Kulturtreff 2002. Kultur und nachhaltige Entwicklung
Unterstütze den SAC Jetzt spenden

Kulturtreff 2002. Kultur und nachhaltige Entwicklung

Kultur und nachhaltige Entwicklung

Am 9. März 2002 trafen sich die Kulturbeauftragten der Sektionen zu ihrer jährlichen Zusammenkunft. Im Olympischen Museum in Lausanne wurde über die laufenden Projekte der Kulturkommission informiert, Gabrielle Nanchen referierte zum Thema nachhaltige Entwicklung, und zum Abschluss gab es einen spannenden Rundgang durch das Olympische Museum.

Gabrielle Nanchen, Präsidentin der Stiftung « Verein Berg 2002 », setzt sich engagiert für nachhaltiges Wachstum ein.

Philippe de Vargas stellt den Kulturbeauftragten des SAC die Rednerin Gabrielle Nanchen vor. Sie sprach über Kultur und nachhaltige Entwicklung.

Fo to s: Die te r S pinnle r DIE ALPEN 5/2002

Bernhard R. Banzhaf, der Präsident der Kulturkommission, eröffnete die Sitzung – mit einem erfreulich hohen Anteil des weiblichen Geschlechts – mit einer Tour d' horizon durch die markanten kulturellen SAC-Ereignisse der vergangenen Jahre: Openair-Ausstellung « Gletscherblick » von 1999, Verleihung des Kultur-preises an Albin Brun und Erika Engler im letzten Jahr und die gegenwärtige erfolgreiche Ausstellung « Panorama – Augen reisen » im Alpinen Museum in Bern.

« Suiza existe » Im Zentrum des Interesses stand dann das Projekt « Suiza existe ». Die Idee zu dieser Reise als Mischung von Kultur und Wanderung stammt von Pier-Giorgio Baroni und soll einen Brückenschlag zwischen Expo.02 und dem internationalen Jahr der Berge ermöglichen. Die Wanderung mit 40 Teilnehmer/ innen aus allen Sprachregionen der Schweiz beginnt am 26. Juli im Münstertal und endet am 4. August 2002 auf der Arteplage von Neuenburg. Jeder Tag wird einem bestimmten Thema wie « Was ist alpine Kultur ?», « Ist die Stille im alpinen Raum ein Rohstoff der Zukunft ?», « Landschaft, Emotion und Spiritualität », « Was bedeutet die Klimaveränderung für den alpinen Raum ?» gewidmet sein, wozu sich Redner/innen äussern werden. Die drei Senderketten des Schweizer Radios werden präsent sein, fünf Reporter machen täglich eine Zusammenfassung. Zahlreiche Persönlichkeiten wie alt Bundesrat Adolf Ogi, die amtierenden Bundesräte Moritz Leuenberger und Pascal Couchepin oder Je-an-Daniel Mudry, Präsident von Swiss-Ski, haben ihr Interesse für dieses Unternehmen angemeldet und ihre Absicht für eine begrenzte Teilnahme an « Suiza existe » bekundet. Von den 40 Plätzen sind noch ein paar frei. Bernhard R. Banzhaf ermunterte insbesondere die Romands zur Teilnahme, da die französische Schweiz noch nicht genügend vertreten sei.

Kultur und nachhaltige Entwicklung Philippe de Vargas führte anschliessend die Rednerin des Tages, Gabrielle Nanchen, ein. Als Präsidentin der Stiftung für nachhaltige Entwicklung « Verein Berge 2002 » ging sie auf jenen kulturellen Aspekt der Berge ein, der die Berge als Lebensraum betrifft, und erinnerte daran, dass Kultur nicht nur in Museen vertreten sei, sondern sich im gesellschaftlichen Leben widerspiegle. Kultur ist ein Charakteristikum des gemeinsamen Zusammenlebens und der Art und Weise, wie diese Gesellschaft ihr Leben gestaltet. Die Kultur stellt deshalb einen der fünf unabdingbaren und voneinander abhängigen Aspekte der nachhaltigen Entwicklung neben den Aspekten Wirtschaft, Umwelt, Soziales und Politik dar. Beispiele betrafen das Wallis, ihren Heimatkanton. Dabei erinnerte sie u.a. an die durch den Walliser Grossen Rat am 26. Juni 1998 genehmigte Charta für nachhaltige Entwicklung.

« Verein Berge 2002 » Ein zweiter konkreter Schritt in Richtung nachhaltige Entwicklung wurde unternommen, als der « Verein Berge 2002 » beschloss, das internationale Jahr der Berge zur Zusammenarbeit mit anderen Bergregionen zu nutzen. Eines der Projekte sieht die Schaffung eines Lehrpfades einer Suone entlang vor, dieser Walliser Wasserleitungen, die als Paradebeispiel für nachhaltige Entwicklung angeführt werden können. Mit allen Projekten will man zeigen, dass die Berge ein wichtiges, fragiles Ökosystem sind, gleichzeitig aber auch ein Lebensraum, dessen Bewohnerinnen und Bewohner ein Recht auf bessere Lebensbedingungen haben. Gabrielle Nanchen schloss ihr Referat mit der Bemerkung, dass erst durch die Olympiakandidatur von Sitten den Wallisern die Bedeutung einer nachhaltigen Entwicklung bewusst geworden sei. Mit einem zweisprachig geführten Rundgang durch das Olympische Museum wurde das von Philippe de Vargas 1 und John Ammann 2 organisierte Treffen auf instruktive und spannende Art beendet. a

Karine Begey ( ü ) 1 Präsident der Sektion Les Diablerets 2 Mitglied der Kulturkommission Paavo Nurmi, « der fliegende Finne », hat wie einige andere Athleten seines Kalibers eine eigene Statue im Olympischen Museum. Dieser grosse Langstreckenläufer gewann neun olympische Goldmedaillen und stellte 31 Weltrekorde auf.

Die Zusammenkunft der Kulturbeauftragten fand im Olympischen Museum in Lausanne statt.

Feedback