The Yorkshire Ramblers' Club Journal
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The Yorkshire Ramblers' Club Journal

Hinweis: Dieser Artikel ist nur in einer Sprache verfügbar. In der Vergangenheit wurden die Jahresbücher nicht übersetzt.

Der Yorkshire Ramblers'Club wurde 1892 zu Leeds gegründet. Ursprünglich nur eine Vereinigung wanderlustiger und bergfreudiger Naturfreunde, zur Veranstaltung gemeinsamer Exkursionen in den Gebirgen des nordwestlichen Englands, hat er seine Ziele in den ersten acht Jahren seines Bestehens nach und nach weiter hinausgesteckt, und zwar in jeder Richtung. Das Wandern ist den „ Ramblers " nicht mehr ausschließlich Selbstzweck, sondern zugleich ein Mittel zum Zweck, die Kenntnis des heimischen Berglandes in Bezug auf Naturgeschichte, Archäologie, Volkskunde u. s. w. zu fördern, und da das specielle Exkursionsgebiet des Clubs ziemlich eng begrenzt ist und keine hohen Gipfel aufzuweisen hat, so haben die „ Ramblers " dasselbe räumlich erweitert, zunächst nach unten, indem sie die Erforschung der zahlreichen Höhlen Yorkshires in ihr Programm aufnahmen, aber auch in die Höhe und Weite durch Ausdehnung ihrer Wanderungen bis zu den Hochgebirgen Norwegens und den Alpen.

Diese Erweiterung des ursprünglichen Arbeitsfeldes mußte mit der Zeit einer Erweiterung und Umgestaltung des Cluborgans rufen. Während sich die „ Ramblers " bis 1898 mit der Herausgabe eines Jahresberichtes begnügt hatten, veröffentlichen sie seit dem vorigen Jahre ein eigentliches Club Journal, das jährlich zweimal erscheint.

Die uns vorliegende erste Nummer, ein gut ausgestattetes Heft von 90 und VI Seiten, im Format des Alpine Journal, mit mehreren Illustrationen, giebt ein interessantes Bild der vielseitigen Thätigkeit der „ Ramblers ". Nach einem kurzen Vorwort des Redaktors, Mr Thos. Gray, folgt die Geschichte des Clubs von Mr H. H. Bellhouse. Dem ursprünglichen Exkursionsgebiet sind drei Arbeiten gewidmet: Mr S. W. Cuttrie giebt einen geologischen Überblick über die Höhlen und Trichterlöcher im Kohlenkalk der Penninischen Kette, die sich als Rückgrat Englands, vom Trent nördlich bis zu der Einsenkung zwischen Solway und Tyne, erstreckt, die einst durch die Piktenmauer befestigt war. Mr Ed. Calvert schildert das 110 Meter tiefe Gaping Ghyll-Loch, in der Nähe des Ingleborough Hill, eine Höhle, die als Trichterloch senkrecht in den Fels eindringt und unten sich zu einer imposanten hoch- und breitgewölbten Galerie erweitert. Endlich zeigt Mr J. W. Robinsons Bericht über einen neuen Weg zum Deep Ghyll ( Wasdale, Cumberland ), daß die Berge im eigentlichen Exkursionsgebiet der „ Ramblers ", trotz ihrer geringen Höhe — der Scafell, 963 Meter, im Cumbrischen Gebirge, ist nur 4 Meter höher als der Bantiger, der Croßl'ell, 891 Meter, in der Penninischen Kette, nur 18 Meter höher als der Ütliberg — doch Gelegenheit zu recht spannenden Kletterpartien bieten.

Über die englischen Gebirge hinaus, vom Penninischen Gebirge zu den Penninischen Alpen und von den Fells von Yorkshire, Cumberland und Westmoreland zu den Fjells Norwegens führen der Bericht Rev. L. S. Calverts über die Ersteigung der Dents des Bouquetins über die Westwand, und die Notizen des Präsidenten, Mr W. C. Slingsby, über den nördlichen „ Playground of Europe " und inbesondere über die Jöste-dalsbräen. Von allgemein montanistischem Interesse sind Mr Ed. Whympers Aufsatz über Watkins Berg-Aneroidbarometer und Mr C. Pilkingtons beherzigenswerte Worte über das Bergsteigen ohne Führer, in denen sich der ehemalige Präsident des Alpine Club durchaus nicht gegen die führerlosen Hochtouren an sich ausspricht, wohl aber mit allem Nachdruck dagegen, daß solche von jungen, unerfahrenen Leuten veranstaltet werden, die sich vielleicht in niedrigeren Gebirgen als gute Gänger und Kletterer erwiesen haben, die aber mit der Natur des Hochgebirges nicht vertraut sind und es trotzdem für überflüssig halten, sich die für führerlose Bergfahrten in den Hochalpen unerläßliche Übung in Schnee und Eis zuvor durch eine Anzahl von Hochtouren mit Führern zu erwerben.

In den übrigen Raum des reichhaltigen Heftes, das sowohl der Leistungsfähigkeit des Y. R. C., wie der Umsicht der Redaktion alle Ehre macht, teilen sich eine witzige Persiflage der Clubthätigkeit von einem „ schweigsamen Mitglied ", einige litterarische und bibliographische Besprechungen und Notizen und anhangsweise die Statuten und das Mitgliederverzeichnis des Y. R. C., der 1892 mit etwa 20 Clubisten begann und nun 9 Ehrenmitglieder, meist hervorragende Mitglieder des Alpine Club, und 52 ordentliche Mitglieder zählt.

Es ist kein kleines Unterfangen für einen numerisch so schwachen Verein, ein eigenes Club Journal herauszugeben, und es wird vielleicht der Redaktion nicht immer leicht werden, die folgenden Nummern auf der Höhe der ersten zu erhalten. Aber je schwieriger die Aufgabe, desto mehr sind der Mut und der Eifer der Yorkshire Ramblers anzuerkennen. Wir bringen ihnen und ihrem Journal ein herzliches Glückauf entgegen.

A. W.

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