Oder darf es ein Panzer sein?
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Oder darf es ein Panzer sein?

Ein neuer Umweltrechner zeigt auf spielerische Weise,wie vielCO2 wir auf dem Weg in die Berge in die Luft blasen.

31 Kilogramm. Das ist die Menge an CO2, die unsere Autorin Françoise Salamì bei ihrer Reise von Zürich nach Crans-Montana (siehe S. 46) der Umwelt erspart hat: Sie hat den öV statt das Auto genommen. Das Ergebnis hat der Simulator Mobile-Impact er-rechnet. Er kann auf der Website www.energie-umwelt.ch kostenlos benutzt werden.

Um den Ausgangsort ihrer Tour durch die Berner Alpen zu erreichen, reiste Françoise 240 Kilometer per Bahn via Lötschberg und 18 Kilometer per Bus. Im Auto hätte ihre Route über Lau­sanne geführt und etwas mehr als 300 Kilometer betragen. Wenn sie die Reise zu zweit in einem Auto mit durchschnittlichem Benzinverbrauch unternommen hätte, wäre die CO2-Bilanz pro Person auf 34 Kilogramm gestiegen, zehn Mal mehr als die 3 Kilogramm mit dem öffentlichen Verkehr.

So weit das übliche Vorgehen bei so ­einem Simulator. Aber er kann noch mehr: Eingebaut sind auch die CO2-Werte für Pferde, Kleinflugzeuge oder sogar für einen Panzer. Und da beginnt der Spass …

Panzer oder Elektroauto

Mit einem Sportwagen hätten sich die Emissionen pro Person für den gleichen Reiseweg verdoppelt. Gar verdreifacht würden sie mit einem Kleinflugzeug vom Typ Piper PA-28, flöge man von Zürich nach Sitten. Kleine Überraschung: Hätte Françoise einen Linienflug (Airbus A320) und den öffentlichen Verkehr kombiniert, hätte sie dreimal weniger CO2 ausgestossen als mit der Piper und fast zweimal weniger als mit einem Sportwagen …

Dann doch besser einen Panzer nehmen? Kaum überraschend, aber doch eindrücklich: Mit einem Abrams M1 der amerikanischen Armee würde man 204-mal mehr CO2 ausstossen als mit dem öV.

Es geht aber auch besser. Mit einem Elektroauto wären es noch 0,5 Kilo CO2 pro Person gewesen. Aber dafür hätte der Stromverbrauch 76 Kilowattstunden pro Person betra-gen, was dem Verbrauch eines 1000-Watt-Staubsaugers während dreier Tage, vier Stunden und zwölf Minuten entspricht.

Ziel trotz Mängeln erreicht

Unser Test hat auch die Grenzen von Mobile-Impact aufgezeigt. So etwa beim Abschnitt Sierre–Crans-Montana: Die Daten, die Google Maps für den öffentlichen Verkehr verwendet, sind fehlerhaft. Ausserdem ermöglicht das manuelle Auswählen der Transportmittel es, den Bus zu nehmen statt den Zug. In der Realität geht das nicht.

Mobile-Impact hat nicht den Anspruch, ebenso zuverlässig zu sein wie andere Mobilitätsrechner, aber der Rech­ner erteilt eine gute Lektion in Sachen Mobilität und Emissionen. Und das interaktiv und auf spielerische Weise.

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