Sportklettern in der Schule mit dem SAC. Rivella Climbing 2006
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Sportklettern in der Schule mit dem SAC. Rivella Climbing 2006

Sportklettern in der Schule mit dem SAC

Zum sechsten Mal tourte die mobile SAC-Kletterwand im Rahmen des Projektes « Rivella Climbing » durch die Schweiz. Rund 6000 Schülerinnen und Schüler kletterten während 22 Wochen an der sechs Meter hohen Wand und hatten so die Gelegenheit, eine neue Sportart unter professioneller Betreuung kennen zu lernen.

Ungeduldig sitzen die Fünftklässler vor der Kletterwand. Beeindruckt, aufgeregt und mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend blicken sie die Wand hoch und spekulieren zusammen, ob es überhaupt möglich ist, diesen oder jenen Griff zu erreichen, und ob es wohl extrem schwierig ist, bis zuoberst zu klettern. Doch es wird mucksmäuschenstill, als der Betreuer des SAC erklärt, wie der Klettergurt angezogen und die passenden Finken ausgewählt werden.

Erste Schritte in der Senkrechten

Endlich kann es losgehen! Um erste Berührungsängste mit der Wand abzubauen, folgen die etwas mutigeren Kinder den Anweisungen des Betreuers und versuchen, die Wand in Bodennähe zu queren. Zaghaft folgen andere, probieren an den grossen und kleinen Griffen Halt zu finden. Dann kann es endlich « richtig » losgehen! In Dreiergruppen stellen sich die Kinder vor die Wand. Eines klettert und wird von zweien gesichert. Aufmerksam kontrollieren sie einander, und der Kletternde wird eifrig angespornt: « Nimm den gelben Griff! Steh mit dem linken Fuss etwas höher! Bravo !» Das Klettern an der Kletterwand bringt Kinder dazu, sich ganz auf eine Sache zu konzentrieren. Gleichzeitig lassen sie sich mit andern Kindern in eine enge und vertrauensvolle Beziehung ein. Zudem bietet das Klettern einen idealen Rahmen, in dem unterschiedlichste Funktionen, Fähigkeiten und Fertigkeiten ganz natürlich erworben werden können. So hat beispielsweise Raphael eine ganz neue Seite an sich entdeckt.

An der Kletterwand ist alles anders

Raphael ist ein 12-jähriger, eigenwilliger Junge. Seine Welt ist geprägt vom Fernseher und von Computerspielen. Er wirkt oft abwesend und unkonzentriert. Im Sportunterricht fällt er durch seine langsame Art und eine verminderte Koordinations-, Reaktions- und Orien-tierungsfähigkeit auf. An der Kletterwand jedoch ist alles anders. Interessiert hat er den Instruktionen zugehört, er entpuppt sich als zuverlässiger Sicherer und als einer der ehrgeizigsten Kletterer. Die überhängende Wand ist sein Ziel. Unermüdlich, mutig und konzentriert klettert er nach oben. Präzise sucht er Tritte und Griffe. Immer höher, immer weiter. Die Klasse steht unten, staunt und belohnt seine Leistung mit Gejohle und einem riesigen Applaus. Dann steht der kleine Kletterchampion strahlend wieder auf festem Boden – im Mittelpunkt durch seine positive Leistung. Raphael ist selber erstaunt, wozu er fähig ist.

Rivella Climbing 2007

Auch im kommenden Jahr ist der SAC wieder mit der Wand unterwegs. Im Januar startet die nächste Rivella Clim-bing-Tournee und dauert bis zu den Sommerferien. Für 1900 Franken stellt der SAC zusammen mit den Partnern Rivella, Black Diamond und Mammut die Kletterwand inklusive Betreuung und Material für eine Woche zur Verfügung. Weitere Informationen und das Anmeldeformular gibt es im Internet unter www.sac-cas.ch/jugend, auf der Geschäftsstelle des SAC, Tel. 031 370 18 30, oder per E-Mail an andrea.fankhauser@sac-cas.ch. a Hans Gerber, Betreuer Rivella Climbing Andrea Fankhauser, Fachverantwortliche Jugend Begeisterte Schüler: Die mobile, fast sechs Meter hohe und teilweise überhängende Kletterwand hat fast in jeder Turnhalle Platz.

Die ersten Kletterversuche verlangen Mut und viel Geschicklichkeit von den Kindern. Fotos: Lyn Gyger

Einmalige Chance für junge Alpinisten

Wissenschaft und Jugendförderung in Patagonien

Der Schweizer Alpen-Club SAC und das Institut für Mineralogie und Pe-trografie der Universität Lausanne realisieren gemeinsam eine ambitionierte Expedition in die Torres del Paine ( Chile ). Zwölf SAC-Jungalpinis-tinnen und -alpinisten werden für das Geologenteam Gesteinsproben aus den bis zu 1000 Meter hohen Granittürmen nehmen und dadurch eine wichtige Probenreihe komplettieren.

Seit einigen Jahren forschen die Lausanner Geologen unter der Leitung von Prof. Lukas Baumgartner in der Region rund um die Torres del Paine in Patago-nien/Chile. Diese sind ein ideales Untersuchungsobjekt, um die gängigen geologischen Vorstellungen über Granit- und Vulkanentstehung zu überprüfen. Um die damit verbundenen Prozesse abschliessend zu verstehen, fehlen den Forschern Gesteinsproben aus den steilsten Felspartien der Granittürme bis hinauf auf die Gipfel. Auf der Suche nach geeigneten Alpinisten für die Sammlung der Proben gelangte die Uni an den SAC. Dabei entstand die Idee, Jugendförderung und wissenschaftliche Forschung zu verbinden.

Förderung junger Alpinisten

Während junge Sportkletterer in der Schweiz auf allen Ebenen gefördert werden ( siehe Alpen 10/2006 ), sind junge Alpinisten ganz auf sich selbst gestellt. Wer also für anspruchsvolle Touren einen « Mentor » findet, hat Glück. Mit der Unterstützung der Patagonienexpedition setzt die Abteilung Jugend des SAC deshalb einen neuen Meilenstein im Bereich Jugendförderung im Expeditionsbergsteigen. Denn die Teilnehmenden werden alle Gipfel unter der Leitung erfahrener Expeditionsbergsteiger in Angriff nehmen. Finanziert wird das Projekt mit Mitteln des SAC, der Universität Lausanne, verschiedener Stiftungen und privater Sponsoren und von den Teilnehmenden selbst. Zudem wird die Expedition von Ausrüstern im Outdoor-Bereich unterstützt.

Die zwölf ausgewählten Jungalpi-nisten Samuel Anthamatten, Matthias Baren-dregt, Thomas Bossert, Nina Caprez, Christian Fascendini, Anita Kolar, Sébastien Pochon, Aaron Richiger, Simon Riediker, Christian Schmidheiny, Lucile Seydoux und Annina Walther

Besteigungen im Januar 2007

Für die Expedition konnten sich schweizweit Jugendliche im Alter zwischen 17 und 22 Jahren mit fortgeschrittener Alpinerfahrung bewerben. Nach einem strengen Selektionsverfahren schafften es schliesslich zwölf ins Expeditionsteam. Diesem gehören zudem Bergführer und Forscher an. Das 23-köpfige Team fliegt am 28. Dezember von Zürich nach Santiago de Chile.. " " .Von dort reist es weiter in den Torres-del-Paine-National-park. Während der vier Expeditions-wochen gehen Viererteams verschiedene Gipfel vom Basislager aus an. Zudem sind zwei Erstbegehungen geplant. Aktuelle Berichte werden laufend auf der Homepage www.sac-cas.ch/Jugend zu finden sein. a Roman Droux, Kommunikation Projekt Andrea Fankhauser, Fachverantwortliche Jugend Die Torres del Paine sind ein hervorragendes Beispiel einer Granitintrusion. Das helle Gestein in der Mitte ist junger, ca. sieben Mio. Jahre alter Granit. Mit Intrusion bezeichnet man das Eindringen von fliess-fähigem Material ( z.. " " .B. Magma ) in bereits existierende Gesteinskörper und das anschliessende Erstarren darin. Die bizarren Felsspitzen der Torres del Paine: Vorgesehen ist, am Torre d' Agostini ( ganz links, 2850 m ) von Westen her auf einer bestehenden Route den Gipfel zu besteigen und dabei Gesteinsproben zu nehmen. Daneben ragen der Torre Central ( 2800 m ) und der Torre Monzino ( 2600 m ) empor.

Foto: Thomas Ulrich Foto: zvg

Sport- und Wettkampfklettern

Arrampicata libera e di competizione

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