© Anna-Lina Balke
#vanlife: Wild-Campen im Aufwind SAC lanciert kritische Sensibilisierungskampagne zum Boom
Immer mehr Leute übernachten wild in ihrem eigenen Van. Das birgt Konfliktpotenzial mit der lokalen Bevölkerung und setzt Flora und Fauna unter Druck. Viele Camper informieren sich auf Apps über attraktive Übernachtungsplätze. Ihre beschönigten Bilder teilen sie dann auf Social Media. Der SAC betrachtet diese Entwicklung kritisch.
In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Camper auf den Schweizer Strassen verdoppelt. Die Corona-Pandemie hat dem Wild-Campen weiteren Aufwind verliehen. Nicht nur Schlafen im Zelt wird immer beliebter, sondern auch Schlafen im Van. Auch Bergsporttreibende sind Teil dieses Booms. Natur und Landschaft leiden darunter. Und gerade in Berggebieten kann es zu Konflikten mit Grundeigentümern führen.
Pünktlich auf die Sommersaison lanciert der SAC seine erste Botschaft seiner vierteiligen Serie auf Social Media. Hier schon mal ein Überblick:
1. Kein Geo-Tagging #nogeotag
Teilen ist gut. Aber nicht alles. Und nicht immer. Das gilt besonders für das Teilen von deinen Lieblingsorten auf Social Media und Apps, die genau das Gegenteil propagieren. Denn nur so behält dein Geheimtipp seine Schönheit und Unberührtheit. Viele schöne Orte sind durch den Massentourismus zerstört worden.
2. Verhalte dich rücksichtsvoll #leavenotrace
Wenn es nicht anders geht und du Wildcampen musst, wähle deinen Platz mit Bedacht, so dass du Fauna und Flora schützt. Bleib unauffällig, lass die Markise deines Vans eingerollt und deine Camping-Stühle drinnen. Lass keine Spuren zurück: Nimm jeden Abfall wieder mit, erledige deine Notdurft abseits von Gewässern und Wegen und vergrabe sie.
3. Verzichte auf Wildcampen #consciouscamping
Benutze wenn immer möglich bestehende Angebote. Wenn Campingplätze voll sind, informiere dich, wo du sonst in der Gegend übernachten kannst. Häufig stellen Gemeinden oder Private Stellplätze zur Verfügung. Wenn du doch Wildcampen musst, beachte Verbote, frage zur Sicherheit lokale Anwohner. Und vor allem: Lade keine neuen Standorte auf Apps wie Park4night, ohne dies mit dem Grundeigentümer abgesprochen zu haben. So verhinderst du Konflikte schon im Vornherein, schonst die Natur und gibst der Region etwas zurück.
4. Unterstütze die lokale Wertschöpfung #buylocal
Kaufe im Dorfladen ein, bezahle die Kurtaxe und Strassen- sowie Parkgebühren. Damit unterstützt du das lokale Gewerbe und hilfst längerfristig mit, regionale Angebote zu sichern. Denn auch Infrastruktur kostet.