Neue Gelmerhütte SAC: bestens getarnt und sanft erneuert | Schweizer Alpen-Club SAC
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Neue Gelmerhütte SAC: bestens getarnt und sanft erneuert Siegerprojekt integriert sich weiterhin unauffällig in Landschaft

Die Gelmerhütte SAC thront auf einem Felsvorsprung hoch über dem Gelmersee. Vor rund 100 Jahren wurde sie erstellt, seit den 80er Jahren ist sie unverändert. Nun wird sie sanft umgebaut und erneuert, damit sie auch in Zukunft den neusten technologischen, nachhaltigen und gesellschaftlichen Bedürfnissen gerecht wird.

Wer zur Gelmerhütte SAC hochwandert, erhascht schon von Weitem immer wieder einen Blick auf sie. Aber nur, wer weiss, wo sie steht, oder genau hinschaut. Denn die Hütte mit der vor Ort gehauenen Granitsteinen ist bestens getarnt und fügt sich unauffällig und harmonisch in die felsige Umgebung ein. Im Sommer 1926 hat die Sektion Brugg die Hütte gebaut. Seither thront sie auf rund 2400 m ü.M. auf einem soliden Felssockel. Von hier aus schweift der Blick des Besuchers ausladend Richtung Südwesten über den Gelmersee und wird im Süden von den imposanten zackigen und steilen Felszacken der Gelmerhörner vis-à-vis der Hütte jäh gestoppt.

Komfortverbesserung dank eines WC und Waschgelegenheit

Rund 30 Jahre später wurde die Hütte durch einen kleinen Anbau auf der Ostseite erweitert. Es entstanden ein paar zusätzliche Schlafplätze und ein geräumiges Entrée. Wie in Chroniken der Sektion Brugg nachzulesen ist, stand schon beim damaligen Umbau nicht eine Kapazitätserweiterung im Vordergrund, sondern vielmehr eine Komfortverbesserung für die Gäste. Seit 1987 ist die Gelmerhütte unverändert, als sie noch einen Waschraum und ein WC sowie ein separates Hüttenwartzimmer bekam.

Naturgefahren müssen eingeplant werden

Seit längerer Zeit besteht der Wunsch, die Hütte auf den neusten Stand zu bringen, gerade was Nachhaltigkeit und Zweckmässigkeit betrifft. Dazu wurden sechs Architekturbüros zu einem  Studienauftrag eingeladen. Beurteilungskriterien waren neben der Landschaftsintegration, unter anderem auch der Umgang mit der bestehenden Bausubstanz, Architektur und Gestaltung, Nachhaltigkeit und vor allem auch der Umgang mit Naturgefahren. Denn die Gelmerhütte liegt in einem potenziellen Gefahrengebiet für Lawinen. Um dem gebührend Rechnung zu tragen, wurde ein Bauingenieurbüro mit Erfahrung im Bereich Naturgefahrenschutz von Beginn an in die Planung miteinbezogen.  

Behutsame Erweiterung

Das Siegerpojekt «Ein Dach in den Bergen» des Lorenz Jaisli Architekturbüros überzeugte die Jury damit, dass die Hütte behutsam weitergebaut wird, so wie es seit Anbeginn gemacht wurde. So orientiert sich das Siegerprojekt am heutigen Bestand der Gelmerhütte und respektiert das umgebende Terrain und die Topographie. Die Erweiterung findet angemessen und stimmig statt, die Lawinenschutzmassnahmen werden mit einem kammerartigen System aus Räumen in die Architektur integriert. Aussen behält es seinen steinernen Charakter bei, innen werden Erneuerungen mit Fichtenholz gestaltet.

Mit dem Umbau soll in der Sommersaison 2025 begonnen werden und im Sommer 2026 werden die Gäste die alte Hütte auf dem zeitgemässen Stand geniessen und ihren Blick wieder über See und schroffe Felszacken schweifen lassen können.

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