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Chronik des Club 1863

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Seit einer Reihe von Jahren schon hatte sich der englische Alpine Club durch kühne Bergfahrten und interessante Publikationen bemerkbar gemacht, und eben war uns die Kunde von der Gründung eines Oesterreichischen Alpenvereins zugekommen, als der früher nur von Einzelnen und mehr im Stillen gehegte Wunsch, in der Schweiz eine ähnliche Verbindung zu bilden, zur Verwirklichung gelangte. Die Ehre, die ersten thatsächlichen Schritte zur Gründung unsers Vereins gethan zu haben, gebührt Hrn. Dr. Th. Simler in Bern. Vornehmlich auf seine Anregung hin sammelten sich am 19. April 1863 in der Bahnhofrestauration zu Olten 35 schweizerische Berg- und Gletscherfahrer aus den Kantonen Bern, Basel, Solothurn, Aargau, Luzern, Nidwalden, Zürich, Glarus und St. Gallen, und konstituirten sich zu einem Schweizer Alpenclub.

Ein von Hrn. Dr. Simler ausgearbeiteter Statutenentwurf wurde an dieser Versammlung in globo angenommen, um später einer eingehenderen Berathung unterstellt zu werden. Zum Festorte für das gleiche Jahr 1863 wurde Glarus erkoren, wo sich neben Bern und Basel die lebhafteste Theilnahme für unser Unternehmen kundgab, und man bezeichnete zugleich dasr Glarner Hochland, speziell die Gletscherreviere des Tödi und der Clariden, als erstes von Vereins wegen zu befahrendes Gebiet.

Die Centralleitung des Club wollte man bis auf weiteres in Bern lassen, von wo die einleitende Organisation ausgegangen, und es wurden als Spitzen des provisorischen Vorstandes die HH. Dr. Th. Simler ( Präsident ), Dr. A. Roth ( Vicepräsident ) und Bergingenieur Edmund v. Fellenberg ( Secretär ) gewählt, nachdem Hr. Regierungsstatthalter Gottlieb Studer das ihm zuerst angebotene Amt des Präsidenten freundlich, aber bestimmt abgelehnt hatte. Auftragsgemäss ergänzte sich das Centralcomite später aus den HH. Apotheker U. Lindt ( Kassier ), Regierungsstatthalter Studer und Lehrer Wenger ( Rechnungsrevisoren ) und Notar Dietzi ( Beisitzender ). Das Centralcomite erhielt den Auftrag, für die weitere Ausbreitung des Vereins bedacht zu sein und insbesondere die Vorbereitungen zur officiellen Clubfahrt nach dem Tödi und den Clariden zu treffen, zu welchem Behufe ihm die nöthigen Kredite eröffnet wurden. Die Ausgaben sollten aus dem von jedem Clubisten zu erhebenden Eintrittsgeld und Jahresbeiträge, welche beide man auf 5 Fr. festsetzte, bestritten werden.

Es ist den Clubisten bekannt, in welcher Weise »ich das Centralcomite seiner Aufgaben entledigte. Es hatte das Vergnügen, binnen kurzer Zeit die in den Statuten gewünschten kantonalen Sektionen in Bern^ Glarus, Basel und St. Gallen entstehen zu sehen, denen sich seither Sektionen in Aarau, Zürich, Lausanne und Chur angeschlossen haben, während viele Mitglieder ia andern Kantonen zerstreut leben und die Gesammtzahl unserer Vereinsmitglieder mit dem Erscheinen dieses ersten Jahrbuches auf ungefähr 3fX ) angeschlagen werden darf. Auch die in Olten beschlossene Clubfahrt in das Tödi-Gebiet fand unter* der Leitung dés Centralpräsidenten « wischen dem 9. und 17V August statt.

Von ihr berichten einlässlich die verschiedenen Mittheilungen in der zweiten Hauptäbtheilung dieses Ruches. Es ist daraus zu ersehen, dass manches Wackere geleistet worden, aber gleichwohl noch mehr als eine Lücke auszufüllen bleibt. Etliche Versuche wurden durch die Ungunst der Witterung gestört, ein Hauptübelstand aber lag in der Massenexpedition. Die für Hegetschweilers Platte bestimmt gewesene Schirmhütte wurde, auf besonderen Wunsch der Sektion Tödi ( Glarus ) und nachdem diese eine Expertise hatte vorangehen lassen, am Grünhorn errichtet; der Wunsch, dass mit der Zeit auch noch auf Hegetschweilers Platte für irgend einen Schirm gesorgt werde, behält dabei immer seine Berechtigung.

Während das Centralcomite in angedeuteter Weise um die allgemeinen Interessen besorgt war, entwickelte sich ein erfreuliches Leben in etlichen Kantonen.

Die Sektion Bern stellte sich unter das Präsidium ihres hochverehrten Nestors, Hrn. Regierungsstatthalter Studer, und brachte es bis zum Jahresschluss auf 66 Mitglieder, worunter wissenschaftliche, montanistische und künstlerische Kräfte in recht ansehnlicher Zahl. Daneben hatte sie die Ehre, die Spitzen der eidgenössischen Administration, den Hrn. Bundespräsidenten und den eidg. Kanzler, in ihren Kreis treten zu sehen, denen sich soeben der Bundespräsident des laufenden Jahres und ein drittes Mitglied des Bundesräthes angeschlossen haben. Die monatlichen Zusammenkünfte gewannen erst im Laufe des Winters das rechte Lebert, in welchen! Vortrage, artistische und montanistische Vorlagen allei* Art und heitere Geselligkeit mit einander àbween-seïteflu Von besondern Statuten abstarahirte man, bis sich ein Bedürfniss danach zeigen würde.

Ein am 26. und 27. Juli unternommener Sektionsausflug nach dem Faulhorn und der Sehynigen Platte fand nur schwache Theilnahme, weil der Verein damals noch nicht gehörig zusammengeschweisst war. Man hofft diessfalls im laufenden Jahre glücklicher zu sein. Was Mitglieder dieser Sektion während des Jahres 1863 in montanistischer Beziehung geleistet ^haben, davon erzählen die Kapitel dieses Buches,, welche von der Porta da Spescha, dem Bifertenstock, dem Finsteraarhorn und dem Silberhorn handeln; daneben wurde noch manches Andere unternommen, wie denn z.B. Hr. Studer allein während der Saison das Finsteraarhorn, das Oberaarhorn, den Piz Morteratsch und den Schlossberg üherwand, vier Mitglieder zusammen da » Wetterhorn bestiegen und zwei der Letzern nachher die neue Rundtour um das Wetterhorn machten.

Die Sektion Tödi ( Glarus ), welche ihre warme Theilnahme an unserem Unternehmen schon bei der Gründung des Club durch die verhältnissmässig sehr ansehnliche Zahl von 23 Mitgliedern kundgegeben hatte, wuchs unter der rührigen Leitung ihres Präsidenten, Hrn. Landrath Hauser, bis zur Zeit der Generalversammlung auf 44 Mitglieder an. Sie machte während der Saison drei Sektionsausflttge: über den Alpengürtel von Gruppen, Oberblegi, Bächi und die Braunwaldberge nach Stachelberg; t^ber den Frohnalpstoek und Plattensee nach Mühlehorn, und über den selten betretenen Auern ( Hoehnase ) auf dènBautispitz, mit nächtlichem Bivouac auf dem Auernhora. An der offiziellen Expedition betheiligte sieh diese Section besonders zahlreich, doch npnjzu vorwiegend am fötU selbst. Auch sie lebt bis zur Stunde ohne besondere Statuten, wie Bern, gleichsam zum Beweise, dass republikanische Disciplin und ge;. meinsames Streben nach Einem Ziele gelegentlich alle Verfassungen entbehrlich machen können.

Als besondere Zwecke ihrer Thäigkeit setzt sich die Sektion Tödi für einmal die Vollendung der Grünhornhütte, die Erleichterung der Zugänge zu den vorzüglichsten Aus » sichtspunkten, die Erstellung eines Asyls für bequeme Ersteigung des Ruchen Glärnisch, und in neuester Zeit auch die Sicherung des Gemsenwildstandes im Kanton Glarus.

Die Sektion Basel zeigte nicht weniger lebhaftes Interesse für die Vereinssache und konstituirte sich unter dem Vorsitze des Hrn. Meyer-Bischoff, gegenwärtigen Centralpräsidenten. Sie wuchs rasch zu einer Zahl von 46 Mitgliedern an, obschon keine öffentlichen Einladungen zum Beitritt erlassen worden waren. Hier wie in Bern findet sich die Wissenschaft und die Montanistik gleich tüchtig vertreten. Wohl die fleissigste unter sämmtlichen Sektionen, hält die von Basel alle 14 Tage Sitzung und erfreut sich regelmässig einer zahlreichen i Theilnahme ihrer Mitglieder, und selbst der Winter vermag ihren Vereinsausflügen in den Jura kein Ziel zu stecken. Ihre Geldmittel verwendet sie nach und nach zur Anschaffung von Landkarten, Panoramen und Handzeichnungen, so wie zur Anlage einer geologischen und botanischen Sammlung. Von Baslern wurden während der verflossenen Saison das Aletschhorn, zweimal das Finsteraarhorn, der Galenstock, das Scheerhorn,* der Tödi, der Bifertenstock und der Selbsanft überwunden; verschiedener anderer Gipfel nicht zu gedenken.

Die vierte der erstkonstituirten Sektionen, welche durch ihr Auftreten und gemeinschaftliches Zusammen*, wirken von Anfang an unserem Clubunternehmen Hall gaben, ist St, tì-allen;

ihr Präsident: Hr. Dr. F. v. Tschudi, 4er Verfasser des Tkierfebens der Alpenwelt. Mit Basel hat diese Sektion sehr lapidarische Statuten gemein und sie zählte am Ende des Gründungsjahres 38 Mitglieder. Ihre Zusammenkünfte finden bis jetzt nur alle 2 Monate statt, dagegen machte sie während der Saison zwei Ausflüge, den einen in die Sitterschlucht, wo ein gelehrtes Mitglied einen Vortrag über die merkwürdigen Wechsellagerungen des dortigen Tertiärgebirges hielt, den andern auf den Altmann, den Nachbar und Rivalen des Säntis, woselbst die petrefaktenreiche Geröllhalde, welche sich von dem beide verbindenden Grate absenkt, das Schuhwerk der Clubisten auf eine schwere Probe stellte. Dies scheint die Veranlassung gewesen zu sein, dass die Sektion sich seither die Erzeugung eines Muster-bergsehuhes angelegen sein lässt, wie sie denn auch die Vorzüge eines englischen und eines französischen Modells ohne deren Nachtheile in einem neuen Gebilde gu vereinigen hofft. Diese Sektion hat in ihrer Mitte denjenigen Bergsteiger, den wir Schweizer als unsern muthigsten betrachten und welcher kein Jahr ohne einige kecke Unternehmungen vorübergehen lässt. Ein anderes Mitglied war bei der Fahrt auf den Bifertenstock beteiligt.

Gegen Ende des Jahres erst konstituirten sich die vier übrigen namhaft gemachten Sektionen: Zürich ( Sektion Uto ) unter dem Präsidium des Hrn. Pestalozzi-Jenny, Chur ( Sektion Rhätia ) unter dem Vorsitze des Hrn. Kantonsforstinspektors Coaz, Aarau ( Sektion Jura ) unter Hrn. Frej-Gessner, und Lausanne ( Sektion des Diablerets ), ohne förmliches Bureau, nur in Herrn August Bernus einen Sektionskorrespondenten ( membre ûêrrespondant ) aufstellend. Ferner ist Aussicht vor* banden, neue Sektionen in der innern Schweiz und in Interlaken ( für das Berner Oberland ) entstehen zu sehen.

Wegen ihres noch zu jungen Lebens können wir über die eben genannten Sektionen dermalen nichts Näheres melden, als dass auch sie auf eine Anzahl hervorragender wissenschaftlicher und montanistischer Kräfte stolz sein dürfen und die Sektion Rhätia Mitte Januars schon auf 43 Mitglieder angewachsen war. Nur von Aarau wissen wir, dass seine rüstigen 4 oder 5 Mann nahezu alle 14 Tage Sitzung halten und sich für künftige Fahrten mit einem photographisehen Apparate bewaffnet haben. An der offiziellen Clubfahrt betheiligte sich die damals noch im Embryo beündliche Section Jura in corpore und wetzte ein beim Claridenstock ihr widerfahrenes Missgeschick später am Blackenstock wieder aus.

Die erste Generalversammlung des Club war auf Samstag den 5. September anberaumt worden. Abends zuvor schon hatten sich in Glarus die vollzählig anwesenden Mitglieder der festgebenden Sektion auf das freundlichste für den Empfang der Gäste gerüstet, die leider nur nicht in der erwarteten grossen Zahl erschienen. Was allfällig die komfortablen Räume des Glarner-hofes nicht hätten zu fassen vermögen, wäre bereitwilligst in die Privathäuser einquartiert worden. Das Sitzungslokal im Glarnerhof war sinnig und geschmackvoll mit den Emblemen der Berg weit und der Gletscherwanderung ausgeschmückt, und was vor Allem dankbar vermerkt wurde: auf der Spitze des vordem Glärnisch, 6,000 Fuss über der Thalsohle, begrüsste die mit dem letzten Bahnzuge herandampfenden Gäste eine mächtige Feuersäule, angeweht vom wilden Föhn und umkränzt von weitauastrahlenden Raketen und Leuchtkugeln. Das ist, bi mim Eid, der schönst Verein, wo's » der Schwiz-gittl meinte hei diesem Anblick ein biderber Glarner.

Nachdem der Abend des 4. September unter gegenseitiger traulicher Begrüssung verflossen war, begannen am Morgen des folgenden Tages die Vereins Verhandlungen, Der Centralpräsident, Hr. Dr. Simler, eröffnete sie mit einer Anrede, in deren Eingang er die Ueberzeugung aussprach, der mit Vereinen aller Art so reich gesegnete Boden des Schweizerlandes werde auch uns gerne ein Plätzchen gönnen, zumal der Alpenclub seiner Natur nach sich gerade in einem charakteristischen Gebiet unseres Vaterlandes bewege. Schon frühe — fuhr der Sprechende fort — bestrebten sich Schweizer, mit dem lichte muthiger Wissenschaft in jene lange Zeit unentdeckt gebliebenen Regionen der Hochalpen zu zünden. Horace Benedikt v. Sau s sure brach der Erste dort das Eis der Unwissenheit, das bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts noch in fast unglaublichem Grade herrschte. Der Redner gedachte hierauf der Brüder Rudolf und Hieronymus Meyer von Aarau, welche 1811 und 1812 zuerst die Jungfrau und das Finsteraarhorn bestiegen und die erste Karte über dieses Gebiet anfertigten; er zeigte, wie bald darauf Naturwissenschaften, Kartographie und Landschaftsmalerei sich die Hand reichten, um die Zauber der Alpenwelt zu enthüllen und zuletzt jene Fluth von jährlichen Besuchern heranzuziehen, aus der mancher bis dahin in Vergessenheit gestandenen Thalschaft der heutige Wohlstand erblühte. Er gedachte des erneuten Aufschwunges der Wissenschaft über das Alpengebiet im Beginn des fünften Jahrzehnds dieses Säculums, bei welchem eine Reihe von Naturforschern sich bleibenden Ruhm erwarben, unter ihnen mehrere vom ersten Rang, welche der Schweizer Alpenclub zu seinen Mitgliedern zu zählen die Ehre hat.

Schliesslich wies der Hr. Präsident ehrend auf die den unserigen verwandten Bestrebungen des englischen Alpenclub und des österreichischen Alpenvereins hin und zeichnete mit einigen Zügen die Fülle der unsern eigenen Verein erwartenden Aufgaben, die sich gewissermassen in das Ziel zusammenfassen lassen: zu Dufour's topographischem Atlas einen lebendigen Kommentar zu liefern.

Der Präsident der festgebenden Sektion, Hr. Landrath Hauser, leitete hierauf die Verhandlungen, die mit der Aufnahme neuer Mitglieder begannen. Der vom Centralcomite vorgelegte „ neue Statutenentwurf, nach Anhörung der Sektionen umgearbeitet und in kürzere Form gebracht, wurde in globo für die Dauer eines Jahres in Kraft gesetzt, die vorgelegte Rechnung des Centralcomité's genehmigt und das Budget für 1864 festgestellt. Rücksichtlich der Art der Ausführung künftiger Clubfahrten beschloss man, den als unpraktisch erkannten Modus der Massenexpedition fallen zu lassen: man begnügt sich künftig, die Gebiete zu bezeichnen, deren Exploration vom Club unterstützt wird, und es jedem Einzelnen zu überlassen, wann und in welcher Weise er sie bereisen will. Beanspruchte Entschädigungen aus der Vereinskasse werden dann für besondere Leistungen und nach einem dem Centralcomite eingesandten Berichte verabfolgt. Als Clubgebiete für 1864 wurden ausgewählt:

1 ) Die Tödi- und die Clariclengruppe? soweit in denselben noch Lücken auszufüllen bleiben;

2 ) Das Gletschergebiet zwischen Galenstock und Sustenhorn;

3 ) Die Berninagruppe, soweit in derselben noch unerstiegene schwierige Gipfel zu überwinden sind.

Als Sitz der Centralleitung des Club so wie der Generalversammlung für 1864 wurde Basel erkoren und zum Centralpräsidenten Hr. Meyer-Bischoff gewählt.

Ferner wurde ein Antrag, mit den schon bestehenden Vereinen gleichartigen Zweckes, dem englischen Alpine Club und dem österreichischen Alpenverein, in kollegialisehe Verbindung zu treten, angenommen.

Den Schiuss der Traktanden bildete der Beschluss, für dieses Mal nur ein einziges Ehrenmitglied in den Club aufzunehmen, und zwar dieses eine in der Person des Hrn. General Dufour von Genf. Die ganze Versammlung erhob sich von ihren Sitzen, dem um das Vaterland reich verdienten Manne, speziell dem Schöpfer des topographischen Atlas der Schweiz, ihre Verehrung zu bezeugen. Der Hr. General hat seither das ihm zugestellte Diplom mit den verbindlichsten Ausdrücken und unter lebhafter Anerkennung der Bestrebungen unseres Clnb angenommen.

Der Rest dieser Festtage blieb der Geselligkeit gewidmet, zunächst bei einem splendiden Diner im Glarner-haf, dann bei einem Ausflug nach dem Klönsee, bei einem abendlichen Bankett, und am 6. September bei einem neuen Ausfluge über den Kerenzer Berg nach Mühlehorn, wo an den Gestaden des Wallensee's die Festfreude ihr Ziel erreichte. Manches neue Freund-sehaftsband wurde bei diesen Gelegenheiten geknüpft, Mancher in seiner Liebe zur Bergwelt neu bestärkt; die Festgeber selbst aber haben sich in den Herzen ihrer Gäste ein Denkmal gesetzt.

Bald nach der Generalversammlung von Glarus traten jene Monate ein, von welchen der Bergsteiger sagt: sie gefallen mir nicht. Mögen die Alpen noch so verlockend in der Herbstsonne gl&nzen, der Tag ist zu kurz, als dass ihre höchsten Zinnen mit Genuas zu erreichen wären;

wer nicht gesonnen ist, zu dieser Zeit den Bergstock mit der Büchse zu vertauschen und, statt den Spitzen der Firne, der flinken Gemse nachzujagen, der verkriecht sich in den warmen Bau der Civilisation, träumt, der Marmotte gleich, von schönen vergangenen Tagen und schwärmt in die Genüsse des nächsten Sommers hinaus. So war auch für das provisorische Centralcomite die Zeit der Kühe gekommen und es hatte sich fast nur noch mit dem neugewählten Centralpräsidenten über die Abgabe des Archives zu verständigen. Dieselbe erfolgte am 19. December in Olten, wo zugleich eine Anzahl Clubisten aus Basel und Bern sich zu einer freundschaftlichen Zusammenkunft begegneten. Auf Basel's ausdrücklichen Wunsch befasste sich das abtretende Centralcomite noch mit der Besorgung der ersten Publikation des Vereines, zu welchem Behufe es aus seiner Mitte die HH. Dr. A. Roth, Dr. Th. Simler und R. Lindt als Redaktionsausschuss bezeichnete. Die Frucht der diesfälligen Bemühungen ist das vorliegende erste Jahrbuch des Schweizer Alpenclub, in welchem dieser dem allgemeinen Publikum ein Bild seiner Bestrebungen und Leistungen bietet.

Bern, im Januar 1864.

A. R.

IL

Fahrten im Clubgebiet.

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