Panoramen – Augen reisen. 22. Ausstellung alpiner Kunst des SAC
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Panoramen – Augen reisen. 22. Ausstellung alpiner Kunst des SAC

Panoramen – Augen reisen

Das Alpenpanorama vermittelt Kulturgeschichte, weckt Emotionen und digitale Träume. Das Schweizerische Alpine Museum und der SAC widmen der Faszination des Mediums Panorama im Spannungsfeld der Jahrhunderte eine reichhaltige Ausstellung von Originalen und ein umfangreiches Buch. Damit werden erstaunliche, kaum mehr bekannte Meisterwerke zugänglich gemacht.

Das Medium Panorama erlebt heute einen neuen Aufschwung. Durch die digitale Erfassung der Landschaft, durch IMAX und ähnliche Filmformate eröffnen sich faszinierende Zukunftsperspektiven. Der Panoramagedanke an sich geht in seinen Wurzeln bis in die Antike zurück. Im 16. Jahrhundert wurde mit ersten Panorama-Ansichten experimentiert. Zwischen 1790 und 1910 folgte die grosse Blütezeit des Panoramas. Die alpinen Dokumentarpanoramen wurden zu einer kartografischen Spezialität der Schweiz, sodass heute aus einem grossen Fundus von erstaunlich kunstvollen, häufig kaum bekannten Meisterwerken geschöpft werden kann.

Mehr sehen, als man sieht Das Panorama ist eine All-Ansicht einer räumlichen Umgebung mit einem Öff-nungswinkel zwischen 90° und 360°. Durch eine zentral- oder parallel-pers-pektivische Konstruktion wird erreicht, dass man auf einen Blick mehr sehen kann, als mit dem Blickwinkel des Auges von 90° möglich ist. Damit wird ein menschliches Grundbedürfnis nach Übersicht und Orientierung erfüllt. Überblick und Schwerpunkte Erstmals gibt eine Ausstellung einen Überblick über all die vielen Arten des Panoramas in der Schweiz. Der Schwerpunkt liegt bei der vielfältigen Welt der topografischen Panoramen, üblicherweise auch Faltpanoramen genannt. Die Ausstellung konzentriert sich auf Ansichten der Schweizer Alpen, gibt es doch nur wenige Panoramen aus unserem Land, auf denen die Alpen nicht zu sehen sind. Je nach Projektionsart unterscheidet man Vertikalpanoramen, Hori-zontalpanoramen ( darunter auch die von Aussichtspunkten her bekannten Kreisringpanoramen ) und Vogelschaup-anoramen. Es gibt gezeichnete, gedruckte und fotografierte, digitale und filmi-sche Werke. Die geologischen Panoramen sind ebenso vertreten wie touristische Souvenirs oder Darstellungen historischer Ereignisse, die Schweizer Monumentalpanoramen ebenso wie freie künstlerische Umsetzungen des Panoramagedankens. Wissenschafter, Künstler, SAC Panoramenzeichnen hat wissenschaftliche und künstlerische Aspekte. Die Ausstellung präsentiert Person und Werk wichtiger Panoramisten. Grosse Bedeutung hatten unter anderen Hans Conrad Escher von der Linth, Gottlieb Studer, Albert Heim und Xaver Imfeld. Als Orientierungshilfe, für die Vermessung oder Routenplanung, hatte das Panorama sehr genau zu sein, als Kunstwerk oder als touristisches Werbemittel erlaubte es künstlerische Freiheit.

Der SAC und seine Sektionen spielten bei der Entwicklung des Panoramas in der Schweiz eine bedeutende Rolle. Seit 1864 wurden über 200 dieser Werke herausgegeben. Mit der nun präsentierten Ausstellung knüpft er an diese kulturelle Leistung an.

Katalog und Rahmenveranstaltungen Zur Ausstellung erscheint der reich bebilderte Katalog Augenreisen – Das Panorama in der Schweiz. Als akustische Begleitung steht eine Hörspur auf Audio-

Geologisches Panorama « Abriss des Alpengebirges der Schweiz von der Albishochwacht » ( Ausschnitt ); Umrissradierung handkoloriert, von Johann Gottfried Ebel, herausgegeben 1808; Sammlung SAM Fo to s: Ar chi v SA M DIE ALPEN 11/2001

guides zur Verfügung, die Kommentare der Panoramenzeichner und ihrer Zeitgenossen vermittelt. Ausserdem werden öffentliche Führungen, Workshops, Panoramen und Literatur im Museums-shop angeboten. Als besondere Attraktion kann jedermann an sechs Tagen sein Wunschpanorama kreieren und es farbig ausdrucken lassen.

Zur Eröffnung der Ausstellung wird zum vierten Mal der Kulturpreis des Schweizer Alpen-Clubs verliehen. a

Urs Kneubühl, Direktor SAM

« Panoramen – Augen reisen »

Dauer: 23. November 2001 bis 1. Mai 2002 Ort: Schweizerisches Alpines Museum ( SAM ), Helvetiaplatz 4, 3005 Bern, Tel. 031/351 04 34, www.alpinesmuseum.ch Öffnungszeiten: Di–So 1O.00–17.00 Uhr, Mo 14.00–17.00 Uhr ( am 24., 25., 31.12.2001 und 1.1.2002 bleibt das Museum geschlossen ) Texte: Sämtliche Ausstellungstexte in Deutsch und Französisch, Katalog in Deutsch, mit Zusammenfassungen in Französisch, Italienisch und Englisch; Hörspur auf Audioguides Ausstellungskatalog: Div. Autoren; Susanne Grieder, Redaktion: Augenreisen – Das Panorama in der Schweiz. 192 S., ISBN-Nr. 3-9520873-6-X, Fr. 49.–, SAC-Mitglieder Fr. 44.– Rahmenveranstaltungen: Verleihung des SAC-Kulturpreises im Rahmen der Ausstellungs-vernissage: 22.11.2001. « Wunschpanorama kreieren » – mit Hilfe von Fachleuten der Schweiz. Landestopographie: 24./25.11.2001; 27./28.12.2001; 2./3.3.2002 Informationen zu diversen Führungen, Workshops, Vorträgen usw. unter Tel. SAM 031/351 04 34 oder auf dem Internet www.alpinesmuseum.ch Digitales Panorama vom Jungfraugipfel gegen Südwesten ( Ausschnitt ), 2001, Bundesamt für Landestopographie, Bern; Blick auf Bietschhorn, Mittaghorn, Breithorn, Balmhorn, Blümlisalp, Gspaltenhorn Panorama « Die Gletscher der Göscheneralp », Lithografie, nach H. Zeller-Horner, 1865; artistische Beilagen zum SAC-Jahrbuch; Sammlung SAM Panorama vom Tödi ( 3623 m ü. M. ), Blatt I, von Albert Bosshard, 1912, Lithografie, artistische Beilage Jahrbuch SAC 1912; Blick Richtung Südsüdost ( Zapporthorn, Piz Medel ); Sammlung SAM

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