Überschreitung Nord-Süd (Schönhalden - Weisstannen) Hochfinsler 2421 m
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- Schwierigkeit
- T4+
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- Aufstieg
- 3–4 h, 1100 Hm
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- Abstieg
- 3–4 h, 1550 Hm
Klein-Tibet zwischen den Kantonen
Nein, Yaks hat es keine um den Hochfinsler, abgeschiedene Kloster und Gebetsfahnen fehlen genauso. Doch das Hochland zwischen dem sankt-gallischen Weisstannen-/Seeztal und dem Glarner Sernftal bietet Ersatz. Auf den weiten Hochebenen weiden Rinder und der Untergrund ist bunter als manch ausgebleichte Gebetsfahne. Jede Geländekammer bildet eine eigene Welt, jedes Grätchen reizt zur Überschreitung. Kurzweilig leitet uns der Hauptkamm mit dem Kulminationspunkt Hochfinsler ins Zentrum dieser abgeschiedenen Gegend, in der Chläuifurggla sind bereits fünf Gip- fel im Sack. Weitere zwölf Gipfelchen zählen die Apöstel nicht, je nach Lust, Kondition und Wetter kann die Gipfelsammlung dennoch auf ein gutes Dutzend (Ehrgeizige schaffen an einem langen Tag fast das Doppelte!) erweitert werden. Nach einer langen Höhenwanderung lockt als Krönung dann der Abstieg ins wilde Weisstannental.



Routenbeschreibung
Der markierte Bergwanderweg leitet von der Bergstation Schönhalden erst nach Süden, bei P. 1711 nach Westen auf den Grat zum Aussichtspunkt mit Kreuz. Erst weiss-rot markiert, dann ohne Wegzeichen (und ohne Schwierigkeiten) bis zum Steingässler.
Ab hier weglos weiter, eine Steilstufe auf Wegspuren direkt am Grat, etwas links (östlich) haltend überwinden, kurze, leichte Kletterstellen, T4. Man folgt einer Wegspur, welche unter der Gratschneide auf Bändern durch die Westflanke zieht, der Gipfel des Hochgamatsch kann in einem kurzen Abstecher durch eine Rinne erreicht werden (T4+). An den Fuss des bizarren Felsturms «Zigerchnörri» (namenlos als P. 2358 in der LK, exponierte Kletterei im 3. Grad!) führt eine steile Rinne auf der Ostseite. Einfach in einer Wegspur über die Grashänge der Ostflanke auf den Hochfinsler. Der Weiterweg immer südwärts dem Grat entlang führt über die vier in der Landkarte kotierten Gipfelchen der Apöstel, einige leichte Felsstufen (T4) werden überklettert oder kleinräumig meist westlich umgangen. Steiler, aber problemloser Abstieg in die Chläuifurggla.
In der Chläuifurggla trifft man auf die markierten Bergwanderwege. Für den landschaftlich ergiebigen Abstieg hinunter ins Weisstannental steigt man am besten südwärts zu P. 2285, überschreitet den Graskamm des Langrain (P. 2270) und trifft, den Madchopf auslassend oder überschreitend, auf den weiss-rot markierten, wilden Abstieg via Ober- und Untergalans nach Weisstannen Dorf.
Von der Chläuifurggla auf markierter Wegspur zur Alp Chläui, dann den schlecht unterhaltenen Bergwanderweg die Flanke querend bis zur Pfufisegg, im Winter ein beliebtes Schneetourenziel. Über Mädems Hintersäss stösst man bei P. 1711 wieder auf die Aufstiegsroute. Ca. 2 Stunden ab Chläuifurggla (1 Stunde kürzer als der Abstieg ins Weisstannental).
Zusatzinformationen
- Ausgangspunkt
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Wildenberg / Schönhalden, Bergstation (1487 m)
Informationen zum Berghotel Schönhalden bei der Bergstation: www.schoenhalden.ch
Informationen zur Seilbahn: www.schoenhalden.ch/seilbahn/
Bus Flums Bahnhof–Saxlirank nur unter der Woche, zu Fuss ca. 45 Min. oder www.taxi-walensee.ch
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- Zeit
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Bergstation Schönhalden - Guscha - Steingässler - Hochfinsler: 3–4 Std.
Hochfinsler - Apöstel - Chläuifurggla - Langrain - Madchopf - Madfurggl - Weisstannen Dorf: 3–4 Std.
- Schwierigkeit / Material
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Zwischen dem Steingässler und der Chläuifurggla abschnittweise exponiert, das Gelände bleibt aber immer gut gestuft. Es ist durchgehend eine Wegspur erkennbar, vorher genannter Abschnitt ist aber unmarkiert. Darum ist bei schlechter Sicht die leichteste Route nicht ganz einfach auszumachen.
- Wegpunkte
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- Nachbargipfel
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Dieser Gipfel deutet nicht etwa auf eine Kanalisation hin, vielmehr heisst Guli soviel wie «Hahn». Das Federvieh ist von der Chläuifurggla in nicht mal einer ½ Std. (T3) weglos erreicht. Es ist nicht leicht, aus der tierisch benamsten Gipfelschar rundherum einen einzelnen besonders zu empfehlen. Für den Guli spricht, dass einem am originellen Gipfelsteinmann die unerschöpflichen Varianten zu Füssen liegen, hier verzweigt sich nämlich der soeben begangene Kamm des Hochfinslers nach Südosten und Westen zu neuen Zielen.
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