Grand Golliat 3236 m Routenarchiv
Eigentlich heisst dieser Berg «Grande Pointe du Golliat». Dieser Gipfel bildet offiziell den südlichsten Punkt des Kantons Wallis (45°51'30'', 573.600/078.650). Allerdings sind wir der Meinung, dass der Tête de Barasson (2729 m) diese Ehre eher zukäme (580.750/078.550).
Beim Grand Golliat handelt sich um einen auffälligen, stattlichen, aber zerrissenen Berg. Er ist vor allem als lohnender Aussichtspunkt bekannt. Das Panorama auf die Berge des Mont Blanc ist grossartig. Der Grand Golliat weist nicht weniger als fünf Gipfel auf, die relativ nahe zusammen auf dem Grenzgrat liegen. Diese werden durch tiefe Scharten voneinander getrennt, von denen geradlinige Couloirs ausgehen, welche die NE-Wand durchfurchen. Der E-Gipfel ist durch einen Schieferhang mit dem Col des Angroniettes verbunden. Der höchste Punkt (3236 m) ist, vom Col des Angroniettes aus gezählt, der vierte Gipfel. In der Nähe befindet sich ein Signal der italienischen Vermessung. Die Zwischengipfel bilden bizarre, verdrehte Türme. Von der einstigen Vergletscherung dieses Bergs ist nicht mehr viel zu sehen. Der Glacier des Bosses im SE und der Glacier des Angroniettes im N haben sichtlich Mühe, dem Klimawandel standzuhalten. Ein auffälliges NE-Firncouloir zieht sich vom Glacier des Angroniettes in die Nähe des Gipfels hinauf. Diese Gletscher und Couloirs versinken zudem im Geröll der insgesamt wenig festen, bröseligen, wackligen Schieferschichten dieses Bergs.
Der Grand Golliat ist sehr abgelegen. Die besten Ausgangspunkte sind das Refuge Elena im Val Ferret (AO), das Dorf Ferret und der Col du Grand St-Bernard.
Golliat (von gouille) bedeutet: Wasseransammlung, mit Wasser gefüllte Vertiefung, Sumpf, Weiher.
