Keine Touren im Wildschutzgebiet
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Keine Touren im Wildschutzgebiet

Mit viel Interesse habe ich den Bericht über die Touren Walegg und Salistock in den « Alpen » ( 1/2010 ) gelesen. Ich kenne die Gegend ganz gut und hatte die Absicht, dort Schneeschuhtouren zu organisieren. Habe aber auf dieses Vorhaben verzichtet. Der Grund dafür sind die flächendeckenden Wildruhezonen und die eidgenössischen Banngebiete. Beide Routen verlaufen zum Teil durch diese Zonen ( oder könnten wenigstens durch diese verlaufen, wenn die Sportler nicht den « Gängen » folgen ). Es droht eine Busse von 250 Franken bei Missachtung dieser Regeln. Ich bedauere, dass diese Tatsache im Artikel nicht erwähnt wurde und dies umso mehr, als der SAC seit Jahren umweltverträgliche Touren fördert. Im konkreten Fall sind die waldbedeckten Zonen unter dem Rosenbold und der Zimmerblätz als Wildruhezonen anzusehen, das heisst: kein Betreten vom 15. November bis 15. Mai. Der Salistock befindet sich im eidgenössischen Jagdbanngebiet Widderfeld-Huetstock.

 

Wir achten ihre Beweggründe und den Entscheid, in den beiden Gebieten keine kommerziellen Touren anzubieten. Wir haben uns aus verschiedenen Gründen entschieden, die Touren zu veröffentlichen: Beide Touren wurden vom Autor und der Fachstelle Naturschutz/Natursport des SAC überprüft. Sowohl in der Skitourenkarte Stans als auch im Skitourenführer Zentralschweiz, beide noch druckfrisch und auf den neuesten Schutzgebietsstand gebracht, sind die Routen beschrieben. Im Falle der Walegg sind die freien Korridore durch das Schutzgebiet so gelegt, dass sich die Tour durchführen lässt. Der Gesetzgeber hat also bewusst entschieden, die Tour auf die Walegg weiterhin zu erlauben. Es ist in unseren Augen selbstverständlich, dass die jeweils aktuellste Skitourenkarte zur Standardausrüstung gehört, und dass die darin eingezeichneten Korridore zu beachten sind. Im Fall der Walegg weisen zudem zahlreiche Warntafeln auf die Schutzgebiete hin. Im Fall des Salistocks befindet sich ein guter Teil der Route in einem eidgenössischen Jagdbanngebiet. Damit ist aber nicht automatisch jede Winteraktivität verboten ( ALPEN 12/2007 ). Im Jagdbanngebiet Huetstock befinden sich ja zahlreiche Anlagen und Pisten, Restaurants und Schneekanonen des Skigebiets Titlis. Es gibt im Gebiet Huetstock zwar eingelagerte Sonderruhezonen, diese betreffen den Salistock jedoch nicht. Somit tangiert die Tour auf den Salistock auch keine Wildschongebiete.

Redaktion

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