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Pyrénées orientales

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Von Val. Binggel!

Geographische Reisebilder Mit 6 Bildern ( 129-134Langenthal ) «... Item - sei nun ein Tal durch den Gletscher gebildet oder sei ein Phänomen tektonischer Herkunft - was nicht hypothetisch, nicht Theorie ist in der Landschaft, das ist ihre Schönheit, ihre Einzigartigkeit, die sich jedem Schauenden offenbart, der nur in seinem Tun und seiner Wissenschaft den Blick für diese Welt nicht verliert.»R. P.

Vom Jura in die Pyrenäen Der Bogen unserer Pyrenäenfahrt berührte in symbolischer Weise auch Alpen und Juragebirge. Dieses und die Pyrenäen sind im Schatten der mächtigen Alpenauftürmung entstanden und stellen sich gegenüber den Alpen als kleinere Brüder. Ob im Bild des südlichen Berglandes, dem wir entgegenfahren, sich Züge dieser Verwandtschaft zeigen werden? Meine Gedanken eilen unserm Schnellzug voraus, der eben erst die Grenze unterhalb Genf traversiert hat. Wir befinden uns im Gebiet der südlichen Juraketten: im Geviert des Fensters das typische Bild des « lieben blauen Berges»2 - die weiten horizontalen Bergsilhouetten, hier eher noch ruhiger sich hinziehend als in unserm nördlicheren Teil des Gebirges. In Klüsen zeigen sich schönste Beispiele der einfachen jurassischen Faltentektonik, in den Längstälern annähernd horizontal von S nach N streichende Schichten. Ein letzter Blick -und in eiliger Fahrt geht 's dem unbekannten Berg im Süden zu.

Mit Dieselantrieb, in einem uralten Schepperwagen der SNCF, verlassen wir frühmorgens Narbonne.Vor uns ein Land der Farben: le Midi de la France. Zur Rechten erheben sich noch immer unsere Begleiter auf der Fahrt durchs Rhonetal, die Cévennes; zur Linken endlich öffnet sich der erste Blick in die Pyrenäenberge. Im morgenlichen Nebeldunst erkennen wir einige Kammlinien, die ruhig und fast waagrecht westwärts ziehen. Unser erstes Wort gibt der Überraschung Ausdruck über die Ähnlichkeit mit unserm « lieben blauen Berg ». Es handelt sich hier um die Nordost-Ausläufer der randlichen Kalkfalten der Pyrenäen, treffend « Avants-Monts » genannt.

Wie wir in Carcassonne aussteigen wollen, bringen wir trotz Aufbietung aller Kräfte, aller List und Tücke die Türe des alten, für uns ungewohnten Wagens nicht auf. Wir fürchten schon, der Zug fahre mit uns weiter, da hat mein Kamerad Erfolg: die Tür schlägt auf! So nebenbei hat Rolf mit dem Ellbogen noch ein Fenster eingedrückt. Wirklich, Scherben bringen Glück, wir stehen draussen! Drüben aber winkt eine weisse Mütze. Rolf zahlte 1100 FrancsCarcassonne! Vom schönen, überwachsenen Cimetière auf der nördlichen Talterrasse überblicken wir die farbenreiche Stadt zwischen Zentralmassiv und Pyrenäen. Auf über-höhtem Zentrum wachen die Türme der grossangelegten Burg - zu ihren Fussen schleppen sich die trüben Wasser des Canal du Midi träge dem Mittelmeer zu. In Gassen, zwischen hohen Häusern, froh bemalten, bewegt sich das lebendige, leichtfüssige Volk des Midi. Vor den Toren wimmeln die Felder von Leuten, die uns in ihrem emsigen Arbeiten wie Ameisen erscheinen: temps des vendanges! Das farbenvolle Bild der Landschaft gleicht der mannigfaltigen Palette eines mutigen Malers: saftig grüne Felder - rote Erde - blaue Trauben - 1 « Pyrénées Orientales » ist hier nicht als Name für das « Département Pyrénées-Orientales » gebraucht, sondern als geographische Bezeichnung der Pyrenäen Frankreichs im allgemeinen.

2 Jeremias Gotthelf, Leiden und Freuden eines Schulmeisters, I. Teil.

Die Alpen - 1954 - Les Alpes20 PYRÉNÉES ORIENTALES braune Menschen - drohend dunkle Zypressenhaine - dazwischen die leuchtenden Dächer der Häuser und Hofe - im Hintergrund, den Blick beschliessend, die weiten Kalkbergzüge der Petites Pyrénées, oft kahl die gelben, lehmig verwitterten Hänge, oft in krassem Gegensatz dazu mit einem freudig-grünen Vegetationskleide bedeckt - hie und da ein Felsengrat, die weissen Kalkzähne aufstreckend in den flimmernd blauen Himmel hinein.

Von Bild und Bau der Pyrenäen Das Pyrenäengebirge liegt zirka 450 km südlicher als das Gotthardmassiv. Der 0-Meridian von Greenwich verläuft fast senkrecht über den zentralen Pyrenäenkamm ( Mt. Perdu ). Die f Carcassonne 30 km Quillan Capei r F. {>. Carl » 7 / R.M.adrés 1:1 100000 Topographische Übersichtsskizze der östl. Pyrenäen * Pyrenäen bilden die natürliche Scheide der Iberischen Halbinsel vom Kontinent und zugleich die politische Grenze zwischen Frankreich und Spanien. Von Cerbère am Mittelmeer zieht sich das Gebirge allgemeine Streichrichtung WNW zum Col de Aspiroz 567 m, wo es in die Sierra Cantabrica übergeht. Die Pyrenäen laufen nicht in den Atlantik aus.

Die längszentrale Kristallinzone steigt zum Hochgebirge auf. Im Maladetta-Massiv finden wir die höchste Zahl: 3404 m, Pic d' Aneto. In den Ost-Pyrenäen ist der höchste Gipfel der Pic Carlit 2921 m. Wenn wir also hier die Pyrenäen in bezug auf ihre Höhe mit unsern Gebirgen vergleichen, so zeigt sich eine Verwandtschaft mit den Alpen. Die mehrheitlichen Gebiete aber haben Höhen des Mittelgebirges.

Nach Penck2 stellen die Pyrenäen orographisch « ein ausgesprochenes Kettengebirge dar mit einer Kammlinie, die als Muster gelten könnte ». Wir wissen jedoch heute, dass die 1 Topographische Karten: Carte de l' Etat-Major de France 1:80 000; Kurvenkarte der französischen Pyrenäen 1:200 000; Carte Michelin 1:200 000 ( Übersicht ).

2 Albr. Penck: Einteilung und mittlere Kammhöhe der Pyrenäen, München 1885.

PYRÉNÉES ORIENTALES Pyrenäen wohl eine schöne Kammlinie aufweisen, dass diese aber auch durch Massive unterbrochen wird.

Die Ost-Pyrenäen im besondern unterscheiden sich vom übrigen Gebirge darin, dass nicht ein dominierender Hauptkamm vorhanden ist, sondern Ketten in einer Fächerung ( Vir-gation ) auseinandergehen. In der Übersichtsskizze der Pyrénées Orientales erkennen wir die drei Hauptketten, die alle einen kristallinen Stamm als Führung haben: Carlit-Madrès-Kette, Puigmal-Canigou-Kette und die Monts Albères. Es ist nicht mit Bestimmtheit eine davon als Hauptkette der Ost-Pyrenäen zu erklären. Wohl ist es die Carlit-Madrès-Kette, die als Fortsetzung des Hauptkammes der Zentralpyrenäen weiterführt, zudem die grösste Höhe erreicht; es ist aber die schöne mittlere Kette, die im Canigou am repräsentativsten gegen das Mittelmeer vorstösst.

Nach seiner Lage bei der Entstehung, in einer frühen tertiären Gebirgsbildungsphase, nennen wir das Pyrenäengebirge eine alpine Vorlandfaltung. Seine Auffaltung ist etwas älter ( Eozän ) als die grossen Deckenschübe der Alpen.

Zum Schema: Die Entstehung der Pyrenäen geschah im Zusammenhang mit der Bildung der alpin-karpathischen Faltengebirge im Tertiär. Nach den Theorien von Wegener 1 und Böhm. Masse Russ. Tafel Schwarzwald Alpen-Karpathen Decken \ Schema: « Zwischen der spanisch-französischen Masse ( Meseta ) im W und dem walachischen Horst im O, als den zwei zurückhaltenden Hafen-molen, drangen die Decken in wogenden Flutbogen in den Hafen, die offene alpin-karpathische Bucht, ein und wurden von den süddeutschen Horsten gebremst. » « Über die spanisch-französische Meseta hinaus wurde das Vorland noch zu einer Auffaltung gezwungen: Pyrenäen.»Staub ) Staub2 erhalten wir folgendes Bild: Die Kontinente als feste Schollen verschieben sich auf plastischer Unterlage. Schon seit Ende des Paläozoikums wanderte der riesige afrikanische Kontinentalblock nordwärts und stiess das kleinere Europa vor sich her. Dabei wurde besonders das dünne Verbindungsstück der beiden Kontinentalschollen zusammengestaucht, das den Boden des damaligen Meeres, der Tethys, bildete. Dessen Sedimente bäumten sich in Falten auf, die sich letztlich unter dem Druck zu Decken aufeinanderlegten und überschoben: Alpen, Karpathen. Auch Sedimente im europäischen Vorland wurden dabei verfaltet: Pyrenäen, Juragebirge.

In der Darstellung der alpinen Leitlinien Europas durch Rudolf Staub erkennen wir die Pyrenäen mit den provenzalischen Falten als NW-Abzweigung vom alpin-karpathischen Hauptstamm. Ein Äquivalent im NO stellen Balkan und Kaukasus dar.

Die « juraähnlichen » Falten des Pyrenäengebirges3 bestehen zumeist aus Kreide, Jura und Trias; über diesen ist etwas älteres Eozän mitgefaltet und unten jüngere paläozoische 1 Wegener Alfred: Die Entstehung der Kontinente und Ozeane. Braunschweig 1922.

2 Staub Rudolf: Der Bau der Alpen. Beiträge zur Geolog. Karte der Schweiz, NF, 52. Liefg.

3 Geologische Karten: Carte géol. provisoire de la partie orientale des Pyrénées. L. Bertrand, 1907. 1:320 000. Geologische Karte von Frankreich 1:80 000. Feuilles Quillan, Foix, Hospitalet.

PYRÉNÉES ORIENTALES Die alpinen Leitlinien Europas nach R. Staub 1922 Sedimente. Im Unterschied zum Juragebirge finden wir aber hier, wie in den Alpen, eine zentrale Längszone aufgepresster Kristallinmassive des alten karbonischen Gebirgsrumpfes. Wir finden hier Granite, die mit ihren regelmässig verteilten Biotitplättchen den unsern aus dem Aaremassiv sehr ähnlich sehen. Im Schiefermantel des Massivs zeichnen sich Paragneise durch wunderbar feine Verfältelung aus. Im Gegensatz zu den alpin anmutenden kristallinen Gesteinen zeigen die Sedimente einen « jurassischen » Typus. Die farbigen Kalke mit den marmorartigen Bruchflächen erinnern stark an unsern Malm im Berner und Solothurner Jura.

Allgemein zeigt die Anlage der tektonischen Einheiten in ältere zentrale Kristallinmassive und jüngere randliche Sedimentzonen ein verkleinertes und vereinfachtes Alpengebirge. Die kristallinen Gesteine gleichen oft stark denjenigen der Alpen, die mesozoischen Sedimente aber weisen dagegen eher einen juraähnlichen Charakter auf.

Durch Kalk und Klüsen an der Aude Aude und Tet sind die Hauptflüsse der Ost-Pyrenäen. Ihr Einzugsgebiet ist der kleine Sektor auf der Pyrenäennordseite, der zum Mittelmeer entwässert wird. Die übrigen drei Viertel des Nordhanges schicken ihr Wasser dem Atlantik zu ( Garonne, Adour ). Eigenartigerweise geschieht der ganze südseitige Abfluss durch die Ebrorinne wiederum zum Mittelmeer.

Als ruhiges Flüsschen trafen wir die Aude bei Carcassonne zum erstenmal. Oberhalb Quillan, 50 km südlicher, ist sie schon zum springenden, schäumenden Bergwasser geworden. Quillan mit 4000 Einwohnern ist das typische Pyrenäenstädtchen alten Stils. Im Flugbild ist unschwer ein alter Stadtteil und die Anlage einer frühern Befestigungsmauer zu ersehen. Hier ist das Handwerk zu Hause. Als Gegenbild dazu überschauen wir kurz darauf vom östlichen Talhang aus das moderne Industriedorf Montazels/Couiza in einer wunderschönen jurassisch anmutenden Landschaft eingebettet ( siehe Abbildung ): viele Fabrikgebäude, oft neueren Datums, rauchende Schlote und Hochkamine, neue Arbeiter-Wohnkolonien; Wechselwirkung zwischen der regen Bautätigkeit von elektrischen Kraftwerken und dem Aufblühen der Industrien.

Oberhalb Quillan durchbricht die Aude in malerischen Klüsen die Ketten der Corbières. In dieser Kreidekalklandschaft fühlen wir uns wie versetzt in unsern Jura. Ist nicht der Abschluss der Gorge de l' Aude zum Verwechseln ähnlich mit dem St. Wolfgang-Engpass der Mümliswiler Klus? Der lange Klusdurchbruch mit den von Bach und Strasse steil aufsteigenden Kalkfelsen wird treffend « Défilé des Pierres » genannt.

Kurios ist die Trasseführung der Pyrenäenlinie Carcassonne-Perpignan bei Axat. Hier wendet sich die Bahn von der Aude weg gegen Osten in ein Seitental. Um nun in der Talweitung, die sich durch das Einmünden des Seitentales ergibt, den Bau eines langen Via-duktes zu umgehen, wurde einfach eine Geleiseschleife in die Talenge des klusartigen Aude-tales hinein- und dort über eine viel kürzere Bahnbrücke geführt.

Hinter Axat biegt die Aude aus den Nord-Süd-Klusquertälern ab gegen Westen, das Tal wird zum Längstal. Der Lauf der Aude in den Pyrenäen misst ungefähr 100 km, das kurze Talstück von 14 km, das wir nun betreten, ist davon die einzige eigentliche Längsrinne. Diese Zahlen, die das starke Überwiegen der Quertäler deutlich zum Ausdruck bringen, sind bezeichnend für die Anlage der Pyrenäentäler überhaupt. Die Längstalabschnitte unterscheiden sich von den Quertälern in der Form nicht sonderlich. Beide sind V-förmig tief eingeschnitten und haben schluchtartigen Charakter. Trotz der reicheren Vegetation erinnern diese Täler stark an die tiefen Rinnen unserer südlichen Alpentäler ( Tessin !). Charak-terisierend in der Unterscheidung ist, dass die Längsabschnitte bewaldeter sind als die felsigen, oft klusartigen Querabschnitte. Hier drängt sich der Vergleich mit unserm Juragebirge nicht nur hinsichtlich der Formen im Kalk auf, sondern auch im Blick auf die reichbewaldeten Berghänge. Wenn wir daran denken, dass « Jura » Wald bedeutet ( gallisch juris = Wald ), so können wir hier die Pyrenäen treffend ein « Juragebirge » nennen. Der Talgrund ist Hoheitsgebiet von Pappeln, Buchen, Eichen, Akazien, Ahorn; am Talhang über 1500 m beginnt die Herrschaft der Nadelbäume. Überall auf unsern Wegen begleitet uns das treue Ginstergestrüpp.

Besonders im Gebiet des Längstales von Gesse begegnen wir den Zeugen einer sehr aktiven Elektrizitätswirtschaft. Zwischen den Gorges de St-Georges und Puyvalador ( 34 km ) treffen wir sieben Usines Hydroélectriques, wovon eine noch im Bau, zwei kleine Fluss-stauungen und eine Barrage mit Stausee ( Puyvalador ). Für unsere alpinen Begriffe handelt es sich um meist kleinere Werke. Grosse Höhendifferenzen auf relativ kurze Distanz und der für diese Gegend hohe Abfluss bilden hier gute Voraussetzungen für Elektrizitätserzeugung in Hochdruckwerken. Den höchsten Niederschlag in den Pyrenäen finden wir zwar im Westen: über 2000 mm. Gegen Osten nehmen die Niederschläge sukzessive leicht ab. Wir haben aber in den höhern Regionen der östlichen Pyrenäen auch noch Niederschlagszahlen zwischen 1500 und 2000 mm.

Hochland Capcir Unversehens sind wir aus dem Schluchttal herausgetreten und stehen am Ausgang einer breitoffenen Hochmulde auf durchschnittlich 1500 m ü. M. Eingebettet zwischen die Bergzüge, die das Tal der Aude flankieren, zieht sich der flache Talboden in stetig leichtem Aufwärts zum Pässlein, über das wir nachher von Formiguères nach Mt. Louis gelangten. Moränen und Schotter deuten auf die glaziale Herkunft hin. Puyvalador und Formiguères stehen auf schönen Stirnmoränen zweier Stadien des diluvialen Audegletschers. Der Gletscher scheint vor vielleicht 100 000 Jahren schon an den grossen Elektrizitätsbedarf der heutigen Menschen gedacht zu haben, als er sich behaglich breit machte und diese überhöhte Mulden-anlage zurückliess, die geradezu prädestiniert ist für die Errichtung eines Stausees. So erstreckt sich hier oben heute im kahlen Hochtal ein künstlich gestauter See ( Puyvalador ). Für dieses Werk der Technik darf der Mensch die Verantwortung gegenüber der Ästhetik wohl auf sich nehmen. Die Staumauer ist durch ihre Farbe und durch Flechten fast nicht von der Umgebung zu unterscheiden, und der See trägt sicher zur Verschönerung des eintönigen Landschaftsbildes bei. Dieses eintönige Bild - dieses Grau der verwitterten Schiefer, das fahle Grün der Gräser, die Berghänge durchsetzt mit schwarzgrünen Tannen. Dieses eintönige Bild - es mag gewiss manchen langweilen. Für mich war gerade dies Eintönige, diese Kargheit, dieses in Farbe und Formen zurückhaltende Bild etwas ungemein Reizvolles. Neben den waldigen Schluchttälern voll Farbe und Sonne ist stark gerade dieses fahle, karge Bild zum Inbegriff meiner Pyrenäenlandschaft geworden. Ein Land dieser Eigenart, dessen Bewohner einen gefahrvollen Kampf um Leben und Brot führen und gerade durch diesen Kampf mit ihrem Berg immer wieder eng verbunden werden, ein solches Land muss seinen Leuten zur geliebten Heimat werden. Ich muss dabei an das ganz andersartige und doch dem Sinne nach verwandte Bild denken, das uns Theodor Storm von seiner Heimat gibt: Die graue Stadt, das graue Meer, eintönig, im Nebel, durch die Stille sein Rauschen, am Strande weht das Gras... « Doch hängt mein ganzes Herz an dir ..1 » - Wir fahren durch die typischen Dörfer der Pyrenäenhochtäler ( d.h. wir stossen meistens unsere leider motorlosen - glücklicherweise lärmlosen - Vehikel ): Puyvalador-Réal-Formi-gueres-La Llagonne. Die Dorfgesichter gleichen sich sehr stark und prägen einen klaren Typus des Cerdagnedorfes: Häuser in einfachen Quaderformen, die festen Steinmauern meist gelb und kahl, überragt von der romanischen Basilika mit der eigenartigen Glocken-front. Diese Dörfer fügen sich unendlich harmonisch in die karge Gebirgslandschaft ein. Sie liegen meist auf Schotterflächen oder grüssen von Moränenhügeln. Die Gegend ist gekennzeichnet als gletschergeformte Landschaft: abgeschliffene Buckel, gerundete Felsen der Talhänge, eine für dieses Hochtal breite Akkumulationsmulde, in der sich über altern Schottern ( Riss ?) jüngere Moränenzüge ( Wurm ?) lagern.

In der allgemein ruhigen Linie der Landschaft machen auch die Gipfel keine Ausnahme, die hier entweder aus alten paläozoischen Schiefern oder aus granitischem Kristallin aufgebaut sind. Sie weisen weder Reichtum noch Grossartigkeit der Formen auf. Wir haben also einerseits wohl die nahe Verwandtschaft mit den Alpen: die Höhe, die Gesteine. Auf der andern Seite aber treffen wir nicht alpine Gipfelformen. Die Gipfel ragen selten weit aus dem Gebirgsrumpf hervor, es sind nicht die schroffen, himmelanstürmenden Zacken und Pyramiden der Alpen. Im allgemeinen breit und behäbig reihen sich stumpfwinklige Kegel und flache Pyramiden in die regelmässige Gipfelflur ein. Der jugendlich anmutenden Wildheit der gigantischen Gipfelwelt der Alpen ist hier gegenübergestellt eine Welt ruhigeren Wesens; die überragenden Häupter scheinen älter, abgearbeiteter zu sein. Betrachten wir den Pic Carlit: stolz, erhaben steigt vor uns der wuchtige Hauptgipfel auf, beidseits ziehen breite Rücken von ihm ab, das gedrungene Massiv fest fundierend. Die Formen scheinen uns im Blick auf die Alpen vereinfacht, eingeebneter. Steht aber das Bild der Pyrenäen im Gegensatz zur gigantischen Gotik der Alpen, so gleichermassen ist es auch nicht das jurassische der ruhigen Romanik in ihren weichen Formen. Hier finden wir das Spezifische der Pyrenäen, eine neuartige Welt, ein eigener Charakter und Stil: den Stil der Pyrenäen! In diesem Stile sind sowohl Formen des Hochgebirges wie des Mittelgebirges enthalten, im allgemeinen aber sind sie überragt von einer der alpinen näherstehenden Mittelform. Das ist die Form, die dem Landschaftsbild der Pyrenäen Eigenart und selbständiges Wesen verleiht.

Am untern Fusse der Moräne bei Formiguères errichten wir unser Zeltbiwak. Unmittelbar daneben rauscht der Radurebach vorbei, ein Zufluss der Aude, der sich mit ihr im See von Puyvalodor vereinigt. Nordseits des Baches erhebt sich ein zirka zwei Meter hohes Bord. Auf einem windgeschützten Terrässchen zwischen Bach und Bord steht unser Zelt. Hier wird es « hilm und gmüetlich » sein... Vom Dorf her schlendert ein Mann, allgemeine 1 Theodor Storm, Die Stadt ( Gedicht ).

PYRÉNÉES ORIENTALES Richtung unser Lager. In Händen hält er einen Stock, um ihn herum tollt ein kalbsgrosser Hund. « Oha, hoffentlich gibt 's da nicht eine unliebsame Auseinandersetzung mit dem Landbesitzer! » Aber der Mann hat anderes vor. Er ist ganz französische Freundlichkeit und warnt uns, hier die Nacht zu verbringen. « Le froid, vous verrez!... » Wir lachen nur und er verabschiedet sich mit dem mitleidigen Lächeln des Besserwissenden: « Alors, bonne

Die Seen des III E Carlit-Massivs

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—X 1: 80 000 ^vn ^ XVII A Pic Carlit

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Sègre ( EbroSègre X I Etg. del Racou XII Etg. del Vive II Lac de l' Esparbé XIII Etg. Noir del Carlit III Etg. de Balmette XIV Basse d' Ingumbo IV Etg. de Soubirans XV Lac des Bouillouses V Etg. Treben XVI Etg. de Col Rouge VI Etg. del Casteilla XVII Lac d' Aude VII Etg. de las Dougnes XVIII Pet. Bouillouse VIII Etg. de Balleil XIX Etg. del Racou IX Etg. Long XX Lac de Pradeille X Etg. Liât XXI Etg. Noir XI Etg. de la Cournasse XXII Etg. Llong nuit! » ( Erst in Perpignan vernahm ich von einem Verkäufer, dass die Capcirgegend auch etwa als « Sibirien Frankreichs » bezeichnet wird. ) Schon um 8 Uhr liegen wir im Zelt. Wir haben einen schweren Fahr- und Wandertag hinter und morgen vor uns. Im übrigen scheint 's doch, trotz der hilmen Ecke, hier empfindlich kalt zu werden, und wir sind froh, in den Schlafsäcken verschwinden zu können.Gegen Morgen werde ich durch Decken und Worte, die mir ins Gesicht fliegen, geweckt. « Schaurige Hundekälte, das! » flucht eine Stimme neben mir, und der Naturforscher Rolf wickelt sich von neuem, so gut er kann, in Decken und Kleidungsstücke ein. Wie ich ein wenig am Reissverschluss der Zelttür ziehe, schlägt mir eine beissend kalte Luft entgegen, und ich schliesse augenblicklich wieder. Ich rolle mich ganz zusammen und versuche, noch etwas zu schlafen, was halbwegs gelingt. Um 6 Uhr sind wir froh, uns erheben zu können. Noch eine Überraschung wartet uns: wie wir vors Zelt treten, finden wir eine weisse Welt!

Gras und Büsche sind bedeckt von Reif. Weiss bepudert zieht auch der Hochwald sich den Hang hinan und grenzt scharf an den klarblauen Morgenhimmel. Die Glieder sind bald einmal aufgetaut, das Wasser aber in den Flaschen und auch unser Geist noch nicht so recht. So stapfen wir denn, die Hände tief in den Taschen vergraben, über die glitzernden Weiden, « weise Sprüche » über Welt und Zeit und unsere Situation in die kristallen klare Luft hinaus-dichternd. Ein einzig schönes Bild: Himmel und höchste Bergspitzen leuchten schon in hellem Sonnenschein - in blauem Dunst schlummert noch das Tal - über dunkle Tannen und weisse Weiden steigt der Schein am westlichen Hange talwärts - am Himmel wechseln die Farben langsam vom Rot ins Orange und Gelbe - durch Lücken des östlichen Grates flammen leuchtende Strahlenbündel - wie der Schein vom westlichen Hang den Talgrund erreicht, erhebt sich über dem gegenüberliegenden Grat die Sonne und in ihrem Golde fliesst das ganze Tal.

Plötzlich zeigt Rolf mit ausgestrecktem Arm aufwärts: durch den lichten Hochwald streicht weit oben ein graubraunes Tier. « Ein Wolf! » ist mein freudiger Ausruf. Wir hofften nämlich schon lange, diesen Räuber, der hier noch existiert, zu sehen zu bekommen. Ein fernes Heulen dringt ins Tal. « Sobald er etwas näher ist, erkennen wir genau, ob es ein Wolf oder Hund ist. » « Wenn er nur nicht bellt, sonst ist 's ein Hund! » Ich hätte allzugerne einmal einen Wolf gesehen. Im gleichen Moment erschallt näher ein deutliches Bellen. « Schade, wenn wir nicht so genau hingehört hätten, würden wir nun einen Wolf gesehen haben !! » An den Seen des Carlit-Massivs Im kristallinen Carlit-Massiv erreichen die Pyrénées Orientales ihre höchste Höhe. Der Pic Carlit mit seinen 2921 m erhebt sich eigenartigerweise nicht im harten Granit, sondern im Schiefer. Seine Zacken und Zähne weisen uns augenscheinlich darauf hin, wie auch die feine Verfältelung von Felsmassen. Über das Massiv zieht sich die Wasserscheide zwischen Atlantik und Mittelmeer. Der Pic Carlit prägt die typische Gipfelform pyrenäischen Stils. Für das Auge bedeutet wohl die grösste Abweichung vom typischen Alpengipfel die: keine Gletscher, kein ewiger Schnee - kein Firnelicht!

Die « Seenplatte » östlich des Carlits aber zeigt uns das Bild der glazial modellierten Landschaft, die wir in den Alpen sehr ähnlich kennen. Freudig durchmessen wir mit Riesenschritten das Hochplateau von einem zum andern der vielen Seelein, die zwischen Fels und Himmel in einsamer Ruhe träumen. Sie erinnern mich mit jedem neuen Bild an unsere Seelein in den Tessiner Alpen: Etang del Casteilla - Lago Narèt, Etang de Soubirans - Lago Scuro, Etang de las Dougnes - Lago Cròsa; einzigartige Ähnlichkeit - und doch jedes Bild in seiner Art wieder neu und schön!

Die Seen westlich des Lac des Bouillouses ( früher Moor, heute Stausee ) finden wir alle auf einer deutlich ausgeprägten Terrassenstufe. Nussbaum1 hat dieses westliche Abtragungs-niveau des Tettales als « Camporeil-Niveau » bezeichnet und seine Entstehung ins Mittel-tertiär zurückdatiert.

Viele der Seen sind indessen als diluviale Bildungen anzusehen, da sie in Begleitung anderer schön nachzuweisender Gletscherrelikte auftreten. Auch werden kleinere lokale Stufen dieses Alter haben ( z.B. Casteilla-Niveau ), die in Glazialzeiten in die ältere Fläche einmodelliert wurden. Auf unserer Abbildung des Col de la Perche ist die untere Bildhälfte überdeckt von Flächen des « Perche-Niveaus », des Jüngern Hauptsystems der Abtragungs-terrassen in den Pyrenäen ( Nussbaum, Jungtertiär ). Im Mittelgrund des Bildes zieht sich der 1 Fritz Nussbaum: Orographische und morphologische Untersuchungen in den östlichen Pyrenäen. Bern 1946.

Wolken 10. Kleiner Cumulus. Schönwetter-Haufenwolke. Sie zeigen uns das schöne und beständige Sommerwetter an 125 - Aufnahme Dr. Th. Zingg, Davos 126 - Aufnahme Dr. Th. Zingg, Davos 11. Grosser Cumulus. Mächtig aufgetürmte Haufenwolke. Sie kündet den Übergang des stabilen Wetters zu einer gewitterhaften Periode an 12. Gewitterwolke = Cumulonimbus. Die typische Gewitterwolke mit dem ambossförmigen Schirm 127 Aufnahme Dr. Th. Zingg. Davos 13. Hindemiswolken. Die durch die Berge erzwungene Hebung der Luft führt zur Bildung dieser linsenförmigen Hinderniswolken. Sie sind oft das erste Anzeichen einer kommenden Störung128 - Aufnahme Ch. Thams, Locarno

Pyrénées Orientales

1291130/131 - Aufnahmen Val. musiteli Langenthal Montazels/Couiza, Typus des modernen Industriedorfes der Pyrenäen in einer jurassisch anmutenden Kalklandschaft Blick talauswärts in« Capcir-Hoch-land, 1500 m ( Pyr. Or. ) Der nördliche Arm zwischen den Dörfern Real, rechts, Odeillo, Mitte hinten, und Puyvalador, links ( Staumauer ), wird vom Stausee überflutet Blick von N auf den Muldenübergang des Col de la Perche ( 1580 m ). Im Hintergrund Puigmal, 2909 m, und der Glacial breite Muldenübergang des Col de la Perche dahin ( Passhöhe 1580 m ). Es ist dies einer der wichtigsten und bekanntesten Pyrenäenübergänge. Er führt vom spanischen Sègretal ins französische Tettal hinüber. Im Grenzort Bourg-Madame, französisches Gebiet erstreckt sich 15 km westlich der Passhöhe ins Sègretal, treffen sich drei Bahnlinien: eine spanische von Barcelona und zwei französische von Perpignan über den Col de la Perche und von Toulouse durchs Ariègetal.

Pic Carlit 2921 m Mein Gipfelbesuch beim Pic Carlit, dem höchsten Punkt der Pyrénées Orientales, stand im Zeichen Heinrich Heines, der, im gleichen Falle eines ihm nicht wohlgesinnten Berges, ( ungefähr ) das folgende ins Gipfelbuch schrieb:

Aussicht keine, Nichts als Steine, Wie gemeine!

Heinrich Heine.

Über die Terrasse der Dutzend Carlit-Seelein wandern wir in leichtem Aufwärts zum Einstieg in die östliche Bergflanke.Vom sonnenwarmen Felsenkessel an deren Fuss steige ich allein die letzten vierhundert Meter zum Carlit auf. Hundert Meter unterhalb des Gipfels empfangen mich Nebel und stürmisches Schneetreiben. Der bei gutem Wetter sonntäglich schön zu begehende Aufstieg durch den kleinen Ostgrat und die ihn begleitenden Runsen wird dadurch sehr erschwert. Wie warnend Halt gebietende Zeigefinger des Berggeistes erheben sich über mir grauschwarz verwitterte Felszähne: Charakteristikum der schiefer-kristallinen Bergwelt. Der wütende Sturmwind peitscht in wildem Nacheinander Nebelfetzen, Schnee und Eiskörner den Hängen entlang. Auf freien Gräten hat der Wind guten Griff, und ich muss mich oft an Felsen oder auf den Boden legen, um nicht umgeworfen zu werden. So raste ich auf dem Gipfel nur kurze Zeit, um ein paar Worte ins Feldtagebuch zu schreiben: « Ankunft Signal Pic Carlit 2921 m MEZ 11.46 h. Durch Schnee, Sturm, Stein, Eis glücklich droben. Ein Berg - ein Weg - vielleicht eine Probe - sollen wir einem etwas härtern Weg gleich ausweichenErringen will der Mensch, er will nicht sicher sein. ( Goethe ) » Hie und da zerreisst der Wind die weisse Wand, und schemenhaft taucht ein dunkler Grat oder Gipfel aus der milchigen Masse. Felsen und Pioniergräser sind bedeckt mit glitzernden Kristallen. Wie hilfesuchend strecken zwei Metallstangen des zerstörten Gipfelsignals ihre Arme gegen Himmel, der sich durch seine eisigen Heerscharen verbergen lässt. Die dritte Stange liegt ausgerissen auf dem Fels. Mein Versuch, eine Schokolade zur Stärkung zu vertilgen, gelingt nur unter Gefahren: der Wind hätte mir beinahe die Hälfte fortgetragen. So trete ich den Rückzug in gemässigtere Zonen an. Nach einer Viertelstunde schon bin ich aus der unangenehmen, undurchsichtigen Schicht heraus, wie abgeschnitten liegt sie über mir. Als Kompensation für die erlittene Unbill schenkt Herr Petrus mir hier eine klare, sonnige Sicht: zu Fussen des Gipfels auf luftig erhöhter grüner und steiniggrauer Plaine glänzen die blauschwarzen « Augen im Antlitz der Landschaft », die Kristallinseelein des Carlit-Massivs - eine Stufe tiefer erstreckt sich quer zum Blick die grosse Längstalfurche des Col de la Perche - von hier aus steigt zum Himmel auf der Kamm der erhabenen Häupter: Sierra del Cadi, Puigmal, der Canigou « und seine sieben Töchter»im westlichen Dunst verschwindet die höchste Majestät, die Maladetta. Hinter ihnen wölben sich aus dem Süden spanische Kumuli ins tintendunkle Blau.

1 Paul Valmigère: Die sieben Töchter des Canigou. Büchergilde Gutenberg, 1949.

Aus den Pyrenäen in die Alpen Nun wird sich der Bogen unserer Pyrenäenfahrt schon bald zu den Alpen zurückziehen. Wir stehen zwar noch hoch oben im Quellgebiet der Tet, werden diese nun aber begleiten auf ihrem Wege bis zur Mündung ins Mittelmeer bei Perpignan. Mit der Tet werden auch wir die Pyrenäen verlassen.

Gleich im obersten Sammelbecken der Tet werden deren Wasser im Marais des Bouillouses zum künstlichen See aufgestaut. Die gerade « Barrage » hat eine Länge von 360 m, ist aber nur 15 m hoch. Der Stausee ist für unsere Verhältnisse nicht besonders gross; Inhalt 16,5 Millionen Kubikmeter ( Grimselsee 100 Millionen Kubikmeter ). Die Tet bildet unter den Pyrenäenflüssen eine Ausnahme, indem sie mehr Längstal als Quertal durchfliesst. In den Pyrenäen durchläuft sie zwei Hauptabschnitte: das NW-SO-Quertal von der Quelle bis Mont Louis und von hier aus die grosse Längsrinne nach NO. Vor Mont Louis begegnen wir an der rechten Talflanke schönen Aufschlüssen in Moränen. Es handelt sich um die Endmoränen des diluvialen Tetgletschers aus der letzten Eiszeit ( Wurm ). Wir finden die gleichen Geschiebe wie in der Lokalmoräne unmittelbar östlich des Carlitgipfels. Ein Granit ist zum Verwechseln ähnlich mit unserm Gasterngranit. Durch die Porte de France treten wir ins Städtchen Mont Louis ein. Es hat seine Befestigung von 1681 noch beibehalten, zu der Vauban, der Festungsbaumeister Louis'XIV, die Pläne schuf. Zu erwähnen ist, dass nach Vaubans Bautypus mit den Glacis auch die Berner Schanzen errichtet wurden.

Endgültig geht 's nun talwärts. Mit den schön angelegten Windungen der Strasse verlieren wir rasch an Höhe. Das Tettal zeigt hier in seinem Mittellauf noch sehr stark das V-förmige Gesicht des Oberlauftales und ähnelt in der Form unsern Tessintälern. Den steilen Talhängen entlang ziehen sich die Bänder der Terrassenkulturen. Das Tal lässt uns noch einmal Bilder sehen, die eine zusammenfassende Charakteristik der pyrenäischen Landschaft ergeben. Wie wir die Pyrenäen verlassen, haben sich auch die herbstlichen Laubbäume wieder eingestellt, und unser letztes Bild ist ein farbenreiches, frohes.

Die Pyrenäen haben uns manch schönes und neues Bild gezeigt. Sie haben vins auch gezeigt, dass es einen spezifisch pyrenäischen Gebirgscharakter gibt, neben den Äquivalenzen zu den verwandten Alpen und dem Juragebirge. Mein Bild der Pyrenäen ist das Bild des Herbstes: durch die kräftigen Farben des leuchtenden Waldes schimmern die hellen Kreidekalkfelsen, in dunstigem Hintergrund steigen auf die gedrungenen Gestalten der Kristallin-gipfel.

Der Heimweg führt uns durch Italien nach dem Tessin- in die Alpen! Ein Kamerad wartet in Airolo; wir haben in den Maggiabergen unsere herbstliche Messtour1 durchzuführen.

Aus den Pyrenäen sind wir hinuntergestiegen - die Bedrettolehne hinan steigen wir der Cristallina zu. Ein neuer Morgen - ein neuer Weg führt aufwärts.

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