Von der «Jungfrau» zur «Jungfrau»
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Von der «Jungfrau» zur «Jungfrau»

Oder was das jubilierende Grafische Unternehmen Stampf li AG und den SAC verbindet Als gemäss handschriftlichem Protokoll am 3O. April 1863 das Central-Comité Schweizerischer Alpenclub zu seiner ersten Sitzung in Olten zusammentrat, war weder von der einen noch von der andern Jungfrau die Rede. Und doch gab es kurze Zeit danach enge Verbindungen zwischen den beiden. Denn das Grafi-sche Unternehmen Stampf li AG, das heuer sein 200-Jahr-Jubiläum feiert, hat ohne Unterbruch seit dem 1. SAC-Jahrbuch bis zu den heutigen ALPEN die zentral herausgegebene Clubzeitschrift gedruckt.

Die SAC-«Jungfrau »...

Woher der Name dieses schon im 16. Jh. so benannten Gipfels der Berner Alpen herrührt, ist laut dem Clubführer Berner Alpen 4 nicht ganz klar. Von den zwei Theorien besagt die eine, dass die Augustinerinnen ( « Jungfrauen » ) des Klosters Interlaken Weiden auf der Wengernalp, am Fusse dieses Berges, besessen hatten. Aufgrund der zweiten hätte der Berg diesen Namen erhalten, weil er als völlig unzugänglich galt. 1811 wurde die Jungfrau erstmals im Sommer und 1874 erstmals im Winter bestiegen. 1863, im Gründungsjahr des SAC, bestieg nicht nur die Engländerin Winkwort als erste Frau die Jungfrau, auch Edmund von Fellenberg war mit einer Gruppe von Bergbegeisterten im Jungfraugebiet unterwegs. Sie bestiegen das Silberhorn, das heute meist nicht als selbständiger Gipfel, sondern auf dem Weg zur Jungfrau mitgenommen wird. Im ersten Jahrbuch des SAC von 1864 beschreibt von Fellenberg diese Besteigung in einem ausführlichen Bericht und schwärmt dabei, das Silberhorn sei « mit seinem majestätischen Eistalar recht eigentlich das Feierkleid, in das sich die angebetete Jungfrau gehüllt hat ».

... und die Druckerei-«Jungfrau » Dass bei Gutenbergs Jüngern die Jungfrau eine grundlegende Rolle spielt, dürfte - obwohl von allen geschätzt - den wenigsten Lesern be- ai. < In der neuen Kletterhalle Verschiedenes Q.

kannt sein. Denn sie wie andere aus verschiedenen Bereichen entlehnte Begriffe haben im Druckerei-Umfeld - Hightech-Zeitalter hin oder her -noch immer ihre Bedeutung. So reden Setzer - oder modern ausgedrückt Polygrafen - auch heute noch von Fleisch - dem Abstand zwischen zwei Buchstaben. Oder bedienen sich gesellschaftspolitischer Ausdrücke wie Leiche - fehlender Text - und Hochzeit- doppelt gesetzter Text -über Hurenkind - Ausgangszeile am Kopf der Seite - bis eben hin zur Jungfrau, was bedeutet, dass der Text fehlerfrei gesetzt ist. Und darin ist die Druckerei Stampf li seit 200 Jahren ganz gross.

200 Jahre Druckerei Stampf li Unsichere Zeiten herrschten, als 1799 der Dynastiegründer Gottlieb Stämpfli die Berner « obrigkeitliche Druckerei » übernahm. 15 Jahre später entzog ihr die Berner Regierung zwar diesen obrigkeitlichen Auftrag, übergab ihr aber gleichzeitig das Kalenderprivileg. Zeugnis davon gibt der Hinkende Bot, der seit 1815 regelmässig in der zweiten Jahreshälfte die Druckerei Stämpfli verlässt. Eine vergleichbare Kontinuität zeigt sich auch bei den Geschäftsverbindungen mit dem SAC: Seit der Clubgründung wurden das Jahrbuch - und die nachfolgenden zentral herausgegebenen Clubzeitschriften - bis heute bei Stämpfli gedruckt.

Eine ganz besondere Art der Kontinuität wiesen übrigens die drei ersten Generationen Stämpfli auf: Weil die Männer früh starben, führten jeweils die Frauen das Unternehmen erfolgreich und weitsichtig weiter. Eigene Schwerpunkte in der Geschäfts-entwicklung setzte aber jede der sechs Generationen.

Auszug aus dem Sitzungsprotokoll vom 14. Dezember 1864 des Central-Co-mités des Schweizer Alpenclubs, in dem es um die Vorbereitung für die Erteilung des Druckauftrags für das SAC-Jahrbuch 1865 an die Firma Stämpfli geht.

« Die Subvention an das Jahrbuch 1865 mit Fr. 1200 bewilligt.

Nach einer gründlichen Discussion hat das Centralcomite beschlossen: 1. Das Schreiben von Hrn. Prof. Rütimeyer ist abzuwarten.

Anfang der vierziger Jahre war diese Setzerei topmodern.

Die Revolution im Druckgewerbe Während Jahrhunderten arbeiteten Gutenbergs Jünger mit einer grundlegend unveränderten Technologie, dem Bleisatz. Das Aufkommen von Setzmaschinen Ende des 19. Jh. bedeutete dabei nur einen Wechsel von Handarbeit zur industriellen Fertigung. Abgelöst wurde die traditionelle Buchdruckerei erst im letzten Viertel des 2O. Jh. von einer Erfindung, die fast gleichzeitig mit der Stämpfli-Firmengründung vor 200 Jahren erfolgte: Damals gelangen Aloys Senefelder nach vielen Experimenten brauchbare Ergebnisse im Steindruck, in der Lithografie. Dieser Druckvorgang auf chemischer Basis ist der Vorläufer des Offsetverfah-rens, das zusammen mit der Satzher-stellung auf elektronischem Weg den Buchdruck ablöste.

Vom Setzkasten zum Bildschirm Schriftsetzer gehören im zu Ende gehenden Jahrtausend zu den aussterbenden Berufen. Die Hektik, mit der Gedrucktes verbreitet wird, entspricht nicht mehr dem Tempo, das Setzer bei guter Qualifikation vorgeben können: Die letzten Schriftsetzer-lehrlinge hatten an ihrer Lehrabschlussprüfung innerhalb einer Stunde 1450 Buchstaben, was ca. einer halben Buchseite entspricht, fehlerfrei zu setzen. Anstelle der Setzka-sten sind die Computer mit ihren Tastaturen getreten. Und wo früher Pressmaschinen lärmten, später dann Bogenrotationsmaschinen rasselten, stehen heute Hightech-Offset-maschinen.

2. In Erwägung der von Hrn. Dr. Roth, und unterstützt von Hrn. Lindt, mitgeteilten Gründe ist das Creditbegehren Früh grundsätzlich genehmigt: Die Auszahlung der verlangten Summe von Fr. 1200 soll erfolgen, sobald Hrn. Rütimeyers Schreiben eingetroffen.

Vertrag mit dem Verleger einsenden.

3. Herr Prof. Rütimeyer soll als Praesident der Redac-tions-Commission verfügt werden, den Vertrag mit dem Verleger dem Centralcomite... » Heute am Fundament für morgen arbeiten Das Druckereigewerbe hat sich in einem äusserst harten Markt zu behaupten. Es sind nicht nur die technologischen Veränderungen, die sich in einem atemberaubenden Tempo aufdrängen. Globalisierungstendenzen waren schon Realität, als andere Branchen erst einen Hauch davon verspürten. Und wenn sich in der Hauszeitung der Firma Stämpfli die sechste Generation der Firmeninha-ber, Rudolf und Peter Stämpfli, Gedanken darüber machen, « ob in dieser Zeit, wo Leistung unabhängig von der Vorarbeit früherer Generationen gefragt ist, Tradition nicht eher Bal- last ist », kommen sie zur Überzeugung: « Wir arbeiten am Fundament für morgen. Heute. » Teile dieses breit abgestützten Fundaments sind einerseits die moderne Firmenstruktur mit Stämpfli AG Grafisches Unternehmen, Stämpfli Verlag AG, Stämpfli all media und Buchstämpfli, andererseits motivierte und topausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und modernste technische Einrichtungen.

Herzliche Gratulation Eine 20Ojährige erfolgreiche Firmengeschichte - und eine fruchtbare Zusammenarbeit über 136 Jahre -erregen in unserer schnellebigen Geschäftswelt Aufsehen. Die Zeitschriftenkommission und die ALPEN-Redaktion gratulieren der Firma Stämpfli im Namen des SAC herzlich zu ihrem Jubiläum.

ms Als Layouter ist Markus Lehmann für die Gestaltung der ALPEN verantwortlich.

Satzherstellung und Film-montage sind Arbeits-schritte, die heute am PC erledigt werden; Gilbert Kurmann an der neuesten ALPEN-Ausgabe.

Gefunden

- in der Route « II nodo infinito » ( Maggiatal ) ein Bergseil Marke Beai. Sich melden bei Oliver Wettstein, Gesellschaftsstr. 10a, 3012 Bern, Tel. 031/302 75 18 -am 17./18. August 1999 in Avegno, Nostrano, 1 Klettergurt, Kletterfinken, Abseil-8 und VP-Karabiner. Sich melden bei Claudia Pickis-Waser, Acherweg 70 C, 6370 Stans - am 29.8.1999 auf dem Gipfel des Piz Surlej ( Engadin ) apricotfarbene Damen-Lesebrille in schwarzem Etui. Sich melden bei A. Schläpfer, Lochwisstr. 10, 8185 Winkel, E-Mail aschlaepfer(at)access.ch - am Wochenende vom 4./5.9.1999 am Düssi ( Maderanertal ) eine Eisschraube. Sich melden bei Robert Fischer, Grossackerweg 5, 3043 Uettligen, Tel. 031/829 21 50 - am 4.9.1999 zwischen Passo della Sella und dem Gipfel des Giübin ein belichteter Film Kodak Gold 24/200. Sich melden bei Beat Suter, Schützenstrasse 64, 6438 Ibach, Tel. 041/811 47 04

Verloren

- am 11.7.1999 zwischen Bergsee-Hütte und Bergseeschijen-Südgrat ein Sicherungskarabiner DMM delay master. Sich melden bei Rosmarie Schalchen Gottfried Keller-Str. 72, 8400 Winterthur, Tel. 052/212 23 31 -am 11.7.1999 am Südgrat des Grand Darrey, wahrscheinlich in den ersten Seillängen, 2 Hex-Keile, Grossen ca. 6 und 7, je in 7-mm-Reep-schnur eingebunden, mit mindestens je einem Karabiner und kleinem Stopper. Sich melden bei Urs Renggli, Rebgasse 9, 4102 Binningen, Tel. P 061/421 25 88, G 061/691 02 12 -am 21.8.1999 am Fuss des Klettergartens Mattlalpplatte ( Pilatus ) Kleinbildkamera Marke Pentax Espio in einer schwarzen Tasche. Sich melden bei Harald Schaufelberger, Im Zöpfli 1, 6005 Luzern, Tel. 041/410 87 58 oder 079/223 04 94 - am 3O.8.1999 beim Abstieg vom Pizzo Centrale ( im oberen Teil Richtung Gotthard Hospiz ) rote Windjacke, leichteres Modell. Sich melden bei H. Zollinger, Traubenweg 3, 8303 Bassersdorf, Tel. 01/836 88 31 Auf dieser Hightech-Druckmaschine werden DIE ALPEN gedruckt.

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