche, Zugang, Treppe, Zimmer, Lager, Technik, Winterraum, Brandschutzmassnahmen

Entscheid PK: 2007

Baukosten: CHF 588 000.-, Beitrag Zentraler Hüttenfonds CHF 126 900.-

Architekt: Joseph Camenzind, Schwyz

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