Schneesport mit Rücksicht auf Natur und Umwelt | Schweizer Alpen-Club SAC
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Schneesport mit Rücksicht auf Natur und Umwelt Neun Tipps für deine nächste Tour

Endlich ist der langersehnte Schnee gefallen und damit wächst auch die Vorfreude, auf Ski- oder Schneeschuhtour zu gehen. Wir haben für dich die wichtigsten Punkte für umwelt- und naturverträgliche Schneesportaktivitäten zusammengefasst.

Was gibt es Schöneres als eine frische Spur in einen Pulverschneehang zu ziehen? Die wunderschöne Berglandschaft im Winterkleid zieht zahlreiche Skitourengeherinnen und Schneeschuhläufer an. Gleichzeitig sind die Berge auch Lebensraum für viele Wildtiere. Für sie ist der Winter die schwerste Zeit des Jahres. Der Kampf gegen die Kälte und die Fortbewegung im Schnee brauchen viel Energie. Das Futterangebot ist rar und energiearm. Wenn wir Tiere aufschrecken, kann das zu einer anstrengenden und energieraubenden Flucht führen. Darum gilt es besonders im Winter, sich mit Respekt gegenüber Wildtieren zu bewegen und Störungen möglichst zu vermeiden. Das zeigt auch die Kampagne Schneesport mit Rücksicht deutlich auf.  

Unsere Winteraktivitäten wirken sich auch auf die Umwelt aus. Je nach Art der An- und Abreise setzen wir mehr oder weniger CO2 frei. Für den Schneesport brauchen wir viel Material, dessen Produktion viel Ressourcen kosten und Emissionen verursacht. Die lokale Bevölkerung unterstützen wir, indem wir ihre Produkte kaufen und ihre Dienstleistungen nutzen. Du kannst mit einer durchdachten Tourenplanung und mit deinem Verhalten viel für ein respektvolles Neben- und Miteinander beim Schneesport beitragen. 

1. Plane deine Tour und beachte Einschränkungen

Informiere dich vorgängig über den Tourenverlauf (z.B. im SAC-Tourenportal) und beachte in deiner Tourenplanung Wildruhezonen und Wildschutzgebiete. Sie bieten Wildtieren Rückzugsräume.  

2. Achte auf nachhaltige Produkte

Beim nachhaltigen Konsum gilt die goldene Regel: Weniger ist mehr. Wir empfehlen dir, vor jeder Neuanschaffung folgende Punkte zu prüfen:  

  • Brauche ich den Gegenstand wirklich?  
  • Lässt sich die alte Ausrüstung reparieren?  
  • Gibt es Second Hand Angebote? 
  • Kann ich die Ausrüstung mieten oder mit jemandem teilen? 

Falls du ein neues Produkt kaufen möchtest, dann achte auf nachhaltige und sozialverträgliche Produktion (Labels), Langlebigkeit und Multifunktionalität (z.B. Helm fürs Klettern und Skifahren).  Gib dem alten Gegenstand ein neues Leben (reuse, recycle) oder entsorge ihn fachgerecht.  

3. Reise umweltverträglich an

Nutze möglichst die öffentlichen Verkehrsmittel oder bilde Fahrgemeinschaften. Lässt sich der Ausgangspunkt deiner Tour mit dem ÖV (inkl. Schneetourenbus und busalpin.ch) nicht erreichen, überbrücke die letzten Kilometer durch eine geeignete Kombination (Bike&ski, Mobility, Alpentaxi).  

Berücksichtige Fahr- und Parkverbote und vermeide wildes Parkieren. Dies ist ein Ärgernis für Landwirte und Grundeigentümer und kann Flurschaden anrichten.  

4. Beachte Wildruhezonen und Wildschutzgebiete 

Respektiere vor Ort die Wildruhezonen und Wildschutzgebiete. Sie bieten Wildtieren wichtige Rückzugsräume, wo sie Futter, Verstecke und Ruhe finden.   

5. Nimm deinen Abfall mit 

Nimm Abfall wieder mit ins Tal. Halte für die Notdurft gebührend Abstand zu Gewässern, decke Exkremente und Toilettenpapier zu. Denk daran, dass der Schnee im Frühling wieder schmilzt (daher z.B. die unmittelbare Umgebung von Alphütten meiden). Papiertaschentücher oder gar Feuchttücher sind wegen der langen Verrottungsdauer ungeeignet.  

6. Meide Waldränder und schneefreie Flächen 

Vom Wind freigelegte Kreten oder apere Flächen bieten Wildtiere Nahrung. An der oberen Waldgrenze und im Wald sind für viele Wildtiere die Lebensbedingungen im Winter vorteilhafter. Je näher du dich dem Wald von oben näherst, desto kleiner sollte dein Raumanspruch werden (Trichterprinzip).  

7. Bleib im Wald auf Wegen und bezeichneten Routen. 

Benutze im Wald bestehende Wege und bezeichnete Routen, meide Waldränder und umgehe Gebüsche und Baumgruppen. Indem du dich an das Trichterprinzip hältst, können sich Wildtiere an den Menschen gewöhnen. Ausserdem stören Abfahrten quer durch den Wald nicht nur die Tiere, mit Skikanten kannst du auch junge Bäume beschädigen.  

8. Führe den Hund an der Leine, insbesondere im Wald

Wildtiere flüchten vor freilaufenden Hunden und werden häufig von ihnen gejagt. Das bedeutet viel Stress für die Wildtiere.  

9. Kaufe vor Ort ein

Übernachte vor Ort und kaufe lokal ein, um die Bergregionen zu fördern und die Ökobilanz deiner Tour zu verbessern.  

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