Karten: Winterwandern auf den Kanarischen Inseln
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Karten: Winterwandern auf den Kanarischen Inseln

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Karten: Winterwandern auf den Kanarischen Inseln

Für Wandern und Bergsteigen auf den Kanarischen Inseln eignen sich die amtlichen topographischen Karten nur bedingt. Die spanischen Blätter im Massstab 1:50000 und 1:25000 sind teils phantasievoll gezeichnet und inhaltlich stark veraltet. Die Kartographische Anstalt Freytag & Berndt, Wien, versucht, diese Lücke durch eine neue Serie im Massstab 1:35000 bis 1:75000, je nach Grösse der Insel, zu schliessen.

Stark generalisierend hat die neue Kartenserie die verwirrenden Höhenlinien auf 100-m-Distanz reduziert und durch Schattierung in Schrägbeleuchtung ein lesbares Kartenbild erreicht, auch wenn die komplizierte Struktur der vulkanischen Inseln immer noch schwer erfassbar bleibt. Wanderrouten sind durch rote Linien dargestellt, gegebene Tourenmöglichkeiten in unterschiedlichem Ausmass erfasst. Zwischen ausgebauten Wegen, exponierten Pfaden oder Trittspuren wird nicht unterschieden.

Vor allem unmarkierte Routen Je nach Inselgrösse liegen die Blätter im Massstab 1:35000 bis 1:75000. Beim Mangel an charakteristischen Geländepunkten dürfte dies nicht immer ausreichen, um die überwiegend unmarkierten Routen aufzuspüren. Routenbeginn sowie Abzweigungen im Ortsbereich sind ohne die Wege-kärtchen im zugehörigen Rother-Wanderführer schwerlich zu finden. So dienen diese Übersichtskarten vor allem der Antwort auf die Fragen: Wo liegt die im Führer beschriebene Route? Wie komme ich zum Ausgangspunkt?

Teneriffa und La Palma Von den bisher publizierten Blättern nennt sich das Blatt Teneriffa 1:75000 zu Recht nur « Autokarte ». Nach welchen Kriterien bloss ein Teil der im guten Auswahlführer Tenerif- Wandfluh und Hans Grossen, beide aus Frutigen 4. Bewertung und Kletterzeit: 8-(7- obl .), ca. 3 Std. für den Aufstieg, 45 Min. fürs Abseilen 5. Material: 11 Express, 50-m-Dop-pelseil; Keile und Friends nicht nötig. Die Route wurde von unten eröffnet und mit Bohrhaken und Abseilketten sehr gut eingerichtet.

6. Route:

a ) Zugang und Einstieg: Entweder von Kandersteg mit der Luftseilbahn auf den Stock. Dann zu Fuss bis Schwarenbach und weiter aufs Schwarzgrätli ( P. 2383 ), dem Übergang zwischen Gemmiweg und Ueschinental. Oder auf taxpflichtiger Alpstrasse ( Ticketautomat ) nach Inner Ueschene ( Unterbächen, P.1897 ). Von hier zu Fuss auf dem Wanderweg aufs Schwarzgrätli ( P.2383 ).

50 Min. ab Unterbächen b ) Abstieg: 4 mal abseilen gemäss Skizze 7. Besonderes: Im Frühling ist der Zugang vom Berghotel Schwarenbach her auch gut mit Ski möglich; nach der Tour evtl. Abfahrt durchs Ueschinental nach Kandersteg.

Hans Grossen, Frutigen fa beschriebenen Wanderungen in die Karte aufgenommen wurde, bleibt unerfindlich. Beliebte Touren fehlen ( z.. " " .B. « Gala-Runde », Masca-Schlucht ), während Ungebräuchliches enthalten ist. Symptomatisch für die Bearbeitung als Wanderkarte erscheint der unvollendete Namensein-trag « Camino a... » - der Zusatz « Candelaria » fehlt! Kam das Blatt irrtümlich vor Fertigstellung der Einträge in Druck?

Auch La Palma 1:50000 erschien als « Autokarte », nicht als Wanderhilfe. Als Übersicht ist sie dennoch nützlich.

Gran Canaria Gran Canaria 1:75000, die erste so benannte « WanderAutokarte », versucht, Erwartungen der Wanderer und Autofahrer zu erfüllen. Warum aber befinden sich darin nicht sämtliche im zugehörigen Rother-Führer geschilderten Routen? Statt eine anscheinend mehr oder weniger zufällige Auswahl zu treffen, wäre es für eine « Wanderkarte » sinnvoller gewesen gewesen, alle verfügbaren Quellen zu nutzen. Käufer erwarten die bestmögliche Information.

La Gomera Die erste echte Wanderkarte ist das Blatt La Gomera 1:35000. Es enthält die wichtigeren, von den Führerautoren begangenen Wanderungen. Besondere Anforderungen wie Trittsicherheit auf den teils exponierten Wegen sind ihm nicht zu entnehmen, auch bleibt selbst im Nationalpark Garajonay unklar, ob eine Tour Erdpisten benutzt. « Blinde Flecken » ohne Routeneinzeichnungen fallen im Nordwesten der Insel ( Alojera-Tazo ) sowie im Nordosten ( « Camino Las Ca-setas » ) auf; im Südwesten ist gar keine Wandermöglichkeit eingetragen. Diese in anderen, auch deutschsprachigen Publikationen enthaltenen Routen findet man weitgehend auf der von der Inselregierung herausgegebenen Wanderkarte Caminos de La Gomera 1:50000. Das übersichtliche Blatt gibt zudem den aktuellen Stand an Fahrwegen wieder.

El Hierro, Fuerteventura und Lanzarote Als einzige Wanderübersicht für El Hierro hat die rustikale Reliefkarte Mapa de carretas y turismo 1:60000 noch nicht ausgedient. Wegsucher < ä Bücher / Medien »rschiedenes auf Fuerteventura und Lanzarote bleiben weiterhin auf die Kärtchen in S Sunflower-Wanderführern angewie-^ sen; auch die Routenpläne im Guia = de senderos Lanzarote behalten ihre £ Bedeutung. Erst eine durchwegs 1 sorgfältige Bearbeitung, wie bei Ro-ö ther-Wanderführern aus der gleichen ^m Verlagsgruppe üblich, könnte diese 58 « WanderAutokarten » zu Wanderkarten weiterentwickeln, die trotz mangelhafter topographischer Grundlagen diesen Namen verdienen. Eine gute Portion Entdecker-Abenteuer wird auf den Kanarischen Inseln stets bleiben.

Peter Grimm, D-Starnberg

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