J.Frey: Berner Oberland, Reliefkarte
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J.Frey: Berner Oberland, Reliefkarte

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Der rühmlichst bekannte Kartenverlag Bern hat in besondern Ausgaben seine beiden prächtigen Reliefkarten des Berner Oberlandes mit einem Skiroutennetz versehen, nämlich vom Kartenbild sich deutlich abhebende, grün ausgezogene oder punktierte Linien, wobei letztere die gefährlichen Passagen markieren. Außerdem bezeichnen grüne Kreise das Vorhandensein von günstigem Skiterrain als Ubungsfelder. Der Verlag hat damit den Anfang zu einer ebenso verdienstlichen als mühevollen Arbeit gemacht. Eine so schöne Reisekarte nun auch für die winterlichen Touren zu haben, wird jedem Skiläufer hoch willkommen sein. Anderseits darf man sich nicht verhehlen, daß die Routeneinzeichnungen nicht auf Vollständigkeit Anspruch machen können, da in dem enormen Gebiet unmöglich schon alle Routen auf ihre Fahrbarkeit und Fährlichkeit geprüft sein können. In der Tat weisen die Karten einige Routen auf, die als Skifahrten mehr als fraglich sind, so z.B. den Aufstieg Rawilebene-Rohrbachhaus über die Steilhänge des Rohrbachsteins, die Route Bonder-krinde-Üschinental, Aufstieg auf den Wetterhorngipfel von Osten her, Route über den Absturz des Rosenlauigletschers, Furkaroute zwischen Hospiz und Galenhütten, der Straße folgend, Abfahrt durchs „ Wit Ris " am Hohenstollen, Route Meiringen-Golderen über die Wände des Alpbachfalles, etc. Ferner sollten viele Routen, beispielsweise Gasterntal-Kanderfirn, Niesenroute, Oberaar-Unteraar, Grimsel-Handegg, Märjelenalp-Fieschertal, als lawinengefährlich, also punktiert, eingetragen werden.

Da eine Karte stets den Charakter der Authentizität hat, wie schon ein Referent des „ Ski-Korrespondenzblatt " hervorgehoben hat, besteht für den Touristen die nicht geringe Gefahr, an Hand des grünen Fadens der Skikarte in arge Klemme zu geraten, und es läge sehr im Interesse der Karte, wenn Mängel in der Art der oben genannten in spätem Auflagen beseitigt würden.

Als Verbesserungen der Karte können genannt werden: 1. Beseitigung von Fehlern, wie die eben angeführten. 2. Kritische Beurteilung sämtlicher Routen bezüglich Gefahr, auch Gletscherspalten-, nicht nur Lawinen- und Gwächtengefahr. In diesem Sinne wären fast sämtliche Gletscherrouten punktiert zu zeichnen. 3. Ergänzungen. Diese lassen sich wohl nur nach und nach einfügen und erfordern einen ganzen Stab von Mitarbeitern. Nur einige wichtigere Nachträge seien hier genannt: Aufstieg Boltigen-Xiederhorn, Frutigen-Reinisch-Tönisberg-Elsigalp, Riedli-Schwarzen-bergalp, direkter Zugang von Gsteig zur Diablerethütte und von Lenk zum Rohrbachhaus, Sanetsch-Wildhorn, Route auf den Wildstrubelgipfel, sämtliche Skitouren im Gebiet von Montana, Sustenpaßroute.

Zum Schluß anerkennt der Referent vollauf die Schwierigkeiten, welche sich dem Unternehmen der Skiroutenkarte entgegenstellen, gibt aber trotzdem der Hoffnung-Ausdruck, der Verlag erfreue uns übers Jahr mit einer revidierten Auflage. Dazu ist ihm vor allen Dingen eine tüchtige Zahl eifriger und namentlich zuverlässiger Mitarbeiter unter der Skiläufergilde zu wünschen.

Hans Dübi ( Sektion Bern )

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