«Suisse Alpine 2020» nimmt Hürde
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«Suisse Alpine 2020» nimmt Hürde Präsidentenkonferenz 2014

Die Präsidenten der SAC-Sektionen stellen sich hinter das Projekt «Suisse Alpine 2020». Dieses sieht vor, alle Routeninfos des SAC digital zugänglich zu machen. Zudem können nächstes Jahr vier Hütten umgebaut werden.

Aussenstehende hätten die Präsidentenkonferenz 2014 wohl als einen routinierten, fast langweiligen Anlass wahrgenommen. Vor den Abstimmungen gab es weder aufgeregte Voten noch gewichtige Gegenstimmen.

Die aufgeräumte Stimmung hatte zwei wesentliche Gründe: Zum einen hatte der Zentralvorstand im Vorfeld umfassend informiert. So konnten viele der Fragen, insbesondere zum Grossprojekt «Suisse Alpine 2020» (siehe Infos rechts), bereits während der Regionalkonferenzen geklärt werden. An diesen kommen jeweils die Sektionsleitungen einer grösseren Region zusammen. Zum anderen entschied das SECO (Staatssekretariat für Wirtschaft) kurz vor der PK, dass es «Suisse Alpine 2020» unterstützen wird. 200 000 Franken steuert das SECO an die Konzeptphase bei. Insgesamt soll das detailierte Erarbeiten des Konzeptes rund 560 000 Franken kosten. Unter diesen Prämissen hiessen die Sektionspräsidenten das Budget 2015 einstimmig gut.

Routen digital anbieten

Im Projekt «Suisse Alpine 2020» ist geplant, alle Routeninfos, die der SAC bislang in seinen Büchern publizierte, digital aufzubereiten. Einerseits um die umfangreichen Informationen einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen, andererseits um die Buchproduktion zu verschlanken. Vor der Abstimmung wies Rudolf Spiess, Ressortleiter Publizistik, noch einmal auf den in seinen Augen entscheidenden Marktvorteil des angestrebten Produkts hin: «Der SAC publiziert von Fachleuten geprüfte Infos. Sie sind umfassend und flächendeckend.» Damit wolle sich der SAC von anderen Bergportalen abheben. «Wo möglich sucht man aber auch eine Zusammenarbeit mit Partnern», sagte Spiess gegenüber den Präsidenten, «wesentlich für den SAC ist, die Datenhoheit zu behalten.»

Routenerfassung ist teuer

Klar ist, dass damit nur der erste Schritt des rund sechs Millionen teuren Projektes finanziert ist. Klar auch, dass die Präsidenten wissen wollten, was geschehen würde, wenn für die weiteren Schritte kein fremdes Geld aufzutreiben wäre. Rudolf Spiess zeigte Einsparmöglichkeiten auf: «Inhalte anpassen, priorisieren oder die Projektzeit dehnen. Das Teuerste am Ganzen wird die Datenerfassung sein.»

«Suisse Alpine 2020» ist ein grosses Projekt, dessen Vollendung auf das Jahr 2020 hin geplant ist. Dies war auch der einzige Makel, den die Geschäftsprüfungskommission (GPK) monierte: «Das ist ein langer Zeithorizont», sagte die GPK-Präsidentin Barbara Stüssi Lauterburg, «andere Anbieter gehen auch vorwärts und schaffen Tatsachen.» Darum begrüsse es die GPK sehr, dass ein etappenweises Vorgehen und ein rasches Aufschalten der ersten Daten vorgesehen ist.

Die Präsidentenkonferenz in Kürze

Stimmberechtigte

92 Präsidenten anwesend16 entschuldigt

Jahresplanung und Budget

einstimmig angenommen

Projekt «Suisse Alpine 2020»

Geplant ist, alle Routeninfos, die der SAC bislang in seinen Büchern publizierte, digital zu erfassen und so einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen. Zugleich soll die Buchproduktion schlanker werden. Das Projekt tritt in die Konzeptphase ein. Geschätzte Kosten: rund 560 000 Franken, wovon 200 000 Franken vom SECO kommen. Den Rest finanziert der SAC aus Eigenmitteln. Insgesamt wird das Projekt rund sechs Millionen, verteilt auf sechs Jahre, kosten.

Projektausschuss SAC: Rudolf Spiess, Philippe Chauffat, Peter Hubacher, Jerun Vils Kontakt: Benno Steiner, benno.steiner(at)sac-cas.ch

Hütten

2014: fertig umgebaut

Kröntenhütte

2015: Umbau von vier Hütten

Konkordiahütte

6850 Übernachtung/155 Betten

Projekt: Anbau an der Haupthütte (WC, Trockenraum, Theorieraum), Personalräume, Sanierung Abwasseranlagen

Baukosten: Total Fr. 966 000.–/Beitrag aus Hüttenfonds Fr. 204 800.–/zusätzlich aus Abwasserfonds Fr. 200 00.–

Cabane d’Arpitettaz

1150 Übernachtungen/32 BettenProjekt: sanfter Umbau, bergseitige Erweiterung als Lawinenschutz gestaltet.

Baukosten: total Fr. 960 450.–/Beitrag aus Hüttenfonds Fr. 228 590.–

Tierberglihütte

3800 Übernachtungen/70 Betten

Projekt: Ergänzung Hütte mit nordseitigem Längstrakt, Sanierung Abwasseranlagen. Spezielle Situation: drei Monate im Jahr ohne Sonne!

Baukosten: Fr. 1 740 000.–/Beitrag aus Hüttenfonds Fr. 358 440.–/zusätzlich aus Abwasserfonds Fr. 20 000.–

Rambert

1940 Übernachtungen/44 Betten

Projekt: Totalsanierung mit Anbau, Sanierung Abwasseranlagen. Reduktion der ­Bettenzahl von 44 auf 36

Baukosten: Fr. 1 908 500.–/Beitrag aus Hüttenfonds Fr. 458 040.–/zusätzlich aus Abwasserfonds Fr. 20 000.–

Richtlinien SAC und Umwelt

Die AV 2011 hatte beschlossen, die Richtlinien «SAC und Umwelt» nach über zehn Jahren überarbeiten zu lassen. Den Startschuss sollte die Strategie 2020 geben, die die AV im Juni 2013 bewilligte. Bereichsleiterin Ursula Schüpbach stellte nun anlässlich ihrer VMI-Diplomarbeit fest, dass die Richtlinien im Wesentlichen aktuell sind. «Es gibt keinen dringenden Handlungsbedarf», erläuterte Françoise Jaquet an der PK. Laut der SAC-Präsidentin müssen die Richtlinien lediglich punktuell angepasst werden. Der Prozess – in den auch die Sektionen involviert sein werden – soll mit der PK 2015 beginnen und mit der Absegnung an der AV 2017 abgeschlossen sein.

Abschied

Nach 15 Jahren wird SAC-Verlagsleiter Hans Ott auf Januar 2015 teilpensioniert. Er prägte den Aufbau mehrerer erfolgreicher Buchreihen, unter anderem «Alpinwandern/Gipfelziele», «Schneeschuhtouren» sowie die neu konzipierten Kletterführer. Andreas Mathyer tritt seine Nachfolge an.

Termine

Abgeordnetenversammlung (AV): 13./14. Juni mit Zentralfest in BrigPräsidentenkonferenz (PK): 7. November in Ittigen

Tourenleiter: Weiter-bilden bis Ende 2015!

Ende 2015 läuft für Tourenleiter erstmals die wichtige Frist zur Weiterbildung ab. Tourenleiter müssen jeweils innert sechs Jahren drei Fortbildungstage à sechs Stunden absolviert haben. «Wer dies verpasst, sollte von der Sektion nicht mehr als alpiner Tourenleiter ­eingesetzt werden», informierte Giovanni Galli, ­Ressortleiter Bergsport&Jugend an der PK.

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