Senda ferrada Piz Mitgel - Senda diagonala und finala | Klettersteige | Schweizer Alpen-Club SAC
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Senda ferrada Piz Mitgel - Senda diagonala und finala Piz Mitgel 3157 m

  • Schwierigkeit
    K2
  • Aufstieg
    3 h, 610 Hm
  • Bergerfahrung
    3 / 4
  • Kraft
    2 / 4
  • Ausdauer
    4 / 4
  • Psyche
    2 / 4

Die Senda ferrada – das ist der romanische Ausdruck für Via ferrata – auf den Piz Mitgel, den nördlichsten Gipfel der Bergüner Stöcke, ist kein Sportklettersteig für Adrenalinschübe nach dem Morgenkaffee oder vor dem Feierabendbier, sondern verbindet das Erlebnis einer sportlichen Via ferrata durch eine 350 Meter hohe Südwestwand mit einer Bergtour und der Besteigung eines Dreitausenders, der nicht nur eine fantastische Rundsicht über die Berge Graubündens und weit darüber hinaus bietet, sondern auch aufschlussreiche Tiefblicke in seine grünen Täler. Allerdings braucht es dann nochmals Kondition und Konzentration, dort hinabzusteigen … Nicola Foglia, Hotelier des Sporthotels Cresta in Savognin, und Geni Ballat, Bergführer aus dem Nachbardorf Parsonz, haben den Klettersteig initiiert und im Jahr 2005 gebaut. Zwölf Wochen Arbeit, 220 Tritte, 1 Kilometer Drahtseile, 60 000 Franken. Eine logische Route durch eine Wand. Wie in den Dolomiten, nur dass der Fels etwas brüchiger scheint. Beim Ausstieg warten keine Bergbahn und keine Beiz, sondern ein Abstieg über ein geröllbedecktes Band. Oder der ebensolche Weiterweg auf den Piz Mitgel.

Routenbeschreibung

Zustieg
Klettersteig Senda diagonala
Von der Wegverzweigung unterhalb des Wandfusses nach rechts hinauf zum Ausgang des schrägen Bands, das die ganze Südwestseite des Piz Mitgel durchreisst (und damit auch die Pyramide rechts begrenzt). Über dieses geröllbedeckte, steinschlägige Band, das unten mit glatten Platten in ein Geröllcouloir ausläuft, führte früher die Normalroute (blau markierte Bohrhaken in den Platten). Die gesicherte Senda diagonala beginnt nun rechts – südlich – dieses Couloirs, auf ca. 2550 Metern. Sie steigt rechts ausholend auf einen Felsabsatz hinauf, senkt sich über eine Steilstufe zum Band ab und folgt immer seinem oberen Rand, schön die Felsen entlang, schräg hinauf zum Ausstieg auf etwa 2740 Metern, östlich von P. 2752 (Gipfelsteinmann der Piramida).
Ausstieg Senda Diagonala (Piramida) - Senda Finala
Von der Piramida hinein in einen Geröllkessel, darin hoch und nach links über Bänder hinaus gegen den Westgrat. An ihm entlang, dann rechts haltend in einen zweiten Geröllkessel und darin hinauf auf den obersten, plattigen Nordgrat (ca. 3080 m).
Klettersteig Senda Finala zum Piz Mitgel
Die gesicherte Senda finala folgt anfänglich dem Nordgrat, zieht auf einem Felsband schräg hinaus und gelangt zuletzt von Süden zum Gipfelkreuz und -buch des Piz Mitgel (3159 m).

Zusatzinformationen

Charakter

K1 mit kurzen Stellen K2 für die 200 Meter hohe Senda diagonala, die Abstiegsroute von der Piramida; sie kann jedoch auch gut für den Aufstieg auf den Piz Mitgel benutzt werden. K1 für die 80 Meter hohe Senda finala, das oberste gesicherte Wegstück zum Gipfelkreuz. Zwischen der Piramida und dem Gipfeldrahtseil liegen 330 Höhenmeter im Geröll, auf einem mehr oder weniger ausgeprägten und markierten, jedoch fast immer rutschigen Pfad; manchmal leuchten da noch Firnflecken. Hier leisten Teleskopskistöcke und stabile Wanderschuhe gute Arbeit. Ein Helm ist für die Klettersteige auf jeden Fall nötig; Steinschlag ist am Piz Mitgel, dem Eiger der Bergüner Stöcke, nie ganz auszuschliessen. Die komplette Klettersteigausrüstung kann vor Ort gemietet werden.

Zeit

Gesamtzeit 8 Std. Piz Mitgel: Aufstieg 5 Std., Abstieg 3 Std. Piramida: Aufstieg 3½ Std., Abstieg 2¼ Std. (Zeiten ab Parkplatz, zu Fuss ab Savognin 2 Std. länger)

Signalisation

Durchgehend markiert

Abstieg

Der Abstieg erfolgt auf dem Klettersteig Senda diagonala zurück.

Autor / Autorin

Daniel Anker

Daniel Anker ist ein Berner Autor und Fotograf. Der Historiker hat ungefähr 40 Skitouren-, Wander-, Klettersteig- und Radführer sowie Bergmonografien über grosse Gipfel der Schweiz verfasst.

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