Stürze beim Bergwandern
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Stürze beim Bergwandern

Bei keiner anderen Bergsportart gibt es so viele Unfälle wie beim Bergwandern. Ursache ist meistens ein Sturz. Oft liesse sich dieser vermeiden.

Bergwandern ist eine der beliebtesten sportlichen Aktivitäten in der Schweiz, vor allem bei älteren Personen. Leider ereignen sich dabei fast 9000 Unfälle jährlich, 2011 endeten 64 gar tödlich. Grund für (Ab-)Stürze sind Stolpern oder Ausrutschen. Warum aber stürzen Wandernde? Nicht angepasstes Schuhwerk, Überforderung, Müdigkeit oder ein Moment der Unachtsamkeit?

Beim Blick auf die Statistiken fällt auf, dass die Hälfte der Todesopfer beim Bergwandern über 60 Jahre alt war. Bei älteren Personen nehmen Kondition und Koordination ab, sie werden rascher müde, Gleichgewichtsstörungen und verminderte Reaktionsfähigkeit kommen hinzu. Auch Veränderungen der Sinneswahrnehmung, eingeschränktes Hören oder Sehen (bzw. eine unangepasste Sehhilfe oder eine Gleitsichtbrille) kommen häufiger vor. Dies alles beeinflusst die Koordination negativ. Das sind Faktoren, die letzlich die Trittsicherheit negativ beeinflussen, welche gerade auf Bergwanderwegen zwingend erforderlich ist.

Besonders ältere Wandernde sollten regelmässig Kraft, Ausdauer, Gleichgewicht und Beweglichkeit trainieren. Dafür reichen neben sportlichen Aktivitäten auch einfache Übungen, die in den Alltag eingebaut werden können. 3–5 Mal pro Woche Training machen einen grossen Unterschied. Einige Beispiele:

– auf einem Bein oder auf den Zehen stehen (2 × 30 Sekunden pro Bein).

– auf einer Linie laufen, gleichzeitig einen Gegenstand auf dem Kopf balancieren.

– im Ausfallschritt das Knie bis 90 Grad beugen und wieder strecken (10–15 Mal pro Seite).

– Kniebeugen auf instabiler Unterlage wie zum Beispiel einem Kissen, das ist schwieriger auf nur einem Bein (10–15 Mal pro Seite).

Um den Schwierigkeitsgrad nochmals zu steigern, schliessen Sie die Augen.

Weitere Infos:

bfu-Broschüre «Bergwandern»: auf www.bfu.ch, Nr. 3.010

Gleichgewichtsprogramm: www.suva.ch/waswo, Best. - Nr. 88263.D

Das Risiko richtig einschätzen

Viele Unfälle beim Bergwandern liessen sich vermeiden, wenn die Wandernden sich selbst und die Risiken richtig einschätzen würden. Häufig fehlt eine sorgfältige Planung, die Anforderungen werden unterschätzt oder die Fixierung auf ein Ziel führt zu Fehlentscheiden und zu spätem Umkehren. Ohne Reserven können überraschende Schwierigkeiten wie Wetterumbrüche rasch zu heiklen Situationen führen. Darum:

– Dritte über das anvisierte Ziel informieren und sich bei der Rückkehr melden, vor allem wenn man allein unterwegs ist.

– bei Wetterumbrüchen, Unwohlsein oder anderen Problemen rechtzeitig umkehren.

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