Die «grande dame» im Basler Jura. Ein grossartiges Tanzparkett auf steilen Platten. Das Pelzli war das Basler Kletterzentrum von der goldenen Ära der Ersterschliessungen in den 1920er-bis Mitte der 1980er-Jahre, als sich das heute etablierte, moderne Freiklettern durchsetzte. Viele Routen und Boulder sind kletterhistorische Marksteine zum Anfassen.

Bis 1945 wurden die freistehenden Türme und offensichtlichen Risse erstiegen. Hakentechnisches Klettern war bis in die 1970er-Jahre verbreitet. Mit der Rückbesinnung auf das Freiklettern gelang auch im Basler Jura der Durchbruch zum modernen «Siebten Grad» (UIAA VII, heute 6b), wenn auch relativ spät: 1979 durften Richi Signer und Peter Ohnemus hinter der auch heute noch anspruchsvollen Illusion (UIAA VII-, heute 6a+) einen roten Punkt setzen. Eine spannende Zeit war jene der Befreiung alter Technorouten. Die Metzerstrasse durch Richi und Martin Scheel wurde zum ersten Basler VIII-er (UIAA, heute 7a). 1981 galt die Iseaffe für immerhin ein paar Monate als schwierigste Route der Schweiz: Martin vergab dafür VIII+/IX- (UIAA, heute 7b). Eric Talmadges Eispalast IX-/IX (UIAA, heute hart 7b+) wurde das Testpiece der 1980er-Jahre. Angehenden Hardmoveraspiranten diente es als Meisterdiplom. Totentanz der Fingerspitzen 7c+ und The Wall 8a+ sind Marksteine diffiziler Plattenkletterei, des bevorzugten Kletterstils der frühen 1980er-Jahre. The Wall galt 1986 als härteste Plattenkletterei der Welt (vergl. auch Gebietsvorstellung Chuenisberg). Auch am Monolithen des «Centrale-Blocks» lässt sich die Geschichte des Boulderns im Basler Jura ablesen.

Sind Pelzli-Risse und -Verschneidungen noch gutgriffig, weisen die kompakten Wände und Kanten oft so kleine Strukturen auf, dass Finger und Zehen bald einmal ächzen. Der Fels ist reibungsarm, kühle Bedingungen sind daher von Vorteil.

Maurice Brandt schrieb 1980: «Das Pelzli wird an schönen Frühlingswochenenden geradezu von Kletterern überfüllt. Eine Besucherzahl von 120–150 Personen ist keine Seltenheit». Diese Zeiten sind (zum Glück) vorbei. Dies hängt sicherlich damit zusammen, dass sich Kletterer auf die in neuerer Zeit erschlossenen Gebiete verteilen. Somit ist das Pelzli ein Ort mit gemütlicher Atmosphäre und ideal, um mit Freunden einen wunderbaren Tag in der Sonne kletternd zu verbringen.