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Neue Bergfahrten in den Schweizeralpen

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Mont Blanc-Gebiet.

Aiguille des Grands Charmoz von der Mer de Glace aus. 19. Juli. Mr. A. B. Thorold mit Joseph Pollinger und Rudolf Lochmatter verließen das Hotel Montanvert um 3 Uhr morgens und stiegen über die Grashänge unter der Trélaporte und den Trélaportegletscher gerade hinauf zum Bergschrund, welchen sie an der äußersten Rechten überschritten und dann den Gletscher zu den Felsen an der äußersten Linken traversierten. Über diese Felsen etwas links hinauf zu einer Ecke, dann, immer links, empor zu einer zweiten Ecke, dann über Platten in einen Felskamin, in dem sie emporstiegen. Hierauf traversierten sie links in ein Schneecouloir, in dessen Mittellinie sie über Felsen emporstiegen. Dann scharf rechts abbiegend, kamen sie zu einem sehr schwierigen, überhängenden Kamine, der sie, obwohl nur 20 Fuß hoch, Dreiviertelstunden kostete ( dies ist die einzige zweifelhafte Stelle der Route und kann weder von der Mer de Glace, noch vom Gipfel eingesehen werden ). Der Rest des Weges über den Grat war verhältnismäßig leicht, der Gipfel liegt etwas links. Der ganze Anstieg ist steingefährdet; die Partie entrann einem Steinfall, 40 Meter unter dem Gipfel, mit knapper Not. Abstieg auf dem gewöhnlichen Wege. Zeit vom Montanvert zum Gipfel 10 1/4 Stunden, Halte eingerechnet. A.J. Nr. 146, pag. 597 2 ).

Aiguille d' Argentière von Lognan aus. 12. August. Mr. E. L. Stewart mit Johann und Ferdinand Sommermatter folgten dem Weg zum Col du Tour noir über den Glacier d' Argentière und des Améthystes, bis sie den Felsrücken am oberen Ende des letzteren in Sicht bekamen; dann wandten sie sich links und erstiegen die Felsen zur Rechten eines tiefen Risses in dem Rücken, der vom Südgipfel der Aiguille d' Argentière in südwestlicher Richtung verläuft. Als sie den Kamm dieses Rückens erreicht hatten, folgten sie ihm, schwierige Stellen meist auf der Sttdostseite umgehend, bis kurz vor dem Gipfel. Dann stiegen sie auf der Nordwestseite ab zu dem Schneesattel zwischen Südgipfel und höchstem Punkt. Nachdem sie die Ersteigung vollendet, traversierten sie den Südwesthang des Gipfelgrates zu dem Steinmann auf der nordwestlichen Felsecke und kehrten auf dem gewöhnlichen Wege über den Glacier de Chardonnet zurück. Zeit von Lognan zum Gipfel 8 1/2 Stunden, 20 Minuten Rast eingerechnet. A.J. Nr. 147, pag. 45.

Aiguille d' Argentière ( Variante im Abstieg ). 19. August 1898. Mr. P. Sisley mit Maurice Crettes und dessen Bruder erstiegen den Gipfel von der Cabane d' Orny aus auf dem gewöhnlichen Wege. Im Abstieg benützten sie zur Abkürzung die Felswand, welche den Glacier du Chardonnet beherrscht, und gewannen so wenigstens eine Stunde Zeit. E. A. L. 1898, pag. 324, und 1899, pag. 162.

Tour Noir über den Nordostgrat. 23. Juli 1898. Messrs. L.H. und Th. Aubert mit Maurice Crettez. Die Tour wurde wiederholt am 12. August von Mlle Heiner und Mr. G. Hochreutiner mit Maur. Crettez und am 20. August von Mr. Sisley mit den beiden Crettez. Das Itinerar der letzten Partie ist folgendes: Ab Cabane de Saleinaz um 3 Uhr morgens, auf dem Wege zur Fenêtre de Saleinaz bis gegenüber der Scharte; hier ließen sie ihre Säcke zurück, überschritten den Glacier de Saleinaz vollends, passierten den Bergschrund um 5 Uhr und erreichten über die steile Eiswand den Col de la Neuvaz um 7 Uhr. Nachdem sie ohne Aufenthalt über den gefährlichen Bergschrund auf den obersten Teil des Glacier de la Neuvaz abgestiegen, führte sie ein vereister Firnhang zur Rechten auf den Felsgrat, welcher das in den Flanken der Aiguille de la Neuvaz steil abschießende Couloir begrenzt. Über diesen zerrissenen Blockgrat ansteigend, erreichten sie in 2 Stunden den Col supérieur du Tour Noir, nur cirka 50 Meter unter dem Gipfel der Aiguille de la Neuvaz. Der Anstieg nach Westen über den Nordostgrat des Tour Noir vollzog sich beständig einige Meter unter dem Kamme auf der Nordwand. Namentlich die Scharte dicht unter dem Gipfel, den sie um 10 Uhr erreichten, machte Schwierigkeiten. Abstieg auf dem Wege Javelle's zum Col d' Argentière ( 1 Stunde ), zum Glacier und Jardin d' Argentière ( Ankunft um 1 Uhr ). Von da über den Col du Chardonnet ( 2 Stunden ) und Fenêtre de Saleinaz nach der Cabane d' Orny zurück. Ankunft 6 1/2 Uhr abends. R. A. L. 1898, pag. 324, und 1899, pag. 163 ff.

Aiguille de Triolet von Südosten. August 1898. J. B. Guyot mit Adolphe Rey verließen um 6 Uhr die Cabane du Triolet, umgingen während 1 1/2 bis 2 Stunden den Fuß der Monts Rouges und griffen dann ein Couloir zu ihrer Rechten an ( Steingefahr ), das so ziemlich zum Gipfelkamm hinaufführt. Dieses erstiegen sie zu zwei Dritteln, verließen es dann nach rechts hin und stiegen im Zickzack zu dem Gratkamme empor, von dem sich gegenüber der Mont Dolent emporschwingt ( Südostkamm ). Diesem folgten sie eine Zeit lang, schlugen dann eine nördliche Richtung ein, traversierten ansteigend die Südostwand der Aiguille de Triolet und erreichten so die östliche der vier den Gipfel bildenden Felsspitzen. Der letzte Teil des Anstieges fällt mit dem von der Ostseite zusammen.R.M.. 1899, pag. 172, Anm. 2.

Mont Brouillard ( 3966 m ) Kurz. Auf neuem Wege von der Westseite. Mitte August 1898. Avv. G. Boppa mit dem Führer Casimir Thérisod und dem Träger Céleslin Pession. Nähere Beschreibung fehlt. R.M. 1899, pag. 195.

Mont de Rochefort ( Centralgipfel 3433 m Kurz ). 19. August 1898. Si Ing. G. B. Origani und Ab. Jean Bonin mit dem Träger Maurice Barmaz verließen Pré-St. Didier kurz nach Mitternacht, erreichten den Fuß des Berges und stiegen über die von den Jägern Mont Chuc genannte Felsschulter und noch ein Stück weiter in den Felsen der Südspitze ( Punkt 3106 ) empor. Ein gutgelegenes Band führte zu dem auch von unten sichtbaren Couloir, das sich durch die ganze Wand bis nahe dem Mittelgipfel ( Punkt 3433 ) hinaufzieht. Die häufigen Steinfälle im Couloir nötigten sie, sich immer auf dessen Rand zu halten. Da, wo das Couloir in mehrere Äste sich teilt, stiegen sie gerade aufwärts zu einem Sattel zwischen dem höchsten Punkte ( links ) und einem Nebengipfel ( rechts ), welche sie beide bestiegen. R.M. 1900, pag. 121.

Aiguille de Rochefort ( erste Besteigung von der italienischen Seite ). 20. August. Mr. Schintz mit Jos. Croux und Pollinger erstiegen vom Refuge des Grandes Jorasses den Col supérieur des Mont de Rochefort, d.h. den Einschnitt zwischen Mittelgipfel und Nordgipfel, überschritten den letztern, auf dessen Höhe sie einen wahrscheinlich von Emile Key, dem ersten Érsteiger, herrührenden Stab fanden, zu dem Fuß der Aiguille und erstiegen diese selbst. Nähere Details fehlen noch. R.M. 1900, pag. 121.

Mont de Rochefort ( Südgipfel 3096 m ). 6. September. Si Ad. Heß und Dr. Flavio Santi mit dem Träger Alessio Brocherel gingen von Courmayeur in 1 Stunde 20 Minuten zu den Hütten von Rochefort, von da in 2 Stunden 30 Minuten zum Mont Chuc in der Südwand des Mont de Rochefort; von da durch ein Felscouloir in 2 Stunden zum Sättelchen zwischen dem Haupt- und Südgipfel, welch letztern sie in 15 Minuten erkletterten. Der Rückweg nach Courmayeur nahm 5 Stunden in Anspruch wegen unrichtiger Wahl des Abstieges vom Mont Chuc. R.M. 1899, pag. 423, und 1900, pag. 114 ff.

Colle Emilio Rey ( 4067 m ). Erster Übergang vom Glacier de Brouillard zum Glacier du Mont Blanc und Glacier de Miage. 24/26. August.

Flli G. F. und G. B. Gugliermina und Natale Schiavi mit dem Träger Nic. Motta begaben sich am 23. August von Courmayeur zum Ursprung der östlichen Moräne des Glacier de Brouillard, wo sie biwakierten. Am folgenden Tage erstiegen sie diesen Gletscher, traversierten ihn in seinem oberen Teile, der durch große Schründe und Séracs sehr verworren ist, und erreichten das Felseneiland, welches westlich unter den Wänden des Mont Blanc de Courmayeur liegt. Hier verbot die Gefahr von Steinschlägen weiteres Vorgehen, und sie bezogen ein zweites Biwak. Am 25. erstiegen sie die Felsen vollends und erreichten den letzten Gletscherstreifen, welcher sehr steil war und Stufenhauen auf seiner ganzen Länge bis zur Basis der Südwand des Mont Blanc erforderte. Hier wandten sie sich westwärts gegen die breite Einsenkung ( 4007 m Kurz ) zu, welche sich zwischen dem Südwestgrat des Mont Blanc und Punkt 4052 Kurz öffnet. Kurze Zeit konnten sie den Aufstieg fortsetzen, wurden dann durch ununterbrochene Steinfälle wiederum zum Stillstand gebracht und entschlossen sich zu einem dritten Biwak, das sie in der schützenden Wand des Mont Blanc de Courmayeur selbst bezogen. Von hier am 26. um 2 Uhr 45 Min. nachts aufbrechend, traversierten sie das gefährliche Couloir zu dem Felssporn, der es in zwei Äste teilt, stiegen über diesen hinauf und erreichten über einen scharfen Gletscherrücken den neuen Paß. Durch einen tiefen Eiskanal stiegen sie von demselben auf den Glacier du Mont Blanc hinunter, wozu sie 9 Stunden gebrauchten und häufig von Steinschlägen gefährdet waren. Durch die Séracs des Gletschers sich durcharbeitend, erreichten sie abends die Felsen der Westseite, wo sie zu einem vierten Biwak genötigt waren. Am 27. stiegen sie ein gutes Stück den Gletscher wieder hinauf, hielten sich an den Felsvorsprung vor dem „ Rocher du Mont Blanc " und stiegen so zur Capanna Quintino Sella hinab, von wo sie auf dem gewöhnlichen Wege über den Glacier du Miage Courmayeur erreichten. R.M. 1899, pag. 311.

Aiguille du Chardonnet über den Ostgrat. 30. Juli. Messrs. L.H. und Th. Aubert mit Maurice Crettez erstiegen, von der Cabane de Saleinaz ausgehend, einen namenlosen Col zwischen dem Chardonnet und der Fenêtre du Tour und erreichten über einen außerordentlich steilen Eishang den großen, von der Fenêtre du Tour ausgehenden Ostgrat, den sie bis zum Gipfel verfolgten. Am 10. August wiederholten Mr. P. Sisley mit Maurice Crettez die Tour mit Varianten. Sie verließen die Cabane d' Orny um 2 1/2 Uhr morgens, traversierten den Col blanc, erreichten das Plateau supérieur du Tour am Fuße der Aiguille Forbes. Nachdem sie einen steilen Eishang erstiegen und die Aiguille Forbes auf ihrem Osthang umgangen hatten, griffen sie direkt die Nordwand des Chardonnet an. Nach Überwindung der Séracs, welche über den Glacier du Tour hereinhangen, erreichten sie den Grat etwas höher, als Messrs. Aubert bei 3700 Metern und den 123 Meter höheren Gipfel nach einer großartigen Kletterei über die messerscharfe Firnschneide und die phantastischen Gendarmen des letzten Gratstückes um 8 1/2 Uhr. Abstieg auf dem gewöhnlichen Wege über den Nordwestgrat, das Plateau supérieur du Tour, die Fenêtre du Tour und den Glacier de Saleinaz zur Cabane de Saleinaz, woselbst Ankunft um 2 Uhr. Unterwegs 1 1/2 Stunde Rast. Wirkliche Marschzeit 10 Stunden. R. A. L. 1899, pag. 288/9.

Aiguilles Dorées. Mr. Achille Escudié mit Maurice Crettez begingen diesen Gipfelkamm in seiner ganzen Ausdehnung von Osten nach Westen vom Col Droit an der Basis der Aiguille de la Varappe ( Nordwand ) an und eroberten außer den 1892 von Messrs. Fynn und Murphy und 1898 von MIle Hepner erstiegenen drei Hauptgipfeln der Kette, genannt Varappe, Tête Biselx und Trident, folgende vier neue Gipfel: Hauptgipfel der Aiguille Javelle ( cirka 3400 m ), Punkt 3450 ungefähr, südlich von der Tête Biselx, Ostgipfel und Mittelgipfel der Aiguille Penchées ( cirka 3500 m ). Für den Hauptgipfel ( Ostgipfel des Trident ) schlägt Mr. Escudié den Namen Aiguille Maurice oder Tête Crettez vor. R. A. L. 1899, pag. 290.

Pointe Allobrogia = Punkt 3167 der Kette des Mont Dolent, südlich vom Petit Grépillon. 1./2. August 1898. Messrs. René und Arnold Correvon. Nähere Details fehlen, s. Bull, trimestr. de la société Allobrogia Nr. 4. Genève 1899, pag. 13.

Aiguille Verte ( Varianten ). 13. September. Mr. Gustave Jacot mit Pierre Béiez und Claude Bochatey verließen das Biwak am Couvercle um 1 Uhr 30 Min., traversierten den Glacier de Talèfre, warteten, um 5 1/2 Uhr am großen Bergschrund angekommen, den Tag ab, überschritten den Bergschrund um 6 Uhr, hackten 1 1/2 Stunden lang in Eis des großen Couloirs empor und gingen dann in die Felsen des rechten Ufers über, um über diese, gelegentlich zur Rückkehr ins Couloir gezwungen, den Südwestgrat der „ Grande Rocheuse " zu erreichen. Um 10 Uhr erreichten sie den Col am Westfuße der Rocheuse und stiegen den Grat zur Aiguille Verte hinan, welche sie zur Linken hatten. Um 11 Uhr erreichten sie die Spitze und stiegen nach 30 Minuten wieder ab. Vom Col abwärts hielten sie sich, um dem Couloir auszuweichen, schräg links, in der Richtung der Droites, erreichten um 4 Uhr den Fuß der Felsen, um 5 Uhr den Couvercle und um 10 Uhr Chamonix. E.d.A.. 1899, pag. 296 ff.

Penninische Alpen.

Grand Tavé. 20. Juli. Dr. F. L. Fankhauser und Mr. Edward J. Perkins stiegen von der Panossierehütte aus auf den Grat südlich des Gipfels und direkt zum Steinmann hinauf. Nicht ganz leicht. Abstieg auf dem gewöhnlichen Wege über die Westflanke.

Tour de Boussine. 27. Juli. Dr. F. L. Fankhauser und Dr. E. Panchaud bestiegen von der Chanrionhütte aus diesen Gipfel über die Südflanke; monoton, mühsam und zeitraubend über faule Felsen und erweichte Schneehänge. Außer dem verwaschenen Zettel Weilenmanns vom 20. Juli 1867 fanden sie kein Zeichen einer Besteigung. Den Abstieg nahmen sie über den Ostgrat, was der einzig richtige Weg ist, guter Schnee auf

der Nordseite des Grates und prachtvoller Blick in den Ungeheuern Abgrund des Glacier de Zesetta. Gipfel bis Glacier du Mont Durand ( cirka bei Kurve 2700 ) in 1 Stunde 50 Minuten.

Mont Gelé. 31. Juli. Dr. F. L. Fankhauser verließ allein Chanrion mit der Absicht, einen Spaziergang auf den Mont Avril zu machen. Doch als er zum Col de Fenêtre hinaufstieg und den Mont Gelé so schön vor sich sah, konnte er der Versuchung nicht widerstehen, ihn anzugreifen. Das breite, steile, in der Karte eingezeichnete Couloir, das vom Glacier de Fenêtre in die Lücke zwischen den zwei Gipfeln hinauffuhrt, war durch einen 2—3 Meter breiten Bergschrund abgeschnitten, doch konnte er ihn auf den Felsen der Südwestseite leicht überschreiten. Dann schnallte er die Steigeisen an und stieg leicht zwei Drittel der Höhe über den gefrorenen Schnee hinan. Hier aber trat blankes Eis zu Tage, und nach einer kleinen Hackerei schlug er sich deshalb in die Felsen auf der Südwestseite des Couloirs, die ziemlich steil und lose, aber gut kletterbar waren, und erreichte so den Gipfelgrat etwas südwestlich von der Depression zwischen den beiden Gipfeln. Nach einem Aufenthalt von mehr als zwei Stunden bei vollkommener Windstille und tadelloser Aussicht stieg er über die Südflanke ab und zum Col de Fenêtre hinauf. Glacier de Fenêtre bis Gipfel 3 Stunden 20 Minuten, Gipfel bis Col de Fenêtre 1 Stunde 10 Minuten. Vormittags ist der direkte Weg vom Glacier de Fenêtre auf den Mont Gelé ganz ungefährlich, da die Bergseite im Schatten liegt; Dr. Fankhauser sah und hörte keinen einzigen Stein fallen.

Dents de Bertol ( 3556 m ). 4. August. Der nämliche mit Dr. J. Jacot- Guillarmod stieg von der Einsenkung zwischen Punkt 3556 und Punkt 3536 den ganzen Südwestgrat hinauf bis zur Spitze; hübsche Felskletterei.

Abstieg zur Bertolhütte auf dem gewöhnlichen Wege über den Nordgrat.

Persönliche Mitteilung von Dr. F. L. Fankhauser ( Sektion Basel ).

Punkt 4334 ( der große Gendarm ) im Nordgrat des Weißhorns. 26. August. Mr. A. G. Cooke mit Benj. Rouvinez und Louis Theytaz verließen um 4 Uhr morgens ihr Biwak auf dem Col de Tracuit und erstiegen die steilen Schneehänge, die zum Nordgrat des Weißhorns hinaufführen. Dann wurde ein Versuch gemacht, die vier kleineren Gendarmen in der Ostwand zu umgehen. Da diese Ostwand wegen loser Felsen gefährlich schien, wurde, nachdem der zweite Gendarm passiert war, wieder zum Grat anfgestiegen und dieser bis zum Fuße des großen Gendarmen verfolgt. Dieser hätte leicht auf der Ostseite umgangen werden können. Die Ersteigung des Turmes selbst, durch eine Rinne in der Ostwand, bot interessante Kletterarbeit. Der höchste Punkt1 ) wurde um 10 Uhr erreicht ( 5 Stunden wirklichen Marsches ). Von hier hätte, wären nicht die Eisäxte und das Gepäck weiter unten zurückgelassen worden, ein interessanter Abstieg über den westlichen Seitengrat zum Weißhorngletscher und nach der Alp Arpitetta gemacht werden können. Beim Abstieg, der bis zum Col de Tracuit 3 Stunden in Anspruch nahm, wurden die vier kleineren Gendarmen alle überklettert, was gute Kletterei gab und viel weniger gefährlich war als die Flanke.

Wellenkuppe ( Variante im Abstieg ). 7. August. Messrs. Léon Dufour, A. Vuithier und A. Martin. „ Nous fîmes l' ascension de la Wellenkuppe par le chemin ordinaire ( arête Est ). Nous comptions descendre par l' arête Nord; mais celle - ci était couverte de neige fraîche, nous la quittâmes au premier gendarme, à l' endroit où l' arête commence à descendre rapidement ( à 200 mètres du sommet peut-être ), pour prendre à droite le second des grands couloirs qui descendent directement sur le Triftgletscher. Nous tenant sur la rive gauche de ce couloir, puis le traversant vers le bas pour prendre la rive droite, nous arrivâmes sur le glacier du Trift en trois heures depuis le sommet, non sans difficulté. Ce chemin, qui n' est pas à conseiller à cause des chûtes de pierres, n' était pas connu des guides de Zermatt que nous avons interrogés et ne se trouve ni dans „ Über Eis und Schnee " ni dans Conway. "

Südlenzspitze und Dom. 14. August. Messrs. Léon Du four und A. Martin. „ Nous quittâmes Saas-Fée à 1 heure du matin, nous fîmes l' ascension de la Südlenzspitze par l' arête Est et atteignîmes le sommet à 9 1/4h. Nous en repartîmes à 10 1/2 h. et suivîmes l' arête S. O. jusqu' au Nadeljoch, en franchissant le dernier gendarme carré qui se trouve sur le col même ( ce dernier pas est difficile ). Arrivés là à 1 1/4 h, nous obliquâmes sur la pente de neige du Dome, rejoignîmes le' chemin ordinaire de celui - ci et en atteignîmes le sommet à 2 1/4 h. de l' après. Nous en repartîmes à 3 1/4 h., et prenant par le Hohberggletscher et le Festijoch, atteignîmes la cabane de Festi à 5 1/2 h. et Randa à 8 h. du soir. La traversée de la Südlenzspitze au Dome se trouve mentionnée nulle part, elle est regardée comme nouvelle par les guides de Saas-Fée et permet d' atteindre le sommet du Mischabel depuis ce village, sans avoir à craindre les chûtes de pierres de la paroi Est du dit sommet. " Persönliche Mitteilung von Mr. Léon Dufour ( Sektion Genf ).

Nadelhorn vom Hohbalengletscher über die Ostwand. 16. Juli. W. Flender mit Heinrich und Aloys Burgener. Alp. 1900, pag. 46.

Nordend. Traversierung mit neuem Abstieg über den Nordgrat zum Jägerjoch. 5. September. W. Flender mit Heinrich Burgener und Ferd. Furrer. Alp. 1900, pag. 46.

Fillarhorn ( 3679 m Siegfr. ) ( Gran Fillar 3680 m It.K.. ). 4. September. G. Domenico Ferrari mit einem 18jährigen Begleiter erstieg den Gipfel von Macugnaga direkt über den S-förmigen Ostgrat 1 ), welcher von der Spitze auf die Alp Fillar hinabsteigt. R.M. 1899, pag. 427.

Passo del Rothorn ( cirka 3200 m, Kette der Roffelhörner ). 4. August. Sigi Ric. Gerla und Carlo Casati mit Lorenzo Marani verließen die Capanna Eugenio Sella um 5 Uhr 45 Min. und erreichten über die Vedretta di Roffel den Passo orientale di Roffel ( cirka 3450 m, ohne Namen und Quote, östlich von Punkt 3564 It.K .) und damit den Grenzkamm, umgingen auf der Nordseite ( Schwarzenberggletscher ) den Punkt 3564, Cima occidentale di Roffel oder Schwarzenberghorn genannt, bis zum Anfang des Westgrates und stiegen über diesen zum Gipfel ( 2 Stunden 30 Minuten von der Hütte ). Zum östlichen Roffelpaß zurückgekehrt, erstiegen sie die Cima orientale di Roffel oder Cima Stenigalchi ( Punkt 3483 Siegfr., 45 Minuten vom Westgipfel an ). Hierauf folgten sie dem Grenzkamm in östlicher Richtung bis zu einem breiten Sattel am Westfuß des Rothorns ( 3237 m It.K. und Siegfr. ) und stiegen in einer Stunde von diesem auf die obersten Hänge der Alp Stenigalchi hinab, von wo sie in 2 Stunden Macugnaga erreichten. R.M. 1900, pag. 7 ff.

Schwarzseejoch, zwischen Punkt 3482 und Punkt 3498 des Furggengrates. 3. August. Mr. F. Schrempp mit J. Bapt. und Anselme Maquignaz machten diesen neuen und unschwierigen Übergang.. Abmarsch von Fornet um 8 Uhr 10 Min., Ankunft in Zermatt um 2 Uhr 30 Min. E.d.A.. 1899, pag. 352.

Berner Alpen.

Grand Muveran von Nordosten auf neuem Wege. 7. August. Messrs. Ed. Bornand, J. und? Jaccottet mit Charles Veillon verließen les Plans um 3 1/4 Uhr und stiegen über Pont de Nant und Planard zum Glacier du Plan Névé supérieur hinauf, wo sie um 6 1/2 Uhr ankamen. Von hier überschritten sie das Eis in wenigen Minuten und stiegen ein Firnfeld hinan in der Richtung nach dem ( neuen ) Col au Veillon zwischen der Tête au Veillon und dem Ostgipfel des Muveran. Dem Bergschrunde auf seinem unteren Rande folgend, kamen sie in die Felsen des Couloirs, das zum Col hinaufführt. In diesem stiegen sie schräg nach rechts aufwärts, solange die brüchigen Felsen gangbar waren; dann sich links haltend, benützten sie einen schwach ausgeprägten Felsgrat, der sich parallel dem Couloir, das zu steingefährlich aussah, in die Höhe zog. Am Fuße einer kleinen Wand angekommen, fanden sie ein Felsband, das nach links aufwärts stieg. Über dieses ein wenig steile Couloir und leichte Schneeflecke erreichten sie um 10 Uhr 40 Min. die Höhe des Col. Während nun Herr Bornand auf der Walliserseite zum Col de la Forclaz abstieg, stiegen die drei andern über den Gipfelgrat hinauf, verließen ihn, wo er zu schwierig wurde, und erreichten mit einem leichten Umweg nach links den Ostgipfel des Muveran über die Südwand um 12 1/2 Uhr. Abstieg auf den Glacier de la Forclaz und Rückkehr über den Col du Paschen nach les Plans. E.d.A.. 1899, pag. 395 ff.

Dent de la Forclaz oder Dent de Chamossens ( 2727 m Siegfr. ). 7. August. Messrs. J. Jaccottet, Aug. Baumann und Ad. Perrenod. Abgang von der Cabane Rambert um 8 Uhr 15 Min., Ankunft auf dem Gipfel 12 Uhr 15 Min., Abgang dort 1 Uhr, Ankunft in der Cabane um 4 Uhr 10 Min. ( Halte inbegriffen ). E.d.A.. 1899, pag. 352.

Fußhörner ( Punkt unmittelbar südlich von 3628 Siegfr.1 ) ). 31. Juli. Messrs. G. A. Solly und /. Maclay stiegen vom Oberaletschgletscher zu der Lücke am Fuße des Südgrates von Punkt 3628 empor, erstiegen den nächsten Gipfel südlich dieser Lücke und folgten dem Gipfelgrat, bis er anfing, scharf zur nächsten großen Gratscharte abzufallen. Die Felsen von der Lücke zum südlichen Gipfel sind steil, aber geben guten Halt. Auf dem Gipfelrücken sind vier Felspunkte, von denen der nördlichste der höchste ist. Vom vierten, südlichsten, führt ein Felsgrat westwärts hinab zum Schneefeld oberhalb des Gletschers. Dieser Felsgrat wurde, mit gelegentlichen Abweichungen in die beidseitigen Wände, so weit als möglich verfolgt und dann durch ein Couloir der Nordseite auf das erwähnte Schneefeld abgestiegen. Zeiten: vom Gletscher zur Lücke 3 Stunden, von der Lücke zum vierten Gipfelpunkt 1 Stunde 40 Minuten, vom vierten Gipfelpunkt zum Schnee über 3 Stunden. A.J. Nr. 146, pag. 598.

Fußhörner, vorletzter Gipfel der Kette, von Süden gerechnet. 8. Juli. Messrs. G. W. Young und A. W. Maclay mit Clemens Ruppen verließen das Hotel Belalp um 6 Uhr morgens und erreichten den Fuß des vom Hotel aus gut sichtbaren Couloirs, welches südlich vom Gipfel liegt, um 8 Uhr 10 Min. Die vereisten Felsen und das steile Eis im Couloir selber gaben den Weg bis etwa 15 Meter unter der Gratscharte, wo der nicht einladende Anblick des Südgrates zu einer Traversierung der schneebedeckten Platten auf die Südwestflanke nötigte. Ein gebrochener Seitenrücken, der schräg südwestlich vom Gipfel sich absenkt, führte zu dem breiten „ Rechen " am Fuße der gewaltigen Gipfelwand. An seinem östlichen Ende bildete eine schlecht ausgeprägte Rinne das interessante Schlußstück des Aufstieges zum Gipfelgrat, der gerade nördlich von dem wackeligen Gipfelturm erreicht wurde. Dieser wurde einzeln und vorsichtig erstiegen um 9 Uhr 45 Min. ( 3 3/4 Stunden Marschzeit ). Der Gipfel wurde um 11 Uhr verlassen und Belalp um 1 Uhr 50 Min. erreicht.

Fußhörner ( Südgipfel 3106 m Siegfr. ). 10. Juli. Die nämlichen verließen das Belalphotel um 8 Uhr morgens und erreichten den Fuß des südlichsten von vier Couloirs, welche die Westwand durchfurchen, um 10 Uhr. Dieses Couloir trennt den Südgipfel von einem niedrigeren Neben-punkte und schien eine Anstiegsroute zu bieten. Nach näherer Prüfung betraten sie das Couloir aber nicht, sondern umgingen es auf die Süd-und schließlich Südostseite des Felsrückens. Von hier gelangten sie in angenehmer Kletterei um 11 Uhr 20 Min. auf den Nebengipfel, stiegen von da in die Gratscharte am Fuße des Südgipfels hinab und hieben in dem vorerwähnten Couloir etwa 200 Fuß tief hinab Stufen bis an die Mündung eines schräg in der Westwand aufwärts führenden Kamins. Diesem folgten sie, gingen dann über eine Schulter in ein zweites Couloir und, in der gleichen Diagonale weiterkletternd, über eine zweite Schulter in ein drittes Couloir, durch welches hinauf sie den wirklichen Grat und den Gipfel erreichten, um 12 Uhr 30 Min. ( nach 4'/a Stunden Marsch ). Nach Beialp zurück in 3 3/4 Stunden auf dem gleichen Wege.

Lonzahörner ( 3544 m und 3598 m Siegfr. ). ( So heißt in der Litteratur, nicht auf den Karten, der Felsgrat, welcher das Lötschenthaler Breithorn vom Beichgrat trennt. Nach dem Lötschenthal fällt er schroff ab; zwei lange Rücken senken sich vom Grat nordöstlich gegen den Beichfirn und schließen einen kleinen Gletscher ein. ) 23. Juli. Messrs. Yovng und Maclay verließen die Oberaletschhütte um 3 Uhr 10 Min., passierten den südlicheren dieser zwei Rücken um 4 Uhr 10 Min. und stiegen über glatte Platten, unterhalb der Séracs, zu dem scharfen Nordgrat empor. Dieser war steil, aber bot guten Halt, und so erreichten sie den ersten Gipfel um 7 Uhr 20 Min. ( 4 1/4 Stunden ). Von da führte sie, nach 40 Minuten Halt, eine Traverse längs einem sehr zerklüfteten, mit unsicheren Felsblöcken versperrten Grat hinüber zu dem höchsten Zwillingsgipfel, den sie um 9 Uhr 5 Min. erreichten ( 6 1/4 Stunden ). Von da machten sie einen vergeblichen Versuch, in die tiefe Scharte abzusteigen, welche den letzten, südwestlichen, Gipfel 1 ) vom Hauptgipfel trennt. Beim Abstieg wurde dann der südlichere der oben genannten Rücken, der in seinem unteren, plattigen Teil große Schwierigkeiten bot, bis zum kleinen Gletscher verfolgt ( 2 Uhr 30 Min. ). Dem Rücken, der sich hier vom Eise kaum abhob, wurde weiter gefolgt bis Punkt 2991 Siegfr. Hier sahen sie sich genötigt, durch die Séracs einen Weg zurück zu suchen zum Fuße des nördlichen Rückens, von wo sie den Beichfirn um 4 Uhr 35 Min. und Belalp um 6 Uhr 40 Min. erreichten. A.J. Nr. 147, pag. 45/6.

Kette des Dreieckhorns, traversiert vom Großen Aletsch- zum Mittelaletschgletscher. 18. August. Mr. G. Yeld mit Sylvain Pession verließen das Eggishornhotel um 3 Uhr 5 Min. und erreichten auf dem Anm. d. Red. 1893 von Mr. J. Gallet erstiegen. E.d.A.. 1894, pag. 19.

Märjelenseeweg in 2 Stunden 45 Minuten Marschzeit die andere Seite des Aletschgletschers um 6 Uhr 35 Min. Sie traversierten dann die Hänge des Olmenhorns zu dem Gletscher, dessen nördlicher Arm sich zu Punkt 3648 Siegfr. hinaufzieht, und erreichten schließlich den Grat beträchtlich südlich von Punkt 3648 und später einen kleinen Gipfel, cirka 3300 Meter nördlich von dem Platz, wo sie den Grat betreten hatten. Keine nennenswerten Schwierigkeiten im Aufstieg, aber der untere Teil der eingeschlagenen Route würde im späteren Vormittag von Steinschlägen gefährdet sein. Der Abstieg nach dem Mittelaletschgletscher war anfangs ganz leicht, aber im zweiten Drittel wurde der Felssporn ganz ungangbar,, und sie wurden genötigt, wieder anzusteigen, um das obere Ende der tiefen Schlucht zu umgehen, welche sie von dem nächsten Felssporn im Süden trennte. Dieses Stück war ziemlich schwierig, und nach strenger Kletterei erreichten sie den Mittelaletschgletscher. Rückweg über diesen, den großen Aletschgletscher und den Märjelenseeweg. A.J. Nr. 146, pag. 598.

Dreieckhorn ( 3822 m ) und Aletschhorn, beide traversiert. 1. August. Messrs. Léon Dufour, A. Vuithier und A. Martin. „ Nous quittâms l' au de la Concordia à 4 h. du matin et fîmes l' ascension du Dreieck -horn ( 3822 m ), en rejoignant ( par le glacier carré qui descend au nord de l' Aletschjoch ) le point 3345 Siegfr. de l' arête N. N. O. Les rochers extrêmement délités de cette arête, et la pente de glace qui la continue nous ayant pris beaucoup de temps, nous n' arrivâmes qu' à 1 h. de l' après au sommet. Nous en repartîmes vers 2 1/2 h. et suivîmes l' arête de neige qui mène à l' Aletschjoch et de là à l' Aletschhorn. Une rimaie qui coupe cette arête avant l' Aletschjoch nous fit faire un grand détour sur la pente Nord. Nous fûmes au sommet de l' Aletschhorn à 6 3/4 h.; nous en repartîmes à 7 h. par l' arête S. S. E. La nuit nous surprit bientôt et nous dûmes bivouaquer dans la paroi de rocher qui mène de cette arête au glacier supérieur, environ à 3800 mètres. Nous restâmes toute la nuit assis sur un étroit rebord de rocher. Le lendemain à 10 h. du matin nous atteignîmes la cabane d' Oberaletsch. Je n'ai pu trouver nulle part mention de la traversée Dreieckhorn-Aletschhorn. "

Persönliche Mitteilung von Mr. Léon Dufour ( Sektion Genf ).

Großhorn ( Variante ) von Südwesten. 26. August. Rev. P. Mordaunt Barnard und ein Freund mit Theodor Kalbermatten verließen ein Biwak am Heimischeggen um 4 Uhr 30 Min. morgens, folgten dem Schmadrijochweg über den sehr zerklüfteten Jägigletscher hinauf, etwa, 4 Stunden lang. Dann wandten sie sich nach Nordosten, in der Richtung-nach einem Gendarmen beim Schneesattel im Westen der Großhornfelsen. Da sie zu weit links gehalten hatten, mußten sie ein steiles Eiscouloir direkt unter dem Gendarmen traversieren und erreichten die Felsen etwa 60 Meter unter dem Schneesattel. Ein vorhandenes Felscouloir erwies-sich ungangbar wegen überhängender Partien, aber ein Weg wurde gefunden zwischen diesem und einem kleinen Schneecouloir, etwas südöstlich davon. Ein steiler Eishang und schließlich der Westgrat führte sie um 3 Uhr auf den Gipfel. Im Abstieg verfolgten sie den Südgrat bis zu einer Redaktion.

Einsenkung und stiegen von diesem über Felsen und ein Schneecouloir auf den Anenfirn hinunter. Um den Jägiknubel herumgehend, erreichten sie Ried um 10 Uhr 30 Min. nachts. A.J. Nr. 146, pag. 599.

Grindelwaldner Hinter-Fiescherhorn und Südgipfel desselben über den Südostgrat. 7. September. Die Herren Jos. Liniger, Robert Winterhalter und Joh. Bolli verließen morgens 4 Uhr die Concordiahütte und erreichten um 7 Uhr 50 Min. über das Ewigschneefeld den Fuß des zwischen dem Südwestgrat des Hinter - Fiescherhorns und dem Klein-Grünhorn sich hinabstürzenden Gletschergehänges, stiegen über dasselbe ziemlich leicht hinauf, passierten einen etwas bösen Bergschrund und standen um 9 Uhr 50 Min. in der Lüche zwischen Klein - Grünhorn und dem südlichen Gipfel des Hinter-Fiescherhorns ( dieser Sattel scheint nach dem Walliser Fiescherfirn passierbar zu sein und dürfte vielleicht Kl Grünhorn LückeSüdlicher GipfelGrosses Fiescherhorn Hinteres Fiescherhorn Walliser Fiescherfirn eine neue Verbindung von der Oberaar- zur Berglihütte eröffnen ). Von dieser Lücke aus kletterten sie in guten Felsen bald ost-, bald westseits des Grates, einige Gendarmen umgehend, zum Südgipfel des Hinter-Fiescherhorns um 9 Uhr ( 4000 m, von Dr. Häberlin 1871 irrtümlich anstatt des Hinter-Fiescherhorns erstiegen ) empor. Ankunft daselbst um 11 Uhr; von da stiegen sie nordwärts in eine Gratscharte hinunter und erreichten über die leicht gangbaren Felsen des Südgrates das eigentliche Hinter-Fiescherhorn um 11 Uhr 50 Min. Den gewöhnlichen Weg zum Firnplateau der drei FiescherhÖrner abfahrend und noch das Groß-Fiescher-horn traversierend, trafen sie abends 7 Uhr in der Berglihütte ein.

Persönliche Mitteilung von Herrn Liniger ( Sektion Pilatus ).

Schreckhornsattel. Übergang vom Lauteraarfirn zum Obereismeer. 20. September. Mr. Gerald Arbuthnot verließ mit Chr. Jossi am 19. Sep-itember um 11 Uhr 15 Min. nachts die Glecksteinhütte; sie überschritten das Lauteraarjoch, stiegen etwa 20 Minuten lang auf der Lauteraarseite ab und arbeiteten sich quer durch den Lauteraarfirn in südwestlicher Richtung zum Fuße eines breiten Eiscouloirs, welches zum Schreck-hornsattel hinauffuhrt ( 10 Uhr 5 Min.)- Nachdem sie den Bergschrund an einem Punkt etwas nördlich des Couloirs überschritten hatten, erstiegen sie einen Eishang zu der Felsrippe, welche das Couloir nördlich begrenzt ( 2 Uhr 10 Min. ). Dieser Rippe und gelegentlich dem Couloir selbst folgten sie bis zu einem Punkt oberhalb des Streifens von hängendem Gletscher, der nahe dem oberen Ende des Couloirs sich befindet ( 3 Uhr 30 Min. ). Quer über den letzten Eishang hinauf erreichten sie die Paßhöhe ( 3 Uhr 30 Min. ?). Auf dem gewöhnlichen Schreckhornweg absteigend, erreichten sie die Schwarzegghütte um 9 Uhr 45 Min. abends. A.J. Nr. 146, pag. 600.

Doldenhorn von Nordosten. 19. Juli. Mr. Julien Gallet mit Joseph Kalbermatten und Abraham Müller sen. verließen morgens 1 Uhr das Wirtshaus am Öschinensee, umgingen den See auf dessen westlichem Ufer und stiegen in dem nachts unbequemen Terrain, Gestrüpp, steile Grashänge, schließlich die Kalkplatten „ in den Fründen " empor bis Punkt 2371, mit dem sie den Fuß des langen Nordgrates des Doldenhorns erreichten. Über diesen, teils gestuftem Fels, teils gewundenen Bändern folgend, einmal durch einen langen und sehr engen Kamin, zuletzt über leichteres Schneeterrain stiegen sie empor zu Punkt 3006. Von hier an wird die Steigung beträchtlich, und es mußten fortwährend Stufen gehauen werden. Ein steiles, mit Eis ausgelegtes Couloir und eine nicht minder steile Firnhalde führte sie zu Punkt 3501, wo der Nordgrat und Ostgrat zusammentreffen und der Firnkegel des Gipfels beginnt. Dieser erwies sich als nicht schwierig, und um 10 Uhr standen sie auf dem Doldenhorn. Abstieg auf dem gewöhnlichen Wege ( 2 Stunden bis zur Biberghütte, 1 Stunde ins Thal ). E.d.A.. 1900, pag. 71 ff.

Lepontische Alpen.

Güschijoch oder Passo del Cervandone ( 2990 m It.K .) zwischen Güschihorn und Cervandone. 26. August 1897. Sigi Ant. Campari und Dott. Don. Oltolenghi mit Fil. Longhi und C. Alberti sen. erreichten die Paßhöhe von der Alp Devero aus und stiegen über den Güschigletscher auf den Kriegalppaß ( Passo di Cornera ) ab, von dem sie durch Val Bres-cagna nach Devero zurückkehrten. R.M. 1899, pag. 260.

Urner, Unterwaldner und Glarner Alpen.

Gwächtenhorn oder Steinberg ( 3428 m ). Erste Besteigung über die Südwand. Oscar Schuster und R. Helbling. 19. März. Von der Göscheneralp aufbrechend bei dichtem Nebel zum Kehlengletscher. An dessen rechter Seite bis oberhalb der beiden flachen Gletscherbrüche, dann hinüber auf die linke Seite und in die Felswand hinein auf breitem Fels- band nach einer steilen Schneekehle westlich hinübertraversierend, längs der Kehle in die Höhe, im obern Teile an deren rechten Rand, bis auf die firnbedeckte, flache Wandkante und kurz darauf auf den Gipfel. Abstieg über die Sustenlimmi.

Stücklistock ( 3309 m ). Erste Begehung der Westwand. G. B. Litscher und R. Helbling. 19. Juli. Von der Scharte zwischen Hauptgipfel und Nordgipfel ziemlich direkt hinunter über Geröll und Schnee in genau westlicher Richtung auf das kleine Gletscherchen oberhalb dem großen Felsabbruch zum Kalchthal. Von diesem Gletscherchen südlich und über sehr lose Felsen hinauf auf den Grat Sustenjoch-Stücklistock, etwa in der Mitte zwischen Punkt 3010 und Sustenjoch erreicht. Ein Stück weit über diesen Grat hinunter nach dem Sustenjoch zu und dann leicht über Schutthalden auf den Wallenbühlfirn.

Maasplankstock ( 3403 m ). Erste Begehung der Ostwand. G.B. Litscher. 22. Juli. Vom Gipfel direkt hinunter über die sehr steile Wand nach dem Maasplankfirn. Unter dem Gipfel sich erst etwas links haltend, darauf aber etwa in der Mitte der Wand nach rechts traversierend und zuletzt durch ein Couloir auf eine Firnzunge und über den Maasplankfirn zum Kehlengletscher.

Persönliche Mitteilung von Herrn R. Helbling.

Gwächtenhorn oder Steinberg über den Nordostgrat. 1. August. Messrs. R. P. Hope und W. T. Kirkpatrik stiegen vom Steinwirtshaus über den Bockberg zur oberen Terrasse des Steingletschers empor. Von da gingen sie an die Nordwand des Nordostgrates und überschritten den Bergschrund gerade da, wo die Felsen unmittelbar über demselben einem Schneehang Platz machen. Über Felsen und Schneehänge erreichten sie den Grat etwa 100 Meter unter dem Gipfel und verfolgten ihn bis zum höchsten Punkt. Abstieg über Schneehänge im Osten nach der Sustenlimmi und zurück über das Tierbergli nach Stein.

Fünffingerstöcke ( 3036 m ) von Norden. 3. August. Die nämlichen stiegen von Stein über den östlichen Arm des Oberthalgletschers zum Schneesattel hinauf, stiegen jenseits etwas ab und umgingen nach rechts hin die Nordwestecke des Gipfels. Dann traversierten sie Eis- und Schneehänge bis zu einem Couloir, das ungefähr gegen Nord-Nordosten liegt, und erstiegen dieses und die sehr brüchigen Felsen an seiner Ostseite bis zum Gipfel.

Tierberg ( 3446 m ). Abstieg über die Ostwand zum Kehlengletscher. Die nämlichen und Mr. H. H. Jennings hatten den Gipfel von der Trifthütte aus erreicht und stiegen von diesem ein Stück weit in den Felsen der Ostseite hinunter. Dann gingen sie in einen Arm des breiten Couloirs über, welches von einer Lücke südlich des Gipfels herkommt, und vollzogen den Abstieg durch dieses und die Felsen auf seiner linken Seite. Der Bergschrund wurde da überschritten, wo er die Felsen berührt, aber diese selber waren nur an einem Orte möglich und andere Male müßte man vielleicht durch das große Couloir selbst absteigen. A.J. Nr. 147, pag. 46/7.

Hinter-Sustenhorn ( 3320 m ) von Westen. 21. August. Rev. W. C. Compton und Mr. A. V. Valentine-Richard s mit Abraham Müller und Siegfried Burgener verließen Stein um 3 Uhr 40 Min., traversierten den unteren Teil des Steingletschers zwischen den beiden Eisfällen und erreichten den Bergschrund am Fuße des kleineren und südlicheren der zwei Schneecouloirs in der Westwand des Hinter-Sustenhorns in 1 Stunde 55 Minuten. Dieses stiegen sie empor, gingen dann in das größere Couloir über und erreichten über die Felsen an dessen Südseite das unterste der drei auffälligen Schneebänder um 7 Uhr 15 Min. Sie durchschnitten dieses gerade aufwärts, ebenso das zweite, umgingen das dritte durch Traversieren nach links und stiegen direkt gegen den Gipfel empor über gute Felsrippen, bis sie zu einem Couloir kamen, das sie auf den Südkamm brachte, in einer Lücke, 10 Minuten unter dem Gipfel. Dieser wurde um 9 Uhr 10 Min. erreicht. Zeit, Halte abgerechnet, 5 Stunden. Den Gipfel verließen sie um 10 Uhr 15 Min., erreichten die Lücke wieder und stiegen dann in die sehr zerklüftete Westwand ab, um die vielen Felszähne des Südgrates zu umgehen, bis sie den tiefsten Punkt des Grates um 11 Uhr 55 Min. erreicht hatten. Von da verfolgten sie den leichten Grat über Punkt 3340 zum Gipfel des Brunnenstocks ( 3512 m Siegfr., Sustenhorn ) in 1 Stunde 20 Min. Rückkehr auf dem gewöhnlichen Wege nach Stein.

Stücklistock über den Westgrat. 23. August. Die nämlichen verließen Stein um 3 Uhr, überschritten den Sustenpaß und erreichten das Sustenjoch in 3 Stunden 40 Minuten. Sie folgten dem leichten Rücken nach Osten, kreuzten das Schneefeld an der Nordwestwand des Stücklistockes in 1/2 Stunde zum Fuße des Eisfalles des oberen Gletschers. Diesen passierten sie hart unter den Felsen des Westgrates in 1/2 Stunde, erkletterten diese Felsen in 55 Minuten zum Fuße des Gipfelkegels und erreichten die Spitze über den Westgrat und die Nordwestwand ( Felsen steil und nicht immer zuverlässig ) um 10 Uhr 10 Min. Zeit, Halte abgerechnet, 6 1/2 Stunden. Abstieg auf dem gewöhnlichen Wege zur Clubhütte im Voralpthal und nach Göschenen. In der Clubhütte fanden sie die Eintragung der Herren Litscher und Helbling vom 19. März ( siehe oben pag. 308 ), deren Route an einigen Stellen von der ihrigen abweicht. A.J. Nr. 146, pag. 599.

Gipfelpunkte 2993 und 2988, sogenannter Stotziggrat an der südlichen Spitze des Resti-Tschingelfirns, südlich des Düssistocks. 14. August. Die Herren Joseph Liniger, Carl Hermann und Eduard Winterhalter stiegen von der Hinterbalmhütte nach dem Resti - Tschingelfirn ( Punkt 2493 ), von da direkt südlich über den ansteigenden Firn zum Gipfel ( Punkt 2993 ), dann, eine Gratscharte traversierend, zum Punkt 2988. Abstieg auf das kleine Gletscherchen ohne Namen, östlich der Gipfel, dieses traversierend und zwischen den Punkten 2851—2792 hinaufsteigend über den Resti-Tschingel wieder zur Hinterbalmhütte.

Persönliche Mitteilung von Herrn Liniger ( Sektion Pilatus ).

Ruchen ( 2629 m, im Erstfelderthal ) erste Besteigung und Traversierung von Osten nach Westen; Kapfenplankstock ( cirka 2600 m ) erste Ersteigung und Traversierung von Osten nach Westen; Gwächten ( cirka 2860 m ) erste Ersteigung, und Marinili ( 2840 m Siegfr.erste Ersteigung und Traversierung von Nordosten nach Westen. 25. Juni 1898. G. Brion, L. Zündel und A. Schweitzer.

Rucken ( 2877 m ) erste Besteigung und Traversierung von Osten nach Westen. 17. Juli 1898. Die nämlichen. Männtliser ( 2910 m ) erste Besteigung und Traversierung von Osten nach Westen; Krönte erste Besteigung über den Ostgrat und Traversierung von Osten nach Südwesten. G. Brion und L. Zündel.

Wichelhorn ( 2769 m, südlicher Ausläufer der Krönte ) erste Besteigung und Traversierung von Westen nach Osten. 5. Juni 1898. G. Brion.

Sennenkehlenstock ( 2772 m ) erste Besteigung. 23. Juli. A. Oswald und A. Schweitzer. Siehe für diese Touren im Erstfelderthale Alp. 1900, pag. 20/1.

Glärnisch-Vrenelisgärtli vom Klönthalersee direkt über die Nordwand. 29. Juni. Vier Mitglieder der Alpina Turicensis. Alp. 1899, pag. 94.

Errgruppe.

Piz Forbisch über die Westwand von der Alp Curtins aus. 7. August. Herr D. Stokar mit Oswald Mettier. Alp. 1900, pag. 1.

Errgrat. Überschreitung aller vier Gipfel: Piz d'Agnelli, Cima da Flex, Piz dellas Calderas, Tellersattel. 11. August. Die nämlichen und Mr. Shaltuck. Alp. 1900, pag. 1 ff.

Pie Piatta über den Nordostgrat. Herr D. Stokar und Oswald Mettier. Alp. 1900, pag. 20/1.

Berninagruppe.

Piz Cambrena auf neuem Wege 1 ). 28. Juli. Dr. Carlo Riva, Prof. Luigi Brugnatelli und Sig. Ant. Cederna verließen mit Enr. Schenatti und Cario Albareda um 3 Uhr die Capanna Mannelli und traversierten in 6 Stunden den Fellaria- und Palügletscher. In zwei weiteren Stunden gelangten sie auf den Felskamm im Süden des Piz Cambrena, und diesen von Süd nach Nord verfolgend, erreichten sie den Sattel unter der Ostspitze des Cambrena. Von da erstiegen Dr. Riva, Schenatti und Albareda, während die andern zurückblieben, in brillanter Kletterei in cirka 1/2 Stunde den höheren Gipfel des Cambrenas, besuchten noch den nie- drigeren Westgipfel und kehlten auf dem gleichen Wege zum Sattel zurück. Der Abstieg geschah über die steile Wand, welche das obere Ende des Palügletschers im Norden abschließt, und die Gesellschaft gelangte um 7 3/4 Uhr zum Berninahospiz. R.M. 1899, pag. 312.

Badilet oder Punta Sant'Anna 1 ) ( 2980 m ) über die Nordwand. 12. Juni. Herr A. v. Rydzewsky mit Chr. Klucker und Angelo Dandrea verließen um 3 Uhr 30 Min. dfe Alp Sass fora ( 1830 m ) in der Val Bondasca, querten die Val Trubinasca in der Richtung von Nordosten nach Südwesten immer über guten Schnee und gelangten um 6 Uhr 35 Min. zum großen unteren Bergschrund des weiten Couloirs, welches sich zwischen den Wänden des Badilet und des Piz Trubinasca öffnet. Sie überschritten diesen an seinem westlichen Ende und stiegen dann schräg nach Osten auf bis zum Ende des oberen Bergschrundes, den sie um 6 Uhr 50 Min. da erreichten, wo der Badilet von oben bis unten von einer Rinne durchfurcht ist. In dieser sich allmählich verengernden Rinne stiegen sie in 735 Stufen bei einer Steigung von cirka 55° empor. Anfangs leicht, wurde die Sache im oberen Teile der Rinne, wo man sich der östlichen Wand zu nähern hatte, immer ernsthafter, und diese Wand selbst, die man wegen eines Eisüberhanges im Couloir zu benützen genötigt wurde, forderte Kluckers ganze Geschicklichkeit, um sie zu überwinden. Nachdem diese schlimme Stelle überwunden war, mußten in einem zweiten Eiscouloir cirka 150 Stufen geschlagen werden. Sie traversierten dann dieses mit weiteren 23 Stufen, und in der Ostwand weiter emporkletternd,, gelangten sie um 12 Uhr 40 Min. auf ein breites Band, wo sie Mittagsrast machten. Um 1 Uhr 15 Min. sich wieder auf den Weg machend, stiegen sie eine halbe Stunde lang in den Felsen der Ostwand des Couloirs empor, betraten dann dieses wieder und erstiegen es vollends mit; 250 Stufen in gutem Schnee. Um 2 Uhr 50 Min. betraten sie den Kammeinschnitt unter der Westspitze des Badilet. Den Gipfel, welcher die Val Trubinasca überschaut, erreichten sie um 3 Uhr 20 Min., verließen ihn wieder gegen 4 Uhr und stiegen auf der italienischen Seite ab. Kurz vor 6 Uhr waren sie im Gletscherkessel der Val Codera, wandten sich nordwestlich und kehrten über den Passo di Trubinasca nach der Alp Sass forà zurück, die sie um 10 Uhr nachts erreichten. Gesamtmarsch-zeit: 19 Stunden.

Punta Alessandra 2 ) ( 3235 m ) im Torronekamm. 9. Juli. Die nämlichen mit Johann Eggenberger anstatt Dandrea verließen um 4 Uhr morgens die Fornohütte, erreichten in bequemem Marsche ( 1 1/2 Stunden ) über den schneebedeckten Pornogletscher die Schründe am Fuße des Torrone Centrale gegen 5 Uhr 30 Min. Um die Kehle, die sich im Kamme zwischen Torrone Centrale und Punta Alessandra öffnet, zu erreichen, traversierten oder umgingen sie die Schründe am Fuße des Torrone Orientale und Centrale und ebenso den Bergschrund am Westabhange des Torrone Centrale. Nachdem sie eine kurze Strecke weit die Felsen benützt hatten, stiegen sie direkt gegen den Sattel zwischen Torrone Centrale und Punta Alessandra empor. Mit 466 im Schnee getretenen Stufen erreichten sie um 6 Uhr 50 Min. den zweiten Bergschrund und mit 455 weiteren Stufen die Kammhöhe. Um 7 Uhr 30 Min. machten sie sich daran, etwas unter der Grenzlinie auf der italienischen Seite an den Fuß des gesuchten Gipfels hinüberzutraversieren. Die Ersteigung des zerfallenden Gipfelturmes bot einige Schwierigkeiten. Das Ziel erreichten sie um 8 Uhr 30 Min. Um 10 Uhr traten sie, auf die Begehung der Nordwand wegen des schlechten Schnees verzichtend, den nämlichen Rückweg an und erreichten um 12 Uhr 40 Min. den Fuß des Torrone Centrale und um 1 Uhr 50 Min. die Fornohütte. R.M. 1900, pag. 48.

Pte Spigna ( Punkt 3825 der Pizzi di Palü ) über den Nordwestgrat. 31. Juli. Mr. J. T. Burton Alexander mit Chr. Zippert und Fl. Grass. Alp. 1900, pag. 20.

Fervallgruppe.

Faselfadspitze ( teilweise neue Route über den Westgrat ). 19. August 1898. Herr Hans Biendl und Führer Joseph Ladner verließen um 9 Uhr 15 Min. vormittags den Gipfel und stiegen auf der gewöhnlichen Route so lange hinab, als diese dem Verlaufe des Westgrates folgt. Anstatt jedoch dann die markanten, in die Südwestwand hinausführenden Bänder zu betreten, verfolgten sie den Grat weiter abwärts bis zu dem Punkte, wo derselbe eine leichte Schwenkung nach Süden macht, um dann sofort wieder in streng westlicher Richtung weiterzuziehen. Unmittelbar nach der Beugungsstelle erhebt sich ein von der Darmstätterhütte sichtbarer, breiter, gelber Gratturm, welcher mit dem weiteren Gratzug zwei nebeneinander steil hinabziehende Rinnen flankiert, welche beide passierbar sind. Sie wählten die linksseitige und kamen nach schöner Kletterei durch einen von einem Block oben geschlossenen Kamin auf Schuttterrassen, welche sie leicht in die tief eingeschnittene Scharte brachten, die der Westgrat der Faselfadspitze mit einem unbenannten niedrigen Felsrücken im Westen bildet. Von hier erreichten sie über steilen Schutt leicht um 11 Uhr 20 Min. vormittags die Darmstätterhütte.

Nördliche Pflunspitzen. Erste Überschreitung von Osten nach Westen 23. August 1898. Die nämlichen verließen die höchste nördliche Pflunspitze um 10 Uhr 10 Min. vormittags und gingen zunächst zu dem benachbarten zweithöchsten Gipfelturm hinüber und stiegen dann zu dem unmittelbar südlich desselben einschneidenden, kleinen Schartel hinunter, von welchem ein grandioses Couloir in westlicher Richtung hinabzieht.

Diesem Couloir folgten sie, wobei zunächst fünf aufeinanderfolgende Kamine, jeder einzelne durch einen Block gesperrt, zu passieren waren. Wo sich das Couloir verbreiterte, wählten sie die steile, linksseitige Flanke desselben. So gelangten sie zu einem schon vom Gratschartel sichtbaren, rundlichen Felskopf, neben welchem das Couloir in ungangbare Plattenwände mündet. Auch eine links hinabziehende Schlucht schien ungangbar. Sie stiegen deshalb in ihrem Couloir cirka 10 Meter wieder zurück und dann durch einen steilen Riß zur Höhe der das Couloir südlich begrenzenden Gratrippe empor. Hier drei auffallende Gratzacken, einer turmartig, einer hornartig, einer pyramidenförmig. Von hier leitete eine begrünte, sehr steile Rinne abwärts ( Kletterstellen ). Um 12 Uhr 5 Min. standen sie auf den Schuttfeldern am unteren Ausgangspunkte der Rinne und traversierten diese zu dem von dem Westgrate der südlichen Pflunspitze und den Felsen der Isedelerspitze gebildeten EisenpaWild-ebne der Specialkarte ( 30 Minuten ). In einer weiteren halben Stunde wurde das Kafluner Winterjöchl und, durch das Pflunthal absteigend, um 2 Uhr 45 Min. die Konstanzerhütte erreicht. Ö.A.Z. 1898, pag. 258.

Silvrettagruppe.

Rotpleißkopf. Traversierung. 19. August 1897. Herr Carl Forcher-Mayr stieg vom Gipfel, den er vom See i. P. auf dem markierten Ascherweg erreicht hatte, in das Urgthal ab. Zunächst verfolgte er den Ascherweg ein Stück weit, dann vertraute er sich einer Rinne an ( beschwerlich ). Über einige recht schwierige Wandstufen gelangte er endlich auf die Schutthalden des Urgthales hinab, auf schlechtem Steige zur Fisseralpe und am Urgsee vorbei nach Hochgalming. Ö.A.Z. 1898, pag. 280.

Pie Lischanna über die Südwestflanke und den Nordgrat. 19. Juli. Herr W. Elender mit Jakob Brunett. S.A.C. XXXV, pag. 11 ff., und Alp. 1900, pag. 45.

Kleiner Piz Buin, erste Ersteigung und Längstraversierung von Osten nach Westen über den Ostgrat. 24. September 1898. Herren Franz Hörinagel, Arthur Ledl, Dr. Joseph Pircher, Ludwig Prohaska und Friedrich Stolz ( VI. Jahresbericht des Akadem. A. C. Innsbruck ). M. D. Ö.A.V. 1899, pag. 233.

Ofenpassgruppe.

Piz Pisoc über die Ostwand. 24. Juni. Herr Walther Flender mit Jakob Brunett. S.A.C. XXXV, p. 14 ff., und Alp. 1900, pag. 45.

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