Rockmasters Arco (I). Aus der Sicht der Equipe Suisse
Vom 7. bis 10. September 2000 fand in Arco das Rockmasters statt. Sieger wurden Muriel Sarkany (BEL) und Evgeny Ovtchinnikov (RUS); Simon Wandeler und Annatina Schultz erreichten beide je den 6. Platz. In der Disziplin Bouldern belegte Annatina Schultz den zweiten Platz. Annatina Schultz (T. S.) und Simon Wandeler (S. W.) schildern im Folgenden ihre Eindrücke.
S. l/l/.: Man wird älter, reifer und sammelt Eindrücke. Letzteres habe ich besonders stark empfunden: Letztes Jahr wusste ich nicht einmal, wie es hier aussieht und wie das Ganze funktioniert. Dieses Jahr war mir alles vertraut, ich fühlte mich wohl, und so habe ich den Wettkampf geniessen können.
S. W.: Etwas vom Wichtigsten ist sicher die mentale Verfassung. Wenn sie gut ist, denkt man gar nicht viel über die Form nach. Man fährt an den Wettkampf und versucht, das absolut Beste zu geben. Vor Arco war ich sehr optimistisch, weil ich mich wirklich gut gefühlt habe. Am Tag vor der Abfahrt klettere ich jeweils nur noch ganz wenig und stelle mich speziell auf die Wettkampfsituation ein. Ich versuche, möglichst flexibel zu sein. Fühle ich mich gut, bin ich sehr konzentriert und kann zwischen den Routen wieder Distanz zum Wettkampf gewinnen.
S. l/l/.: Für mich persönlich ist es sehr wichtig zu wissen, dass ich bis an meine Grenzen geklettert bin. Das war dieses Mal der Fall. Ich hatte auch keine gravierenden Fehler gemacht. Da ich beim Sturz wirklich erschöpft war, wäre viel mehr gar nicht möglich gewesen.
T. 5.: Arco ist immer etwas sehr Spezielles. Es nehmen alle, die an der Weltspitze mitmischen, an diesem Kletterfest teil. Jedes Jahr gibt es etwas Neues. Zudem haben wir neben den sportlichen Aktivitäten Zeit und Gelegenheit, mit den anderen Athletinnen und Athleten ins Gespräch zu kommen. Das ist sehr interessant.
T. S.: Mich hat der neue Modus des Boulderns gereizt, und ich hatte wirklich Spass dabei. Mir ist aber das Schwierigkeitsklettern wichtiger. Für diese Disziplin trainiere ich.
T. 5.: Für mich sind sowohl der Wettkampf als auch das Klettern im Fels wichtig, was sich mit einer guten Planung ideal kombinieren lässt. Ohne die Herausforderung am Fels kann ich mir Klettern nicht vorstellen, ist es doch etwas vom Schönsten, in der Natur zu klettern. In diesen Wochen reise ich aber an die Wettkämpfe, da bleibt nicht viel Zeit für den Fels.