Neue Bergfahrten in den Schweizeralpen 1892 mit Nachträgen von 1890 und 1891 | Club Alpin Suisse CAS
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Neue Bergfahrten in den Schweizeralpen 1892 mit Nachträgen von 1890 und 1891

Remarque : Cet article est disponible dans une langue uniquement. Auparavant, les bulletins annuels n'étaient pas traduits.

Montblanc-Gebiet.

Aiguille de Talèfre über den Westgrat. 29. Juli. MM. J. H. Gibson, G. H. Morse und J. H. Wicks gingen vom Couvercle, wo sie durch Regen aufgehalten worden waren, über den Glacier de Talèfre, erstiegen die zweite Hauptfelsrippe östlich vom der Pierre à Béranger und erreichten den Gipfelgrat in 4 Stunden vom Couvercle aus und den Gipfel in fernem 3^2 Stunden. Zuerst über Schnee, dann über Felsen mit gelegentlicher Hackarbeit in Gratlücken. Abstieg nach dem Glacier de Pierre-Joseph, der ganzen Länge einer Felsrippe zwischen den zwei Couloirs nach, wodurch die bei der ersten Ersteigung ( s. A.J.2 ) IX, 364, und X, 27—31 ) vorgekommenen Gefahren vermieden werden. Auf dem Gletscher hält man sich am besten rechts, nördlich, und sucht sobald als möglich zum Glacier de Leschaux überzugehen. Die Route scheint der direkteste Zugang vom Montenvers aus zu sein; die gebrauchten Zeiten können bei besserm Schnee wesentlich verkürzt werden. A.J. Nr. 118, pag. 261.

L' Evêque ( 3428 m Mieulets Karte ). 7. Aug. Miss Pasteur und Miss Mary Pasteur mit MM. Chas. H. Pasteur, Ellis Carr und Claude Wilson erstiegen die von ihnen so benannte mittlere Spitze zwischen le Moine und Aiguille verte. ( Die südliche Spitze heißt la Nonne, die nördliche könnte, wie vorgeschlagen wird, „ Le Cardinal " genannt werden. Eine Aiguille de l' Evêque giebt es auch in der Kette der Grandes Jorasses, s. Kurz, Chain of Mont Blanc, pag. 66. ) Die Partie Pasteur stieg von der Seite des Mer de glace das Couloir zwischen Evêque und Nonne hinauf; vom Col weg über die Südflanke des Westgrates in 1 ^stttndiger Felskletterei: AbMontenvers 4 Uhr morgens. An Gipfel 12 Uhr 15 Min. Ab Gipfel 12 Uhr 45 Min.; vom Col durch ein kurzes Couloir auf den Glacier de Talèfre hinunter; an in Montenvers um 6 Uhr 30 Min. A.J. Nr. 118, pag. 265.

Aiguilles Rouges du Dolent. Versuch auf den zweiten Gipfel. ( 3626 m Siegfr. ) 2. Juli. Dr. ß. Werner mit Simon Fankhauser und G. Cognez ab Pavillon de Lognan um 4 Uhr 15 Min.; über den Glacier d' Argentière an den Westfuß der Aiguilles Kouges 7 Uhr 30 Minuten. Zwischen dem Hauptgipfel und P. 3625 über ein Schneefeld und den Bergschrund; dann über teilweise schwierige Felsen und steile Schneeflecken, etwas rechts haltend, auf den Grat südlich von P. 3625. Ankunft daselbst um 1 Uhr 12 Min., der noch ca. 40 m hohe Gipfelturm senkrecht und unzugänglich, weitere Verfolgung des zerrissenen Grates unmöglich. Beginn des Abstieges 1 Uhr 52 Min. Wegen Steingefahr anfangs mehr rechts gegen den Hauptgipfel zu, dann auf dem alten Weg. Ankunft am Bergschrund 5 Uhr 10 Min., Pavillon de Lognan 8 Uhr 5 Min. M. D. Ö.A.V. Nr. 17, pag. 200.

Aiguilles Dorées. Gratwanderung und Traversierung. 30. Aug. MM. Valère A. Fynn und Dr. Murphy verließen die Cabane d' Orny um 5 Uhr 5 Min., erreichten den Nordfuß der Aiguille de la Varappe um 6 Uhr 45 Min., den Westgipfel, der um 3—4 m niedriger ist ( erste Ersteigung ), um 9 Uhr 50 Min. und den Hauptgipfel ( 3543 m ) um 10 Uhr 45 Min. Sie fanden die Karten der ersten Besteiger und ein Taschentuch. Die Couloirs auf der Nordseite mühsam wegen vielem Eis. Vom Gipfel ab um 11 Uhr 5 Min. Dem Grate folgend, erreichten sie um 12 Uhr 15 Min. die Spitze östlich von der Varappe ( erste Ersteigung ), für welche sie, weil sie stark nach Süden überhängt, den Namen Aiguille Penchée vorschlagen ( cirka 3530 ' " ). Ab von hier 12 Uhr 25 Min. Stets dem Grate folgend, einige „ Gendarmen " meist auf der Südseite umgehend, erreichten sie um 3 Uhr 30 Min. die Tête Biselx ( zweite Ersteigung ). Karte der ersten Ersteiger unleserlich, ihre Namen und das Datum in roter Farbe auf einem Stein. Eine zerrissene Schweizerfahne. Ab Gipfel um 4 Uhr 5 Min., dem Grate nach zum Col Copt hinunter ( 5 Uhr 20 Min. ), wo eine Flasche mit Herrn Barbeys Karte gefunden wurde. Immer dem Grate folgend, erreichten sie um 6 Uhr 10 Min. die drittletzte Spitze ( ca. 3458 m ), von ihnen le Trident genannt ( erste Ersteigung ). Von hier um 6 Uhr 30 Min. über die Südwand absteigend und stets östlich haltend, passierten sie den Grat, der von P. 3438 nach Süden zieht, in einer Höhe von 3O80m und stiegen zum Glacier des Plines ab. Über den Bergschrund um 7 Uhr 35 Min., auf dem Col des Plines um 8 Uhr 3 Min., in der Hütte um 9 Uhr 3 Min. S.A.Z. X., Nr. 19, pag. 191. E. A. Nr. 3, pag. 262.

Pointe de Planereuse ( 3156 m ). 10. Juli. V. Attinger, E. Colomb und L. Kurz mit Fr. Biselx aus Orsières brachen von einem Bivouac auf der rechten Seite des Saleinazgletschers etwas nordöstlich von P. 2817 Siegfr. in ca. 2700™ Höhe auf, welches Bivouac sie in 7sttindigem Marsch von Orsières aus erreicht hatten ( eine Hütte an dieser Stelle ist beabsichtigt ). Über einen namenlosen Gletscher und ein Schneecouloir bis zu einem Einschnitt, der sich im Westgrat öffnet, ziemlich weit rechts vom Gipfel. Von hier wurde auf der Südseite des Berges ohne Schwierigkeit über Felsen der höchste Punkt in 2 Stunden 15 Min. erreicht. Rückkehr zum Bivouac über den Col de Planereusein 1 Stunde 20 Min.

Grand Clocher de Planereuse ( ca. 2900 m ). 11. Juli. Die Nämlichen ( ohne Herrn Colomb ) erstiegen vom genannten Bivouac aus über ein mit Geröll erfülltes Couloir zuerst den Col du Grand Clocher ( ca. 2750 m ), der sich unmittelbar im NordostenRed .) des P. 2584 öffnet, und von da in interessanter Kletterei den durch seine eigentümliche Form ( Zuckerhut ) merkwürdigen Gipfel 2 ), vom Bivouac 1 Stunde 25 Min. Abstieg 45 Minuten.

Col de la Petite Fourche ( ca. 3400m ) und Petite Fourche über den Nordostgrat. 12. Juli. Die nämliche Gesellschaft verfolgte vom Bivouac aus zuerst den Weg zum Fenêtre de Saleinaz, überschritt den Spalt am Fuße der Petite Fourche, stieg von hier in schräger Richtung rechts hinauf über den steilen Schneehang, dann über leichte Felsen bis zu einem abschüssigen Kamin, durch welches sie den Col de la Petite Fourche ( 4 Stunden 15 Min ) erreichte. Dieser öffnet sich unmittelbar im Osten der Spitze gleichen Namens. Nachdem die Petite Fourche auf einem Schneegrat erstiegen war ( vom Col aus in 45 Min. hin und zurück ), stieg sie auf demRed. ) Plateau du Trient einen steilen Schneehang hinab gegenüber dem Col Blanc und erreichte das Bivouac wieder durch Überschreitung der Fenêtre de Saleinaz. Der Siegfried-Atlas ist im Massiv der Fourches nicht genau. Der Grat, welcher von der Grande Fourche zur Fenêtre de Saleinaz geht, sollte entfernt und statt dessen ein anderer Grat gesetzt werden, der sich von der Petite Fourche zur Fenêtre zieht. S.A.Z. XI, Nr. 1, pag. 11/12.

Petite Pointe de Planereuse. 13. Juli. Die nämlichen erstiegen von ihrem Bivouac aus diesen im SüdostenRed .) des P. 2584 m sich erhebenden Gipfel ohne Schwierigkeit in 1 Stunde 25 Min., und zwar durch das zweite Couloir links von der Scharte, die im Grat unmittelbar im Westen des Gipfels eingeschnitten ist. Der Abstieg erforderte 50 Min. S.A.Z. XI, Nr. 3, pag. 31.

Gebiet der Dent du Midi.

L' Eperon ( 3116 m ) an der Dent du Midi. 8. Aug. Jules Janin mit P. Delez und M. Ravaz stieg von den Alphütten von Salanfe aus zunäehst über eine Trümmerhalde zum Glacier de Plan Névé, querte denselben in 20 Minuten und erreichte den Fuli der Felsen am Seil und unter Benutzung der nicht sehr solid aussehenden Leiter über die untersten Wandstufen zur Cheminée. Die Vire aux dames wurde vermieden, indem man linker Hand über einen glatten Felsen emporkletterte. Sodann durch den Grand Corridor auf den Grat, wo sich die Routen zur Dent Jaune und zum Eperon scheiden. Nach kurzem Aufenthalt betraten die Besteiger den Westgrat, der außerordentlich schmal ist, so daß man gelegentlich längs des Abhangs, der über dem Glacier de Plan Névé hängt, hinklettern mußte. In einer halben Stunde war der Gipfel erreicht. Abstieg auf dem gleichen Wege, nur daß die Leiter, als überflüssig, nicht mehr zur Anwendung kam. Ö.A.Z. Nr. 370, pag. 72/73.

Dent Noire de Champéry ( 3212 m ). 4 août. R. de Breugel Douglas avec P. L. Délez et L. Revaz de Salvan montèrent en 6V2 heures de l' Alpe de Salanfe au Doigt de Salanfe par le col de la Dent Jaune ( chemin découvert par eux le 30 sept. 1891 ). Descendant sur le bord du grand couloir de Soix ( versant nord du Doigt ) qu' ils suivirent dans la direction du sommet vierge, et remontant dans des cheminées très rapides sur le versant nord, ils arrivèrent en 1V2 heure sur le plus haut sommet du groupe qu' ils baptisèrent: Dent Noire de Champéry. La dernière partie de l' ascension s' effectue sur une arête branlante et vertigineuse, dominant d' un côté la vallée de Champéry à 2000 m plus bas, de l' autre le glacier du Plan Névé. Retour en 6 heures à Sai van. La photographie de M. J. Beck n° 737 ( prise depuis la Haute Cime de la Dent du Midi ) donne un aperçu très clair de la structure des deux sommets du Doigt.

Cime de l' Est de la Dent du Midi ( 3180 m ). 20 sept. Première ascension par le versant nord-est ( versant de St-Maurice au Rhône ). R. de Breugel-Douglas et J. de Rovere de Breugel avec P. L. Délez et E. Revaz montèrent le 19 sept, par le Val d' Illiez aux chalets de Chalin ( 1747™ ), au pied du glacier de Chalin. Le 20 sept, ils gagnèrent en 3 heures l' arête des Valère au pied des premières assises de la Cime de l' Est. Se transportant sur le versant nord-est par une vire difficile, l' ascen continua pendant 7 heures toujours en vue de St-Maurice. Montée par un couloir de neige et des terrasses de rochers très solides dans la direction du sommet. Une cheminée très vertigineuse mena les ascensionnistes sur la grande arête de Valère non loin du „ rocher surplombant " au sommet de la Cime de l' Est. Par une courte descente, on rejoint la face nord-est par laquelle ils gagnent le sommet. Descente en 4Va heures à Salvan par le Col de la Cime de l' Est et le glacier de Plan Névé.

La différence de hauteur entre la plaine ( St-Maurice au Rhône 420 m ) et le sommet ( 3180 m ) est de 2760 m. Le précipice vertical du sommet aux premiers alpages du Torrent de Mauvoisin ne mesure pas moins de 1700 m.Mitteilung des Herrn R. de Breugel-Douglas. ) Penninische Alpen.

Aiguille d' Antenêva ( 3077 m ), Aiguille de Malatrà ( 3147 m ), Aiguille de Bonalè ( 3198 m ). 16. Juli. Mr. Alfred Topham mit Jean Maître ging morgens 4 Uhr 20 Min. von Courmayeur über den Col du Sapin bis eine halbe Stunde vor dem Col d' Arterêva ( der auf der italienischen Karte Col Malatrà heißt ). Dann stiegen sie über Schneeflecken und Felsen in die Lücke zwischen Antenêva und Malatrà und erreichten den erstem Gipfel ohne Schwierigkeiten um 11 Uhr. Ein kleiner Steinmann, vermutlich von Jägern herrührend, auf der Spitze. Sie kehrten zu der Lücke zurück und erstiegen von da die Malatrà in 55 Minuten ( 12 Uhr 40 Min. ). Keine Spur einer frühern Ersteigung. Über den scharfer werdenden Grat erreichte man die Aiguille de Bonalè in l3/* Stunden ( 2 Uhr 30 Min. ) und errichtete auch dort einen Steinmann. Weiter über den Grat bis halbwegs zu der Lücke zwischen Bonalè und Grande Rossère. Ein Kamin leitete sie hier über die Wand hinunter. Sie kreuzten den Malatràgletscher und stiegen ins Val Ferret hinunter, von wo sie Courmayeur um 7 Uhr 20 Minuten abends erreichten. A.J. Nr. 118, pag. 260.

Becca di Luseney ( 3506 m ) über die Nordostwand. 15. Aug. G. Mondini mit L. Bich di Antonio von Val Tournanche verließ um 2 Uhr früh die Hütten von Luseney zu oberst im Thal von S. Bartolomeo ( zwischen Valtournanche und Val Pelline ) und stieg über Schnee und Felsen zum Colle di Luseney ( ca. 3100 m, nur auf der Karte von Adams O'Reilly verzeichnet ). Von dem Firnfeld dieses Passes aus wurde die mit Eis bedeckte Nordostseite der Gipfelpyramide in Angriff genommen und in anstrengender Hackarbeit bezwungen Nicht weit von der Nordkante mußten die Besteiger nach Osten traversieren und erreichten den Gipfel über den Nordostkamm in 5 Stunden von den Hütten aus. Abstieg auf dem gleichen Wege. R.M. XII, Nr. 2, pag. 33 ff.

Becca d'Arbiera ( Südwestspitze ) o Punta dei Terrai ( ca. 3400 m ). 28. Aug. Die nämlichen stiegen in 814 Stunden von der Station Nus das Val di S. Bartolomeo hinauf bis auf den Colle della Montagnaia ( 2860 m ) und stiegen in 1 Stunde 35 Min. über den Südkamm auf die Spitze. Keine Spur einer frühern Ersteigung. Ein Steinmann wurde errichtet. Abstieg durch das große Couloir im Nordosten des Berges. R.M. XI, pag. 278.

Punta di Fontanella ( 3386 « ). 22. Aug. MM. C. G. Monro, W. D. Monro und O. G. Jones mit Antoine Bovier und Pierre Gaspoz verließen Breuil um 5 Uhr 25 Min., folgten dem Weg nach Val Tournanche 25 Minuten lang, überschritten dann eine Brücke und erstiegen am rechten Ufer den Hang zum Vofrède-Gletscher, dessen linke Seitenmoräne sie in 50 Minnten erreichten. Gerade unter der Gletscherzunge kreuzten sie auf die rechte Seite und erreichten über Felsen und Schneestreifen den Firn und von da leicht den Col zwischen Château des Dames und M. Rouss ( l3/* Stunden ), für welchen der Name €ol de Vofrède vorgeschlagen wird. Leichter Abstieg in den Anfang des Val Cignana und Aufstieg zum Col di Val Cournera in ll!t Stunden. Nachdem sie das Gepäck hier abgelegt, gingen sie über Schnee- und Eishänge auf die Ostseite der Felstürme, die gerade nördlich vom Paß sich erheben, und erreichten durch eine kurze Schlucht den Fuß der Südostkante der Punta di Fontanella. Diese leitete sie direkt zum höchsten Punkt in 11li Stunde und interessanter Kletterei. Auf der Spitze ein Steinmann ohne Bericht. Über leichte Schneehänge erreichte man den zweiten Gipfel ( 3369 m ). Nach der Rückkehr in die Lücke zwischen beiden Gipfeln stieg die Gesellschaft eine breite, steinige Schlucht auf der Ostseite kurze Zeit hinunter, zog sich dann rechts diagonal über die Flanke hinunter, bis die Südostkante in J/s Stunde erreicht war. Dann verfolgten sie die Anstiegsroute zum Col di Val Cournera ( 20 Min. ) und stiegen von da in 2 Stunden nach Prérayen hinunter, wo sie um 5 Uhr abends ankamen.

Monte Redessau ( 3217 und 3230 m ). 23. Aug. Die nämlichen verließen Prérayen um 6 Uhr 15 Min., überschritten die Brücke unterhalb des Wirtshauses und stiegen in 35 Minuten zu der Alp Ciardonay hinauf. Von hier folgten sie dem Val Cournera und kreuzten nach 40 Minuten den Bach auf einer Schneebrücke an das linke Ufer. Von hier führte sie ein Pfad den Hängen von Monzarvin entlang zu der linken Seitenmoräne eines Gletschers am obern Thalende. Dieser kommt von dem Col de Cha-vaueour, zwischen P. 3195 und 3217 der italienischen Karte, herunter. Sie folgten der Moräne 25 Minuten lang und stiegen dann über den wenig-verschrundeten Gletscher in 1 Stunde zu dem etwa 9730 Fuß ( engl. ) hohen Paß empor. Von hier ging der Weg 20 Minuten lang nordwestlich, der Süd seite des sehr zerrissenen Kammes entlang, der von P. 3217 zum Paß sich zieht, und dann eine Zeit lang über ein breites und leichtes Band auf der Nordseite. Am Ende des Bandes stieg man über leichte Felsen zum Hauptkamm empor und erreichte in 84 Stunde vom Paß die Spitze, 3217™, wo man ein offenbar altes Steinmännchen antraf. Der Gipfel bildet einen langen Rücken, an dessen Nordwestende sich der P. 3230 erhebt, und steht im Scheitelpunkt von 4 Thälern, Torgnon, St. Barthélémy, Livournéa und Cournera. Die Besteiger kletterten dann einen steilen Kamin auf der O. Seite von P. 3217 hinunter und traversierten den Südwesthang des Berges bis unter P. 3230, welchen Hauptgipfel sie über steile Felsen in 35 Minuten erreichten. Rückweg ungefähr der nämliche. Der Gipfelgrat wurde in kurzer Distanz nordwestlich von P. 3217 gekreuzt und vom erwähnten Band über Schneestreifen zum Gletscher hinunter gerutscht, in x/a Stunde vom höhern Gipfel weg. Prérayen wurde um 4 Uhr 12 Min. erreicht. Erörterungen und zwei Skizzen machen die etwas verwirrte Topographie und Nomenklatur des Gebietes klar und der Bericht verdient Beachtung. A.J. Nr. 118, pag. 263 ff.

Grandes Murailles. ( Zu verstehen ist darunter die Kette zwischen Val Tournanche und Val Pelline von der Dent d' Hérens bis zum Château des Dames. Die im folgenden erwähnten Punkte sind auf der Karte Evo-lena-Zermatt-Monte Rosa zu finden: Punta Margherita 3877 m, nördlich von der Punta dei Cors, ohne Namen, die Torre di Créton 3583 m, als Becca Créton bezeichnet, und der Colle dei Cors zwischen Punta dei Cors und Punta Lioy, auf der Karte ohne Namen und Quote, nördlich von Les Jumeaux. ) Punta Margherita ( 3877 m ). 22. Aug. M. Evan Mackenzie mit Daniele und Antonio Maquignaz von Val Tournanche verließ das Wirtshaus in Prérayen um 4 Va Uhr morgens und stieg den Za-de-Za-Gletscher und den Felssporn in demselben in 21,2 Stunden empor bis auf die Tête de Rcese ( 3233 m ) und erreichte leicht den Fuß der Felsen. Schwieriger Aufstieg. In 2 Stunden nicht viel mehr als 100 Meter. Um 11 Uhr 45 Min. die Säcke zurückgelassen, aber erst um 21,'* Uhr die Spitze erreicht. Zum Rückweg der schwierige Grat verfolgt bis an den Absturz zum Col des Grandes Murailles, der Dent d' Hérens gegenüber. Unter großen Schwierigkeiten der Fuß der Felsen um Tk Uhr erreicht. Man mußte auf dem Gletscher übernachten.

Torre di Créton ( 3583 m ). 24. Aug. Die nämlichen gingen um 3 Uhr von Prérayen fort, erreichten in 2 Stunden die Hütte von Bella Za und über Felsen in 1 Stunde die rechte Moräne des Grand Glacier. Diesen überschreitend bis an den Fuß des Col du Château des Dames, dann links in einem Couloir und über Felsen auf den Hauptkamm, und den schwierigen Felsturm des Gipfels erkletternd, erreichte man gegen 10 Uhr den Gipfel. Abstieg in 45 Minuten an den Fuß des Turmes und von da in 3 Stunden nach Prérayen.

Colle dei Cors ( ca. 3800 m ). 2. Sept. Die nämlichen verließen um 5 Uhr morgens das Wirtshaus in Giomein, stiegen durch das Thälchen „ Place des Pierres " und die „ Truma de Luc Meynet " an den Fuß eines großen Couloirs zwischen Punta dei Cors und Punta Lioy. Erst links von diesem, dann rechts in den Felsen sich haltend, erreichte man um 2 Uhr einen Punkt etwas nördlich vom Passe und bald darauf diesen selbst. Der Abstieg zum Za-de-Za-Gletscher verlangte noch 4 Stunden Hackarbeit. R.M. XI, pag. 363'64.

BecEpicoun ( 3527 m ) über die Westseite und Monte Cervo ( 3430mItal. K. ). H. Rieckel und L. Kurz mit Justin und Jos. Bessart von Chables passierten von der Chanrionhütte aus den Otemmagletscher, sodann den namenlosen Gletscher im Westen des Bec Epicoun. Auf der Höhe des Gletschers angekommen, kletterten sie auf einen Felsgrat hinauf, der vollständig geschützt ist, während auf beiden Seiten desselben Steine und Eisstücke hinunterfallen, überstiegen dann einen leichten Schneehang bis zum Grenzkamm, den sie ein wenig nordöstlich von der Rajette erreichten. Indem sie diesem bis zum Fuß des Bec folgten, traversierten sie dann links auf bequemen Felsen und kletterten einen steilen Kamin hinauf zur höchsten Spitze. Flasche mit Karte von J. J. Weilenmann, 21. Juli 1866. Nach einem Aufenthalt von 2 Stunden in 30 Minuten auf den Grenzkamm zurück und über einen leichten Schneegrat ( der nicht vom Bec abzweigt, wie die Ital. Karte angiebt, sondern vom Grenzkamm bei der Rajette ) zum Monte Cervo. Der Gipfel liegt ganz auf italienischem Gebiet und hat zwei fast gleich hohe Felsspitzen. Für die Rückkehr derselbe Weg. Zeiten ( ohne Monte Cervo ) für Aufstieg 4 Stunden 30 Min., für Abstieg 3 Stunden 25 Min. Weit empfehlenswerter als über den Nordgrat. S.A.Z. XI, Nr. 3, pag. 31.

Aiguilles Rouges d' Arolla, Mittelgipfel ( 3650Von der Val d' Héré-mance-Seite aus. 19. Aug. 1890. Mr. R.C. Gilson mit Pierre Maître von Evolena und einem Träger überschritt den Col des Ignes und kreuzte die Trümmerhalden oberhalb des Darbonneire-Gletschers eine halbe Stunde lang. Dann erreichten sie ein breites Couloir, das in der Richtung der nördlichen Gratlücke anstieg. Das ( wahrscheinlich steingefährliche ) Couloir wurde bald verlassen und in den Felsen zur Linken aufgestiegen. Diese führten zu einer außerordentlich steilen Felsrippe von guter Beschaffenheit. Ein „ Gendarme " auf der Südseite umgangen. Die Felsrippe stößt etwa 5 Minuten südlich vom Gipfel mit dem Hauptkamm zusammen.

Mont Collon. Abstieg über den Nordostkamm. 12. Aug. 1890. Die nämlichen erreichten den Gipfel über den Südkamm und stiegen zum Arollagletscher hinunter über einen ausgesprochenen Felsrücken zwischen der Ostseite und der schwierigen Nordseite, welche Mr. Hopkinson und Jean Maître am darauffolgenden Tage zum Aufstieg benutzten. Der Felsrücken, obwohl steil und an einigen Stellen brüchig, ist nicht eigentlich schwierig, aber die Partie wurde bedrängt durch das bekannte Gewitter dieses Tages.

Almagellhorn von Südosten. 9. Aug. 1891. Die nämlichen verließen Saas-Fee um 3 Uhr morgens, erreichten um 6 Uhr 20 Min. den Fuß des scharfen Felsrückens, welcher den Weißthalgletscher östlich begrenzt. Dieser wurde in 2 Stunden 15 Min. erstiegen ( sehr empfehlenswert ). Der Gipfelgrat wurde dann über P. 3311 m zum Gipfel verfolgt in 2 Stunden. Ein Steinmann gefunden, vielleicht von Jägern herrührend. Im Abstieg der Westnordwestkamm verfolgt und dann in direkter Linie, zum Teil über nasse Platten mit kleinen Kaminen drin, zu den Hütten im obern Teil des Almagellerthals abgestiegen. Besser würde man den Hauptkamm weiter verfolgen oder zum Weißthalgletscher absteigen. A.J. Nr. 117, pag. 174.

Ruinette ( 3879 m)jüber den Nordostkamm. 15. Sept. Mr. F. W. Oliver mit P. Maître und einem Träger verließ das Hotel in Aroila um 3 Uhr 30 Min. morgens und erreichte via Col de Seiion den Montblanc de Seiion um 9 Uhr 15 Min. Dieser Gipfel wurde um 9 Uhr 30 Min. verlassen und der lange, genau südwestlich verlaufende Rücken bis zur Ruinette verfolgt. Um 10 Uhr war der erste Felsturm erreicht und hier wurde eine halbe Stunde Rast gemacht. Der Weg führte jetzt über Felsen, später über harten Schnee und Eis. Der Rücken wurde schärfer und eine gefährliche Gwächte machte Sorge. Um 1 Uhr der Felsturm an der Verbindungsstelle mit dem Gipfel erreicht und der schwierige Anstieg über die meist eisbedeckten Felsen begonnen. Dicht unter dem Gipfel schwierige rote Zähne. Der letzte derselben mußte durch einen glatten und breiten Kamin auf der Nordwestseite erstiegen werden, was erst nach mehreren Versuchen gelang. Daselbst ein Steinmännchen errichtet. Der Gipfel um 2 Uhr erreicht, Mauvoisin um 6 Uhr abends via Col du Mont Rouge. Die Route wird lebhaft empfohlen. A.J. Nr. 118, pag. 261/62.

Grandes Dents, Südspitze ( 3628 » ), über den Südwestgrat. 1. Sept. Die nämlichen verfolgten vom Hotel in Arolla aus die Col de Bertol-Route bis zum Plan de Bertol. Dann gingen sie links, überschritten den Gletscherbach und erreichten den zerrissenen Grat zwischen Glacier de Bertol und Glacier des Doves blanches ziemlich südwestlich von P. 3041. Sie folgten dem Grat unter wachsenden Schwierigkeiten 5-6 Stunden lang bis zum Gipfel. Mehrere Türme und eine Stelle, die einem umgekehrten Schiffskiel mit glatten Wänden glich, besonders schwierig. Auf dem letzten Turm, 10 Minuten vor dem Gipfel, den man von Arolla aus links neben La Maya sieht, wurde ein solides Steinmännchen errichtet. Vom Gipfel westlich dem Hauptkamm folgend über einen kleinen Schneesattel und über leichte Felsen hinunter zum Glacier des Doves blanches. Über die Einsattlung im Grat zwischen La Maya und Pointe des Doves blanches ( P. 3662 Siegfr. ) nach Arolla zurück. Im ganzen 14 Stunden, Halte eingerechnet. A.J. Nr. 118, pag. 262.

Dents de Bertol über den Südwestkamm. 13. Sept. ( Von einem Punkt, etwas südlich von der Crête de Plan ( P. 3396 Siegfr. ), läuft ein zerrissener Kamm südwestlich ans und teilt sich in zwei Arme, von denen der nördliche zum Plan de Bertol, der südliche zum obern Arollagletscher reicht. ) Miss Pasteur und Miss Mary Pasteur mit MM. Chas. H. Pasteur, Ellis Carr und Claude Wilson stiegen vom Plan de Bertol den nördlichen Arm und den Südwestkamm hinauf bis zur Vereinigung mit dem Hauptkamm ( 4-5 Stunden ), folgten diesem zur Crête de Plan ( 1 Stunde ) und stiegen von dieser in wenig Minuten zum südlichen Col de Bertol ab. Der Südwestkamm bietet interessante Kletterei und hat zwei Hauptgipfel. Der nördlichere, von der Gesellschaft Pointe des Chamois getauft, ist von der Hauptkette durch eine tiefe Kluft getrennt. Die Hauptschwierigkeiten liegen auf der Strecke zwischen den zwei Gipfeln des Südwestkammes.

Dents des Bouquetins ( 3848 m ). Abstieg über die Westflanke. Die nämliche Gesellschaft stieg von dem mittleren oder Hauptgipfel dem West-kammRed .) entlang zu dem Schneecol zwischen Mittel- und Nordspitze hinunter, und dann über Felsrippen zwischen Couloirs auf der Westseite. Gegen den Fuß der Felsen zu mußte ein Couloir nach links überschritten werden, weil die Felsen direkt unter dem Col ungangbar sind. Der steile Glacier des Bouquetins wurde gekreuzt und so der Arolla- gletscher erreicht. Abstieg nicht schwierig, jedenfalls kürzer als die Route über die Ostflanke und wahrscheinlich leichter als die Variante südlich vom Mittelgipfel über die Westflanke. A.J. Nr. 118, pag. 266.

Col de Moiry. Variation ca. 3600 m hoch. 8. Aug. Mr. J. J. Withers mit J. B. Epiney von Zinal und Martin Mitrailler von Evolena verließ Ferpècle um 2 Uhr morgens, folgte dem Pfad nach Bricolla ll'i Stunde lang, dann ostwärts über die Alp des Rosses, bis zur Ecke der Moräne des Glacier des Rosses. Dann über lose Felsen und Schneehänge nordöstlich bis unter die östliche Pointe de Mourti, dann hinüber zu einem großen Block an der andern Bergflanke ( nach O.S.O .) und über glatte Felsplatten auf den Grat zwischen Pointe de Mourti *3570m und Dent des Rosses um 6 Uhr 30 Min. Der Col de Moiry ( ohne Quote und Name bei Siegfr. ) ist die tiefste Einsattlung zwischen diesen zwei Gipfeln. Die Übergangsstelle von Mr. Withers liegt etwas nördlich und ca. 60 Fuß höher. Von hier etwas nördlich haltend über steile und gebrochene Felsen auf den Glacier de Moiry und über den Col de l' Allée nach Zinal.

Dents des Rosses ( 3620™ ). Gratwanderung. 12. Aug. Der nämliche mit Elie Peter und J. B. Epiney verließ das Hotel in Zinal um 2 Uhr 30 Min. und erreichte den Col de l' Allée um 6 Uhr 15 Min. Dann in südsüdwestlicher Richtung über den Glacier de Moiry gegen die östliche Pointe de Mourti zu. Am Fuß derselben nach Süden unter dem Bergschrund hin bis zum Fuß der nördlichsten der Dents des Rosses. Hier über den Bergschrund und gerade aufwärts über leichten Schnee und Felsen auf diesen Gipfel. Ankunft 7 Uhr 30 Min. Steinmann von MM. Munro und Jones gefunden. Von hier gesehen schienen die drei südlichen Gipfel höher, am höchsten der der Pointe de Bricolla nächste. Die Gesellschaft folgte dem schmalen, aber nicht schwierigen Gratrücken ganz. Ankunft auf dem südlichsten Punkt um 8 Uhr 15 Min. Auf keinem der drei Spuren eines Besuches. Nach einem Halt stieg man den östlichen Schneehang hinunter auf den Glacier de Moiry und ging über Bouquetin und Pigne de l' Allée nach Zinal. A.J. Nr. 119, pag. 318/19.

Mittel-Gabelhorn ( Name nach Conway, 3692 m ). 23. Aug. Mr. Victor H. Gatty mit Luigi Zurbrücken und Elia Furrer verließ Zermatt um 3 Uhr 12 Min. morgens, folgte dem Weg zum Unter-Gabelhorn im Zmuttthal 3 Stunden lang, dann noch 1 Stunde weiter westwärts, der erste von den Gabelhörnern südwärts streichende Rücken von Osten her erstiegen, ein Couloir überschritten, ein zweiter Rücken erreicht und auf kurze Distanz verfolgt, ein zweites Couloir betreten und durch Kamine der Gletscher südwestlich von P. 3458 in 1 Stunde 40 Min. vom Fuß des ersten Rückens an erreicht. Durch Felskamine auf der Südostseite des Berges auf den Hauptkamm in 30 Minuten und auf den Gipfel in 10 Minuten. Keine Spur einer frühem Besteigung. Abstieg über Felsen und Schnee zum Gabelhorngletscher, etwas links haltend wegen des Bergschrundes. Die Wirtschaft im Triftthal in 2 Stunden 12 Min. vom Gipfel erreicht. A.J. Nr. 118, pag. 267.

Nollenhorn ( 3189 m ) vom Furggthal aus. 16. Juli. MM. A. P. Harper, F. W. Neumarch und Rev. G. Broke stiegen vom obersten Teil des Furggthales über eine steile Graslehne t Stunde lang aufwärts an den Fuß der Ostwand des Gipfels. Hier trennte man sich. MM. Harper und Neumarch traversierten etwas nach Süden und stiegen ein steiles Couloir empor zu einem Punkt südlich von der Spitze, welche sie in 75 Minuten erreichten. Mr. Broke ging in 40 Minuten über den Nollengletscher zum Sattel zwischen Stellihorn und Nollenhorn und über den Südgrat in 25 Minuten zur Spitze. Abstieg über die leichte Westseite auf den Matt-markweg gegenüber dem Allalingletscher in 90 Minuten. A.J. Nr. 118, pag. 267.

Jägihörner ( im Saasthal ). 29. Juli. Mr. F. W. Oliver mit Albert und Benedict Supersaxo verließ Saas-Fee um 5 Uhr morgens, passierte die Trifthütten um 6 Uhr 30 Min. in direkter Linie gegen P. 3213, welcher über die steilen, aber guten Felsen der Südseite um 9 Uhr 30 Min. erreicht wurde. Dann der aus guten Felsen bestehende, aber zerrissene Grat verfolgt. Zwei Gipfel überschritten, die entschieden höher als P. 3213 waren. Mehr als zwei Drittel des Grates zu P. 3441 ( Inner -Rothhorn ) waren passiert, aber weiteres Vordringen unmöglich. Die Partie kletterte die steile Westseite hinunter auf einen Gletscher südlich vom Inner-Rothhorn und erreichte über die Grubenhütten das Saasthal. Der Versuch in umgekehrter Richtung, vom Fletschhorn ( Roßbodenhorn ) her mit einem Reserveseil, wird angeraten.A.J.. Nr. 118, pag. 268.

Barrhorn vom Turtmanngletscher. 27. Juli. MM. E. F. M. Benecke, H. V. Reade und H. A. Cohen mit Abraham Müller von Kandersteg brachen um 3 Uhr morgens von Gruben auf und gewannen die Höhe des Einfalls des Turtmanngletschers in etwa 4 Stunden, dann links über Trümmer auf einen roten Felsrücken, von wo man den Pipigletscher übersah. Von hier über Trümmerhalden und Schnee in mehr als 21/2 Stunden auf P. 3627 ( Äußer-Barrhorn ) und über den Grat zu P. 3587 ( Inner-Barrhorn ). Weiter über den Grat bis nahe zu P. 3437. Keine Schwierigkeiten. Man könnte den Rücken bis auf das Brunegghorn verfolgen und am gleichen Abend nach Gruben zurückkehren.

Furgwanghorn ( 3163 m ) und Weiße Egg ( 3168 m ) vom Turtmannthale aus. 29. Juli. Die nämlichen, ohne Müller, folgten dem Augstbordpaßweg bis 1 Stunde unter der Höhe. Dann rechts in der Richtung eines Schneecols westlich vom Fnrgwanghorn. Diesen rechts lassend, stiegen sie gerade aufwärts zum Gipfel in 412 Stunden von Gruben ( großer Steinmann auf dem Gipfel ). Dann über den Rücken und einen andern Gipfel auf die Weiße Egg ( ebenfalls Steinmann ) und weiter dem Grat entlang über das Steinthal-horn zum Augstbordpaß.

Rothhorn von der Hüngerlialp. 30. Juli. Die nämlichen gingen von dem Augstbordpaßweg südlich der Hügelseite nach auf die Hüngerlialp, dann eine Stunde lang aufwärts gegen den Jungpaß und über den Gletscher zwischen Rothhorn und P. 3012 an den Fuß eines Couloirs. Über die linksseitigen Felsen auf den Gipfelgrat 5 Minuten unterhalb der ersten Spitze. Schlechtes Wetter verhinderte die Fortsetzung der Tour, aber es schien möglich, dem Grat zu folgen bis an den Fuß von P. 3404 ( Äußer-Stellihorn ). A.J. Nr. 118, pag. 268/69.

Monte Leone-Ofenhorn-tJruppe.

Monte Leone von der Alp Veglia aus über die Nordost- und Südostwand. 16. Aug. Carlo Cressini mit Franz Jarba und V. Rogga verließen das Hotel um 4 Uhr 10 Min., passierten den Lago delle Streghe und stiegen über die Trümmerhalden zwischen Punta Amioncei und Monte Leone an den Fuß der Nordostwand des letztern, erstiegen diese bis zu einem rötlichen Band ( 6 Uhr 20 Min. ), gingen auf demselben in einer Höhe von ca. 2700 m in 15 Minuten um die Ostecke auf die Südostwand über dem Lago di Avino über. Um 7 Uhr 25 Min. gingen sie längs der roten Wand weiter gegen den Stickelgrat zu. Steingefahr in den Couloirs. Nachdem mehr als die Hälfte der Südostwand zurückgelegt war, stiegen sie aufwärts zu einem weißen Kalkband, das sie in entgegengesetzter Richtung und etwas ansteigend bis unter den Gipfel brachte. Dann über einen Felssporn auf den Ostkamm, in geringer Entfernung vom Signal. Ankunft bei diesem um 11 Uhr 30 Min. Unterwegs Halt von llk Stunden wegen Unwohlsein des Herrn Cressini. Gebrauchte Zeit 7 Stunden 20 Min. Abstieg über den Südkamm, Alpiengletscher und Passo di Loccia Cornera in 3 Stunden 40 Min.

Pizzo di Terra rossa ( Wasenhorn, 2991 m Siegfr. ) über den Nordostkamm. 22. Aug. Die nämlichen folgten von Veglia dem Weg nach der Forchetta di Aurona, dann dem Fuli des flachen Kammes, welcher von diesem Paß nach dem Gipfel sich zieht, erreichten über einen Felssporn den Kamm da, wo er anfängt, sich aufzuschwingen, und über die Nordostecke das Signal in 33Ì4 Stunden von Veglia aus. Abstieg in 2J/2 Stunden auf dem gleichen Wege. R.M. XI, pag. 312.

Bocca Mottiscia ( 2921 > » It.K .) und Punta Mottiscia ( 3156 m It.K.. ). 19. Juli. R. Gerla, D. Prina, C. Cressini und C. Conterio mit Lorenzo Marani von Antronapiana und Vittorio Roggia von Varzo erstiegen von Veglia aus die Bocca Mottiscia, zwischen Hüllehorn und Bortelhorn, welche von der italienischen Seite für unzugänglich galt, in 3 Stunden und stiegen in weitern 3 Stunden auf der Südseite über den obersten Teil des Mot-tiscia-Gletschers und lockere Felsen zum Steinmann empor. Rückweg der nämliche in 4V2 Stunden bei Gewitter. R.M. XI, pag. 279.

Punta di Valgrande ( 2863 Siegfr., 2856 It.K.. ). 27. Juli. R. Gerla, D. Prina und C. Cressini mit L. Marani stiegen in 2 Stunden auf die Forca del Rebbio ( 2756 m It.K .); von da in weitern 2 Stunden zuerst über den Südwestkamm, dann über die Südseite auf die Spitze. ( Diese ist nicht zu verwechseln mit der andern Punta di Valgrande über der Piana d' Avino, dem Monte Cornera Siegfr., und dem Pizzo di Valgrande di Valle 2530 m in der gleichen Gegend. ) Hier wurde eine Karte von Herrn J. Stehelin-Koch von Basel gefunden, welcher diesen Punkt von Berisal aus am 29. Juli 1891 erreicht hatte. K. M. XI, pag. 280.

Punta Mottiscia ( 3156 m ). B. Juli. Rev. W. A. B. Coolidge mit Chr. Almer, jun.

Groß-Schienhorn ( 2942 m ). 10. Juli. Die nämlichen. Güschihorn ( 3084 m ). 11. Juli. Die nämlichen. Albrunhorn ( 2880 m ). 16. Juli. Die nämlichen. Ober-Turbenhorn ( 3121'n ). 19. Juli. Die nämlichen.

NeufelgiuJiörner ( 2946 m ). 23. Juli. Die nämlichen. Ö.A.Z. Nr. 362, pag. 292, und S.A.C. XXVIII, pag. 102 ff.

Berner Alpen.

Bietschhorn vom Baltschiederjoch. 6. Aug. MM. E. F. M. Benecke, H. VV. Reade und H. A. Cohen mit Theod. und Gabriel Kalbermatten von Ried brachen um 3 Uhr 45 Min. von einem Bivouac im Birchthal dicht oberhalb der Waldgrenze auf und erreichten in 2 Stunden einen Punkt gerade südlich von P. 3156. Nach kurzem Halt ( wegen Nebel ) stiegen sie über gute Felsen eine halbe Stunde lang bis auf den Schneerücken, den man vom Hotel Nesthorn in Ried an der linken Ilorizontlinie sieht. Diesen Schneekamm verfolgten sie stufenhauend 2 Va Stunden lang bis zur Vereinigung mit der gewöhnlichen Route über den Nordkamm. Auf Stufen von einer andern Partie erreichte man den Gipfel um 10 Uhr 25 Min. Vielleicht ist dies der leichteste Zugang zum Bietschhorn, aber im ganzen doch nicht zu empfehlen. Die Felsen zum Baltschiederjoch sind brüchig und im Dunkeln unangenehm zu begehen; der Schneerücken selbst weit weniger interessant als der Westkamm und bei schlechtem Schnee wahrscheinlich gefährlich. A.J. Nr. 118, pag. 269.

Geißhorn über den Westhang und Nordgrat. 10. Aug. H. Rieckel und L. Kurz mit Chr. Lauener und Fritz Graf, jun., von Lauterbrunnen überschritten, von der Oberaletschhütte aufbrechend, 50 Minuten lang den Oberaletschgletscher, wandten sich dann nach Osten über einen spaltenreichen Gletscher, steile und unsichere Felsen, bis sie etwas rechts von P. 3684 den schmalen mit Schnee und Eis bedeckten Nordgrat erreichten. Diesem folgend erreichten sie zuletzt über die Felsen des Westabhangs in 4 Stunden 5 Min. die Spitze. Abstieg zur Hütte in 3 Stunden 25 Min. ( Ohne Pausen gerechnet.S.A.Z.. XI, Nr. 3, pag. 31.

Distelhorn ( 3748 m ). 22. Aug. Mr. T. P. H. Jose mit Clemens Zurbriggen von Saas und Anton Waiden von Belalp brachen von der ( ausgezeichneten ) Oberaletschhütte um 4 Uhr 15 Min. auf, erstiegen den Oberaletschgletscher und -firn ( der letztere sehr zerschrundet ) bis zu dem O. Fuß der Gipfelfelsen in 2 Va Stunden von der Hütte. Sie erstiegen die mit frischem Schnee bekleideten, darum unangenehmen Felsen, und sich etwas links haltend, erreichten sie den Gipfel in 48 m Stunden von der Hütte. Auf dem zweiten, südwestlich wenig entfernten und niedrigem Gipfel, den sie zuerst für den höhern gehalten hatten, bauten sie einen Steinmann. Nach kurzem Aufenthalt wegen kaltem Wind stiegen sie von diesem Punkt über die Südwand direkt auf den Oberaletschfirn ab; kürzer und leichter als der Aufstieg. Dann umgingen sie nach links den Fuß des Distelhorns und versuchten, von der Sattellücke nach dem Lötschthal abzusteigen, mußten aber 200 Fuß unter dem Paß ( Nordseite ) wegen Steinfall wieder umkehren und den Weg über den Beichgrat nach Ried einschlagen. Die Schrunde auf dem Oberaletschfirn können gelegentlich die Ersteigung verhindern. A.J. Nr. 119, pag. 319.

Nachsatz: Die Bemerkung in der Ö.A.Z. Nr. 360, pag. 270, daß im Sep^ tember 1892 die erste Besteigung des Gredetschhorns von der Oberaletschhütte aus durch Mr. Bird mit J. und R. Imboden gemacht worden sei, beruht wohl auf Irrtum. Die erste Ersteigung dieses Gipfels geschah am 15. Aug. 1887 durch die HH. L. Purtscheller und F. Drasch. S.A.C. XXIII, pag. 480.

Anmerk. der Red.

Weiße Frau von Süden. 13. Aug. MM. Benecke, Reade und Cohen mit Abraham Müller und Johannes Ogi-Müller von Kandersteg brachen um 2 Uhr morgens von der Heimritzhütte im Gasternthal auf und verfolgten den Tschingelpaßweg bis zum Fuß des Blümlisalphorns in 4 Stunden. Von da über Lawinenreste und zum Teil schlechte Felsen immer rechts haltend zum östlichen Ende des Gletscherchens auf der Südostwand der Blümlisalp. Dieses überschreitend nach links über Schnee; IV2 Stunden vom Fuß. Leichte Traverse nach links zu einem Punkt gerade unter dem Col zwischen Blümlisalphorn und Weißer Frau. Gerade aufwärts über Felsen und Schneeflecke bis unter den Uberwächteten Col. Etwas rechts haltend schlugen sie die Gwächte durch und erreichten den Col um 12 Uhr mittags. Von hier in 1 Stunde auf die Weiße Frau. ( Das Blümlisalphorn würde mehr als die doppelte Zeit erfordert haben ) Die neue Route wird sehr empfohlen und ist abgesehen von der Gefahr durch Gletscherbrüche während der ersten Stunde sicher. A.J. Nr. 118, pag. 269.

Gspaltenhorn von Nordosten. 15. Aug. 1891. Sir EL Seymour King mit Ambr. Supersax von Saas-Fee und einem Träger von Lauterbrunnen verfolgte am 14. August den Weg zur Sefinenfurgge bis da, wo ein Pfad sich längs der Trümmerhalden der Büttlassen hinzieht. An einem kleinen See vorbei kamen sie auf einen Jägerpfad und zu einer Balm. Am nächsten Tage verfolgten sie den Pfad bis zum Gletscher, der von der Büttlassenlücke herunterkommt, erstiegen diesen eine Zeit lang und traversierten dann bis zu einer Felsrippe, welche von dem groiien Felsturm herunterkommt, der gerade unter den Seilen sich befindet. Der Weg über diese Felsen hinauf war schwierig, der Grat wurde gerade bei dem großen Felsen erreicht und von hier die gewöhnliche Route eingeschlagen. Die Variante wird nicht empfohlen, dagegen wohl der Zugang von der Sefinenseite über den Jägerweg und direkt den Gletscher hinauf zur Büttlassenlücke. A.J. Nr. 118, pag. 270.

Tschingelspitz ( 3318 m ). Erste touristische Ersteigung. B. Aug. A. Gaßmann, stud. med., mit H. von Allmen. S.A.C. XXVIII, pag. 336.

Thierberg ( 3202 m ). B. Aug. MM. V. A. Fynn und Dr. Murphy verließen den Pavillon Dollfus um 5 Uhr 25 Min., gingen quer über den Unteraargletscher zum P. 2372 am Fuß des Nordgrates des Berges. Von hier zur Spitze in 3 Stunden 30 Min. Zunächst am Westabhang, dann auf dem Grate selbst, die letzten 100 m interessante Kletterei, die letzten 25 m nur einer nach dem andern. Ankunft auf dem nicht für 2 Mann Platz bietenden Gipfel um 9 Uhr 50 Min. Abstieg über den Südgrat und dort, wo sich der Westgrat abzweigt, durch ein steingefährliches Couloir auf den Gletscher südlich vom Studerhorn in 1 Stunde 30 Min. Über das Oberaarjoch in der Oberaarhütte um 3 Uhr 30 Min. S.A.Z. X, Nr. 19, pag. 190.

Brandlammhorn ( 3115 m ). 3. Juli. Hr. René König, Fräulein Sarah König und Herr C. Montandon brachen um 6 Uhr vom Pavillon Dollfus auf, stiegen über die Rasenhänge und Felsen auf der Ostseite des Bächlistockes bis zum Beginn des Firns empor. Hierauf wandten sie sich nach Überschreitung des Brandlammbaches oberhalb der Schlucht gleichen Namens über hart gefrorne Schneefelder zum Fuß der höchsten, dem Aaregletscher zugekehrten Spitze des Brand- oder Brandlammhorns. Der Aufstieg zur Gratstelle westlich des Gipfels erfolgte durch ein steiles Schneecouloir, wo jede Stufe geschlagen oder eingestampft werden mußte, nennenswerte Schwierigkeiten aber nicht angetroffen wurden. Das Couloir endigte in steilen, faulen Felsen und Geröll und wurde von einer kleinen Gwächte dominiert. Ein Schneegrat führte zur Spitze. ( 12 Uhr, unterwegs zwei Stunden Halte. ) Die Aussicht ins Finsteraarhorngebiet war großartig. Gelungene photographische Aufnahme desselben. Der Abstieg ( 2 Uhr ) erfolgte in cirka drei Stunden auf dem beschriebenen Wege. Heimkehr über die Strahlegg. ( Ansicht des Brandlammhorns vom Juchlistock aus in Bd. XXIV, p. 145. Notiz über einen Versuch der Besteigung desselben vom Bächliboden aus in Bd. XXVII, p. 360. ) ( Mitteilung von C. Montandon. ) Bächlistock. Nordspitze. 26. Juli. H. Baumgartner ( Centralpräsident S.A.C. ), A. Baumgartner und E. v. Rütte mit P. Baumann, Vater und Sohn, von Grindelwald. S.A.C. XXVIII, pag. 328.

Strahleqghörner ( 3453 oder 3450, 3390, 3382, 3462 m ). 19. Sept. 1891. Mr. E. Clayton mit dem Kleinen P. Baumann erreichte von der Schwarzegghütte aus auf dem Finsteraarjochweg den Fuß der Kette, stieg links über leichte Schneefelder hinauf und erreichte einen Gipfel, wo man die Karte von Mr. H. Bowyear vom 18. Juli 1890 fand ( s. S.A.C. XXVI, pag. 397 ). Von hier folgte man der Kette nordwärts teils über den Kamm, teils an den seitlichen Abhängen bis zum Strahleggpaß in 4 Stunden. A.J. Nr. 116, pag. 119.

Titlis- und Damuiagruppe.

Paß in den Fünffingerstöcken von Stein nach Engelberg. 1. Sept. 1891. MM. Frank Gare und Legh S. Powell stiegen von Stein über den Oberthalgletscher auf das Joch zwischen P. 3002 und 2992 der Fünffingerstöcke in 21/* Stunden, gingen über eine Schneefirst und einen 2 — 300 Fuß hohen Schneehang rechts haltend hinunter auf ein steiles Gletscherchen und von da auf den ebenen Wendengletscher, von welchem sie das Wendenjoch in 11;t Stunden, vom ersten Paß aus, erreichten. Im ganzen also 3'/2 Stunden vom Hotel aus, Halte abgerechnet. Diese Variante interessanter als die durchs Wenderithai, und besser als die von Mr. Basto w, der zwischen dem Unterthalstock und den Fünffingerstöcken hinüberging. A.J. Nr. 116, pag. 115.

Bemerkungen der Redaktion: Die Äußerung am Schluß dieses Artikels: „ Es ist beizufügen, daß Herr Dübi 1871 ungefähr den Spuren der Partie von Mr. Bastow folgte, veranlaßt mich zu folgender Berichtigung: Erstens habe ich'meine Tour 1871, Mr. Bastow die seinige 1875 gemacht; zweitens bin ich von derGschlet-teralp zwischen Vorder- und Hinter-Uratstock durch auf dieselbe Lücke in den Uratstöcken gelangt, die nun die Herren Gare und Powell von Stein aus nachdem Wendengletscher überschritten haben. ( S.A.C. XI, pag. 179 und 538.Ich benutze die Gelegenheit zu zwei andern Berichtigungen aus dieser Gegend, auf welche mich Mr. Coolidge brieflich aufmerksam gemacht hat: Der Giglistock ( s. S.A.C. XXVII, pag. 350 ) wurde am 11. Aug. 1884 von MM. Hutchison und Powell erstiegen ( A.J. XII, pag. 266 ), hätte also nicht unter den „ neuen Bergfahrten " von 1891 figurieren sollen. Die Punkte 3446 und 3440 in der Kette der Thierberge scheinen 1850 von Herrn Gerster und 1864 von Herrn Wenger betreten worden zu sein ( S.A.C. II, pag. 19, 32, 56 ), hätten also ebenfalls fortbleiben sollen.i Hinter-Sustenhorn ( 3320 ra ). 5. Aug. 1891. Dr. W. Gröbli mit A. Gamma. S.A.C. XXVIII, pag. 345.

tìlarneralpen.

Ruch en ( Mürtschenstock ). 2442 ' ". Traversierung. 22. Mai. A. Bois de Chesne und Valère A. Fynn gingen ( nach einem durch Nebelwetter vereitelten Versuch vom 9. Mai ) wiederum von der Sennhütte auf Alp Spannegg um 2 Uhr 7 Min. gegen das große Couloir zu, das sich unter einem großen Gratturm auf dem Südkamm des Ruchen durch die Westwand hinabzieht. Wo es sich teilte, folgten sie dem rechten Arme und unter dem Gratturme links über steilen Rasen aus dem Couloir heraus. 4 Uhr 10 Min. Nach 35 Minuten Rast über schmale Rasenleisten, steile Couloirs und Wandstufen nördlich auf den Hauptgrat. Einige Schritte auf der Ostflanke, dann wieder über den Grat, unter einem hohen Felsabsatz durch auf die Westflanke und über Trümmer dem Gipfel zu, der um 5 Uhr 50 Min. erreicht wurde. Der Abstieg um 7 Uhr 15 Min. über den Nordgrat begonnen, in wenigen Minuten in die Gratscharte zwischen dem höchsten und zweithöchsten Gipfel. Dann über die Ostseite hinab durch ein steiles ( 55 ° ), schneegefülltes Couloir, wo es in einer Wand abbricht, nach links hinaus und im Zickzack hinunter auf ein Band, das wieder in das Couloir führte. Um 9 Uhr 50 Min. am Fuß der Wand, im Cirkus der Meerenalp. Gewöhnlich geht man etwas südlich von dem benutzten Couloir. Die beiden Herren bestiegen noch den Faulen und gingen durch die Meerenalp nach Mühlehorn hinunter. S.A.Z. Nr. 18, pag. 173 ff.

( xotthardgebiet.

Wyttenwasserstock. 25. Juli. Rev. W. A. B. Coolidge mit Chr. Almer jun. Ö.A.Z. Nr. 362, pag. 292, und S.A.C. XXVIII, pag. 114 ff.

Pizzo Columbe ( 2549 m ). 3. Aug. Die nämlichen und F. Gardiner. Amüsante Kletterei auf diese schöne Dolomitspitze, in 8U Stunden vom südlichen Columbepaß ( 2381 m zwischen Val Piora und Lukmanierstraße ) aus. Ö.A.Z. Nr. 362, pag. 292.

Schneehühnerstock ( 2756 m ), Juff oder Piz Tiarms ( 2915 m ). 28. Aug. Herr C. Seelig ( allein ) verließ die Station Gesehenen um 2 Uhr morgens, erreichte die Wirtschaft auf Oberalp um 43/* Uhr und frühstückte dort. Ab daselbst um 6 Uhr 30 Min., auf der Fellilücke ( 2490 m ) um 7 Uhr 45 Min. Er erreichte den Schneehühnerstock um 9 Uhr 10 Min., stieg wieder zur Lücke ab und auf den P. Tiarms, hübsche Kletterei und schöne Aussicht. Durch den Paß nördlich vom P. Tiarms hinunter ins Val di Val, hinauf zu einem Einschnitt nördlich vom Crispalt und auf diesen. Nur zwei Karten gefunden, dann in den obersten Teil von Val Giuf und über einen fernem Paß ins Wichelthal hinunter über ein sehr steiles Schneefeld ( darunter Eis ) von 500 Fuß Höhe. Um 7 Uhr 30 Min. abends im Thal, um 10 Uhr bei den Hütten von Obermatt. Am andern Morgen zur Rienthallücke ( 2696 m ) und auf den Schienstock ( 2983 m ), wo eine Flasche mit unleserlicher Karte gefunden wurde. Um 1 Uhr fort und durchs Rienthal hinunter nach Gesehenen. A.J. Nr. 118, pag. 270.

Adnla-Alpcu.

Pizzo Pombi ( 2971 m ). Zweite Ersteigung. Corbet ( 3025 m ). Erste Ersteigung. Cima di Pian Guarnei ( 3014 m ). Zweite Ersteigung. 10. Juni. Dr. L. Darmstsedter mit Joh. und Georg Stabeier von Taufers. Von einem oberhalb der Alpe di Feppe gelegenen Zeltbivouac über die nicht leichten Felsen der Westwand und den Nordwestgrat zum Pizzo Pombi, auf dem ein Signal vorgefunden wurde. Abstieg über den Ostgrat nach dem Schneekar, das westlich von den obengenannten 3 Gipfeln begrenzt wird. Nun zur Scharte nördlich des auf Bl. Mesocco Siegfr. „ Nebbione " genannten Vorgipfels des Corbet und mit Umgehung zweier anderer Vor-spitzen bei der tief eingerissenen Klamm vor dem Gipfel zum Südgrat hinauf und in langer Gratwanderung zum unbetretenen Gipfel des Corbet. Abstieg über den Nordgrat und in leichter Kletterei zur Cima di Pian Guarnei, wo sie, wie auf dem Pizzo Pombi, ein Signal fanden. Dann nach Nordwest hinab gegen die „ Cima Vercönca " benannte Vorspitze der Cima di Pian Gnarnei und an Piz Gilchen vorüber nach Alpe di Veis und direkt hinab nach Mesocco. Fil di Dragiva ( 2770 m ). Erste Ersteigung. Fil di darò ( 2780 m ). Erste Ersteigung. 13. Juni. Die nämlichen, vom Zeltbivouac auf der Alpe di Gangella zum Passo di Ganano, von wo in halbstündiger Gratwanderung die Nordwand und über diese in einer weitern halben Stunde teils über Schnee, teils über verschneite Felsen die Spitze erreicht wurde. Nach der Rückkehr zum Passo di Ganano in nordöstlicher Richtung zu der großen, unterhalb des Fil di Ciaro befindlichen Mulde und in kurzer Kletterei über verschneite Felsen zu dem auf der Siegfriedkarte Bl. Mesocco Cima di Gangella genannten Ostgipfel ( 2764 m ) und in weiterer halbstündiger pikanter Gratkletterei zum westlich gelegenen Fil di Ciaro. Der Abstieg geschah direkt vom höchsten Gipfel über steile Schiefer-halden gegen einen nördlich des Passo di Ganano gelegenen signal-gekrönten Vorzacken, von dem aus sie fast bis zu ihrem Zeltplatz auf Schnee abfahren konnten.

Pizzo di Termine ( 2830 m ). Erste Ersteigung. Torrone d' Orza ( 2984 m ). Erste Ersteigung. 17. Juni. Die nämlichen, von der oberhalb Augio ( Calanca ) gelegenen Alpe di Naucolo zu dem unbenannten Passe im Süden des Pizzo di Giumella und über die steile mit Schnee bedeckte Nordwestwand zum Nordostgrat, den sie in ca. 2600 m Höhe erreichten. Lange Gratwanderung, die der Wächten wegen große Vorsicht benötigte, zum Gipfel 2867 m. Hierauf über steile vereiste Felsen zu einer tiefen Scharte hinab und mit Umgehung einer Vorspitze und der höchsten Terminespitze zur Scharte zwischen Termine und Torrone d' Orza. Der erste Turm der Torronegruppe wurde auf der Südseite in lawinengefährlicher Passage umgangen und zwischen dem ersten und zweiten Turm durch eine sehr steile, teilweise vereiste Rinne angestiegen. Vom zweiten Turm über den Grat bis zum vierten Turm, der sich als der höchste herausstellte. Im Abstieg wurde von der Scharte hinter der Torronegruppe der höchste Terminegipfel erstiegen, von wo sie dann auf der Pontironeseite und nach Übersteigung des nach dem Pontironethal laufenden Nordwestgrates zu unserem Ausgangspunkt zurückkehrten.

Pizzo di Remia ( 2915 m ). Erste Ersteigung. 18. Juni. Die nämlichen von der Alpe di Naucolo zum Passo di Giumella und nach halbstündiger Traverse auf der Nordseite des Pontironethals über die steilen Grashalden und verschneiten Felsen der Südwand zum Grat und zu dem auf der Siegfriedkarte Bl. Mesocco Pizzo delle Streghe genannten Vorgipfel des Pizzo di Remia. Hierauf westlich unterhalb des Grates entlang bis zur höchsten Spitze, die in anscheinend unersteigbaren Felswänden aufsteigt und die sie über die Nordwestwand in einer halben Stunde ungemein schwieriger Kletterei erreichten. Beim Abstieg fanden sie etwas nördlicher einen besseren, aber immer noch recht heikein Weg. Nun zum Passo di Remolasco und durch das obere Calancathal nach Augio.

.'\ Neue Bergfahrten in den Schweizeralpen 1892.31 9 Fil die Revio ( 2838 m ). Zweite Ersteigung. Pizzo di Pianasse » ( 2834 m ). Erste Ersteigung. 21. Juni. Die nämlichen, in Gesellschaft des Herrn Regierungsrat Offermann, Straßburg, von der Alpe di Revio über steile Schneefelder zum Passo di Revio, und über den teilweise mit Neuschnee überdeckten Felsgrat zum Fil di Revio, wo sie ein Signal vorfanden. Schwieriger als der Aufstieg zum Fil die Revio gestaltete sich die nun folgende Gratwanderung zum Pizzo di Pianasso, die bis zur großen Scharte vor dieser Spitze 5/4 Stunden in Anspruch nahm und so manche prekäre Stelle aufwies. Von der Scharte auf der schneebedeckten Nordwestwand und über den Kamm in 3'4 Stunden zur unbetretenen Spitze des Pizzo di Pianasso. Abstieg durch eine sehr steile Schneerinne direkt von der Scharte vor dem Pizzo di Pianasso, von wo aus sie die Alpe di Revio in l1^ Stunden erreichten.

Cima dei Cogni ( 3068 m ). Erste Ersteigung. Fil Rosso ( 3163 m ). Erste Ersteigung. 22. Juni. Die nämlichen, in Gesellschaft des Herrn Dr. Offermann, von der Alpe di Revio zu dem hohen Gletscherjoch zwischen Cima dei Cogni und Fil Rosso und ohne Schwierigkeit über den Nordgrat zur ersteren. Nach der Rückkehr zum Joch über den Südgrat zum Fusse des Fil Rosso und über die stark verschneiten Felsen der Südwand in teilweise schwieriger Kletterei zur Spitze.Von dem Joch aus konnten im Abstieg über 600 Meter teils stehend, teils sitzend abgefahren werden.

Pizzo Terre ( 3099 m ). Zweite Ersteigung. Pizzo dei Piani ( 3158 m ). Zweite Ersteigung. Pizzo bianco ( 3038 m ). Erste Ersteigung. 25. Juni. Die Nämlichen, in Gesellschaft der Herren Dr. Offermann und Dr. Heiversen, von einem Zeltbivouac auf Curciusa di sopra um 4 Uhr 20 Min. zum Hauptkamm der Curciusakette, den sie zwischen den Punkten 2951 und 3002 der Siegfriedkarte Bl. Hinterrhein erreichten. Von hier wurde ohne besondere Schwierigkeit die Spitze des Pizzo Terre, auf der ein Signal vorgefunden wurde, um 8 Uhr 30 Min. erreicht. Nach 20 Minuten Aufenthalt hierselbst verfolgten sie den Grat südwärts und erreichten nach Überwindung einer großen Zahl von teilweise sehr steilen und plattigen Türmen, die teils überklettert wurden, teils auf der Curciusaseite auf lawinengefährlicher Passage umgangen werden mußten, 10 Uhr 40 Min. die Scharte vor dem Pizzo dei Piani und 11 Uhr 35 Min. den Gipfel selbst, wo ebenfalls ein Signal vorgefunden wurde. 12 Uhr 30 Min. verließen sie den Gipfel und stiegen über die südliche Spitze steil hinab zu dem Schneegrat, der dieselbe mit dem Pizzo bianco verbindet. Der Gipfel des Pizzo bianco wurde 2 Uhr 40 Min., die Bocca di Curciusa 4 Uhr 30 Min. und der Bernhardin um 6 Uhr 30 Min. erreicht.

Torrone di Luzzone ( 2825 m ). Erste Ersteigung. Torrone di Nava ( 2884 m ). Erste Ersteigung. 28. Juni. Die nämlichen von der Alpe Scaradra di sotto nach der Westseite des Torronegrates und nun in südlicher Richtung dem Rücken zu, der westlich des Turmes 2825 m Siegfr. Bl. Olivone gegen das Luzzonethal hinabzieht. Von hier zur Scharte im Norden des Turmes und über schwierige Platten zur Spitze. Der Auf- stieg geschah anfangs auf der Ostwand, doch wurden sie bald durch die zunehmende Schwierigkeit der Platten nach der Nordwand und schließlich nach der Westwand gedrängt. Den Abstieg versuchten sie über den Südgrat zu forcieren, was indes nicht gelang. Sie mußten schließlich unter sehr großen Schwierigkeiten bis zum Westfuß absteigen, um zur höchsten Spitze des Torronegrates zu gelangen, deren Ersteigung ebenso leicht ist, als die des von Dr. D. Torrone di Luzzone genannten Turmes schwierig war.

Torrone di Garzura ( 3020 m ). Erate Ersteigung. Vernokhorn ( 3042 m ) Erste Ersteigung. Plattenberg ( 3041 m ). Erste Ersteigung. 29. Juni. Die nämlichen, von der Alpe Scaradra di sotto nach Osten zum Faß der Plattenberggruppe und über die Schneefelder und Felsen der Westwand zur Scharte südlich des Gipfels 3020 m Siegfried Bl. Greina. Von hier über die steilen Felsen der Südwand zu dem die Alpe di Garzura beherrschenden und deshalb von Dr. D. nach dieser Alpe benannten Gipfel. Nach Rückkehr zur Scharte südwärts über den teilweise schwierigen Grat zu der Nordspitze des Vernokhorns, die ein Signal trug. Über ein schwieriges Wand'l, das offenbar den Erricliter des Signals am Weitervordringen hinderte, und schwierige Felsen zur höchsten südlich gelegenen Spitze. Nun südlich weiter über den in den ersten 3lt Stunden außerordentlich schwierigen, plattigen Grat zur Scharte vor dem Plattenberg, wo es endlich gelang, zur Scaradraseite abzusteigen, von wo sie dann in unschwieriger Kletterei den Plattenberg erreichten. Abstieg nach der Alpe Scaradra di sopra.

Piz Casinell ( 3101 m ). Erste Ersteigung. Piz Sorda ( 3126 " ). Erste Ersteigung. Piz Jut ( 3128 m ). Erste Ersteigung. 30. Juni. Die nämlichen, von der Alpe Scaradra di sopra zum Passo di Sorreda und über den sanft ansteigenden Gletscher in langer Wanderung zum Piz Casinell. Abstieg über die sehr schwierige Südwand zur Scharte zwischen Piz Casinell und der Nordspitze des Piz Sorda, die sie über den Schneegrat mühelos erreichten und auf der ein Signal gefunden wurde.Von hier auf den auf der Siegfriedkarte Bl. Olivone Piz Cassimoi genannten Gipfel, der mit Piz Sorda zusammenhängt. Da der Piz Sorda mit seiner charakteristischen Form das Scaradrathal beherrscht, der wenig charakteristische, wenn auch höhere Südgipfel dagegen nur von der Alpe Cassimoi im Carassinathal sichtbar ist, ist es vorzuziehen, den Namen Piz Cassimoi zu eliminieren. Über die sehr steile, aus brüchigem Glimmerschiefer-gestein bestehende Südwand des Piz Sorda zur Bocca di Fornei hinab, auf der Lentaseite bis zum Fuß des „ Cima Fornei " genannten Vorgipfels des Piz Jut traversiert und über diesen Vorgipfel und den abenteuerlichen Grat zur Scharte vor Piz Jut, von wo sanft ansteigende Schneefelder zum Gipfel leiten. Abstieg über den enorm steilen Forneigletscher nach Alp Cassimoi und durch das Carasinathal nach Olivone.

Piz Vial ( 3166 m ). Dritte Ersteigung. Piz Gaglianera ( 3122 m ). Erste touristische Ersteigung. 3. Juli. Die nämlichen, in Gesellschaft des Herrn Dr. Heiversen und Dr. Offermann, von der Alpe di Monterascio zum Greinaplateau und über die Südwand des Massivs ohne besondere Schwierigkeit zum Grat und in nördlicher Direktion über den Zacken 3145 m und über die aus Trümmergestein bestehende Gipfel-Ostwand zur Spitze, die eine überaus großartige und umfassende Aussicht bietet. Abstieg in das Gletscherthal zwischen Vial und Gaglianera und über eine steile Schneerinne der Gaglianera-Ostwand und den schwierigen Nordgrat zur Spitze, auf der Fragmente eines von einem Hirten oder Jäger herrührenden Steckens gefunden wurden. Der auf der Siegfried-Karte Bl. Greina Piz Valdraus genannte Punkt ist nur ein Vorgipfel des Piz Gaglianera. Abstieg über den Lavazgletscher zum Val Camadra und durch dieses nach Olivone.

Rheinwaldhorn ( 3398 m ). 6. Juli. Auf neuem Wege, direkt von der Alpe Guarnajo im Malvagliathal. Die nämlichen, von der Alpe in sehr steilem Aufstieg gegen Nordost, dem sehr steilen Schneecouloir zu, das den Grat des Rheinwaldhorns in zwei ziemlich gleiche Teile teilt und durch dieses Couloir mit zahlreichen Stufen in zweieinhalbstündigem, schwierigem Aufstieg zum Brescianagletscher und schließlich über den Südgrat zur Spitze. Abstieg über den Brescianagletscher zum Joch östlich des Uomo di Sasso. Dauer des Aufstiegs 6 Stunden 40 Min, des Abstiegs 3 Stunden 5 Min. In vorgerückter Jahreszeit dürfte dieses Couloir vereist und die Steingefahr eine sehr große sein.

Simano ( 2842 m ). Erste Ersteigung. 7. Juli. Die nämlichen. Von der Alpe Guarnajo in südwestlicher Richtung gegen das Massiv und über schwierige Felsen zu dem unbetretenen Zacken 2820 m Siegfr. Bl. Olivone und von da nach Norden, anfangs auf dem recht schwierigen Grat, dann auf dessen Westseite zur Scharte und über grobes Trümmergestein zum Gipfel, wo keine Spur einer menschlichen Anwesenheit gefunden wurde, so daß angenommen werden kann, daß Herr Gösset, ebenso wie Herr Hoffmann-Burckhardt ( Itinerarium 1872, pag. 31, und S.A.C. VIII, pag. 558 ), nur einen der vielen niedrigeren Gipfel betreten hat. Abstieg von der Scharte nach Südwest in das Simanokar und von da direkt nach Süden an den Hütten 2319 vorbei und nach Stabbio und Malvaglia. M. D. Ö.A.V. Nr. 16, pag. 185 ff.

Albnlagmppe.

Piz Crealetsch ( 2986 m ). Erste Ersteigung. Piz Ravigliel ( 3038 mErste touristische Ersteigung. 23. Juni. Herr Oscar Schuster mit J. Engi aus Davos. Ab Sertig-Dörfli am 2 Uhr 55 Min. morgens. Über guten Schnee zum Ducan-Paß. An 5 Uhr 2 Min. Ab 5 Uhr 37 Min. In südlicher Richtung hinüber zu einem vom Grat zwischen Gletscher Ducan und Crealetsch herabziehenden Couloir. Durch dieses hinauf und über den Grat ohne Schwierigkeiten auf den Piz Crealetsch. An 7 Uhr 50 Min. Prachtblick auf Piz Kesch und Piz d'Äla. Steinmann erbaut. Der Gipfel wurde 8 Uhr 36 Min. verlassen und der Grat gegen den Piz Ravigliel hin verfolgt. Da dieser bald sehr zerrissen wird, tief hinab in die Südostwand, dann wieder empor zum Grat, der ungefähr in der Mitte zwischen beiden Spitzen wieder erreicht wurde. Nach kurzem Klettern durch ein breites Couloir abermals hinab in die Südost-Abstürze des Grates und schräg durch diese empor zum Gipfel des Piz Ravigliel. An 11 Uhr 22 Min. Aussicht durch Nebel stark getrübt. Der Piz Val mala ( 2955 m ) schien ihren Standpunkt noch um ca. 50 m zu überragen. Ab Gipfel nach Errichtung eines Steinmanns 12 Uhr 30 Min. Der Grat wurde 1 Stunde nach Verlassen des Gipfels an der Stelle wieder erreicht, wo sie ihn zuletzt verließen, und der Abstieg direkt in das Stulserthal genommen; sodann durch weichen Schnee empor zum Ducanpaß. An 2 Uhr 42 Min. An Sertig-Dörfli 4 Uhr 22 Min. nachmittags.

Schwarzhorn ( 3150 m ). Erste Ersteigung über den Nordgrat. Radüner Kopf ( 3076 m ). Erste touristische Ersteigung. 28. Juni. Die nämlichen. Ab Davos-Platz 3 Uhr 15 Min. morgens. Sie folgten der Dischma-straße und bogen nach zweistündiger Wanderung bei den Wiesenalpen ( 1922 m ) von derselben links ab. Anfangs auf schlechtem Pfad, später über Grashalden in das Schwarzhornthäli. Dasselbe durchschreitend, kamen sie zu einer breiten Schneerinne, die sie ohne Schwierigkeit auf den Grat zwischen P. 2971 ( Siegfr. ) und dem Schwarzhorn-Gipfel führte. An 7 Uhr 45 Min. Nach halbstündiger Rast kletterten sie auf den Grat empor und erreichten den Gipfel 9 Uhr 22 Min. Tadellose Aussicht, wohl eine der schönsten in Graubtinden. Die Route ist jenen bestens zu empfehlen, die das Schwarzhorn direkt von Davos aus zu ersteigen beabsichtigen. Nach einstündigem Aufenthalt wurde der Gipfel verlassen und auf dem üblichen Wege zur Einsattlung zwischen Schwarz- und Rothhorn ( P. 3034 Siegfr. ) abgestiegen. Über den Radüner Gletscher zur Westwand des Radüner Kopfes. 11 Uhr 12 Min. stiegen sie in die Felsen ein und erreichten, anfangs durch die Wand, später über den Südwest-Grat kletternd, die Spitze. An 11 Uhr 58 Min. Aussicht sehr beschränkt, doch schöner Blick auf den wild zerrissenen Piz Vadret. Die Spitze verließen sie 1 Uhr 30 Min. und gelangten nach schwieriger Kletterei durch die Südwand 2 Uhr 30 Min. auf die Geröll- und Grashänge oberhalb des Crealetsch-Sees. An Dürrboden 3 Uhr 47 Min. nachmittags. M. D. Ö.A.V. Nr. 17, pag. 199 f.

Berniaagebiet.

Piz Roseg von der Fuorcla Tschierva - Scerscen ( Güßfeldtsattel ). 15. Aug. MM. Garwood und Branch mit Schocher und Zippert von Pontresina verließen die Capanna Mannelli am Scerscen-Gletscher um 2 Uhr morgens, kreuzten in 2 Stunden den Gletscher und erreichten in 1 Stunde 25 Min. mehr die Fuorcla. Nun westwärts eine sehr steile Wand hinauf, 300—400 Fuß hoch, Felsabsätze abwechselnd mit eisbedeckten Bändern ( Eis- und Steinfall, sobald die Sonne erscheint, ca. 5 Uhr 15 Min. Mitte August ). Der schneeige Gratrücken selber schmal und ziemlich steil. Stufenhacken. Am schwierigsten ein 25 Fuß hoher Felsturm unter dem Ost-Gipfel. Dieser um 11 Uhr 30 Min. erreicht ( 8k Stunden Halt unterwegs ). Steiler Abstieg über Eis zur Einsenkung zwischen beiden Gipfeln, aber die höchste Spitze in einer Stunde erreicht. Abstieg zum Roseg-Restaurant auf dem gewöhnlichen Wege. Die neue Route ist interessant und nicht gefährlich, wenn der Grat früh genug erreicht wird. A.J. Nr. 118, pag. 271.

Süvrettasrrnppe.

Verstanklahorn. Vom Tiatscha-Gletscher. Neue Route. B. Aug » A. Rzewuski, Dr. Tauscher und Frau H. Tauscher mit Chr. Jann und P. Allemann von Klosters. S.A.C. XXVIII, pag. 000.

Fergenkegel ( 2857 m ). Neuer Abstieg. Großes Fergenhorn ( 2868 m ). Zweite Ersteigung. Kleines Fergenhorn ( 2847 m ). Zweite Ersteigung.

8. Juli. Herr Oscar Schuster mit J. Engi von Davos. Ab Klosters 2 Uhr 55 Min. morgens. An Rothe Furka 7 Uhr. Ab 7 Uhr 40 Min. Auf der Rydzewsky'schen Anstiegroute zum Gipfel. An 9 Uhr 55 Min. Ab 11 Uhr. Schwieriger Abstieg durch die sehr steile Ostwand zur Scharte zwischen Fergenkegel und Großem Fergenhorn. An 12 Uhr 2 Min. Über meist leichte Felsen auf letzteres. An 12 Uhr 34 Min. Ab 1 Uhr 2 Min. Über den Grat in 13 Minuten auf das Kleine Fergenhorn. Steinmann errichtet. Ab 1 Uhr 22 Min. Ein kurzes Stück in südöstlicher Richtung über einen Grat, dann durch eine Schneerinne und über Geröll hinab nach Fergen. An Innerfergen 2 Uhr 22 Min. Ab 3 Uhr 15 Min. Über steile Rasenhänge zur Alp Spärra. An Silvretta-Hütte 6 Uhr 40 Min.

Groß-Lüzner ( 3108 m ). Traversierung. Groß-Seehorn ( 3124 m ).

9. Juli. Die nämlichen ab Silvretta-Hütte 4 Uhr 16 Min. morgens. An Gipfel des Groß-Litzner 10 Uhr 5 Min. Herrliche Aussicht. Ab ca. 11 Uhr. Am Fuße des Groß-Litzner 11 Uhr 58 Min. Über den Grat hinüber zum Groß-Seehorn. An 12 Uhr 50 Min. Ab 1 Uhr 35 Min. Durch das Cromerthal zum Madienerhaus. An 4 Uhr 40 Min. Die Schwierigkeiten der beiden Litznerwege ( Jann-Jacot, Klucker-Norman ) scheinen äquivalent. Ö.A.Z. Nr. 359, pag. 257.

Rhätikon.

Versuch auf die Drusenfluh ( 2829 m ) von Süden. 25. Juli. Herr Oscar Schuster mit J. Engi von Davos. Ab Douglaß-Hütte in Gesellschaft des Herrn Imhof aus Schiers 3 Uhr morgens. An Schweizerthor 4 Uhr 30 Min. Unter der Südwand hin zum Bregez ( Punkt 2233 der Exkursionskarte des S.A.C. ). An 5 Uhr 58 Min. Ab 6 Uhr 12 Min. Vom Gipfel der Drusenfluh zieht sich in südwestlicher Richtung ein kurzer Grat herab. Rechts von diesem Einstieg in die Wand 6 Uhr 37 Min. Direkt aufwärts über Geschröff, später plattige Felsen. Horizontal nach links zu einem mit dem erwähnten Grate parallel laufenden Riesenkamin.

Obwohl der Einstieg in denselben glückte, hinderten doch schon nach kurzer Zeit eine glatte Platte und eingeklemmte Steine jedes weitere Vordringen. Eine kurze Strecke auf der Anstiegslinie zurück, dann nach rechts schräg aufwärts. Schwierige, durch Nässe oder Vereisung auch gefährliche Platten. Umkehr 8 Uhr 45 Min. in einer Höhe von ca. 2500 m. Auf der Anstiegslinie hinab. Aus der Wand 9 Uhr 52 Min. An Bregez 10 Uhr 23 Min.

Drusenfluh ( 2829 m ). Neuer Abstieg. 26. Juli. Die nämlichen ohne Herrn Imhof. Ab Douglaß-Hütte 2 Uhr 40 Min. morgens. An Öfenpaß 5 Ubr 2 Min. In südöstlicher Richtung vorrückend, gelangten sie nach Überkletterung eines Felskopfes in eine breite, zwischen gewaltigen Wänden eingeschlossene Schneerinne, die zum Teile auch von den Herren Dr. C. Blodig und E. Sohm benutzt wurde. Durch diese, später über Geröll und leichten Fels ansteigend, zur Spitze. An 7 Uhr 23 Min. Prachtvolle Aussicht. Ab 8 Uhr 7 Min. Anfangs wurde der Hauptgrat verfolgt. 9 Uhr 30 Min. verließen sie denselben, ungefähr bei P. 2633 m der Exkursionskarte, und erreichten, in nordwestlicher Richtung absteigend, nach einer in der unteren Partie ziemlich schwierigen Kletterei 10 Uhr 5 Min. das Schweizerthor. Ab 10 Uhr 17 Min. An Schiers 1 Uhr 17 Min. Ö.A.Z. Nr. 359, pag. 257.

Drusenfluh von Süden. 12. Aug. D. Stokar mit Lehrer Michel von St. Antönien. S.A.C. XXVIII, pag. 51 ff.

Sulzfluh. Versuch von Süden.? Aug. Die nämlichen. S.A.C. XXVIII, pag. 49 f.

Hornspüze von der Schweizerseite. 3. Juli. E. Imhof mit M. Sprecher aus Seewis. S.A.C. XXVIII, pag. 66 f.

Großer Thurm von der Schweizerseite. 13. Aug. A. Ludwig und L. Jeklin. S.A.C. XXVIII, pag. 19 f.

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