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M. Th.: Pilatusreisen aus vergangenen Jahrhunderten

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Pilatusreisen aus vergangenen Jahrhunderten und aus der Gegenwart. Kulturgeschichtliche Bilder eines Wanderlustigen, von M. Th., Luzern. Verlag der Buchdruckerei Keller, 1911.

Auf den Rat eines Freundes habe ich dieses 52 Seiten umfassende und mit einer Anzahl Abbildungen, die von zirka 1620 bis auf die Gegenwart gehen, geschmückte Büchlein zur Hand genommen in der Hoffnung, daß mir daraus Gewinn für meine Studien über die Pilatussage ( siehe Zeitschrift des Vereins für Volkskunde in Berlin, Heft 1, 1907 ) erwachsen werde. Freilich habe ich dann darin nichts Merkwürdigeres gefunden, als das komische Mißverständnis, daß aus dem „ unseligen jüdischen Landpfleger " ( S. 5 ) ein „ armer Jude " ( S. 6 ) wird, dessen Seele auch in dem finstern, tannenumstandenen See auf der Bründlenalp keine Ruhe findet. Mehr Gewicht als auf die Sage, die er mit ungenügendem Verständnis erzählt, legt M. Th. auf die Pilatusreisen früherer Jahrhunderte. Erzählt werden die von Vadian 1518, von Conrad Geßner 1555, von Johannes Müller 1594, von Ludwig Pfyffer von Wyher 1759, sowie eine von Karl Pfyffer von Altishofen 1814 veranlaßte Expedition zur Erforschung des Dominikloches. Diese beiden Pfyfferschen Reisebeschreibungen bieten uns Dinge, die man nicht, wie bei den drei ersten Reisen der Fall ist, anderswo oder in den Originalschriften, die von M. Th. angegeben werden, besser lesen kann. Um der zwei letzten willen also empfehle ich das Büchlein zur Lektüre. In betreff der drei ersten Reisen, welchen noch der Besuch des Pilatussees durch Felix Platter vor 1580 und durch Loreti 1656 hinzuzufügen wären, sowie in betreff des Alters und des Grundes des Verbotes, den Pilatussee zu besuchen, verweise ich der Kürze halber auf meine Abhandlung und möchte hier nur betonen, daß bei den älteren „ Pilatusreisen " der Gipfel des Berges nicht betreten wurde, weder Esel noch Klimsenhorn. Um dies einzusehen, braucht man auch nur die Auszüge, welche M. Th. bringt, aufmerksam durchzulesen.Redaktion.

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