Ernüchternde EM-Bilanz Keine Finalplätze für das Schweizer Team

Die Sportkletter-EM in München endet für das SAC Swiss Climbing Team nicht wie erhofft. Titelverteidiger Sascha Lehmann verpasst die Qualifikation für das Lead-Finale hauchdünn und wird Neunter. Im Bouldern sorgt Petra Klingler mit Rang 13 für das beste Schweizer Resultat. Die Startplätze für die Kombination rücken vorzeitig in weite Ferne.

Die Europameisterschaften 2022 in München sind das grosse Highlight dieser Sportkletter-Saison. Als Teil eines Multisportanlasses, bei dem Europameistertitel in neun Sportarten vergeben werden, erhält das Klettern eine ganz besondere Bühne. Vor ausverkauften Rängen klettern die Athletinnen und Athleten auf dem Königsplatz um Edelmetall in den drei Einzeldisziplinen Bouldern, Lead und Speed sowie in der Kombination (Boulder & Lead).

Nach einer Schulterverletzung konnte Petra Klingler (Bonstetten ZH) erst verspätet in die diesjährige Boulder-Saison einsteigen und bestritt im Vorfeld der EM nur wenige Weltcups. In München überzeugt sie am Freitag mit Rang 5 in der Qualifikation. Einen Tag später findet die Schweizerin im Halbfinale bei drei der insgesamt vier Boulder leider keinen Weg, um diese zu knacken. Mit dem Top beim letzten Hindernis findet die 30-Jährige dann doch noch einen versöhnlichen Abschluss des Wettkampfes. Obwohl sie sich ein besseres Resultat gewünscht hätte, zieht Petra Klingler ein positives Fazit:

Den Boulder-Wettkampf beendet sie als beste Schweizerin auf Rang 13.

Geglückte Feuertaufe für Julien Clémence

Mit der Halbfinal-Qualifikation im Bouldern feiert der erst 20-jährige Julien Clémence (Gisikon LU) einen tollen Erfolg bei den Schweizer Herren. Obwohl die Tops in der zweiten Runde ausser Reichweite liegen und der Luzerner sich nur eine Zone gutschreiben lassen kann, zeigt er sich nach seiner EM-Premiere zufrieden. «Ich hatte noch selten so viele Gänsehautmomente. Dass es schon im Halbfinale so viele Zuschauerinnen und Zuschauer hatte, ist wahnsinnig. Klar ist es schade, dass es mit den Tops nicht geklappt hat. Aber ich habe jeden Moment genossen.» Er beendet den Wettkampf auf dem 19. Schlussrang. Auch Sascha Lehmann (Burgdorf BE), der zweite Schweizer Halbfinalist, bekundet Mühe mit den Boulder-Problemen. Mit nur einer Zone wird Lehmann Zwanzigster.

 

Besonders bitter endet der Wettkampf für Sascha Lehmann in der Disziplin Lead. Nach einer souveränen Qualifikation, die der 24-Jährige auf Rang 5 beendet hatte, zeigt der Europameister aus dem Jahr 2020 auch im Halbfinale eine solide Leistung. Doch leider fehlt am Schluss ein halber Zug, um es unter die besten acht Athleten zu schaffen.

Als zweiter Schweizer Halbfinalist bleibt Nino Grünenfelder (Baar ZG) bei seinem ersten Auftritt an einer EM auf Position 25 chancenlos. «Es ist sehr cool, dass ich ins Halbfinale geklettert bin. Die Qualifikation konnte ich richtig geniessen und für die Züge kämpfen. Dies ist mir trotz der grossen Unterstützung des Publikums im Halbfinale leider nicht mehr gelungen.»

Beim Speed-Wettkampf, der am Montag ausgetragen wird, gehen keine Schweizer Athletinnen und Athleten an den Start. Andrea Kümin (Winkel ZH) und Sascha Lehmann, die als einzige Schweizer Athleten für die Kombination gemeldet waren, verpassen aufgrund ihrer Resultate in den beiden Einzeldisziplinen die Top 8 und somit die Teilnahme am abschliessenden Kombinationsevent vom Mittwoch und Donnerstag.


Schweizer Resultate in der Übersicht:
Bouldern - Damen
13. Petra Klingler
45. Andrea Kümin
49. Sofya Yokoyama

Bouldern – Herren
19. Julien Clémence
20. Sascha Lehmann
27. Nils Favre

Lead – Damen
27. Liv Egli
35. Andrea Kümin

Lead – Herren
9. Sascha Lehmann
25. Nino Grünenfelder
51. Dimitri Vogt