Von der Capanna Brogoldone zur Capanna Cava | Berg- und Alpinwandern | Schweizer Alpen-Club SAC
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Von der Capanna Brogoldone zur Capanna Cava Capanna Cava 2066 m

  • Schwierigkeit
    T4
  • Aufstieg
    7:30 h, 1200 Hm
  • Abstieg
    1040 Hm

Weite Ebenen und steile Flanken, weiss-blau-weiss

Seit den 1990er Jahren sind im Tessin zahlreiche anspruchsvolle Routen markiert worden, die auch weniger geübten Wanderern das Erlebnis abgeschiedener Landschaften ermöglichen. Diese Wege folgen häufig den Pfaden, die früher von Hirten, Älplern, Jägern oder Schmugglern benutzt wurden. Eine der schönsten und zugleich nützlichsten «neuen» Routen ist diejenige von der Capanna Brogoldone zur Capanna Cava. Sie bietet kaum technische Schwierigkeiten, da sie – abgesehen von wenigen exponierten Passagen – weitgehend über Geröllfelder und gutmütige Grasflanken verläuft; doch die Orientierung wäre ohne die blau-weissen Pinselstriche vor allem bei schlechter Sicht heikel. So können wir heute sorgenfrei eine Etappe bewältigen, die früher als zu kompliziert galt und gemieden wurde.

Routenbeschreibung

Capanna Brogoldone – Sattel P. 2270
Man verlässt die Capanna Brogoldone (1904 m) nordwärts und steigt über Wiesen gegen den Grat zwischen Piz de Molinera und Pizzo di Claro an. Stets auf der Tessiner Seite des Kamms bleibend unter P. 2252 hindurch in den Sattel des Passo di Mem (2191 m). Hier verlässt ein markierter Weg den Grat und traversiert zuerst ab-, später ansteigend die Mulde des Pian del Baitel bis zum Sattel P. 2270 (wo der markierte Bergweg über die Alp di Rossiglion nach Landarenca weiterführt).
Sattel P. 2270 – Alpe d'Örz
Unmittelbar vor dem Sattel P. 2270 findet sich die erste weiss-blau-weisse Markierung, und nun beginnt die alpine Route. Kurz dem Ria de Ciarin entlang, später über die weiten Geröllmulden von Sabi geht es nordwärts zur von weither sichtbaren Einsattelung P. 2577 (auch «Bocchetta Nord del Lago» genannt). Der Abstieg folgt auf den ersten Metern einem Tälchen mit unverfestigtem und rutschigem Schutt. Über Geröll und Blockwerk nordwärts hinab, ab 2500 m nach rechts und anschliessend auf ca. 2480 m durch das Geröll unter dem Rosso di Grav bis unter die Bocchetta di Piöv di Fuori (2479 m). Nun folgt der ausgesetzteste Abschnitt, die Querung der grasigen, steilen Südwestflanke des Piz di Campedell (2724 m). Dazu steigt man vom Fuss der Bocchetta di Piöv di Fuori nordwestwärts bis auf 2380 m hinab, um zwei Felsrippen zu umgehen, und traversiert dann leicht ansteigend den ganzen Grashang auf einer schmalen Schafspur. Auf etwa 2420 m, nördlich der atemberaubend gelegenen Alpe di Cavallo, gelangt man auf eine Schulter. Nun wieder einfach zum Seelein am Fusse von P. 2506, um die nächste Geländerippe herum und hinab gegen P. 2216. Kurz davor führen die Markierungen nach rechts, und südlich von P. 2195 gehts hinüber zu einem markanten Stein auf 2190 m, wo man auf den weiss-rot-weiss markierten Weg von der Bocchetta di Pianca Geneura (2367 m) stösst. Auf diesem Weg hinab zur Alpe d’Örz (2087 m).
Alpe d'Örz – Capanna Cava
Trotz weiss-rot-weisser Markierung ist der Weg am Südfuss des Torent Basso stellenweise recht schmal und ausgesetzt. Von der Alpe d'Örz zunächst zur Alpe della Motta (2239 m), von dort auf Wegspuren zum Passo del Mauro (2428 m) hinauf. Der folgende, letzte Abstieg ist zu Beginn ebenfalls leicht ausgesetzt und felsig, aber technisch unschwierig. Weiter unten verliert sich die markierte Spur etwas im Geröll, führt zum obersten der Laghetti di Cava (2107 m) und leitet schliesslich zur Capanna Cava (2066 m).

Zusatzinformationen

Ausgangspunkt
Endpunkt
Zeit

Capanna Brogoldone–Sattel P. 2270 2 Std.

Sattel P. 2270–Alpe d'Örz 3 Std. 15 Min.

Alpe d'Örz–Capanna Cava 2 Std. 15 Min.

Schwierigkeit / Material

Die wohl heikelste Stelle dieser Tour ist die Querung unter dem Piz di Campedell, die man nur bei trockenen Verhältnissen, Trittsicherheit und einer gewissen Portion Schwindelfreiheit wagen sollte. Ansonsten werden in dieser faszinierenden Gerölllandschaft in erster Linie die Fussgelenke intensiv geprüft; die Hände kommen bloss selten zum Stützen des Gleichgewichts zum Einsatz.

Wegpunkte

Passo di Mem (2191 m)

Weite Einsattelung auf dem Grat zwischen Piz de Molinera und Pizzo di Claro.

Autor / Autorin

Marco Volken

Marco Volken ist freischaffender Fotograf und Alpinjournalist. Er hat zahlreiche Bücher zum Alpenraum mitverfasst, darunter Bildbände, Sachbücher, Hüttenführer, Wander- und Clubführer sowie Skitouren- und Kletterführer.

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